FolkWorld Ausgabe 36 07/2008
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Home Records;
2005; Spielzeit: 47:55 min
www.sophiecavez.be
Karsten Rube
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Eigenverlag; 2007; Spielzeit: 54:59 min
Das Ensemble Zariza Gitara, ein bunt zusammen gewürfeltes Musikerquartett aus der Ukraine, Russland, Kasachstan und Deutschland, spielt diese Lieder so lebensfroh, als säßen sie am Lagerfeuer, während die Mädchen in bunten, wehenden Stoffen gehüllt um den Hörer herumtanzen. Die Weisen, die auf der CD “Sovnakaj Pe Tchar” ausschließlich aus russischen Zigeunerliedern bestehen, wirken so alt, wie die Reisen dieses Volkes und doch so frisch, wie jeder neue Aufbruch. Liebe und Leid liegen dicht beieinander, Tanz und Überleben, wärmende Sonne und schneidende Winde. Vielleicht klingt diese Musik deshalb so intensiv nach dem Genuss der Gegenwart.
www.zariza-gitara.info
Karsten Rube
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Suisa; 2007; Spielzeit: 53:45 min
Die schweizerische Kapelle Prekmurski Kavbojci hat nur einen Topf und da sie sich nicht entscheiden können, ob sie nun einen feurigen Balkantopf oder eine gediegene Gemüsebrühe mit den Zutaten aus ganz Europa kochen wollen, rühren sie zusammen, was sie finden können. In den Topf fliegt also, Balkanbrass, Klezmer, Gipsyanklänge, Punk und Elektronik.
Warum ich den Kochtopfvergleich wähle? Nun, sie selbst warnen jeden, der nur isst, was er kennt, ausdrücklich vor sich. Die Warnung kann nicht deutlich genug sein, denn dieser Eintopf ist abschreckend. Hier verderben nicht viele Köche den Brei, denn die Köche sind ganz gute Instrumentalisten, nein, hier wird einfach zu viel zusammengekippt.
“Fuer Dich” ist musikalisch so einfallslos wie das Aufspielen des Orchesters von Circus Bums, von allem etwas und nichts richtig. Bis auf das Duduk-Solo von Ulrich Pletscher - Sinula” heißt es und besitzt all die Traurigkeit, die dieses Instrument hervorzubringen vermag - bis auf dieses einzige Ausnahmestück, ist die Musik dieser CD nur unter Zuhilfenahme starker Alkoholika zu ertragen. (Was vielleicht der Grund ist, warum die Musik live ganz gut ankommen soll.)
www.mellowdee.ch
Karsten Rube
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Universalmusic; 2007; Spielzeit: 47:01 min
Neueste Hoffnung des Fado ist Ana Moura. Ihr Album “Para alem da saudade” klingt nach frischer Luft. Der Fado, so melancholisch, so emotional er von erfahrenen Fadistas gesungen oder besser voller Inbrunst herausgeweint wird, ist bei ihr noch in den Kinderschuhen. Die stehen dem Fado jedoch, denn hier steckt in jedem Lied bei aller Melancholie und Saudade noch Lebenslust und Hoffnung, ja, Momente der Ironie. Die fast schon gespenstische Todessehnsucht einiger fürchterlich ernst gemeinter Lieder des Fado fehlt Ana Mouras CD vollkommen, was nicht nur ihr, sondern der ganzen Musikrichtung gut tut. “Para alem da saudade” ist vor allem eine traditionelle Fado-CD, die dem Fado der Tascas und Cafés Lissabons näher ist, als dem Kunstfado, der auf den Festivalbühnen der Welt hofiert wird. Die Lieder sind einfach instrumentiert, schnörkellos arrangiert und von erträglicher Sentimentalität. Fado, wie er ehrlicher nicht sein kann.
www.anamoura.com
Karsten Rube
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Temps;
2008; Spielzeit: 51:33 min
Es ist ein Instrument, das an der Sibelius-Akademie unterrichtet wird. Arja Kastinen absolvierte ihr Studium an dieser Akademie und widmete sich seither intensiv der Kunst des Kantelespiels.
Auf ihrer CD “Ani” spielt sie 10 Stücke auf verschiedenen Ausführungen der Kantele. Diese ist dabei wahlweise mit 10 Saiten, 14 Saiten oder 15 Saiten bespannt und verschieden gestimmt. Die Lieder sind inspiriert von der Tradition des Kantelespiels, unterliegen aber nicht der strengen Notation von Kompositionen, sondern verschwimmen ganz in der Improvisation Kastinens.
Die CD besitzt bei aller Verspieltheit etwas Schwermütiges. Sie passt in die Stunden der Dämmerung oder in die lange Finsternis des Winters.
www.temps.imu.fi
Karsten Rube
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Leoprod; 02941; 2005; Spielzeit: 47:17 min
www.leoparleur.com
Karsten Rube
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Ausfahrt Records; 2006; Spielzeit: 40:00 min
www.ausfahrt.de
Karsten Rube
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Lusafrica; 2008; Spielzeit: 61:27 min
Mário Lúcio hat die Seele des Kaperverdianers und damit vor allem seine eigene Seele über viele Jahre beobachtet, als Maler, als Autor, als Musiker. Mit dem Album “Badyo” legt er ein kapverdisches Gemälde vor, voller Einsichten und Ansichten, Bildern, Gerüchen und Geräuschen. Er arbeitet mit den einfachen Rhythmen seiner Heimat und mit Gebrauchsgegenständen als Instrumenten: Waschschüsseln, Flaschen. “Badyo” nimmt den Hörer mit sich auf die Inseln und lässt ihn zugleich die Geschichte Afrikas atmen, die Stimmen der Sklaven hören, die einst auf den Inseln landeten, das nie abschwellende Rauschen des Meeres, die die Kapverden umgeben, wie die Mauern eines Gefängnisses. Mário Lúcio lässt den Hörer in knapp sechzig Minuten hinabtauchen in die Seele der Kapverden und nur schwer will man sich danach wieder von ihr lösen.
www.lusafrica.com
Karsten Rube
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Eigenverlag; 2007; Spielzeit: 52:29 min
Toja scheint ein Herzensprojekt der Musiker zu sein. Ich wünsche es zumindest, denn dann besteht Hoffnung auf Steigerung. Vielleicht ist das mit dem Leitbild des “Frühaufstehers” nicht die beste Idee und die nächste CD heißt dann besser “Ausgeschlafen”.
www.toja-music.de
Karsten Rube
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Eigenverlag; 2007; Spielzeit: 51:26 min
www.farlundo.de
Karsten Rube
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Eigenverlag; 2005; Spielzeit: 65:36 min
www.discanto.net
Karsten Rube
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Eigenverlag; 2005; Spielzeit: 42:12 min
Sina Nossa und ihre Band leben in Köln. Bis auf einen Musiker sind es alles Portugiesen, junge Portugiesen. Den Fado benutzen sie als Ausdruck ihrer portugiesischen Identität. Natürlich schwingt die Saudade mit, jenes unbeschreibliche Lebensgefühl der Sehnsucht und heiseren Traurigkeit, denn ohne die Saudade wäre ein Portugiese kein richtiger Portugiese. Ihre Vortragsweise wirkt, anders als bei den traditionellen Fadistas auf eine optimistische Weise sehnsuchtsvoll. Als wäre nicht alles Hoffen umsonst. Die wundervoll klare Stimme Sina Nossas und das virtuose Spiel der Musiker, allen voran Ivo Manuel Guedes mit seiner portugiesischen Gitarre machen die CD “Enfadoaçao” zu einem Hörerlebnis der unvergesslichen Art.
www.sinanossa.de
Karsten Rube
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Homemusicproduction; 2007; Spielzeit: 52:18 min
Fast genauso unglaublich dreist und dabei von Witz und Einfallsreichtum überschäumend ist die CD “A Insel so schee wias Edelweiß”. Hier haben sich gestandene bayrische Volksmusiker auf den Weg nach Kuba gemacht, um die dortige Musik, vornehmlich die Salsa und den Son, aber auch die kolumbianische Cumbia zu studieren. Zurückgekehrt sind sie als Meister des Cubanismo. Um ihr heimisches Publikum nicht gänzlich vor den Kopf zu stoßen mischten sie die beiden Welten. In manchen Bierzelten, in denen die Cuba Boarischen heute auftreten ist Bayern nun eine kubanische Provinz mit bayrischem Dialekt. Das mag auf den ersten Blick seltsam erscheinen funktioniert aber ganz erstaunlich. Die CD “A Insel so schee wias Edelweiß” ist beste kubanische Musik, tanzbar, fröhlich, einfallsreich und dennoch bayrische Bierzeltmusik. Südamerikanische Volksweisen werden mit bayrischem Liedgut gepaart. Was sicher in der Tradition des bayrischen Nationaltieres steht, des Wulperdingers. Hier sind musikalisch als unvereinbar geltende Welten zusammengewachsen, als gehörten sie schon immer zusammen.
www.diecubaboarischen.de
Karsten Rube
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Soul Food; 2007; Spielzeit: 49:01 min
www.ettascollo.de
Karsten Rube
Es lockt die Königstochter:
kum bi mi, du lütje Spömannssöhn, spöl mi eene neije Wiese.
Das gefällt wiederum dem Vater nicht:
Du Pajas, Schojer, Spölmannssöhn, wat deist du bi miene Dochter?
De neije Wiese de du spölst, de will mi neet gefallen:
buten steiht een Galgen hoch, dår an sallst du Pajas hangen.
Der König hat Wolfgang Meyerings Malbrook
noch nicht gehört, sonst würde er nicht soviel künstlerische Ignoranz zeigen
(-> FW #26,
#28,
#29,
#30,
#36).
Die erste CD und die ersten Auftritte von Wolfgang Meyerings Ensemble,
der selbst singt und Mandola spielt, gingen noch mit wechselnden Besetzungen vonstatten.
Nun hat sich mit Geigerin Vivien Zeller, Merit Zloch an der Harkenharfe und Ralf
Gehler an Schlüsselfiedel und diversen Sackpfeifen eine feste Bandbesetzung
herauskristallisiert. Natürlich gab es für die CD-Produktion einen Stall von Gastmusikern:
Anders Ådin (Drehleier ->
FW#32),
Kerstin Blodig (Gitarre ->
FW#34),
Kristine Heebøll (Geige) vom Trio Mio
(-> FW#35),
Anna Rynefors (Nyckelharpa) und Erik Ask-Upmark (Härjedalspipa) von
den Gruppen Dråm
und Svanevit
(-> FW#32,
FW#32,
FW#35),
Janne Strömsted (Harmonium) von Triakel
(-> FW#30), sowie
Mense Schwitters (Banjo) von der schleswig-holsteinischen Folkrevivalband Moin
(-> FW#36).
Malbrook & Co. spielen traditionelle Musik aus Norddeutschland, mal mit einem
mittelalterlichen Touch, mal skandinavisch, aber mit modernen Grooves hinterlegt.
Wolfgang Meyering singt ostfriesische und münsterländische Balladen, ein
Minnelied, einen Kinderreim und ein niederdeutsches Fastnachtslied. Ganze sechs
Titel der CD sind der
Polonaise
gewidmet, dem mit der Polska verwandten Modetanz des 17. Jahrhunderts,
die sich laut Johann Matthesons "Der vollkommene Capellmeister" von 1739
durch Offenhertzigkeit und freies Wesen auszeichnet
(-> FW#36).
Das Titelstück "Qwade Wulf" ist eine Eigenkomposition von Wolfgang Meyering,
eine Polonaise, die sich in Richtung Polska bewegt.
Malbrook spielt eine derart archaische, aber darum wieder moderne Musik,
die so exotisch ist wie die Zeit, als der Wolf noch durch die Lande streifte.
Oder kommt er wieder?
Wolfgang Meyerings Mitstreiter lagen aber auch sonst nicht auf der faulen Haut.
Dass die doch ach so nah liegende norddeutsche Region
so fremd klingen kann, beweist auch
Ralf Gehler
und seine Band, oder soll man sagen: Projekt, Kwart.
Ralf Gehler ist Musiker, Volkskundler und Instrumentenbauer,
insbesondere ein Dudelsackvirtuose und daher ist das Album
"Över Stag" auch ein bordunlastiges Werk. Es enthält
Tänze und Lieder der Menschen am und auf dem Meer, im speziellen den
Seeleuten und Fischern von Ost- und Nordseeküste.
Die Texte sind traditionell, die Musik trad. arr. oder von Kwart selbst
geschrieben, d.i. neben Ralf Gehler die Perkussionistin Birgit Engel
und Geigerin Vivien Zeller.
Die Instrumentalstücke bestehen aus
Schottischen, Polkas, aber auch einer galizischen Muneira.
Das Lied "De noorsche Vullrigger" entpuppt sich als
die niederdeutsche Version der "Banks of Sacramento".
Die Melodien sind mal sanft rhythmisch fliessend und mal stürmisch aggressiv,
eben so wie das Meer. Aber Käpt'n Gehler erweist sich als erfahrener und
exzellenter Lotse und Steuermann durch viele Jahre lang vernachlässigte Gewässer.
Die Greifswalder Harfenistin
Merit Zloch
ist eine umtriebige Musikantin, die -
wenn sie nicht das Harfespiel lehrt oder mit
Bilwesz konzertiert
(-> FW#29,
FW#32) - nun ihr
Soloalbum "Urban Legends" vorlegt.
Alle Stücke und Arrangements stammen von Merit, allesamt Instrumentalmelodien
außer drei Volksliedern. Zwei davon sind heiterer Natur, eines düster:
"Es wollt ein Mädchen holen Wein",
"Und jetzund geht das Frühjahr an" und "Brüder, laßt uns lustig sein".
Alle drei zählen nicht unbedingt zum populären Volksliederkanon
und konnten darum auch noch nicht zersungen werden.
Merit Zloch ist durchaus in der Lage, ihre Harfe zart und meditativ
klingen zu lassen. Was sie jedoch auszeichnet, ist ihr rhythmisches
und perkussives Spiel. Unterstützung findet sie insbesonders beim
Perkussionisten Valentin Arnold (Riqq, Darabuka). "Urban Legends"
ist zum größten Teil zu hart für New Age und Fahrstuhl-Muzak
und wann kann man schon mal von einer Harfe sagen - it rocks!
Ob Merit Zloch, Ralf Gehlers Kwart oder Wolfgang Meyerings Malbrook -
sie sind der Schrecken der volkstümelnden Musik und Hoffnung aller ernsthaft
an traditionell-(nord)deutschem Liedgut und Instrumentalmusik Interessierten.
Eine bestimmte Art von Folklore, eine bestimmte Art ethnischer Musik lässt
sich offenbar relativ einfach ins Gewand der Rockmusik pressen.
Nein, was sage ich da, es ist keine Übertreibung zu behaupten,
dass die Bestimmten sogar ganz viele sind.
Insbesondere Ska erweist sich als unverwüstlicher und überall anwendbarer Rhythmus.
Beginnen wir eine kurze Reise im äußersten Osten dieses Kontinents.
Zumindest musikalisch, denn 44 Leningrad
sind eigentlich gefakte Kosaken vom Havel- und nicht vom Wolgastrand. (Einwände,
dass weder Kosaken noch die Wolga etwas mit dem ehemaligen St. Petersburg zu tun haben,
ignoriere ich.) Die Band wurde 1990 in Potsdam gegründet und meldet sich nach fünf
Jahren wieder zu Wort. Das 7. Album des Pseudo-Russen-Sextetts (leider jetzt ohne
Lead-Sängerin Jule) lädt ein zur Russendisko bei den Hell's Angels.
Das Repertoire besteht aus russischen Volks- und Arbeiterliedern,
aber verrockt und punkig trotz Bass-Balalaika, Akkordeon und Blechgebläse.
Man kann sich nicht zwischen Jamaika-Rum und Wodka entscheiden,
hauptsache man kann dazu tanzen. Die Lieder sind charakteristischerweise
hymnisch, wenn auch melancholisch, schwermütig und unterkühlt - eben russisch halt.
Haidamaken warem die Bauern und Kosaken im ukrainischen Bauernaufstand im 18.
Jahrhundert. Kobzar hießen die blinden ukrainischen Sänger, die von Ort zu Ort zogen,
Bandura (Zither) spielten und Heldenballaden sangen.
Haydamaky nennt sich eine 2002 in Kiew
gegründete Rockband, "Kobzar" ist ihr viertes, im Westen Europas das zweite
erhältliche Album. Das Septett spielt eine Mischung aus ukrainischer Folkmusik,
vorwiegend aus den Karpaten, und Rock, Punk, Rap und Ska. Die Lieder sind
überwiegend Eigenkompositionen, es sind allerdings alte Melodien eingewoben.
Die CD ist erfreulicherweise äußerst abwechslungsreich und komplex. Konnte man
Haydamaky früher relativ einfach in die Schublade Ethno-Rock/Ethno-Punk einordnen,
hat sie sich vermehrt weltmusikalischen Ideen geöffnet. Und wenn einmal nicht
Stromgitarren-Gewitter herabfahren, findet man Dudelsackklänge, Drehleier,
Flöten, Mandolinen und die Bandura, das alte Instrument der Kobzaren.
Die auch hierzulande ganz gut bekannte britische Band mit ukrainische Wurzeln,
The Ukrainians
(-> FW#19,
FW#31),
wartet mit einem Live-Album auf. Ein gutes halbes Jahrzehnt war kein neuer
Tonträger mehr erschienen und es hatte verschiedenste Umbesetzungen im Line-Up
gegeben. Im polnischen Czeremcha im Jahr 2007 präsentierten die neuen alten
The Ukrainians ihre Form von ukrainischer Folklore für Rocker und Punks.
19 der besten Stücke einer rund zwanzigjährigen Musikkarriere:
archaische Volkslieder aus der Ukraine, denen man einen Stromstoß verpasst hat,
Eigenkompositionen sowie Cover-Versionen in ukrainischer Sprache von "Anarchy in the UK"
von den Sex Pistols und "Venus in Furs" von den Velvet Underground.
Auf das CD-Cover ist ein traditionelles ukrainisches Motiv gestickt.
Davon sollte man sich - trotz vorhandener Geige, Mandoline und Akkordeon -
nicht täuschen lassen.
Eine Geschichte fast wie aus dem Märchen: Anfang der Neunziger wird in Straseni
die erste Satelitenschüssel Moldaviens installiert. Die Kids sind dadurch in der
Lage, MTV zu sehen, und saugen die westliche Musik auf.
Zdob si Zdub gründet
sich als Hardcore-Band. Jahre später spielen sie nur mal so zum Spaß
ein moldavisches Volkslied. Der Song wird ein Hit, der Rest ist Geschichte
(u.a. Eurovision Song Contest 2005, erinnert sich wer?).
Sänger Roman Iagupov singt überwiegend in Pidgin-Englisch, einiges aber
auch in Rumänisch (das ist die Amtssprache in Moldavien). Im Opener heisst es: I love so much doba making
boom-boom, now get your body moving, just follow the tune. Darum geht es:
Headbanging, nicht Batuta-Tanz. Es stellt sich nicht die Frage: Zigeunermusik vs. Rockmusik,
Ethnologie vs. Garagenpunk. Zdob si Zdub-Konzerte sind unter dem Spaß-Faktor
zu sehen. Digli digli da, öffnet das Fass, nehmt die Pfeife, füllt den Wein
in die Gläser...
Als Specials auf "Ethnomecanica" sollte weder ein Remix von Shantel (-> FW#35), noch
eine gemeinsame Aufnahme mit Hubert von Goisern (siehe Rezension unten) unerwähnt bleiben.
Wenn Eugene Hütz, Ukrainer in New York, nicht gerade mit Madonna rummacht,
zwirbelt er den kräftig sprießenden Schnauzbart und widmet sich seiner großen
Liebe Gypsy-Punk und Speed-Metal. Das mittlerweile vierte Album seiner Band
Gogol Bordello
nennt sich "Super Taranta!", die Stücke tragen Titel wie
"Harem in Tuscany" und "My Strange Uncles from Abroad".
Anstatt sich seiner "Tribal Connection" zu widmen, arbeitet Hütz lieber
an der "Supertheory of Everything". Ohne Zweifel enthält diese jede Menge
Nonsens und Taranta. Vielleicht ist genau dies, was Amerika braucht.
Eugene Hütz brüllt verzweifelt in gebrochenem Englisch:
Have you ever been to American wedding?
Where is the vodka, where's marinated herring?
Where is the supply that's gonna last three days?
Where is the musicians that got the taste?
Where is the band that like Fanfare gonna keep it goin' 24 hours?!
Mit der Zeit ist Gogol Bordello etwas ermüdend, aber natürlich die
Live-Band par excellence - live exzessiv, wild, schräg.
www.44leningrad.net,
www.haydamaky.com,
www.the-ukrainians.com,
www.zdob-si-zdub.com,
www.gogolbordello.com
Label:
Westpark;
87150; 2008; Spielzeit: 70:26 min
Label:
Emmuty/Totentanz;
TOT 23059; 2007; Spielzeit: 50:58 min
Label:
Emmuty;
TOT23058; 2008; Spielzeit: 47:06 min
www.malbrook.de,
www.ralfgehler.de,
www.meritzloch.net
Walkin' T:-)M
Label:
Steeplejack;
SJCD009; 2007; Playing time: 52:24 min
www.broombezzums.de
Walkin' T:-)M
Label:
Red House;
RHR CD 212; 2008; Spielzeit: 49:11 min
Eliza wird im Herbst in England und im Frühjahr 2009 in Holland touren,
es wäre ja schön, wenn sie auch einen Abstecher nach Deutschland machen würde.
(Siehe auch das Interview mit Eliza in der englisch-sprachigen FW-Ausgabe:
FW#36.)
www.elizagilkyson.com
Walkin' T:-)M
Label:
GO' Folk;
GO0608; 2008; Playing time: 49:52 min
www.movingcloud.dk
Walkin' T:-)M
Label:
Conträr;
58; 2008; Spielzeit: 52:14 min
Conträr
Walkin' T:-)M
Label:
Pinorrekk;
PRCD 3405044; 2008; Spielzeit: 56:00 min
www.schnappsack.de
Walkin' T:-)M
Label:
Greentrax;
CDTRAX311; 2007; Spielzeit: 67:46 min
www.margaretstewart.com
Walkin' T:-)M
Label:
Eigenverlag; 2008
www.earlygaelicharp.info
Walkin' T:-)M
Label:
Doon Productions; DP001; 2008; Spielzeit: 40:01 min
Siehe auch den Artikel im englischen Teil dieser FW-Ausgabe:
FW#36.
www.rattletheboards.com
Walkin' T:-)M
Label:
SideOneDummy;
SD1348-2; 2007; Spielzeit: 39:42 min
www.floggingmolly.com
Walkin' T:-)M
Label:
Reedo;
2008; Spielzeit: 49:24 min
www.mririshbastard.com
Walkin' T:-)M
Label:
Eigenverlag; 2007; Spielzeit: 55:09 min
www.fresch.at
Walkin' T:-)M
Label:
Buschfunk;
2007; Spielzeit: 46:02 min
Label:
Eastblok;
EBM 010; 2008; Playing time: 53:42 min
Label:
Zirka/Koka;
037CD13; 2007; Spielzeit: 70:30 min
Label:
Sony BMG/Lawine; 88697 22490 2; 2008; Playing time: 59:00 min
Label:
SideOneDummy;
SD1334-2; 2007; Spielzeit: 65:31 min
Walkin' T:-)M
Label:
Benditas Prod.;
K108CD; 2007; Spielzeit: 38:42 min
Karamelo Santo tourt im Juli und August 2008 im deutsch-sprachigen Raum.
www.karamelosanto.com
Walkin' T:-)M
Label:
RaumerRecords;
RR 17007; 2007; Spielzeit: 73:00 min
www.frankalampe.de/ljutihora/
Walkin' T:-)M
Label:
Claddagh;
SPINCD1011; 2007; Spielzeit: 40:22 min
garrywalsh.biz
Walkin' T:-)M
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© The Mollis - Editors of FolkWorld; Published 07/2008
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