FolkWorld #56 03/2015

CD & DVD Rezensionen

Das Blaue Einhorn "Das letzte Konzert" [DVD Video]
Unicornio Records, 2014

Artist Video

www.dasblaueeinhorn.de

Über die Jahre hatte ich mehrmals die Gelegenheit, Das Blaue Einhorn live in concert zu erleben: in Kirchen in Braunschweig und Salzgitter, in einem Kino in Witzenhausen, bei den Wilden Tönen, ...[48][51] Ohne Ausnahme ein Vergnügen, obwohl ich festgestellt habe, dass ich die CD-Aufnahmen der einzelnen Programme, obwohl ebenfalls live eingespielt, eher selten höre, und die Dresdner Gruppe kaum für eine überschäumende Live-Performance bekannt gewesen ist. Dennoch hatte der spröde Charme der Herren Hoorn, Zöllner (2x) und Mayer ihren Reiz und musikalisch war Das Blaue Einhorn kaum zu überbieten. Nach 23 Jahren ging das Quartett am 23. November 2013 zum letzten Mal gemeinsam auf die Bühne im alten Schlachthof Dresden und präsentierte ein Abschiedsprogramm bestehend aus Rembetiko und Fado, Sinti- und Romaliedern, jiddischem und sefardischem Liedgut, Suden Aika und Mikis Theodorakis, Silly und Hölderlin, Wolf Biermann und Rio Reiser aus den Programmen "Vida Nocturna",[7] "Gesänge aus verlorenen Gärten",[13] "Lebenstanz",[24] "Verkauf dein Pferd",[35] "Wo find ich meine Seele",[41] "Übersetzen"[41] und "Ankunft im Paradies".[48] Mein blaues Einhorn ging und ließ mich ohne Trost zurück ..., heisst es in dem Lied von Silvio Rodriguez. Die vorliegende DVD ist ein unterhaltsamer und würdevoller Schwanengesang, und bekanntermaßen singen Schwäne am schönsten, wenn sie sterben. Aber ein Abschied ist noch lange kein Ende, die Mitglieder des Blauen Einhorns haben sich nicht aufs Altenteil zurückgezogen. Sie gehen weiter ihren künstlerischen Visionen nach, ob im akademischen Betrieb, in neuen Gruppen und Projekten, oder nur mit Rucksack und Bouzuki ausgestattet Richtung Süden marschieren ...[55]
© Walkin' T:-)M


Marceese "Have Love Will Travel"
Timezone, 2015

www.marceese.de

Spielt man elektrische Pop- und Rock-Songs unverstärkt und rein akustisch, kommt die innere Essenz des Werkes zum Vorschein. Wer hätte denn gedacht, dass die theatralische New Yorker Glam-Rock-Band KISS seine Inspiration bei den Beatles und Hank Williams geholt hat? Dies höre ich zumindest klar und deutlich, wenn der Berliner Singer-Songwriter Marceese[52][55] Teil 2 seiner KISS-Interpretationen[51] vorlegt. KISS fiel besonders dadurch auf, dass sie sich nur geschminkt in der Öffentlichkeit gezeigt haben; Marceese hat die Songs (unter Verzicht auf die großen Hits) demaskiert und lässt sie im Folk-, Americana- und Country-Gewand neu erstehen. Sein grummliges Gesangsorgan, weit entfernt von einer Rockröhre, passt zu der reduzierten Musik. "Have Love, Will Travel" ist ein abwechslungsreiches Folk-Album.
Marceese will alle KISS-Songs der 70er Jahre neu interpretieren. Na dann, es gibt noch viel zu tun ...
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Bube Dame König "Traumländlein"
CPL Music, 2014

Artist Video

English CD Review

www.neue-volkslieder.de

Von der Saale hellem Strande führen Bube Dame König ins "Traumländlein" und interpretieren mit Anleihen aus keltischer und nordischer Musik bekannte deutsche Volkslieder wie "Wenn alle Brünnlein fließen", Dat du min Leevsten büst" und "Kein schöner Land". Aber auch Neidhart von Reuentals "Nun will der Lenz uns grüßen" und eigene Songs zu halleschen Sagen über Heideförster und Saalenixen. Der Leipziger Thomas Kolitsch hat irischen Folksongs wie "Road to Clady" oder dem Walfängerlied "Bonnie Ship The Diamond" einen neuen deutschen Text unterlegt. Und man merkt fast gar nicht, dass es keine Volkslieder sind. Bei Bube Dame König ist wenig von der Neoromantik zu finden, mit der noch die Folkrevivalisten an die alten Lieder herangegangen sind. Die Drei kennen ihren Planxty und ihre Triakel. Die frische Interpretation erinnert in vielem an Gudrun Walters und Jürgen Treyz' Projekt Deitsch[41] (bei dem Tills Bruder Johannes das Akkordeon bedient), aber es handelt sich um keine Kopie, ist ganz im Gegenteil an Originalität und Professionalität kaum zu überbieten.
Der Bube ist Sänger-Gitarrist Jan Oelmann, der für zahlreiche Folk- und Weltmusik-Produktionen als Studiomusiker gearbeitet hat und gemeinsam mit dem irischen Flötisten Alan Doherty in Halle Deutschlands einzige Musikschule für traditionelle irische und amerikanische Musik betreibt. Dame Juliane Weinelt hat mit der Irish Folk Band Dizzy Spell[35][51] und der Mittelalterband Brandan[42] gesungen und geflötet. König ist der exzellente Drehleierspieler Till Uhlmann, bestens bekannt dafür, dass er mit seiner Geschwisterband ULMAN Furore gemacht hat.[33][34][39] Sie haben aber auch noch ein paar Asse im Ärmel: Kontrabassist Kaspar Domke, Posaunist Andreas Uhlmann, Bassist Simon Lopez Caldeiro, sowie Stromgitarrist Alexander Wurlitzer.
© Walkin' T:-)M


Noel McLoughlin "20 Best Irish Songs"
ARC Music, 2014

English CD Review

www.noelmcloughlin.net

Der aus dem Südwesten Irlands stammende Noel McLoughlin begann mit zarten Alter von 15 Jahren Gitarre zu spielen. Damals starteten gerade die Johnstons durch, Planxty und De Dannan standen in den Startlöchern. Als Interpret traditioneller irischer (und schottischer) Folksongs tourte er jahrelang durch die Pubs und Clubs Europas und der USA und veröffentlichte zahlreiche LPs.[54] Die Stücke der "20 Best Irish Songs" kennt man: "Spanish Lady" und "Curragh of Kildare", Pete St. Johns "Fields of Athenry" und der "Ferryman", von jenseits des Sankt-Georg-Kanals stammen der "Wild Mountain Thyme", Ewan MacColls "Dirty Old Town" und Ralph McTells "Streets of London". Was Noel McLoughlin jedoch vor hunderten anderer irischer Balladensänger auszeichnet, ist seine charmante und nette Stimme (und nett nicht im negativen Sinne), der man immer wieder gerne lauschen möchte. Es zeigt sich halt doch immer wieder, dass das Genre Irish Folk Song nicht totzukriegen ist.
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Shir "From the Heart"
ARC Music, 2014

www.shirmusic.co.uk

Als Aschkenasim bezeichneten sich die mittel- und osteuropäischen Juden (im Gegensatz zu den Sephardim der iberischen Halbinsel). Im Mittelalter entwickelte die Bevölkerungsgruppe den Chassidismus, eine mystische Bewegung vor dem Hintergrund der Judenverfolgungen während der Kreuzzüge, und die jiddische Sprache, eine Art mittelhochdeutscher mit vielen Hebraismen angereicherter Dialekt. Heutzutage gehören London und Manchester zu den zahlenmäßig und kulturell bedeutendsten Metropolen aschkenasischen Wirkens, und hier wirkt das populäre, seit 1997 bestehende jüdische Quartett Shir,[49] bestehend aus dem Klarinettisten Maurice Chernick, dem Geiger Piotr Jordan, dem Gitarristen Ivor Goldberg, dem Bassisten Steve Rose und dem Perkussionisten Ronen Kozokaro. "From the Heart" ist eine bewegende und herzerwärmende Auswahl traditioneller Ashkenasi-Musik. Da gibt es die wilde Instrumentalmusik aus dem Klezmerrepertoire wie Naftule Brandweins "Heyser Bulgar", Shir hat jedoch immer darauf bestanden, keine Klezmermusik, sondern Complete Jewish Music zu spielen: jiddische Lieder (z.B. Herman Yablekofs "Papirossen" (Zigaretten), getextet auf einen eigentlich fröhlichen, aber verlangsamten Tanz, oder Sholom Secundas, durch die Andrews Sisters bekannt gemachte Swingstück "Bei Mir Bist Du Shein"), piyyut, d.h. die im jüdischen Gottesdienst gesungene Dichtung (das dem Kabbalisten Rabbi Elazar ben Moshe Azikri (1533-1600) zugeschriebene "Yedid Nefesh", das von Rabbi Israel Goldfarb vertonte "Shalom Aleichem" (Friede sei mit dir)), israelische Songs (Naomi Shemers "Od Lo Ahavti Dai"). "From the Heart" ist von Anfang bis Ende ein Hörgenuss, jedes Stück ein kleines, geschliffenes Juwel.
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Allison Moorer "Down to Believing"
Proper Records, 2015

Artist Video

www.allisonmoorer.com

Die aus Alabama stammende Singer-Songwriterin Allison Moorer ist mit dem Song "A Soft Place to Fall" bekannt geworden, der 1998 für Robert Redfords Kinofilm "Der Pferdeflüsterer" ausgewählt und als "bester Song" für den Oscar nominiert wurde. Zu diesem Zeitpunkt machte Moorer Countrymusik und hatte vier kleinere Hits in den Charts, um die Jahrtausendwende wandte sie sich dem Americana/Pop/Rock-Genre zu.[43] 2014 trennte sich Allison Moorer von ihrem Ehemann Steve Earle,[56] ihr gemeinsamer Sohn John Henry Earle wurde mit Autismus diagnostiziert. Moorers 9. Album "Down to Believing" steht demzufolge ganz im Zeichen einer persönlich schweren Zeit. Es ist nicht einfach nur ehrlich und mutig über Familie und Beziehungen, sondern schlichtweg genial. Americana von der besten Sorte: "Ich bin stolzer auf diese Lieder, als alles andere, was ich je geschrieben habe", sagt Moorer, "und ich glaube, das ist eine gute Sache, weil alles, was ich tun will, ist immer besser zu werden."
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Miriam Jones "Between Green & Gone"
Eigenverlag, 2015

miriamjones.bandcamp.com

Die aus Vancouver stammende Miriam Jones ist über Nashville und Papua Neu Guinea im englischen Oxford gelandet. Reisen, Kulturen, Leute - haben sie als Songwriterin beeinflusst. Ihr drittes Album, produziert von Simon Edwards (Fairground Attraction, Billy Bragg), enthält zehn vierminütige Geschichten, die sich als melancholischer Americana einordnen lassen. Simon Edwards am Bass, Calum MacColl an der Stromgitarre und Martyn Barker am Schlagzeug liefern die prägnante, knackige Begleitung zu den hübschen Vignetten. Kurz und knapp: "Between Green & Gone" ist eine Empfehlung wert!
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Various Artists "Still the King - Celebrating the
Music of Bob Wills and his Texas Playboys"
Bismeaux Records / Proper Records, 2015

www.bobwills.com
www.asleepatthewheel.com

Mitte der 30er Jahre des vergangenen Jahrhunderts begründete der Country-Musiker Bob Wills (1905-1975) die Texas Playboys. Ungewöhnlich für eine Country-Formation war die Beschäftigung von Blechbläsern. Die Forderung der Tanzhallenbesitzer nach tanzbarer, hallenfüllender Musik führte zur Gründung einer Big Band und Einbezug neuer Elemente wie dem populären Swing. Der Western Swing war geboren, der Country- und Jazz-Musik miteinander verknüpfte. In den 1950ern wurde der Western Swing zunehmend von Rockabilly und Rock'n'Roll verdrängt, erlebte jedoch immer wieder eine Renaissance, nicht zuletzt durch Ray Bensons Gruppe Asleep at the Wheel, die in wechselnden Besetzungen seit 1969 unterwegs ist. Bensons aktuelles Projekt bringt ein paar alte Freunde, ein paar Stars der Countryszene sowie ein paar junge Interpreten zusammen, um die Lieder und die Musik von Bob Wills wiederzubeleben und neu zu interpretieren. 22 compelling reasons why Bob Wills is still the king liefert die Creme de la Creme: Merle Haggard,[46] Old Crow Medicine Show,[54] Pokey LaFarge,[43] Willie Nelson,[51] The Devil Makes Three,[49] Tommy Emmanuel,[32] ...
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Sarah-Jane Summers & Juhani Silvola
"Sarah-Jane Summers & Juhani Silvola"
Nordic Notes, 2015

Artist Video

www.sarah-janesummers.com

Sarah-Jane Summers[37] aus dem idyllischen Inverness war eine der letzten Schüler des verstorbenen Geigers Donald Riddell (1908-1992) und ist daher versiert im alten Highlandstil. Sie spielt aber nicht nur im schottischen Quintett Rant,[53] sondern ist Gründungsmitglied der norwegisch-schottischen Band Fribo, die keltische und nordische Traditionen miteinander verknüpft,[49] und liebt die norwegische Hardangerfiedel. Mit dem finnischen Folk- und Pop-Gitarristen Juhani Silvola hat Summers bereits das Album "Mala Fama" veröffentlicht,[50] die titellose Duo-CD entführt den Zuhörer noch tiefer in eine einzigartige und betörende Klangwelt von lyrischen, fast meditativen Klängen bis zu swingender traditioneller Tanzmusik. Die Musik ist keltisch, aber zutiefst skandinavisch interpretiert. Das musikalische Spektrum reicht dabei von einem uralten Jig wie "Lassie An' Siller An' A's My Ain" oder dem "Culloden Waltz" zu selbstverfassten Reels, einer gälischen Liedweise zu einem schottischen Christmas Carol. Und abseits der Highlands liegen Juhani Silvolas "Portobello Smile" und der vom irischen Fiddler Kevin Burke erlernte jiddische Frejlech, den schon die irische Supergruppe Lúnasa für ihr Debütalbum aufgenommen hat.[5]
© Walkin' T:-)M


Black Market Tune "Nightfire"
Leiselaut, 2013

www.blackmarkettune.com

Es beginnt mit einem schottischen Reel, geht über in einen Schleunigen, so nennt man die rasanten Landler aus dem österreichischen Salzkammergut, und spätestens hier dürfte klar sein, dass es sich weder um native Scots noch um die durchschnittliche Celtic Folk Band von nebenan handelt. Der Gewinner des Austrian World Music Advancement Award 2014[55] ist im wesentlichen der musikalische Dialog zwischen dem Geiger Paul Dangl, Teil der lebendigen Wiener Weltmusik-Szene (Nim Sofyan,[31][42] Tunnagan,[44] u.a.), und dem schottischen Piano-Akkordeonisten John Somerville (Croft Nr 5,[20][30] Treacherous Orcherstra[48]). Der südtiroler Gitarrist und Mandolinist Christian Troger vermittelt zwischen den beiden Polen mit präzisem und prägnantem Spiel. Die klingenden Namen der oben genannten Formationen lassen erahnen, dass eine kräftige Prise Jazz, Funk und Weltmusik der Interpretation traditioneller keltischer Tanzmusik beigemischt ist; die Band selbst nennt es Modern Folk Music with a Scottish Backbone. Die Tunes sind überwiegend jüngerer Fabrikation aus Irland und Schottland: John Doyle, Paddy O'Brien, Gordon Duncan, Mairtin O'Connor ... Somerville hat das zündelnde "Nightfire", einen netten Highland und einen melodischen Slow Reel komponiert. Dazu trifft die Mühlviertler "Grünbach Polka" auf Kevin O'Neills "Enchanted Grass" und "Is Trua Gan Peata an Mhaoir Agam", Polkas gibt es eben in allen europäischen Traditionen, einzig die Geschwindigkeit ist eine unterschiedliche. Den "Chetvorno Horo" im 7/8-Takt hat Andy Irvine nach Irland gebracht und osteuropäische Musik ist in Wien, dem sprichwörtlichen Tor zum Balkan, keine Unbekannte. Die Liedauswahl ist ähnlich eklektisch und man hat sich zwei Gastvokalisten eingeladen: Julia Pallanch singt Dougie MacLeans "She Loves Me" und Mira Lu Kovacs Bellmans "Ulla die Kneipenmutter" in einer Hans-Carl-Artmann-Übersetzung, zünftig gefolgt von einer schwedischen Slängpolska. Paul Dangl selbst lässt es sich nicht nehmen, den Old-Time-Song "Red Rocking Chair" zum besten zu geben, persönlich finde ich aber diese Version im Gegensatz zu den knackigen Instrumentalstücken etwas zu dünn geraten. Der Schluss versöhnt dann allerdings wieder: Dangl stimmt das bekannte und berüchtigte irische Trinklied "The Wild Rover" an, allerdings nicht im "An der Nordseeküste"-Stil, sondern in einer unbekannteren, etwas elegischen und dadurch leichter konsumierbaren Form aus dem Norden der Grünen Insel.
© Walkin' T:-)M


April Verch "The Newpart"
Slab Town Records, 2015

English CD Review

Artist Video

www.aprilverch.com

April Verch, kanadische Sängerin, Geigerin und Steptänzerin, ist mit der lebendigen traditionellen Musik aufgewachsen, nicht zuletzt in The Newpart, der in Aprils Geburtsjahr erbaute Anbau des von der Familie bewohnten alten Schulhauses. Hier fand man sich zusammen, um zu jammen, hier probte die Familienband für Taufen, Hochzeiten und Beerdigungen, und hier übte April unzählige Stunden und komponierte manch eine Melodie. Seitdem sie die High School verlassen hat, hat sie eine Reihe äußerst erfolgreicher Alben veröffentlicht,[23][27][51] mittlerweile sind wir bei Nummero 10 angelangt. Diesmal steht nicht so sehr die heimische Musik des Ottawa Valley an der Schnittstelle des keltisch geprägten Ost-Ontario und französisch beeinflussten West-Quebec im Vordergrund, sondern die Musik der 1930er Jahre, Vaudeville und Stringbands und die Frühform des Bluegrass. Ihre beiden Bandkollegen Hayes Griffin und Cody Walters unterstützen mit Gitarre, Kontrabass und Clawhammer-Banjo, im Zentrum steht aber immer Aprils handwerklich perfektes Fiddlespiel. Charakteristisch für das gesamte Album ist der treibende Opener "Belle Election", aber auch eine fröhliche schwedische Polska (wenn man denn fröhlich und Polska in einem Atemzug nennen kann). Drei Titel stammen aus eigener Feder, einschließlich des Titelstücks "The Newpart", ein typischer, halsbrecherischer Breakdown, und eines Solo-Stepptanzes. Letzteres dürfte live wohl mehr Wirkung entfalten. April besitzt eine verwandlungsfähige Sopranstimme, die sie sowohl als Klageweib als auch als Crooner einsetzen kann.
© Walkin' T:-)M


Greg Russell & Ciaran Algar "In Concert" [DVD Video]
Marked Film/Fellside, 2015

English CD Review

www.russelalgar.co.uk

Die zweimaligen BBC Folk Award-Gewinner Greg Russell (Gesang, Gitarre) und Ciaran Algar (Geige) haben sich erst anno 2011 zusammengetan. Unmittelbar darauf wurden sie vom renommierten Fellside-Label unter Vertrag genommen und veröffentlichten ihr Debütalbum "The Queen’s Lover".[49] Sie begannen, unermüdlich zu touren und ihre Bühnenpräsenz zu perfektionieren. Das zweite Album "The Call" zeigt eine musikalisch gereifte Zusammenarbeit.[56] Warum Greg Russell und Ciaran Algar als einer der most sought after young acts der englischen Folkszene gehandelt werden, zeigt das von Edward Cooper (Regisseur der Bellowhead-DVDs)[40] gefilmte Konzert vom 25. Juni 2014 im Theatre Royal in Workington, Cumbria. Zwei natürliche, sympathische Jungs, deren künstlerischer Ausdruck sich auf höchstem Niveau bewegt. Ciaran Algar beherrscht die Instrumental-Sets, bestehend aus Traditionals, Eigenkompositionen, und Tunes von Andy Cutting, Joanie Madden und Phil Cunningham. Greg Russell singt traditionelle britische Folksongs wie "Rose in June" und "Two Magicians" als auch Liedgut jüngeren Datums, wie z.B. James Keelaghans "Cold Missouri Waters" und Phil Colcloughs "The Call and Answer". Russell selbst hat das quasi-traditionelle "The Queen's Lover" verfasst und Algar wünscht sich "Away from the Pits". Die DVD enthält neben dem Konzert auch ein Interview mit Greg und Ciaran über ihre Anfänge und Einflüsse.
© Walkin' T:-)M


Hubert von Goisern "Federn"
Capriola, 2015

Artist Video

www.hubertvongoisern.com

Unermüdlich ist der Goiserer unterwegs. Mission und Vision gleichermaßen, die alpine Kultur musikalisch mit der globalen Welt in Einklang zu bringen.[55] Gerade erst sammelte er Musik aus dem gesamten Alpenraum für eine Ausstellung auf der Franz-Josefs-Höhe der Grossglockner-Hochalpenstrasse und gestaltete den Soundtrack zu Joseph Vilsmaiers Filmdokumentation "Österreich: Oben und Unten". Dieser Tage kommt zudem das Biopic "Brenna tuat's schon lang" in die Kinos, das Hubert von Goiserns persönliche und künstlerische Entwicklung in seiner nun 25jährigen Karriere beleuchtet. Und nun auch noch das neue Studioalbum "Federn", das wie die Vorgänger "S' Nix",[36] "Haut und Haar"[39] und "EntwederUndOder"[46] mit seinen Spezis Trogbacher (Gitarre), Schartlmüller (Bass) und Pohn (Schlagzeug) direkt eins in die Fresse, mein Herzblatt ist. Am Anfang stand der Wunsch, Amerika besser zu verstehen. Hubert von Goisern fuhr nach Nashville, Tennessee - zum Musikantenstadl mit Cowboyhut, musikalische Zeugen Jehovas und Relitätsverweigerung in Noten. Dort fand er aber keine kreative Szene und zog weiter nach New Orleans. Und genauso wie er sagt, i tua ma hart mit dera Lederhosen-musi, so gibt es auch "Ring of Fire" mit den genialen Mariachibläsern im Zwiefachen-Rhythmus. Er sog alles in sich auf - Louis Armstrong, Muddy Waters, Hank Williams. Das Ergebnis ist nicht nur ein Cover des Cajun-Songs "Jambalaya" (ein Millionenseller für Hank Williams, als Komponisten des Originals sind jedoch die Hackberry Ramblers[28] registriert). Steve Winwood kommt zu Gehör genauso wie ein Remake von "I bin ganz alloan" mit der Musik von Thelonious Monk aus alten Alpinkatzen-Zeiten. Die meisten Titel sind jedoch traditionelle Americana (mit österreichischen Texten) wie z.B. der alte 12-Takter "Corrine, Corrina", der von Blues über den Western Swing bis zum Rock'n'Roll ein Standard geworden ist. Der Goiserer versöhnt die alpinen Volxmusikklänge mit allen musikalischen Spielarten Amerikas, nichts wirkt unstimmig oder irgendwie fehl am Platz.
© Walkin' T:-)M


Hubert von Goisern "Steilklänge"
Capriola, 2014

Hubert von Goisern "Filmmusik"
Capriola, 2014

www.hubertvongoisern.com

Hubert von Goisern gehört zu den umtriebigsten Musikern der Alpenregion. Dass er sich nicht nur auf die Folklore des Gebirges beschränkt, weiß man spätestens seit seiner Zusammenarbeit mit dem Ägypter Mohamed Mounir. Obwohl ihm schon sehr früh im Leben Österreich zu klein war, kehrte er doch immer wieder zurück und blieb der Kultur der Alpenregion auf eine eigene, multikulturelle Weise treu. "Steilklänge" ist ein Album, für das sich von Goisern als Sammler alpenländischer Kultur betätigte. Originaltöne vom Almabtrieb eröffnen diese einmalige Zusammenstellung von Liedern, Klängen und Bräuchen aus dem Gebirge. Unverwechselbar und variationsreich ist die Musik, die der Künstler gefunden hat. Alphorntöne aus dem Berner Oberland sind in ihrer räumlichen Unbegrenzbarkeit zu vernehmen. Ein oberbayrisches "Gstanzl" folgt gleich im Anschluss. Aus einer Kärntener Kirche hört man Orgel mit Gesang. Musik aus dem Piemont und der Lombardei sowie dem Friaul bringt die italienische Seite der Alpen zum Klingen. Besonders die Musik aus dem Aostatal gehört zu den folkloristisch interessantesten Beispielen dieser Auswahl. Drehleier, Schalmei und Trommeln bestimmen hier das Klangbild einer Straßenprozession. Natürlich darf in den Alpen das Jodeln nicht fehlen. Gleich mehrere Titel widmen sich dieser Gesangs- und Mitteilungsform. Goisern hat jede Region der Alpen nach spannenden Tonbeispielen durchforscht und von den französischen Alpen, über die Schweiz, Bayern, Südtirol, Österreichs Bundesländer bis nach Slowenien so viele schöne alpenländische Musik entdeckt. So wird die vorliegende CD "Steilklänge" hoffentlich erst der Anfang einer noch umfangreicheren Sammlung sein.

Der Josef-Vilsmeier-Film "Österreich von Oben und Unten" ist eine Dokumentation, die sich die Alpenrepublik etwas genauer vorknöpft. Es ist ein imposantes Bilderspektakel, wenn man dem Trailer glauben darf, in dem Österreichs Vielfalt in Natur und Gesellschaft zu erleben ist. Hubert von Goisern hat dazu tief in sein musikalisches Schaffen gegriffen und aus fünfundzwanzig Jahren Musikerdasein passende Kompositionen beigesteuert. Eingespielt und zum Teil neu aufgerüscht hat er diese Songs teilweise mit einem großen Orchester. Herausgekommen ist ein Album, das er schlicht "Filmmusik" nennt. Die Lieder funktionieren wie ein eigener akustischer Film. Bilder von wilden Alpenlandschaften, purzelnden Bächen, Vögeln auf Sommeralmen erzeugt von Goisern. Echodurchwirkte Jodelgesänge, Alphörner, Kirchenläuten, all dies lässt den Hörer seinen eigenen Flug über die Alpen erleben. Vielleicht ist Vilsmeiers Dokumentation dazu auch ganz schön. Doch allein das Album ist bereits ein reich bebildertes Erlebnis.
© Karsten Rube


Rosengreen "World at your feet"
GO' Danish Folk Music, 2014

www.nikolajrosengreen.com

Weltreisen sind heute nicht weniger interessant, nur weil man keine 80 Tage mehr benötigt, den Globus zu umrunden. Der Rekord liegt derzeit bei 92 Minuten mit der Weltraumstation ISS. Aber kulturell kann dort kaum einer Eindrücke gewinnen. Einigermaßen zeitreduziert und trotzdem mit intensiven Eindrücken versehen, reist es sich unter ein paar Kopfhörern und mit guter Musik um die Welt. Der dänische Musiker Nikolaj Rosengreen lädt uns dazu auf seiner CD "World at your feet" ein. Der Gitarrist hat selbst zahlreiche Länder der Welt besucht und beweist überzeugend, seine Erfahrungen und Gefühle mit seinen Kompositionen auf den Hörer zu übertragen. Dank seiner Arbeit für Theater, Fernsehen und Film gelingt es ihm gut, Musik als erzählerisches Mittel zu verwenden. Rosengreen wechselt auf der aktuellen CD zwischen Flamencogitarre, arabischer Gitarre und Western-Gitarre, lässt sich von befreundeten Musikern auf der arabischen Laute, dem Oud begleiten, und setzt vor allem auf Unterstützung durch afrikanische Perkussion und ein kleines Streichensemble. In den knappen fünfundvierzig Minuten wandert der Hörer von Westafrika über Spanien nach Lateinamerika, sowie nach Südafrika um schließlich am Ende der CD mit der »Global Symphony« noch einmal den ganzen Erdball musikalisch zu umfassen. "World at your feet" ist eine eindrucksvolle und kurzweilige Weltreise, die die Vielfalt und die Schönheit der Kulturen dieser Welt liebevoll in Szene setzt.
© Karsten Rube


Sarah Ferri "Ferri Tales"
Jazzhouse Records, 2014

www.sarahferri.be

An eindrucksvollen Frauen mangelt es der Jazzszene nicht. Gerade junge Stimmen drängen auf den Markt dieser anspruchsvollen Musik. Und betrachtet man das Cover der vorliegenden CD von Sarah Ferri, so sieht man anlehnend an den musikalischen Stil eine ebenso anspruchsvolle Frau. Ihre Selbstdarstellung im Bild entspricht der Malerei der alten holländischen Meister. Musikalisch wildert die Belgierin mit italienischem Blut bunt durchs Genre und baut sich dabei durchaus eine eigene Nische. Nennen wir es virtuosen Artpop mit starkem Hang zu Jazz und Theatralik. Am besten macht das der Song "Dancing at the Supermarket" deutlich, ein Walzer, der viel vom Stil einer Kate Bush besitzt und recht surreal wirkt. Großen Einfluss auf ihre Musik besitzt der Gipsyjazz Django Reinhardts, der an mehreren Stellen mehr als unterschwellig durchschimmert. Frisch und fruchtig kommt der Song "Sprinair" daher,ein Bossa-Nova, der irgendwie belgisch wirkt. Eine eigenwillige Geschmacksverbindung, die aber durchaus genießbar ist. Also kein Caipirina mit Pommes Frites sondern eher belgische Trüffel mit Café. Auch erdenschwer Bluesiges geht der Sängerin perfekt von den Lippen, wie sie im Song "The Hungry Villain" beweist. "Ferritales" spannt den Bogen gekonnt vom leichtfüßigen Swingjazz der Fünfziger, über den progressiven Songwriterfolk der Siebziger bis hin zum Retrohype der Gegenwart.
© Karsten Rube


Schmarowotsnik "Nebbichl"
Silberblick Musik, 2014

www.schmarowotsnik.de

Christine von Bülow fährt mindestens zweigleisig. Eigentlich ist sie literarisch und sprachlich in Skandinavien zu Hause. Als Übersetzerin für fast alle nordeuropäischen Sprachen hätte sie genug zu tun, doch das zweite Gleis, die Musik, lockt sie in andere Fernen. Oboe und Englisch Horn sind ihre Instrumente und der Klezmer die Musik, die ihr am Herzen liegt. Zusammen mit dem Akkordeonisten Martin Quetsche - ob er tatsächlich so heißt oder den Künstlernamen so gestaltete, dass der "Quetsche die Quetsche spielt" ist nicht überliefert - gründete von Bülow das Duo Schmarowotsnik. Ihr aktuelles Album "Nebbichl", eine Art musikalische Geschichte eines armen Würstchens, ist deftig und unbehauen. Was mit kompositorischer Zurückhaltung und spielerischem Wagemut vom Duo vorgetragen wird, ist wohl am besten mit dem Begriff Rohklezmer zu beschreiben. Musik, gespielt wie auf dem Hinterhof, gefüllt mit all den Themen, die dem alten Juden das Herz schwer machen: vergessene Liebe, vergossener Wein, verlorene Heimat, Armut und Pein. Wenn es darum gehen soll, dass die Klezmermusik von Schmarowotsnik auf dem Album "Nebbichl" vor allem Schmerz zum Ausdruck bringen soll, so gelingt das dem Duo blendend.
© Karsten Rube


Liguriani "Stundai"
Felmay, 2014

www.liguriani.it

Wer nach Genua reist, dürfte noch immer spüren, dass die Stadt am Mittelmeer eine Seele besitzt, die vom vergangenen Einfluss auf die gesamte Region träumt. Nun ist Genua auch heute noch eine bedeutende Provinzhauptstadt mit wunderschönen alten Gemäuern, doch die Zeiten als mittelalterliches Machtzentrum einer nach sich selbst benannten Republik sind lange Geschichte. Ligurien, das Land, dem Genua vorsteht, verbindet heute den Südosten Frankreichs mit der Toskana. Ein Land, in dem Seefahrer vom Meer auf Bauern aus den Bergen treffen, wo die Weite der Welt auf die begrenzte Welt kleiner Gehöfte prallt. Die Sehnsucht nach etwas Freude im kargen Leben der Landarbeiter und Sehnsucht nach der großen Leere des Meeres verbindet sich zu Melodien, erweitert sich zu Liedern und endet schließlich in Tänzen. Die italienische Folkband Liguriani hat diese Melodien eingefangen und auf ihrer CD "Stundai" eindrucksvoll wiedergegeben. Die Lieder scheinen direkt aus den alten Gemäuern widerzuhallen, beleben die müden Beine der Bauern für den munteren Tanz und bringen eben diese nie heilbare Sehnsucht zum Klingen, die nur der Seefahrer kennt. Voller Energie und Leidenschaft lassen Liguriani die Vergangenheit ihrer Heimatprovinz mit der Gegenwart verschmelzen.
© Karsten Rube


Duo Artense "Sur le vif"
AEPEM, 2014

Artist Video

duoartense.pagesperso-orange.fr

In der Auvergne, im französischen Zentralmassiv, wimmelt es von Vulkanen und Abfüllbetrieben für stilles Wasser. Ansonsten ist es eine eher ruhige Region. Guter Käse und die Messer von Laguiole stammen von dort. Und natürlich die Reifen von Michelin. Die Menschen sind von zurückhaltender Freundlichkeit und kümmern sich zumeist um ihren täglichen Broterwerb. Doch manchmal, meist an Wochenenden auf dem Land, bricht die Fröhlichkeit aus ihnen heraus und sie beginnen zu tanzen. Die Musik dazu wird auch vor Ort hergestellt. Tanzmusik aus der Auvergne aus Vergangenheit und Gegenwart spielen auf der CD "Sur le vif" das Duo Artense. Die beiden Musiker zeichnen sich durch einen exzellenten Umgang mit traditionellen Melodien aus und sind dabei so gut, dass sie sich weniger auf alte bekannte Tänze konzentrieren, sondern gern auch neue alte Tänze spielen. Die vorliegenden Lieder stammen zum größten Teil aus dem Repertoire bekannter Folklorekünstler aus der Auvergne, die zwischen 1950 und 1990 in der Region aktiv waren. Es handelt sich bei den Tänzen vor allem um Mazurkas, Polkas, um die Valse parisienne, und den Bourrée. Dass während der Aufnahmen fleißig getanzt wurde, hört man an der Stimmung im Hintergrund.
© Karsten Rube


James Keelaghan "History"
Borealis Records, 2013

Artist Video

www.keelaghan.com

Zu Kanadas bekanntesten Songwritern gehört James Keelaghan. Seit 25 Jahren schreibt Keelaghan Songs, in denen er zu mehr Gerechtigkeit und Toleranz unter den Menschen aufruft und in denen sich seine Sorgen um die sozialen Probleme widerspiegeln. Viele seiner Songs beschäftigen sich mit historischen Themen, die bis heute Einfluss auf das Tun und Denken besitzen. So begibt er sich in die amerikanische Pioniergeschichte und beschreibt Eindrücke aus verschiedenen Kriegen aus Sicht der Soldaten. Die CD "History" ist eine gelungene Sammlung von Songs aus dem Schaffen des Musikers aus den letzten 25 Jahren. Auf der dem Album beigefügten DVD gibt Keelaghan Auskunft über die Entstehung der Songs.
© Karsten Rube


Spieltrieb "Zehn"
Timezone, 2014

www.spieltriebhome.de

Zehn Jahre Spieltrieb liegen hinter dem Liedermacher-Duo aus Oldenburg. Nach einer ausschweifenden Tour haben sie nun auch eine frische CD veröffentlicht, die einfach nur "Zehn" heißt. Gutgelaunte Songwriter-Popsongs haben die beiden da aufgenommen, allesamt mitsingefreundlich und textlich gereift. Auf dem Jubiläumsalbum geben sie sich auch stilistisch raumgreifend. So hört man sie simple Gitarrensongs intonieren, die sich allmählich zu vorzüglichen Countrysounds entwickeln. Mit "Kirschkuchen" versucht sich Spieltrieb ganz ordentlich an Reggaemusik. Ob melancholisch, wie in "Ideal und Wirklichkeit" oder rockig, wie in "Bleib nicht so lang weg", man merkt deutlich, dass den Musikern Genregrenzen fremd geworden sind. Mit dem Song "Tanz" orientieren sie sich an klassischer Liedermacherfolklore. Und unvermittelt, nach einem umgedichteten deutschen Volkslied, glaubt man die Ärzte zu hören. Manche Liedermacher sind sich selbst genug und langweilen damit. Bei Spieltrieb ist das glücklicherweise nicht der Fall.
© Karsten Rube


Luray "The Wilder"
Eigenverlag, 2013

Artist Video

www.luraymusic.com

Luray heißt das Familienunternehmen der Geschwister Sean, Colin und Shannon Carey aus der Gegend nahe der US-amerikanischen Hauptstadt. Das Album "The Wilder" ist temporeduzierte, banjounterstützte Countrymusic. Inspiriert fühlen sich die Musiker dabei vom Shenandoah Valley in Virginia. Dieses Teilstück in den Appalachian Mountains liegt einige Meilen westlich von Washington. Luray selbst ist eine Ortschaft am Rande des Shenandoah Nationalparks. Außer der landschaftlich reizvollen Umgebung und den Höhlen westlich des Ortes, ist Luray ein eher verschlafenes Kaff, was sich auch auf die Musik des Albums auswirkt. "The Wilder" ist ein handwerklich sauberes Countryalbum mit sehr verträumtem Gesang und ohne besondere Höhepunkte.
© Karsten Rube


The Mannish Boys "Wrapped up and Ready"
Delta Groove, 2014

www.themannishboys.com

"The Mannish Boy" war einer der größeren Hits der Blueslegende Muddy Waters. Diesen berühmten Blues haben sich die sechs Musiker aus Los Angeles als musikalische Leitlinie über ihr Banddasein gehängt. Erdiger, schwerer Blues ist es auch, was sie auf ihrer bereits siebten CD "Wrapped Up and Ready" präsentieren. Die Band, die in den USA vor allem Live für Furore sorgt, schafft es auch auf dem Studio-Album ihre Hörer zu elektrisieren. Mit einem großartigen Line-Up hervorragender Gastmusiker feuern sie aus allen Rohren allerbeste Bluesstimmung ab, die manchmal modern und an anderer Stelle oldfashioned klingt. "Wrapped up and Ready" ist ein kraftvolles Album, das nicht nur für Bluesfans eine Empfehlung ist.
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Goranie "Wieczór z Czardaszem Vol. 2"
Tercet, 2000

www.goranie.com

Musik aus dem polnischen Hochland südlich von Krakau gibt es auf der CD "Wieczór z Czardaszem" zu hören. Die polnische Folklorekapelle Goranie hat unter diesem Titel seit dem Anfang des neuen Jahrtausends mehrere Alben produziert. "Wieczór z Czardaszem" bedeutet in der Übersetzung so viel wie "Ein Abend mit Zigeunern". Die Lieder, die die polnischen Musiker ausgewählt haben, stammen zu einem großen Teil aus dem Fundus der Roma und Sinti. Viele Melodien kommen einem dabei recht bekannt vor, wie das Lied "Kanarek", das zu den schnellsten Kompositionen für die Gipsygeige gehört. Goranie verzichtet darauf, die Lieder regional einzugrenzen, wie auch das fahrende Volk nur recht wenig von offiziellen Landesgrenzen hält. So klingen die Lieder, als hätten sie auf ihrer Reise das Lokalkolorit der Karpaten von Rumänien bis zur Hohen Tatra aufgesogen. Eine CD voller fröhlicher Folklore.
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Katie Garibaldi "Follow your heart"
Living Dream Music, 2014

www.katiegaribaldi.com

San Francisco ist nicht unbedingt bekannt für seine Countryszenen. Katie Garibaldi aus dem San Francisco Bay Areal versucht allerdings genau das mit einem Hauch Pazifikfeeling zu verbinden. Das Ergebnis kann man auf der CD "Follow your heart" hören. Ein unentschlossenes Hin und Her zwischen ehrlichen Countrysongs und Pop-Balladen. Die Songs sind durchweg gut arrangiert und handwerklich weitgehend ordentlich eingespielt. Neben der ruhigen akustischen Gitarre der Sängerin Garibaldi, ist es vor allem die stets gutmütig leiernde Pedal Steel von Max Butler, die die Musik der CD bestimmt. Doch der Stilmischmasch lässt über die ganze Strecke betrachtet ein holpriges Gefühl zurück. Bleibt als Gesamtbewertung nur ein Einfaches: nett.
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The Celtic Social Club "The Celtic Social Club"
Keltia Musique, 2014

Artist Video

www.celticsocialclub.com

2013 manifestierte sich in der Bretagne die Idee, keltische Musik aus allen Regionen des Kulturkreises mit zeitgenössischen Popstrukturen zu kreuzen. Einerseits inspiriert von den folkloristischen Klängen der Bagad - der bretonischen Marschmusik und der Melodien, die die Uillieannpipes Irlands erzeugen, andererseits beeinflusst vom Mainstream eines Eminem oder Snoop Dog fand Manu Masko schnell Gleichgesinnte für sein ehrgeiziges Crossoverprojekt. Unter dem Namen "The Celtic Social Club" hat der Bretone Manu Masko eine breitgefächerte Palette an Musikern versammelt, die die Musik des Celtic Circle zwischen Galizien, Cornwall, Irland, Schottland und der Bretagne geschickt mit weltmusikalischen Strukturen wie denen des Reggae und des amerikanischen Folk bis hin zum Square Dance verbindet. Dass der jamaikanische Reggaemusiker Winston McAnuff, der auf dem Album als Gastmusiker auftritt, irische Wurzeln besitzt, stellt eine überraschende Verbindung dar. Auch vor leichten Hip-Hop-Anklängen, die für die keltische Musik eher ungewöhnlich sind, schreckt die Band nicht zurück. "The Celtic Social Club" schlägt eine kurzweilige und gut tanzbare musikalische Brücke, die von der Bretagne bis nach New York reicht.
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Zwirbeldirn "Jabitte"
Trikont, 2014

Artist Video

www.zwirbeldirn.de

Der Legende nach sollen sich die drei Damen der Volksmusikkapelle Zwirbeldirn zusammengefunden haben, als ein Gewitter dräute. Sie sangen dagegen an. Ob sie es vertrieben haben oder nicht, ist nicht überliefert - jedenfalls nicht mir. Wenn man sich ihre aktuelle Aufnahme "Jabitte" anhört, könnte man meinen, sie sind durchaus in der Lage noch ganz andere Dinge zu vertreiben, denn der bayrische Trachtenjodler, mit dem die CD beginnt, ist sicher nicht jedermanns Sache. Doch muss man kein Freund bajuwarischer Folklore sein, um der CD beim genaueren Zuhören einige amüsante, ja liebevolle Momente zu entlocken. "Wo sind deine Haare?" ist ein gelungener Griff in die Mottenkiste. Genau so könnte man dies von "Der letzte Discjockey" sagen, auch wenn es textlich die traurige Gegenwart wiedergibt. Ergreifend und drollig zugleich klingt es, wenn sie voller Wehmut den letzten Plattenaufleger beweinen. Ganz originell klingt ihre Version von Georgia Toms "Black Eye Blues". Mit fortschreitender Zeit wird die CD "Jabitte" ohnehin immer grenzenloser "Chilli" und "Stehleiter" sind zwar noch richtige Fluchtplattler, doch mit "Mahala" hören wir einen temporeichen Czardas. Drei Geigen und ein Kontrabass, dazu der Gesang der drei Grazien, zahllose Zitate aus der musikalischen Leitkultur sorgen dafür, das Folklore mit kabarettistischem Ernst gepaart ein Melange eingehen, über die sich Karl Valentin ehrlich gefreut hätte.
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Soviet Suprem "L'Internationale"
Chapter Two, 2015

www.sovietsuprem.com

"Was wäre, wenn" ist ein eine der wichtigsten Fragen in der Vorstellungskraft des Menschen. Die Idee, dass sich alles anders entwickeln würde, veränderte man in seinem Tun nur eine Nuance, heizt die menschliche Vorstellungskraft seit Jahrhunderten an. Man kann das analysieren und mit wissenschaftlicher Petersilie bestreuen, man kann es auch schlicht Fantasie nennen und hätte damit alles gesagt. "Was wäre, wenn ...", fragen sich die beiden Rapper John Lènine und Sylvester Staline "Was wäre, wenn ... die Geschichte anders gelaufen wäre und die Sovjets heute Weltmacht Nummer 1 wären?" Ich weiß, es gibt genügend Leute, die glauben es wäre tatsächlich so eingetreten. Aber angenommen, die Russen hätten nach dem Zweiten Weltkrieg und dem darauf folgenden Kalten Krieg die überzeugenderen Argumente und einen medialen Einfluss auf die Köpfe der jungen Wilden gehabt, wie die Amerikaner mit Elvis oder die Briten mit den Stones? Was, wenn Alla Pugatschova die Königin des Pop geworden und der russische Soul heute die meistverkaufte Musik wäre? Dann würde sich vermutlich der Dancefloor der Gegenwart überall so anhören, wie auf dem Album "L'Internationale" des neuen Projekts von La Caravane Passe Mastermind Toma Feterman. Zusammen mit dem Rapper R-Wan haben sie sich in die Kunstfiguren Lénine und Staline verwandelt und lassen den Charme des Ostblocks in einer gewaltigen BalkanBeatBlase platzen. Dass die Musik des Ostblocks bereits seit Jahren einen enormen Einfluss auf die Dancefloorkultur Westeuropas besitzt, ignorieren sie dabei gekonnt und lassen die Was-wäre-wenn-Frage als neueste kreative Idee im Raum stehen. Andererseits haben La Caravane Passe diese Idee bereits auf dem letzten Album ganz ordentlich gefeiert. Soviet Suprem ist die musikalische Weiterentwicklung einer Tendenz, die bereits mit Shantels "Disko Partizani" großen Erfolg feierte. Auf "L'Internationale" finden sich zusätzlich noch Gipsy Swing, französischer Rap und dicke Bläser, die sich mit dem Gruselfaktor der russischen Kulturherrschaft paaren. Ein spaßiges Album, das Live wohl schon zu manch unterhaltsamer Saalschlacht geführt haben soll. Und ein apartes Cover besitzt die CD außerdem.
© Karsten Rube


Catherine MacLellan "The Raven's Sun"
Eigenverlag, 2014

Artist Video

www.catherinemaclellan.com

Für Catherine MacLellan ist Musik mehr als nur Lebensunterhalt. Für sie ist es in gewisser Weise auch Lebenserhalt. Es ist ihr mächtigstes Mittel und die beste Medizin in ihrem Kampf gegen lebenslange Depressionen. "The Raven's Sun" brachte die kanadische Folksängerin als ihr fünftes Album auf den Markt. Reduziert auf Gitarre und Gesang, nur leicht untermalt von Mandoline und Fiddle folgt sie auf diesem Album den Spuren der Schöpfungsgeschichte der Ureinwohner ihrer Heimat. Der Rabe bringt der Welt das Licht, heißt es dort. Ein Thema, das sich für MacLellan in stille, nachdenkliche Song verpacken lässt. "The Raven's Sun" ist ein dezentes Folkalbum, das Raum schafft für Gefühle und Empfindungen, die aus der Tiefe der Seele aufzusteigen scheinen, unverstellt und ehrlich.
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Felix Meyer "Menschen des 21. Jahrhunderts"
Löwenzahn Medien (Edel), 2014

www.felixmeyer.eu

Wie ordnet man die Musik von Felix Meyer am Besten ein. Letztens habe ich gelesen: Felix Meyer wäre ein Straßenbarde. Das könnte es treffen. Er zog und zieht gern als Straßenmusiker umher und begeistert Menschen in den Fußgängerzonen Europas. Leute bleiben stehen und hören zu, statt wie oft üblich den Spendengroschen wortlos und ohne weitere Aufmerksamkeit abzuwerfen - oder eben selbst das nicht für Wert zu befinden. Straßenmusik bildet - Zuhörer genauso wie Musiker. Auch nach 10 Jahren des Umherziehens ist das lebendige Musizieren immer noch eine wichtige Inspirationsquelle für Felix Meyer. Die großen Dramen und die kleinen Freuden findet man häufig zwischen morgendlichem U-Bahn-Gedrängel und erbauender Abendunterhaltung. Felix Meyer betrachtet die "Menschen des 21. Jahrhunderts" aus einem Blickwinkel, der weniger der des Beobachters, als der des Erlebenden ist. Man findet in ihm keinen Liedermacher, sondern einen Chansonnier, einen Geschichtenerzähler, der frivol, jazzig, mäßig moralisierend, seine Weltsicht wiedergibt. Und die ist so bunt, wie die Welt nun mal ist. Vom glücklichen Schweineschlächter erzählt er, vom unfeinen Restaurant, wenn er nach außen, von bildschönen Lügen, störenden Gedanken und davon verliebt Suppe zu kochen, wenn er nach innen blickt. "Menschen des 21. Jahrhunderts" ist poetisch und durchsponnen von einer feinen Traurigkeit, die bei Felix Meyer nie Mutlosigkeit bedeutet.
© Karsten Rube


Janusz Prusinowski Trio "Po Kolana w niebie"
Słuchaj Uchem/Danzone, 2013

English CD Review

www.januszprusinowskitrio.pl

Auf musikalische Spurensuche in Zentralpolen begab sich der polnische Musiker Janusz Prusinowski. Er zog über die Dörfer des Landes und hörte den Bauern zu. Die alten Tänze, die Lieder, die zur Arbeit gesungen wurden, die Festtagslieder, sie alle geraten immer mehr in Vergessenheit, denn zur Arbeit wird auch in den ländlichen Gegenden heute eher der MP3-Player angeknipst. Das selbst singen, es stirbt mit der Modernisierung. Prusinowski gehört also mit zu den letzten Sammlern - einer Handvoll Enthusiasten, die die Welt der Vergangenheit und der Tradition nicht als überholt und vergessbar ansehen, sondern als die Quelle alles Gegenwärtigen. Ganz unmodern ist er in der Auswahl aber auch nicht, denn Prusinowski verbindet die alten Lieder mit moderner Improvisationsspielweise. Er hat es nicht nötig auf Loops und Soundsetting auszuweichen. Er beherrscht eine Art von folkloristischem Jazz. Die Melodien bilden die Leitlinie, der er mehr oder weniger geradlinig folgt. "Knietief im Himmel" wie man den polnischen Titel der CD übersetzen könnte, ist ein eigenwilliges und mutiges Portrait der traditionellen Musik Mittelpolens, das Dank Prusinowski und seinen Musikern mehr ist, als eitle Traditionspflege. Es ist lebendige Gegenwartsfolklore.
© Karsten Rube


Folk Group Arinuška "Linas Rimša"
ARC Music, 2013

www.arinuska.lt

Die Folk Group Arinushka hatte sich 1988 in Litauen gegründet. Ihre auf die traditionelle Musik ihres Heimatlandes orientierte Spielweise wurde von der sowjetischen Seite eher skeptisch betrachtet, doch hielt das Sowjetimperium nur noch einige Monate und hatte zu dieser Zeit andere Sorgen, als die Satellitenstaaten kulturell auf Linie zu halten. Mittlerweile ist Arinushka ein fest etabliertes Folkloreensemble in Litauen, das sich zudem in einer Musikschule der Pflege des traditionellen Liedgutes widmet. Die vorliegende CD "Linas Rimas" greift viele folkloristische Elemente auf und verbindet sie mit modernen Rhythmen und Arrangements. So werden unter den vielstimmigen Gesang des Frauenchores häufig Schlagzeug und Rhythmusgruppe gemischt. Mit Keybord und Oboe klingen Lieder, wie "About Stars" und "About Change" deutlich nach Esoterikgesäusel für schamanistisch interessierte Entspannungsgruppen. Hier vergisst die Kapelle über den kommerziellen den traditionellen Gedanken. An anderer Stelle, wie in "About Rites" werden sie jedoch ziemlich munter und drängen in die Richtung skandinavischer Mythengesänge, die an die beste Zeit finnisch-karelischer Folkmusik erinnern. "Linas Rimsa" ist, wenn auch nicht immer stimmig, so doch recht vielseitig und von angenehmer Fröhlichkeit.
© Karsten Rube


17 Hippies "Biester"
Hippster Records, 2014

Book Review

Artist Video

www.17hippies.de

Die 17 Hippies haben sich aus dem engen Feld des Rummelplatzgeschrammels herausgewagt. Reisen erweitert den Horizont und das ist auch gut so. "Biester" heißt die aktuelle CD der Hippies. Nach Konzert- und anderen Reisen kamen sie auf die Idee, nicht ausschließlich als osteuropäische Dampfkapelle zu agieren. Auf »Biester« spielen sie Musik, die man nicht sofort mit den 17 Hippies assoziiert. Der Erfolg ist spür- und hörbar. Diesmal wird nicht die ganze Zeit gehupt. Gelegentlich wirken sie ein bisschen verschlafen, wie in "Hand vorm Gesicht", aber mehrfach wird es - und das habe ich von den 17 Hippies noch nie behauptet - originell. Die 17 Hippies vollziehen hier also den Schritt von der Rummelpolka zu, sagen wir einem Nachmittag mit Dinkelkeks bei den Müttern vom Kollwitzplatz. Also: wie mit lauter Leuten, die von sonst woher kommen, nur nicht von vor Ort und die Töne wiedergeben, die sie anderswo aufgeschnappt haben. Da kann es schon mal heftiger zur Sache gehen. Hier ist es aber häufig ganz brav und gefühlt korrekt. Die wunderbare Mulatu Astatke Komposition "Yèkèrmo Sèw" ist ein deutliches Zeichen dafür. Ein wunderschöner Song im Original, in der Coverversion der Hippies aber eher träge und ohne interessante eigene Nuancen wiederholt. Die angenehmste Überraschung findet sich allerdings am Schluss der CD. "In Memory of Elisabeth Reed" ist ein Stück der Allman Brothers aus dem "Idlewild South" Album von 1970. Und diese Version ist den Hippies wirklich hervorragend gelungen. Hier sitzen die Streicher harmonisch, das Akkordeon platziert sich samt Banjo genüsslich als Rhythmusgruppe vor die Bläsersektion und reißt schließlich überzeugend als Soloinstrument aus. Hier denke ich sofort an eine Verfolgungsjagd auf Maultieren mit einer Mariachiegruppe am Bildrand. So erzählerisch bildlastig, wie in diesem Lied, habe ich die Hippies noch nie erleben können. Das macht Hoffnung.
© Karsten Rube


The Early Mays "The Early Mays"
Bird on the Wing Records, 2014

www.theearlymays.com

In den Appalachen läuft die Zeit langsamer. Die durchaus reichhaltig musikalisch durchtränkte Bergregion im Osten der USA, die sich vom tiefen Süden bis nach Kanada zieht, lebt von den Traditionen der frühen Einwandergenerationen. So erhielten sich hier viele europäische Tänze und Lieder, aus Deutschland, Irland, Frankreich, aber auch die Einflüsse der afrikanischen Sklaven sind zu finden. Blues trifft hier häufig auf Country, auf irische Reels und für all diese Klänge lässt man sich Zeit. Nachzuhören ist das auf der Debüt-CD der Early Mays. Drei weibliche Stimmen singen langsame Countrysongs, inspiriert vom Geist der Appalachen. Die meisten Lieder sind Balladen, begleitet von Banjo und Hammond Orgel, Fiddle und Gitarre, leise und ruhig, wie das Rauschen der Wälder, gespickt mit einem Vintage-Gefühl, etwas altbacken, aber durchaus sympathisch. Doch auch temporeiche Tänze vorgetragen mit einer rissigen Fiddle bringen etwas von der Vielfalt der regionalen Musik zum Vorschein.
© Karsten Rube



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