FolkWorld #52 11/2013
© Bardentreffen

Route 24

Nürnberg, Bardentreffen 2013

Bardentreffen
Nürnberg


26. bis 28. Juli 2013

Sina Nossa, Wolfgang Buck, Oh My Darling, Vladiwoodstok, Die Strottern & Blech, Felix Meyer, Troitsa, Nadine Maria Schmidt, Kummerbuben, Warsaw Village Band, Geraldino, Serkan Özkan, Guðrið Hansdóttir, Nick & June, Mick Flannery, Nikola Parov feat. Ágnes Herczku, Barth / Roemer, Hasemanns Töchter, Achim Amme, Lawaschkiri, Solid Ground, Kristi Stassinopoulou & Stathis Kalyviotis, Kottarashky & The Rain Dogs, Cobario, Gurdan Thomas, ...

Bardentreffen 2012

www.bardentreffen.de

38. Bardentreffen Nürnberg - 26. bis 28. Juli 2013.

Oana Catalina Chitu

Oana Catalina Chitu @ FolkWorld: FW#52

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Der 24. Längengrad – wo liegt der eigentlich? Und haben sie da noch Töne? Wer das herausfinden will, konnte entweder von Helsinki bis Athen reisen. Oder lieber im Juli das Nürnberger Bardentreffen besuchen: 2013 blickte das Bardentreffen nach Osten. Baltikum, Weißrussland und die Ukraine berühren die angestrebte „Route 24“ ebenso wie Ungarn, Bulgarien, Rumänien und Griechenland. Aber das Bardentreffen wäre nicht das Bardentreffen, wenn es nicht eine illustre Reise von Ost nach West und Nord nach Süd wäre.

Oana Catalina Chitu (ROM)

Als Maria Tanase 1963 starb, wurde die legendäre Sängerin wie eine Königin auf dem Bukarester Bellu Friedhof begraben. Weil ihre orientalisch klingenden Lieder aus den Vorstädten so wenig zum Weltbild des Ceausescu-Regimes passten, wurden sie zu jener Zeit zwar kaum noch gespielt, Tanase von den Rumänen aber immer noch tief verehrt.

In diesem Jahr wäre die Diva 100 Jahre alt und die in Berlin lebende rumänische Sängerin Oana Catalina Chitu hat ihr zum Jubiläum ein Programm gewidmet. Die große Zeit der Maria Tanase war vor dem Zweiten Weltkrieg. Sie sang in Restaurants und in Revuetheatern, nahm Platten auf und ihre Volkslieder, Tangos, Romanzen und Couplets wurden im Rundfunk gespielt.

Oana Catalina Chit‚u und ihr hochkarätiges, internationales Ensemble machen mit neuen Arrangements Tanases Lebenswerk nun einem heutigen und internationalen Publikum zugänglich ohne dabei den Geist der Originalversion zu verraten.

Ihre Interpretationen geben den Liedern eine romantisch-balladeske bis druckvollmitreißende Note und wenn die Sängerin mit der divenhaften Ausstrahlung sie mit bezaubernder, gefühlvoller Stimme vorträgt, leben längst vergangene Zeiten auf, als sich in Bukarester Salons Bohemians und Intellektuelle trafen – auch um Maria Tanase auf der Bühne zu erleben.

DakhaBrakha (UKR)

DakhaBrakha

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Die Auftritte der ukrainischen Band DakhaBrakha sind immer auch ein Stück Theater. Denn dort liegt der Ursprung dieses Weltmusik-Quartetts. Regisseur Vladyslav Troitskiy hat es 2004 am „DAKH“, dem Zentrum für Zeitgenössische Kunst in Kiew, gegründet und die Musiker wirken dort immer noch an Theaterproduktionen mit.

DakhaBrakha bedeutet „Geben/Nehmen“. Was die Musiker nehmen, sind Rhythmen aus aller Welt und die gefühlvolle Volksmusik ihrer Heimat. Eindringliche Melodien aus kleinen ukrainischen Dörfern verschmelzen sie mit Jazz- und Trance-Elementen, Rhythm`n`Blues oder House. Was es dazu braucht sind unter anderem indische Tablas, Marakas, Cello, Akkordeon, Didgeridoo, Bongo, Darbuka, Djembé, ein buddhistischer Gong, karpatische Bukhalo und die ergreifenden Stimmen von Nina Garenetska, Iryna Kovalenko, Olena Tsibulska und Marko Halanevych.

Haugaard / Blum

Harald Haugaard @ FolkWorld:
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#31, #32, #36, #36, #36, #40, #48

Helene Blum @ FolkWorld:
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Und das ist es, was Dakha-Brakha geben: eine faszinierende, hypnotisierende Musik, die ein großes Spektrum an Emotionen auslöst. Diese Qualität schätzen auch Filmemacher: Die Musik von DakahBrakha spielt mittlerweile in mehr als zehn Filmen eine Rolle.

Helene Blum & Harald Haugaard (DEN)

Mit Helene Blum und Harald Haugaard stehen zwei Hochkaräter der dänischen Folkmusik-Szene auf der Bühne. Sie gilt als eine der besten Interpretinnen dänischer Volkslieder und ihre Stimme als eine der wunderbarsten Skandinaviens. Er ist ein begnadeter Fiddler und 12-facher Danish-Music-Award-Gewinner. Unterstützt von drei weiteren Musikern bezaubert das Paar mit traditionellen Liedern ihrer Heimat und Helene Blums eigenen Folkpop-Songs.

Mit ihnen entführt die Sängerin in ein Musikuniversum, in dem Wohlgefühl Wurzeln schlägt, Licht und Schatten herrschen und wunderschöne Melodien Melancholie verbreiten. Zu dieser Musik, die manchmal nicht von dieser Welt zu sein scheint, lässt sich Helene Blum von großer Poesie inspirieren – etwa der von Christian Andersen oder dem zeitgenössischen Dichter Poul Borum.

Egal ob in Amerika, Asien oder Europa, ob in geschichtsträchtigen Kammermusik-Sälen in Wien oder auf modernen Club-Bühnen in Tokyo, in Kirchen und Tanzsälen in Dänemark ist das Publikum hingerissenvon dieser Musik, Helene Blums Ausstrahlung und ihrer Stimme, die einem wohlige Schauer über den Rücken laufen lässt. Ein Kritiker der Süddeutschen Zeitung hat bei einem Auftritt der Folk-Elfe gar „ein Stück Glückseligkeit“ gefunden.

Canzoniere Grecanico Salentino (ITA)

Canzoniere Grecanico Salentino

Canzoniere Grecanico Salentino @ FW:
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Tarantelle waren einst ein homöopathisches Heilmittel. In Süditalien wurden sie den Opfern von Spinnenbissen verordnet. Die wilden Tänze zu rasender Musik sollten das Gift aus dem Körper treiben. Eine regionale Variante der Tarantella sind die Pizzica aus Salento, der Region, die auch als Absatz des italienischen Stiefels bezeichnet wird. Von dort reisen die Canzoniere Grecanico Salentino an, um das Nürnberger Publikum mit ihrer Pizzica Tarantata schwindlig zu spielen.

Canzoniere Grecanico Salentino ist eines der ältesten und führenden Ensembles, die sich der Wiederbelebung traditioneller süditalienischer Musik und Tanztraditionen verschrieben und diese einem weltweiten Publikum bekannt gemacht haben. In seiner 38-jährigen Geschichte hat es 17 Alben veröffentlicht und zahllose Konzerte in weiten Teilen der Welt gegeben.

2007 hat Sänger, Geiger und Schlagzeuger Mauro Durante von seinem Vater die Leitung der siebenköpfigen Truppe übernommen und damit die Aufgabe, der Musik immer wieder neue Impulse zu geben. Zugute kommen ihm dabei die Erfahrungen, die er bei der Zusammenarbeit mit Künstlern wie Ballake Sissoko, Ibrahim Maalouf, Piers Faccini und Stewart Copeland von The Police oder auch zeitgenössischen klassischen Komponisten wie Ludovico Einaudi gesammelt hat.

Les Yeux d’la Tête

Les Yeux d’la Tête @ FolkWorld:
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www.lesyeuxdlatete.fr

Und so gelingt es der Band mit Tänzerin immer wieder, Tradition und Moderne zu verbinden. Ihre Musik ist explosiv, leidenschaftlich, geheimnisvoll und mehrfach preisgekrönt. So wurde ihr etwa 2010 der Titel „Beste italienische Weltmusikgruppe“ verliehen.

Les Yeux d’la Tête (FRA)

Wie wär’s mit einem Bummel durch Paris? Die sechs Musiker von Les Yeux d’la Tête leben in der Seine-Metropole und führen ihre Zuhörer liebend gerne abseits der Touristenpfade durch ihre Stadt. Mit viel Elan und großer Spielfreude entführen sie das Publikum in Spelunken, die Untergrund-Welt der Metrostationen, ans Ufer der Seine oder auf eine osteuropäische Hochzeit.

Eindrucksvoll und sensibel schildern sie den Pariser Alltag, berichten von den Verrücktheiten, die einem tagtäglich begegnen, von der Liebe, der Freude und dem Spaß am Feiern. Mal ausgelassen auf dem Bar-Tresen oder über Dächer tanzend, mal betrübt am Seine-Ufer sitzend, schaffen sie bunte Stimmungsbilder und eine Atmosphäre, die auch jene mitreißt, die nicht Französisch sprechen.

Ähnlich wie Les Hurlements d’Leo oder LéOparleur, die in den vergangenen Jahren beim Bardentreffen zu Gast waren und mit denen die Band durchaus vergleichbar ist, bedient sich Les Yeux d’la Tête dabei unverkrampft verschiedenster musikalischer Einflüsse – sei es Sinti-Swing, französischer Chanson, poetischer Punk oder Jazz.


Bardentreffen Logo
Das überall über 30° Wochenende: An Geschichten ist das Bardentreffen reich — und hat selbst längst Geschichte geschrieben. Was im Hans-Sachs-Jahr 1976 als kleiner Amateurliedermacher-Wettbewerb auf dem Tiergärtnertorplatz begann, gilt heute als Deutschlands größtes Weltmusik-Festival — eine Entwicklung, die keiner vorausgesehen hat. Bei der 38. Ausgabe stehen an drei Tagen 75 Bands und Musiker aus dem weiten Feld der Liedermacherei auf den neun offiziellen Bühnen, die sich über die ganze Innenstadt verteilen. Hinzu kommen ungezählte Musiker am Straßenrand, die für viele Besucher den eigentlichen Reiz ausmachen ... Zu den Barden lockt nicht nur der freie Eintritt, sondern auch die Möglichkeit, sich frei durch die Innenstadt von Bühne zu Bühne treiben zu lassen. Nur drei Spielstätten haben eine Einlass-Begrenzung: In der Katharinenruine, im Heilig-Geist-Spital und im Kulturgarten des Künstlerhauses gibt es strenge Sicherheitsauflagen. Hier gilt es, rechtzeitig einzuchecken — oder im Zweifelsfall anzustehen ...
[Stefan Gnad, Nürnberger Nachrichten, 27. Juli 2013]


Photo Credits: (1) Nürnberg (2) Oana Catalina Chitu, (3) DakhaBrakha, (4) Harald Haugaard & Helene Blum, (5) Canzoniere Grecanico Salentino, (6) Les Yeux d’la Tête (by Christian Moll); (7) Bardentreffen Logo (by Bardentreffen).


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