FolkWorld Ausgabe 40 11/2009; Artikel von Walkin' T:-)M


From Clare to Here
Dun Aengus @ Dun Aengus, 18.-25. April 2009

Was kann es für eine Irish-Folk-Band, die sich Dun Aengus nennt, Bedeutenderes geben, als einmal den Ort aufzusuchen, nach dem sie sich benannt hat: die berühmte Steinfestung auf den Aran-Inseln vor der Westküste Irlands. Und welch besseren Ausgangspunkt, um vom irischen Festland auf die Inseln überzusetzen, als den kleinen Fischereihafen, der unter dem Namen Doolin Synonym für Music & Craic geworden ist.

How's it goin' there everybody,
From Cork, New York, Dundalk,
Gortahork and Glenamaddy.
Here we are in the County Clare
It's a long, long way from here to there.
There's the Burren and the Cliffs of Moher,
The Tulla and the Kilfenora,
Miko Russell, Doctor Bill,
Willy Clancy, Noel Hill.
Flutes and fiddles everywhere.
If it's music you want,
You should go to Clare.
Samstag, 18.04. Mitten in der Nacht geht es los, um frühmorgens am ehemaligen britischen Militärflughafen Weeze am Niederrhein als erster in der Schlange zu stehen. Eine Flasche Glenmorangie im Flughafen-Shop muss sein (selbiger Glen wird in Irland das Doppelte kosten), dann geht es auch schon um 6 Uhr 40 mit dem Billigflieger Ryanair Richtung Grüne Insel. Beruhigt stellen wir fest, dass der Flieger sogar Sitzplätze hat, und man kann es schon mal anderteinhalb Stunden ohne Essen und Trinken aushalten.

Es ist sonnig und warm; haben wir uns verflogen und sind auf Teneriffa gelandet? Nein, es ist wirklich Shannon Airport, im Zeitalter der Propellermaschinen einst eine wichtige Zwischenstation für alle Transatlantikflüge (außerdem wurden hier Duty Free und Irish Coffee erfunden), heute kaum noch direkt angeflogenes Gateway in den Westen Irlands. Wir sammeln Gepäck, Instrumente und Mietauto ein; unsere Sachen passen gerade mal so in den gemieteten Ford Focus.

Noel Hill

Icon Sound The Moving Clouds

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www.noelhill.com
Wir fahren durch das County Clare (irisch: An Clár). Der Name leitet sich vom irischen Wort clár (Planke) ab. Im 12. Jahrhundert gab es nämlich nahe dem Ort Ennis einen Übergang aus Planken über den Fluss Fergus. Durch seine zentrale Lage ist Ennis der wichtigste Verkehrsknotenpunkt der Grafschaft, erst 2007 ist eine Umgehungsstrasse (Ennis Bypass) fertiggestellt worden.

Dennoch fahren wir erst einmal in die City, parken hinter der Cathedral of Saint Peter and Saint Paul und stärken uns mit einem Full Monty Irish Breakfast in JDs Coffeeshop für das Kommende. Der Name des Ortes ist eine Abkürzung von Inis Cluain Ramh Fhada (weite fließende Wieseninsel); auf selbiger ist im 13. Jahrhundert ein Franziskanerkloster erbaut worden. Im Stadtzentrum thront der Liberator Daniel O'Connell, der hier 1828 zum Abgeordneten ins Londonder Unterhaus gewählt wurde. Ennis ist die regionale Hochburg für traditionelle irische Musik: neben Sessions in vielen Pubs finden jährlich das Fleadh Nua und ein Traditional Music Festival statt, es gibt mit dem Glór ein interessantes Veranstaltungszentrum, zudem stammt auch der bekannte Konzertinaspieler Noel Hill aus der Gegend.

Zwischen Ennistymon und Fanore liegt die einstige Barony of West Corcomroe, oder O'Brien Country, wie die lokale Herrschaftsdynastie hieß. Im frühen 11. Jahrhundert beschied der Hochkönig Brian Boru [FW#23], dass Nachnamen zu benutzen seien; Brian Borus Abkömmlinge nannten sich dementsprechend O'Brien. Wir shoppen in Ennistymon (Inis Tí Méan: Flussweide des mittleren Hauses) und sehen uns die Stromschnellen des Inagh an. Der berühmteste Sohn der Stadt ist der gälische Poet Brian Merriman, dem man auch ein Denkmal gesetzt hat. Sein "Cúirt An Mheán Oích" (The Midnight Court) aus dem späten 18. Jahrhundert wird als bedeutendstes komisches Gedicht der irischen Literatur gefeiert.

Cathal Hayden, Maírtín O'Connor, Seamie O'Dowd

Maírtín O'Connor @ FolkWorld:#22,#24,#38,#39

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Wir stellen fest, dass es vor Lahinch einen River Moy gibt. Der Fluss, nach dem wir unsere CD "Farewell to the Moy" genannt haben, befindet sich jedoch weiter nördlich im County Mayo. Hinter Liscannor entspringt am Straßenrand die St. Bridget's Well, eine der unzähligen Quellen Irlands, die der Göttin und späteren Nationalheiligen gewidmet ist. Das Waser wird in einem gemauerten Becken aufgefangen, die Eingeborenen hinterlassen Heiligenbilder, Statuen, Bitten und Dankbezeugungen an den Wänden und Ablagen des Quellhauses. Neben dem Haus erhebt sich eine zu Ehren von Cornelius O'Brien erbaute Säule; von dem Politiker sagt man, er hätte (in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts) alles in dieser Gegend erbaut - außer die Cliffs of Moher.

An selbigen Klippen vorbei, finden wir auf der Straße vom Clare Jam Shop nach Doonagore Castle im Townland Luogh North (luogh: ein ruhiger Fleck auf der Meeresoberfläche, der durch von Fischschwärmen abgesondertes Öl herrührt) unser Ferienhaus, das Ocean View House. Es stellt sich als ein neues, modernes Haus mit einem sehr guten Preis-Leistungsverhältnis heraus. Man blickt über die Galway Bay auf die Aran-Insel Inisheer, der Leuchtturm dort leuchtet direkt in unsere Schlafzimmer. Bei entsprechendem Wetter kann man bis Inishmore sehen und die Berge und Küste von Connemara (davor liegt die von uns besungene Duck's Island). In der Sonne sitzend hören wir uns die neue CD des Akkordeonisten Mairtin O'Connor an, als der Mann der Landlady uns begrüßen kommt und sich vorstellt - er heisst: Martin O'Connor ...

Doolin (Dúlainn: schwarzer Teich) ist eine Sammelbezeichnung für ein Konglomerat aus mehreren Nestern, vier Pubs und einigen Geschäften und liegt vielleicht zwei oder drei Kilometer vom Ocean View House entfernt. Das aus dem 16. Jahrhundert stammende Doonagore Castle ist das weithin sichtbare Wahrzeichen. Der Name bedeutet entweder Fort der rundlichen Hügel oder Ziegenfort. In den siebziger Jahren wurde der Burgturm für einen Amerikaner restauriert, sieht aber nicht bewohnt aus.

Micho Russell

Micho Russell @ FolkWorld:
FW #11

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Im Townland Doonagore, nicht weit von unserer Behausung entfernt, steht ein aufgelassenes Farmhaus, bei dem es sich um die Geburtsstätte der Gebrüder Russell handelt. Am Pier, wo wir uns über die Fährverbindungen auf die Arans erkunden, sind an einem Haus Bilder von Micho und Packie Russell aufgemalt. Dass Doolin heutzutage als das Mekka traditioneller irischer Musik gilt, hat der Ort fast ausschließlich den Russell-Brüdern Micho, Packie und Gussie zu verdanken. Alle drei waren begnadete Musiker und veranstalteten seit den sechziger Jahren immer wieder Musik-Sessions, meist in Gus O'Connor's Pub. Der Whistle-Spieler Micho Russell tourte weltweit, darunter fünf mal mit dem Irish Folk Festival. Seit 1995 wird jeden Februar ein Micho Russell Festival Weekend veranstaltet. Darauf trinken wir - wegen des guten Wetters vor dem 1832 gegründeten O'Connor's!

Sonntag, 19.04. Morgens zeigen sich die Nachteile des Hauses: von Schalldämmung haben die irischen Häuslebauer noch nichts gehört, die Warmwasseraufbereitung ist ziemlich abenteuerlich und der Brandmelder über dem Küchentisch löst jedesmal beim Toasten Alarm aus. Es handelt sich ausgerechnet um einen Ionisationsmelder; diese Geräte sind bei uns wegen der diffizilen Entsorgung des radioaktiven Präparats längst von Rauchmeldern anderen Typs abgelöst worden.

Es ist weiterhin sonnig. Die Cliffs of Moher (Aillte an Mhothair: Klippen der Ruine) erstrecken sich über eine Länge von etwa zehn Kilometern von Doolin bis Hag's Head. Der höchste Punkt bei dem 1835 für die ersten Touristen erbauten O'Brien's Tower fällt 214 Meter steil hinab. Per Pedes wandern wir die Straße entlang. Das spart wenigstens die Parkplatzgebühren. Wir zahlen Eintritt und realisieren erst später, dass dies wohl nur für die (vielleicht durchaus sehenswerte) Atlantic Edge Exhibition im in den Hügel eingebauten Visitor Centre gilt, die wir uns schon wegen des damit verbundenen dämlichen Zeitfensters nicht ansehen.

Der Anblick der Klippen selbst ist frei und der ist schön. Sowohl auf den ausgebauten Wegen, die durch bis zu anderthalb Meter hohe Steinplatten begrenzt sind, als auch auf dem Pfad am Klippenrand hinter dem Verbotsschild, der nach Hag's Head führt und wo man die Touristenströme hinter sich lässt. Wir kehren um, bevor wir den markanten Moher Tower erreichen, einen der Wachtürme, die 1808 zum Schutz vor Napoleons Flotte errichtet worden sind.

Session @ O'Connor's Nach der Rückkehr fahren wir in das Seebad und den Golfort Lahinch (Leath Inse: Halbinsel) zum Einkaufen. Am Sandstrand tummeln sich Wind- und Drachen-Surfer. Es wird jedoch vor den Strömungen gewarnt und dem giftigen Petermännchen, der im Sand lauern soll. Im Celtic T-Shirt Shop statten wir uns mit neuen Band-T-Shirts aus: Drink Festival January 1 - December 31.

Um sieben Uhr abends stolpern wir ins O'Connor's (ein Fußweg von knapp 40 Minuten) zu Musik und Tanz und aufdringlichen Amerikanerinnen. Wir wurden gewarnt, es gehe ziemlich touristisch zu: now you have Americans or Australians coming to Doolin to listen to Germans or Dutch play Irish music! So schlimm ist es nicht, jedenfalls nicht zu dieser Jahreszeit, und wir halten vier Stunden aus. Die Einheimischen (Akkordeon, Flöten, Geigen) diddeln gemütlich vor sich hin. Ein Tänzer steigt (mehr oder weniger spontan) mit einem Besentanz ein - eine Mischung aus Steptanz und Hausarbeit. Auch praktisch.

Montag, 20.04. Morgens sieht es noch nach Regen aus, dann ist es wieder sonnig. Der Hafen von Doolin ist einer von drei Fährhäfen mit Verbindungen auf die Aran-Inseln (Oileáin Árann; ára: Niere; árd-thuinn: Erhebung über den Wellen) [FW#36], die anderen beiden sind Galway und Rossaveal. Wir fahren mit dem Auto zum Pier, es geht um zehn Uhr morgens mit Doolin Ferries los.

Inisheer

Thomas Walsh @ FolkWorld: FW #27, #33, #33

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Die Happy Hooker (ein Hooker ist ein traditionelles Segelboot) tuckert an Crab Island mit der Küstenwachthütte von 1830 vorbei aus dem Hafen. Wir machen einen kurzen Zwischenstopp auf Inisheer (Inis Oírr: Ostinsel), zuvor grüßt die Plassey, ein 1960 gestrandeter Frachter. Thomas Walsh, Komponist der populären Weise "Inisheer" [FW#33], hat sich auch durch das Wrack zu einem Tune inspirieren lassen, "Plassey on the Rocks".

Nach einer irischen Stunde (d.h. 1,5 h) erreichen wir Kilronan (Cill Rónáin: Kirche des St Ronan) auf Inishmore (Árainn oder Inis Mór: große Insel). Gerade erst haben die drei 9 bis 14 Jahre jungen Mulkerrin-Brüder Sean, Eamonn und Padraig (Akkordeon, Fiddle, Banjo sowie Sean-nos-Tanz) aus Kilronan die Casting-Show "The All-Ireland Talent Show" gewonnen, die irische Version von Deutschland-sucht-den-Superstar.

Der heilige Columcille (der ältere, nicht der, den wir in "Colum's Song" besingen) fühlte sich auf den Arans schlecht behandelt und verfluchte die Insel, dass the land would not yield a harvest without great labour, the cows would not produce milk in great quantity, the turf would never be found there, strangers and foreigners would overrun the islands (das Land ergäbe keine Ernte ohne große Mühen, die Kühe keine Milch in großen Mengen, es werde kein Torf zu finden sein und Fremde würden die Inseln überrennen). Damit meinte er wohl die Touristen. Am Pier erwarten uns Kleinbusse, Pferdekutschen und Fahrräder. Wir werden von Taxifahrern auf Französisch angesprochen, ignorieren aber alle Annäherungsversuche und verlassen Kilronan zu Fuß.

The Mulkerrin Brothers

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Am Cockle Strand (Muschelstrand) an der An Poll Mór (große Bucht) beginnt eine Straße, die den Namen Bóthar na gCrag (Fels/Klippenstraße) oder An Bóthar Nua ó Dheas (neue Südstraße) trägt. Sie wurde 1891 als Arbeitsbeschaffungsmaßnahme erbaut. Links und rechts erstrecken sich von Steinmauern umgebene Felder (es sollen 15.000 Meilen Mauern auf den Arans geben), der Boden wurde auf den einst kahlen Felseninseln durch den mühseligen Auftrag von Sand und Seetang gewonnen. Das einzige Dorf nahe der exponierten Südküste ist Gort na gCapall (Feld der Pferde). Es heisst, der heilige Enda trieb dort die Pferde des heidnischen Anführers Corban über die Klippen in die See. Dies ist der Geburtsort des bekannten Schriftstellers Liam O'Flaherty. Es zeigt sich, dass es doch gute sechs Kilometer bis Cill Mhuirbhigh (Kilmurvy: Kirche am Sandstrand) sind. Hollywood hat am Ortsrand ein idyllisches Filmset aufgebaut, an einem Visitor Centre beginnt der Aufstieg nach Dun Aengus (Dún Aonghasa: Fort des Angus).

Die Festung, von der wir uns den Bandnamen entliehen haben, hat ihren Namen wohl erst im 19. Jahrhundert erhalten. Aenghus war ein mythologischer König der Firbolg, die von den Tuatha de Danann vor Jahrtausenden in den äußersten Westen Irlands gedrängt worden sind. Es handelt sich um drei nahezu halbkreisförmige Trockensteinmauern, die an einer 90 Meter abfallenden Steilklippe enden. Der innere Wall ist 6 Meter hoch und 5,5 Meter stark (die zu sehenden Stützpfeiler wurden während der Restauration im 19. Jahrhundert angefügt). Der zweite Wall ist bis 3,5 Meter stark, der dritte, großteils zerfallene äußere Wall umschließt eine Fläche von insgesamt 6 Hektar. Aufrechte, scharfkantige Steinreihen im Vorfeld werden als Chevaux de frise interpretiert; heute würde man wohl Panzersperre dazu sagen.

Dun Aengus Dun Aengus

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Menschliche Präsenz gibt es hier seit der mittleren Bronzezeit (1.500 v.C.). Um 800 v.C. (späte Bronzezeit) stand an der Klippe bereits eine festungsähnliche Siedlung. Die Mauern, die man heute sieht, stammen wahrscheinlich aus den ersten Jahrhunderten unserer Zeitrechnung. Neuen archäologischen Erkenntnissen zufolge handelt es sich um eine prähistorische Konzertstätte. Die Gesteinsplattform am Klippenrand war die Bühne, die Mauer die Zuschauerränge. Dies wird von vielen Experten bestätigt: ... used for great community gatherings ... (Fitzgerald), ... provides a dramatic stage ... (Jones), ... its primary purpose was ceremonial rather than military ... (Wikipedia).

Enda Scahill

Enda Scahill @ FolkWorld: #34, #38

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Wir flüchten schließlich vor einer asiatischen Reisegruppe, kaufen noch einen Aufkleber I climbed Dun Aengus und fahren mit einem der Kleinbusse zurück nach Kilronan. Das von der Fähre vorgegebene Zeitfenster ist zu knapp, um zu Fuß zurückzulaufen, so sehen wir leider nicht die Überreste von Aran na Naomh (Insel der Heiligen), der durch die Christianisierung durch St. Enda im 5. Jahrhundert herrührenden Klostertradition auf der Nordseite der Insel. Nach einem überteuerten Kaffee im Pier House - tatsächlich rangiert Irland auf Platz 4 der teuersten Nationen der Welt - geht es um 16 Uhr mit dem Schiff zurück.

Wir müssen schon wieder zum Shoppen, und weil wir dem Briefkasten in Doolin nicht über den Weg trauen, tun wir es diesmal im Heilbad Lisdoonvarna (Lios Dúin Bhearna: Einfriedung bei dem Fort bei dem Durchbruch). Das seit 150 Jahren stattfindende Matchmaking Festival zu Erntedank ist der größte Heiratsmarkt Europas und zieht jedes Jahr 40.000 Menschen an. Heisst es deshalb, die Stadt wäre wie Lourdes am Morgen und wie Monte Carlo bei Nacht? Von 1978 bis 1983 fand das Lisdoonvarna-Festival statt, das von Christy Moore [FW#3] in seinem Lied "Lisdoonvarna" verewigt worden ist.

Dienstag, 21.04. Doolin liegt in der südwestlichen Ecke der Burren-Region (Boireann: steiniger Ort), einer einzigartigen Karstlandschaft von ungefähr 250 Quadratkilometern Ausdehnung. Die Oberfläche ist durch knietiefe Karren in rechteckige Felder gegliedert. Es gibt dort heute vielleicht 1000 Häuser, aber 100 prähistorische Megalithgräber und 500 Ringforts. Der englische General Edmund Ludlow seufzte einst: [The Burren] is a country where there is not enough water to drown a man, wood enough to hang one, nor earth enough to bury him (kein Baum, an dem man einen Mann aufhängen, kein Tümpel, worin man ihn ersäufen, keine Erde, in der man ihn verscharren könnte).

Auch aufgrund des heute etwas unstetigen Wetters touren wir The Burren auf die amerikanische Art und Weise (d.h. mit Auto, insgesamt fahren wir 145 km). Der erste Stopp ist in Kilfenora (Cill Fhionnúrach: Kirche am fruchtbaren Hang oder Kirche bei der weißen Weide). Im 6. Jahrhundert gründete St. Fachtna eine Abtei, was dem kleinen Ort den Titel City of the Crosses verlieh. Bis ins 18. Jahrhundert residierte hier ein Bischof; Titularbischof ist nun der jeweilige Papst, von denen keiner je seine Diozese besucht hat. Die Kathedrale aus dem 12. Jahrhundert ist eine teils restaurierte Ruine, die von der anglikanischen Gemeinde genutzt wird. Im glasbedachten Querschiff stehen drei keltische Hochkreuze, ein weiteres in dem Feld westlich der Kathedrale. Der Ort ist außerdem die Heimat der berühmten Kilfenora Ceili Band, doch dazu später mehr.

Sharon Shannon

The Shannons @ FolkWorld:
FW #17, #18, #28, #30, #33

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Leamaneh Castle (léim an éich: Pferdesprung) war ursprünglich ein mehrstöckiges, rechteckiges Turmhaus, das wahrscheinlich vom letzten irischen Hochkönig Turlogh Donn um 1480 errichtet wurde. Das herrschaftliche Haus wurde 1648 von der berüchtigten Máire ní Mahon erbaut (wegen ihres flammendroten Haares Máire Rúa, Red Mary, genannt). Dass sie ihre Ehemänner aus den Fenstern zu werfen pflegte, gehört allerdings eher in das Reich der Legende.

Der Poulnabrone Dolmen (Poll na mBrón: Grube der Sorgen) ist ein Portalgrab, das in der Jungsteinzeit zwischen 4000 und 3000 v.C. erbaut wurde. Zwei 1,8 m hohe Tragsteine stützen einen ca. 3,65 Meter langen Deckstein, der ursprünglich von einem Steinhügel bedeckt war. Bei Ausgrabungen wurden die sterblichen Reste von mindestens 22 Erwachsenen und Kindern gefunden, sowie Keramik, Knochenschmuck und eine Steinaxt.

Auf einmal ist es wieder sonnig. Kurzer Stopp in der kleinen Hafenstadt Ballyvaughan (Baile Uí Bheacháin: Stadt der Behans oder Stadt der Pilze). An der Kreuzung im Ort steht der berühmte und von allen fotografierte Wegweiser mit über 15 Hinweisschildern. Der Seglerhafen wird wegen der Grundstückspreise auch als Irlands Goldküste bezeichnet. Wegen der Nachfrage nach Ferienwohnungen ist der durchschnittliche Hauspreis zwischen 1995 und 2005 von € 45,000 auf € 480,000 gestiegen. Der unkontrollierte Bauboom ist nun aber in der derzeitigen Finanzkrise dafür verantwortlich, dass Irland wirtschaftlich vor dem Kollaps steht.

Kinvara (Cinn Mhara: Kopf des Meeres) ist ein weiteres kleines Hafenstädtchen, wir befinden uns nun im County Galway. Seit 1994 läutet das Fleadh na gCuach (The Cuckoo Festival) den Sommer ein. Das um 1520 erbaute Dungaire Castle befindet sich östlich des Ortes. Der 23 Meter hohe Turm und die Mauern wurden restauriert, besonders interessant für Touristen mit dickem Geldbeutel, die auf mittelalterliche Bankette stehen.

Wir fahren weiter zu Thoor Ballylee am Cloon River bei Gort, dem normannischen Turmhaus aus dem 16. Jahrhundert, in dem der berühmte Dichter und Nobelpreisträger William Butler Yeats gelebt hat. Uns verbindet mit Yeats, dass er einer der Mitbegründer des Dubliner Abbey Theatre war und wir den Abbey Reel spielen, der nach selbigem benannt sein soll. Der olle Normannenturm wurde restauriert und als Yeats-Museum ausgestattet. Es sieht allerdings aufgelassen aus und nicht, als würde es in nächster Zeit mal öffnen.

Geraldine MacGowan Band

Geraldine MacGowan @ FolkWorld: FW#12, #29

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Wir stoppen in Gort (Gort Inse Guaire: Weide auf Guaire Aidhneachs Insel). In der Nähe wurde der Akkordeonist Joe Cooley geboren und jeden Oktober gibt es das Cooley-Collins Traditional Music Festival. Erwähnenswert ist vielleicht, dass 1/3 der Einwohner aus zugewanderten Brasilianern besteht, die zur Arbeit in die hiesigen Fleischfabriken gekommen sind. Es gibt sogar jeden Sonntag eine Messe auf Portugiesisch.

Minuten später sind wir wieder im County Clare und durchfahren Corofin (Coradh Finne: Finns Damm). Die Legende besagt, dass hier der Sagenheld Fionn Mac Cumhail den River Fergus gequert hat. Der Ort selbst hat keine Sehenswürdigkeiten zu bieten, ist aber mit seinen umliegenden Weilern Heimat von Banjospieler Enda Scahill, der Akkordeonistin Sharon Shannon, sowie ihrem Bruder und Flötisten Garry Shannon [FW#33].

Über Kilfenora erreichen wir wieder Doolin. Abends sind wir wieder in O'Connor's: Eine Sessionrunde spielt auf, wir erkennen kaum einen Tune, und zu später Stunde schneit dann noch Geraldine MacGowan herein, ehemalige Sängerin der Siebziger-Jahre-Formation Oísin. Nach langen Jahren in Hannover lebt Geraldine jetzt in Doolin und residiert regelmäßig in McGann's Pub. Zur Freude aller gibt sie zwei Kostproben ihres Könnens.

Mittwoch, 22.04. Bedeckt, gelegentlich Regen. Während wir am Frühstückstisch sitzen, trällert Andy Irvine [FW#23]: My heart's tonight in Ireland in the sweet County Clare ... Der Volksliedsammler Tom Munnelly [FW#36] hat einmal gesagt: all Clare songs are written by travel agents (alle Clare-Lieder werden von Reisebüros verfasst). Wir fahren an diesem Tag ein ganzes Stück mit dem Auto, nur um festzustellen, dass das Craggaunowen Megalithic Centre erst am 1. Mai die Pforten öffnet, obwohl Flyer und Internet von Mitte April sprechen.

Streunen wir also stattdessen durch die Ruinen von Quin Abbey (Cuinche: Fünf Wege). St. Finghin's Church und die Abtei wurden ab 1400 von Franziskanermönchen auf den Grundmauern einer Normannenburg erbaut. Oliver Cromwell ließ 1650 die Mönche ermorden und die Abtei niederbrennen. Dennoch blieb der letzte Klosterbruder hier bis zu seinem Tod im Jahre 1820. Obwohl das Gebäude großteils ohne Dach ist, ist die Struktur selbst relativ gut erhalten. Leider kann man nicht ins Innere. Durch den Ort fließt der River Rine. Swept down the two-horned Rhine, sang der heilige Colum im 7. Jahrhundert. War er doch nicht auf dem europäischen Kontinent?

Edel Fox & Ronan O'Flaherty, Irish Spring Festival 2008

Edel Fox @ FolkWorld: FW #36

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Auch als wir an das Turmhaus von Dysert O'Dea (desertus: verlassen, einsam) kommen, müssen wir feststellen, dass es (noch) geschlossen ist. Aber ein zufällig anwesender Mitarbeiter des Office of Public Works lässt uns zehn Minuten lang die Räumlichkeiten besichtigen. Nordöstlich des Turmhauses schlugen 1318 die irischen Clans die Normannen, womit die Gegend 250 Jahre lang britenfrei wurde. Der Turm wurde um 1480 errichtet, 1651 zerstört und in den 1970ern von einem Amerikaner namens O'Day restauriert. Auf einer benachbarten Kuhweide steht ein Hochkreuz aus dem 12. Jahrhundert, das eine Darstellung der Kreuzigung und einen Bischofs zeigt, möglicherweise St. Tola, der um 735 starb. Es heisst, dass - bevor das Kreuz einzementiert wurde - der Teil mit dem Haupt Jesu abgenommen werden konnte und die Bauern ihn sich als Mittel gegen Zahnschmerzen gelegentlich ausgeborgt haben. Etwas weiter findet sich noch eine Kirchenruine und ein als Stumpf erhaltener Rundturm.

Inagh (Eidhneach: Platz des Efeus), Sitz der kleinen Biddy Early Brewery, hat den legendären Piper Garrett Barry hervorgebracht. Genauso wie Inagh scheint Milltown Malbay (meall-bhaigh: tückische Küste) kein Ort zu sein, in dem der Bär steppt. Aber der Ort ist Location der berühmten Willie Clancy Summer School (Scoil Samhraidh Willie Clancy -> FW#36). Willie Clancy war ein einflussreicher Uilleann-Piper; die Sommerschule wurde direkt nach seinem Tod gegründet. Sie zieht jedes Jahr in der ersten Juliwoche nahezu tausend Schüler aller Instrumente, jeden Alters und jeden Standards aus aller Welt an, die sich von den Meistern traditioneller irischer Musik unterrichten lassen wollen. Dann soll in den Straßen und in den Pubs das Leben toben. Aus der Gegend stammen auch die Konzertinaspielerin Edel Fox, sowie der Akkordionist Tony MacMahon.

Während es sich einregnet, stoppen wir an der Promenade von Lahinch. Die Fish & Chips in O'Looney's Bar sind okay, aber diese irischen Preise ... Zurück in Doolin laden wir uns zum Kaffee bei Magnetic Music in der Fisherstreet ein. Café und Shop haben diese Woche wegen Inventur geschlossen, aber Petr Pandula zeigt uns dennoch die Räumlichkeiten in dem hundert Jahre alten Haus. Magnetic Music ist u.a. für die Organisation des Irish Folk Festivals zuständig und hat vor zehn Jahren Ireland's Most Westerly Coffee & Music Shop als irische Dependance eröffnet.

Magnetic Music Cafe

Magnetic Music/Irish Folk Festival @ FolkWorld:
FW#13, #17, #20, #23, #26, #27, #29, #29, #29, #31,
#37, #38, #39

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Donnerstag, 23.04. Es ist trocken, also unternehmen wir noch einmal eine kleine Wanderung. Diesmal entlang der alten, aufgelassenen Straße entlang der Klippen von Doolin zu den Cliffs of Moher. Bei Castleview, einer vor 1837 erbauten Farm, beginnt der zunächst noch gute Weg. An Sruthán (kleiner Bach) stürzt bei Faunmore (großer Hang) über die Klippen in die See, linkerhand liegen ring barrows, kreisförmige Hügelgräber aus der Bronze/Eisenzeit. Der Weg führt zu Cathaoir an Phíobaire (Piper's Chair); die Legende besagt, hier wurde einst ein Piping-Festival abgehalten. Gleich dahinter liegt eine Bucht, Poll na nGall (Loch der Fremden), wo 1588 Überlebende eines verunglückten Schiffes der spanischen Armada von den netten Anwohnern ertränkt worden sein sollen. Freehold Village ist ein aufgelassenes Dorf. Down a boreen green came a sweet colleen, leider nein, ein Bulle verstellt uns den Weg. So machen wir lieber einen kleinen Umweg über eine Wiese. Bei dem Steinmetzbetrieb Doolin Stone treffen wir auf die Straße und treten den Rückweg an.

Abends fahren wir nach Kilfenora. Die Kilfenora Céilí Band begeht nämlich das 100jährige Jubiläum. Céilís sind die traditionellen Tanzveranstaltungen der Iren. Ursprünglich waren es Zusammenkünfte, wo Geschichten erzählt, Gedichte rezitiert, Lieder gesungen und Tänze getanzt worden sind. Heutzutage beschränkt es sich auf Set Dancing.

Die KCB ist eine der populärsten Céilíbands. 1909 kamen lokale Musiker zusammen, um Mittel für die Renovierung der Kirche zu beschaffen. Die Ursprünge selbst liegen aber bereits in einer Fife & Drum-Band aus den 1870ern, die um die Jahrhundertwende in eine Blaskapelle überging. Die KCB blieb mit Unterbrechungen über die Jahrzehnte bestehen. Ihren größten Erfolg feierte das Musikerkollektiv, als es 1954 bis 1956 drei Jahre in Folge den All-Ireland Fleadh Cheoil-Titel als beste Céilíband holte. 1993 bis 1995 gelang dies der nächsten Musikergeneration abermals.

Namen von Bandmitgliedern wie Austin Tierney (er soll mit seiner Fiddle begraben sein), Jim Ward (eine eher obskure Geschichte besagt, er wäre ein brillianter Flötist gewesen, bis er seine Zähne verloren habe und er auf Banjo umsteigen musste) oder Tommy Peoples [FW#25, #38] (zeitweiliges Mitglied der Bothy Band -> FW#30) sind von Tunetiteln her bekannt: Austin Tierney's Reel, Jim Ward's Jig, Tommy Peoples' Jig/Reel ...

Kilfenora Ceili Band

The Kilfenora Ceili Band @ FolkWorld: FW#39

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Seit der Wiederbelebung des Set Dancings in den 1990ern ist die KCB wieder gut im Geschäft. Der heutige Bandleader ist Banjospieler John Lynch, dessen Vater und Großvater bereits mit der KCB musizierten; außerdem spielen der Flötist Garry Shannon [FW#33], der die Meitheal Trad Music Summer School in Limerick leitet, und der Konzertinaspieler Tim Collins [FW#31] mit der Gruppe.

Die Kilfenora Céilí Band selbst wird erst in den kommenden Tagen aufspielen. Um 21 Uhr ist in Vaughans Barn Céilí mit der Four Courts Céilí Band angesagt, deren Bandmitglieder trotz des Namens (die Four Courts sind das Gerichtsgebäude in Dublin) aus Clare stammen. Fiddle, Akkordeon, Flute, Keyboards und Schlagzeug spielen im Affentempo für die enthusiastischen Setdancer - the thrash metal of traditional music, as subtle as a flying mallet (Thrash-Metal der traditionellen Musik, so subtil wie ein fliegender Hammer; G. Wallis). Dabei stehen sich jeweils vier Paare im Quadrat gegenüber und wechseln Position und Partner zum Rhythmus der Musik.

Als es dem Ende entgegengeht, wechseln wir in Linnane's Pub. Die Mutter des Gastwirts war die KCB-Pianistin und langjährige Chefin Kitty Linnane. Heute ist Singing Night, die Einheimischen tragen Lieder, Gedichte und Witze vor, inklusive einem Song über die Geschichte der KCB von einem 80jährigen. Bei den unanständigen Witzen bittet der Master of Ceremonies die Videokamera abzuschalten. Als wir um 1:15 den Pub verlassen, wird man nur noch raus-, nicht mehr eingelassen.

Freitag, 24.04. Trocken, später sonnig. Wir fahren nochmal in den Burren. Dem Caherconnell Stone Fort wurde ebenfalls ein Visitor Centre vor die Nase gesetzt. Das äußerst gut erhaltene Ringfort (Durchmesser über 40 Meter) wurde zwischen 900 und 1000 erbaut und war bis ins 17. Jahrhundert von einer Großfamilie von bis zu 25 Personen besiedelt. Die Mauern sind 3,5 Meter stark und 2 bis 4 Meter hoch. Gleich nebenan befindet sich eine prähistorische Grabkammer, in dem man Keramik von 3700 v.C. und das Skelett eines Mädels aus dem 15. Jahrhundert gefunden hat.

Four Courts Ceili Band Abseits der Buswege nahe Carran liegt das Cahercommaun Stone Fort (chomáin: Viehtrieb) aus dem 9. Jahrhundert. Mit seinen drei Wällen erinnert es an Dun Aengus, nur dass es an der Kante einer Inlandklippe liegt und ein bewaldetes Tal überschaut. Die äußere Mauer hat einen Durchmesser von 75 bis 107 Meter. Die innere Mauer bildet einen kompletten Kreis, die Mauern sind 1,5 Meter stark und 3,5 bis 4 Meter hoch. Man erreicht die ein Kilometer von der Straße entfernte Festung auf einem Pfad, der sich den Berg emporwindet. Ein Border Collie schließt sich uns an, wir spielen Four Men and A Dog [FW#35].

Letzte Station des Tages ist der Parknabinnia Wedge Tomb am Wegesrand, einem Keilgrab aus der späten Jungsteinzeit (2000 v.C.). Nun sind es aber auch genug Steine.

Samstag, 25.04. Regnerisch, ein Tief hat jetzt Irland fest im Griff. Die 70 Kilometer bis zum Flughafen lassen sich in einer Stunde zurücklegen; insgesamt sind wir in dieser Woche rund 660 Kilometer gefahren. Und wieder einmal heisst es Farewell to Ireland und wir stimmen ein Abschiedslied, "Goodbye Shannon Airport", an. Und als diese Zeilen niedergeschrieben werden, überfällt uns das dringende Bedürfnis, den Flieger zu entführen und zurück nach Shannon zu dirigieren. Irgendetwas ist in der irischen Luft, das süchtig macht.

Der Text wurde der Dun Aengus-Homepage entnommen (www.dunaengus.de).

Photo Credits: (1) Noel Hill, (6) The Mulkerrin Brothers, (9) Enda Scahill, (11) Geraldine MacGowan, (14) Kilfenora Ceili Band (from website); (2) Cathal Hayden, Maírtín O'Connor, Seamie O'Dowd, (7), (8) Dun Aengus (by Walkin' Tom); (3) Micho Russell (by Tony Kearns); (4) Session @ O'Connor's Pub, (13) Magnetic Music Café, (15) Four Courts Ceili Band (by Christian Zastrow); (5) Inisheer (unknown); (10) Sharon Shannon (by The Mollis); (12) Ronan O'Flaherty & Edel Fox (by Rainer Zellner).


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© The Mollis - Editors of FolkWorld; Published 11/2009

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