FolkWorld #73 11/2020

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Hans Theessink

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Bluegrass Jamboree

Radio Bluegrass Jamboree!
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www.bluegrassjamboree.de


Irish Folk Festival

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Africa Festival

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Habib Koité


Postcards from Scotland

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Matthias Loibner

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www.matthias.loibner.net

Corona


Musik in der Tonart C-19

Weiherer

😷
Keep your distance
But stay connected


»Tout le malheur des hommes vient d’une seule chose, qui est de ne pas savoir demeurer en repos dans une chambre.« – Blaise Pascal, 1623-62

»Flickenteppich der Erschöpfung«

A Nign A Day | Africa Festival Würzburg | Balkan Klezmer Comfort | Bluegrass Turns 75 | Campfire Songs | Club Weltenklang | Finnish Music | Folk'n'Fusion | Folk On Foot Festival | Folks At Home | Grief and Healing Playlist | #LiveToYourLivingRoom | Nordic Vibrations | Sang und Klang

2020 – Das Musikjahr
im Corona-Modus


Mehr Musik in der Tonart C-19


Liebe Freunde. Man kann sich locker ausrechnen, wie lukrativ die diesjährige Herbst/Winter-Saison rein finanziell ausfallen wird. Aber scheiß drauf, ich mach das ja unter anderem auch, weil's mir verdammt viel Spaß macht. Dass ich davon die letzten 15 Jahre leben konnte - ohne irgendeinen anderen Job machen oder Gitarrenunterricht geben zu müssen -, ist ein absoluter Luxus.

Und dass ich bis jetzt komplett unbeschadet durch die Krise gekommen bin und noch nicht einmal einen Cent von meinem Ersparten anrühren musste, verdanke ich euch, liebe Fans, und natürlich auch den schier wahnsinnigen Veranstaltern, die sich für die Durchführbarkeit jedes einzelnen Konzerts den Arsch aufreißen, Hygienekonzepte erstellen, literweise Desinfektionsmittel spendieren, Abstände ausmessen und Listen führen, damit's da rein virusmäßig auch möglichst nichts hat.

Kultur braucht Publikum. Und hoffentlich auch umgekehrt. Solange wir müssen auch gerne mit jeder Menge Abstand, aber vor allen Dingen mit noch mehr Anstand. Und wer mich nicht "live" unterstützen möchte oder kann, findet in meinem digitalen Tante-Emma-Laden vielleicht noch eine CD oder ein Shirt, die oder das er oder sie noch nicht hat. Denn natürlich freu ich mich nach wie vor saumäßig über jede Bestellung. Zeit hab ich momentan eh wieder mehr als genug und auch davon (über)lebe ich.

Vielen Dank für eure Unterstützung! In diesem Sinne, bleibt immer schön sauber - und gesund! Bis bald, euer Weiherer


Liebe musikalische Freunde! Wir alle erleben eine sehr seltsame und auch sehr schwere Zeit. Seit März hatten wir mehr als 50 Shows abgesagt! Das Unterhaltungsgeschäft braucht jede Unterstützung, die Ihr geben könnt. Wenn ihr nicht zu einem Live-Konzert kommen könnt, gibt es die Möglichkeit unsere Musik online und natürlich auch als Download zu bestellen. Während dem Lockdown haben wir viel Zeit damit verbracht, unsere Archive zu sortieren und viele schöne alte Fotos, Videos und Schachteln voller Konzertbroschüren und Backstage-Pässe gefunden. Es kamen so viele wunderbare Erinnerungen hoch - all die besonderen Orte, die wir gespielt haben, und die großartigen Menschen, die wir auf unseren Reisen getroffen haben. Einiges davon ist auf Facebook gestellt. Wir haben auch seltene Videos auf den Youtube-Kanal gestellt.

Die Enttäuschung war gross, als unsere Birthday Bash Konzerte 2020 durch den lock-down abgesagt wurden. Deshalb freuen wir uns auch mächtig, daß alle Künstler für 2021 zugesagt haben und daß wir unser Programm 2021 komplett präsentieren können. Hans Theessink + musikalische Freunde: Eric Bibb, Brooks Williams, Christian Dozzler, Insingizi, The Valentinos : Hans Theessink, Meena Cryle, Chris Fillmore, Roland & Brigitte Guggenbichler.

Ja, wir freuen uns unfassbar auf unsere kommenden Konzerte und hoffen sehr, daß ihr dabei sein werdet. Das Immunsystem gut stärken und die Regeln einhalten, dann schaffen wir das! Musik ist ein Heiler und ein mächtiges Werkzeug, um Menschen zu verbinden. Musik wird uns alle durch schwierige Zeiten bringen. Passt auf euch auf und bleib gesund und haltet durch! Hans & Milica Theessink


Liebe Freunde und Zuhörer! Ich darf mit Freuden und Dankbarkeit berichten, dass ich die Zeit der vielen Absagen gut nutzen konnte, zur Feinjustierung meines Instruments, meiner Elektronik, zum vertieften Üben und nicht zuletzt für inspirierende Spaziergänge. Am eindrucksvollsten empfand ich die Möglichkeit, wie als spielendes Kind, ins Blaue hinein zu arbeiten, ohne (zumindest für eine Zeitlang) an ein Ergebnis denken zu müssen. Und auch den fluglärmlosen Himmel! Und das vermehrte Zulassen der Vorstellung, dass sich auch selbstverständliche Dinge ändern können. Und nicht immer zum Schlechteren. Matthias Loibner


Radio Bluegrass Jamboree

Liebe Freunde und Freundinnen des Bluegrass Jamboree Festivals, momentan sehe ich bedauerlicherweise keine Möglichkeit, die Tournee des Jamborees wie geplant 2020 durchzuführen. Angefangen von den örtlichen Auflagen (Hygiene, Platzzahl, Abläufe, Einnahmeverluste) über die unklaren Reisebedingungen (Bus, Flugzeug), die täglich neuen Begegnungen mit vielen Menschen in Hotels/Gaststätten bis hin zur realistischen Gefahr von Infektionen unter den Beteiligten mit unausweichlichem Abbruch und Quarantäne lauern massive unkalkulierbare Probleme. Die Risiken eines kostspieligen Abbruchs, von Quarantäne und Flugänderungen kann ich nach dem generell bisher eh schon katastrophalen Jahr unmöglich tragen.

Ich denke es ist auch in eurem Sinn, jetzt nicht unter diesen sowie Genuss-abträglichen Bedingungen auf Biegen und Brechen etwas durchzuziehen, was momentan eben einfach nicht gehen kann. Ich habe die Künstler schon auf diese Situation hingewiesen und vorgeschlagen dass wir das ganze Paket 2020 dann 2021 einladen. Sie freuen sich schon!

Aoife Scott

Artist Video Aoife Scott
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www.aoifescott.com

Ich habe zudem das erste deutsche Bluegrass Radio unter dem Namen "Radio Bluegrass Jamboree" ins Leben gerufen. Auf der Radio Platform www.laut.fm/bluegrassjamboree präsentiere ich 24/7 streaming diverse unterhaltsame Playlists aus dem Genre. Vorläufig noch mit relativ kleinem Wortanteil, aber da könnte bei Interesse mehr draus werden. Auch auf facebook und der Bluegrass Jamboree Webseite ist das eingebunden. Freue mich über Feedback.

Mit herzlichen Grüßen und dem Wunsch dass Ihr gesund bleibt und durchhaltet. Rainer Zellner


Irish Folk Festival

Das hat es in den 47 Jahren Irish Folk Festival (IFF) noch nicht gegeben: Die Tour 2020 musste wegen Corona auf das Jahr 2021 verlegt werden. Weil aber auch neue Veranstalter eingestiegen sind, wird die Tour 2021 sogar eine Woche länger werden. Es sieht ganz so aus, als ob man in der Krise auf bewährte Formate wie das IFF setzt.

Die aktuelle Situation stellt die Veranstaltungsbranche vor große Herausforderungen. Keine Einnahmen - aber trotzdem viel Arbeit durch die Tourneeverlegungen. Schweren Herzens geben wir heute bekannt, dass viele unserer großen Herbsttourneen verlegt werden. Wir können es einfach nicht riskieren, Künstler einzufliegen, die dann vielleicht gar nicht oder nur vor kleiner Kulisse spielen können. Schon ohne Corona ist es oft nicht einfach die Kosten, die große Tourneen produzieren, wieder einzuspielen. Mit Corona geht es definitiv nicht auf. Aber wir denken vor allem natürlich an die Gesundheit unserer Künstler und Crewmitglieder - aber auch an unsere treuen Fans, von denen manche zur Risikogruppe gehören.

In den letzten Wochen haben wir intensiv neue Termine für das Irish Folk Festival (IFF) in 2021 gesucht und auch gefunden. Wir konnten einmal mehr feststellen, welch feine Partner wir in D und CH haben. Alles lief so kollegial ab. Danke dafür. Wir leisten mit der Verlegung der Tour auf Herbst 2021 einen guten Beitrag, um die Ausbreitung des Virus zu verhindern. Es gibt eine kleine Umbesetzung, da Aoife Scott & Andy Meaney im Herbst 21 leider schon anderweitig verpflichtet waren. An Ihre Stelle tritt ein anderes feines Duo: Diane Cannon & Jack Warnock. - Magnetic Music


Neustart Kultur?

Die Bundesregierung hat die GEMA mit der Auszahlung der „Neustart Kultur Hilfe“ an die Musikaufführungsstätten, Musikclubs und auch Festivals beauftragt. Da hat man den Bock zum Gärtner gemacht. Ausgerechnet die Institution, die dafür bekannt ist, super schwerfällig, langsam und bürokratisch zu arbeiten, soll jetzt dafür sorgen, dass finanzielle Hilfen schnell bearbeitet und ausbezahlt werden? Da kommen berechtigte Zweifel auf. Wie konnten außerdem die Politiker nur so schnell vergessen, dass noch Mitte des Jahrzehnts die GEMA-Machenschaften Gegenstand einer Untersuchung der Enquetekommission des Bundestags waren? Es wurde untersucht, ob die GEMA auch wirklich uneigennützig die Interessen der Künstler und der Nutzer verwaltet. Es blieb ein schaler Nachgeschmack zurück. Statt auf die GEMA Druck auszuüben sich zu reformieren, gibt man ihr jetzt die Gelegenheit ihr Ausbeuterimage aufzuwerten und sich als Wohltäter der Bedürftigen zu positionieren. Gelder, die der GEMA nicht gehören, verteilt sie natürlich am liebsten.

Petr Pandula

www.magnetic-music.com

Dabei wird sich die GEMA von der Bundesregierung, also uns Steuerzahlern, diese Leistung sicher gut bezahlen lassen. Sie ist ein Profiteur dieser bösen Krise. Demütigender konnte es für die Clubs und Festivals nicht kommen. Jahr für Jahr schraubt ihnen die GEMA die Abgaben hoch, die sie im Namen der Künstler erhebt, aber nach einem juristisch rechtwinkligen Verfahren nicht immer an die Kreativen auszahlt. Ansonsten ließe sich ein Jahresgehalt des Vorstands von ca. 800.000 Euro nicht erklären und die GEMA würde sich nicht Luxuspaläste in bester Lage bauen. Jetzt müssen die, die diesen Reichtum geschaffen haben, auch noch erniedrigender Weise bei der GEMA um Stütze bitten. Man ist schon von COVID hart genug getroffen und jetzt noch so ein moralischer Tiefschlag. Man muss schon zu drastischen Vergleichen greifen, um die Verwerflichkeit dieser Regelung begreiflich zu machen. Stellt euch mal vor! Der Staat gibt stolz bekannt, dass zu Prostitution gezwungene Menschen ihre Stütze bei ihren Zuhältern beantragen können.

Hätte die GEMA wirklich Bedürftigen helfen wollen, dann hätte sie folgendes getan. Bzw. hätten wir Politiker, die von Kultur etwas verstehen, dann hätten sie der GEMA die Verwaltung der „Neustart Kultur Gelder“ nur unter folgender Auflage geben sollen:

Sie hätte mit einer Senkung der GEMA Tarife verbunden sein müssen. Warum? Die Pandemie wird eine schwere Rezession auslösen. Die Menschen werden einfach nur ihre Grundbedürfnisse bedienen können wie Miete und Lebensmittel. Kultur wird für viele unerschwinglich werden. Da der Eintrittspreis für ein Konzert aber immer das Ergebnis einer kaufmännischen Kalkulation aller Kosten ist, könnte die GEMA jetzt positiv an der Stellschraube drehen, um diese zu senken. Eine Senkung der Tarife wäre wie die aktuelle Senkung der MwSt. Diese macht sich bei den Preisen positiv bemerkbar. Indem die GEMA immer mehr ihre Abgaben in die Höhe schraubte, hat sie Arbeitsplätze von Musikern vernichtet, weil sich für immer mehr Veranstalter Konzerte nicht rechnen. Wenn die Künstler dann nicht einmal in den vollen Genuss dieser Abgaben kommen, dann führt sich dieses System ad Absurdum. Es rechnet sich mit Ausnahme der GEMA für Niemand. Nicht für den Künstler, nicht für den Kleinverleger, nicht für den Veranstalter und vor allem nicht für den Zuschauer, der die Zeche am Ende zahlen muss.

Statt dass die Politik in der Krise die GEMA in die Pflicht genommen hätte, ihr ausbeuterisches System zu ändern, hat sie jetzt sogar der GEMA noch einen Anschein der Legitimität gegeben. Was hat Covid und GEMA gemeinsam? Beide nehmen sie ihren Opfern die Luft zum Atmen.

- Petr Pandula, Magnetic Music Verlag 2020


Zur Abfederung der wirtschaftlichen Folgen der Covid-19-Pandemie hat die Bundesregierung im Frühsommer ein 130 Milliarden Euro schweres Konjunktur- und Krisenbewältigungspaket auf den Weg gebracht. Ein Teil daraus ist ein Rettungs- und Zukunftsprogramm in Höhe von einer Milliarde Euro für den Kultur- und Medienbereich - unter dem treffenden Namen NEUSTART KULTUR. Gefördert werden unter anderem pandemiebedingte Investitionen und Projekte verschiedener Kultursparten.
Das Programm NEUSTART KULTUR gliedert sich in vier Teilprogramme und soll durch konkrete Investitionshilfen Kultureinrichtungen in die Lage versetzen, ihre Häuser, Programme und Aktivitäten, also ihren Betrieb, so schnell wie möglich wiederaufzunehmen. Neben der dringend notwendigen Wiedergewinnung eines vielfältigen Kulturangebots soll dadurch gleichzeitig wieder eine Beschäftigungs- und Erwerbsperspektive für Kulturschaffende entstehen.
Für die Verteilung der Fördergelder sind verschiedene Organisationen unterschiedlicher Kulturbereiche zuständig. Die GEMA unterstützt Staatsministerin Prof. Monika Grütters MdB, die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, bei der Abwicklung des Programmteils "Pandemiebedingte Investitionen in Kultureinrichtungen zur Erhaltung und Stärkung der bundesweit bedeutenden Kulturlandschaft" für Musikspielstätten, Clubs und Festivals. Die einzelnen Fördersummen liegen zwischen 5000 und 100.000 Euro und dienen zum Beispiel dazu, Hygienekonzepte, Online-Ticketing-Systeme oder Modernisierungsmaßnahmen von Belüftungssystemen umzusetzen. Förderungsfähig sind alle - ab Antragstellung - zukünftigen Musikvorhaben. Jeder Antragsteller muss bei Antragstellung zehn Prozent an Eigenmitteln bereitstellen können.
Bis Ende 2021 soll das Programm abgeschlossen bzw. zur Gänze ausgeschöpft sein. Weitere Infos unter www.gema.de/neustart-kultur.
Quelle: virtuos - das Mitglieder-Magazin der GEMA, 3/2020


Für ihr Nothilfeprogramm zur Unterstützung ihrer Mitglieder während der Corona-Krise ist die GEMA mit dem Titel "Helden in der Krise" ausgezeicnnet worden. Der Preis wird vom F.A.Z.-Institut gemeinsam mit dem Institut für Management- und Wirtschaftsforschung (IMWF) vergeben. Geehrt wurden rund 1200 Institutionen und Unternehmen, die sich während der Hochphase der Pandemie bei der Versorgung von Menschen, der medizinischen Betreuung oder durch ihr gemeinnütziges Engagement hervorgetan haben. Bereits Ende März entschied der Aufsichtsrat über ein umfassendes Hilfspaket für die Mitglieder der GEMA. Über die Webseite der GEMA konnten sich die Mitglieder um eine Einmalzahlung von bis zu 5000 Euro aus dem Corona-Hilfsfond bewerben und hatten die Möglichkeit, sich zukünftige Ausschüttungen im Voraus auszahlen zu lassen. Der Hilfsfonds umfasste ein Volumen von 5 Millionen Euro, die aus den Mitteln für die soziale und kulturelle Förderung der GEMA bereitgestellt wurden. Insgesamt stellte die GEMA kurzfristig ein Hilfsprogramm in Höhe von rund 40 Millionen Euro auf die Beine.
Quelle: virtuos - das Mitglieder-Magazin der GEMA, 3/2020


International Africa Festival Würzburg

Auf Einladung von Barbara Stamm (Landtagspräsidentin a.D.) und Dr. Stefan Oschmann (Direktor Africa Festival) haben sich 16 langjährige Partner und Unterstützer des Africa Festivals im Rathaus getroffen. In Vertretung vom Geschäftsführer der Main Post Herrn Brandstätter der leider verhindert war, übermittelte Herr Peter Krones seine Stellungnahme: "Aber gerne gebe ich Ihnen mein klares Votum für die Fortsetzung des Festivals zur Kenntnis: Ich halte es heute für wichtiger denn je, Brücken zwischen den Kulturen zu bauen. Nur durch die persönliche Begegnung, den intensiven Austausch vom Menschen aus den unterschiedlichsten Kulturkreisen, können Vorurteile abgebaut, Diffamierungen verhindert und dem Rassismus sowie der Fremdenfeindlichkeit der Nährboden entzogen werden. Und das ohne erhobenen Zeigefinger, ohne pädagogischen Impetus, sondern durch ein fröhliches, buntes Festival mit reichlich Angeboten für Augen, Ohren, Hände, Nase und Gaumen. Also: unbedingt weitermachen!!"

Calypso Rose

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Dr. Oschmann stellte vor, dass es auch im nächsten Jahr wieder ein Africa Festival geben wird - wenn auch in veränderter Form. Damit alle Hygiene- und Abstandsregeln eingehalten werden können, wird unter anderem das Zirkuszelt durch ein großflächiges Veranstaltungszelt ersetzt, das an allen Seiten offen ist. Auch alle weiteren Partner haben ihre Unterstützung weiter zugesagt und damit ein eindeutiges Bekenntnis zu dem Festival und der Stadt Würzburg abgegeben.

Um Festivalbesuchern und Freunden der afrikanischen Musik ein bisschen Freude in den schwierigen Corona Zeiten ins Wohnzimmer zu bringen, stellt das Africa Festival jede Woche ein spannendes Konzert online. Seit 2011 hat das Bayerische Fernsehen für ARTE Concert die Konzerte des Internationalen Africa Festival aufgezeichnet. Aus den unterschiedlichsten Konzerten hat das Africa Festival Team eine Auswahl getroffen und stellt diese im Rahmen der Reihe "Best of" auf dem YouTube Kanal des Festivals vor: www.youtube.com/user/TheAfricaFestival. Das Afro Project Team freut sich, dass unser YouTube Channel mit über 400.000 Aufrufen einen so großen Erfolg hat. Besonders freut uns, dass der südafrikanische Ndlovu Youth Choir bis jetzt schon über 120.000 Aufrufe hat.

Wir haben für euch ein weiteres tolles Konzert des 31. Internationalen Africa Festivals auf unseren YouTube Kanal https://www.youtube.com/watch?v=ccOOGGPpAy0 hochgeladen - dieses Mal von Calypso Rose die Königin des Calypso aus Trinidad und Tobago. Sie feierte in diesem Jahr ihren 80. Geburtstag und begeistert nach wie vor, mit ihrer charmanten Art den Calypso mit Soca-, Blues- und Reggaeklängen zu würzen, das Publikum in Würzburg. Im Laufe ihrer Karriere schrieb sie 800 Songs und nahm 25 Alben auf. Sie ist die lebenede Legende der Calypso-Musik und wird oft mit charismatischen Sängerinnen wie Miriam Makeba und Aretha Franklin verglichen. In diesem Film, der von einem Mediateam unter der Leitung von Steffen Boseckert und in Zusammenarbeit mit TV Mainfranken gedreht worden ist, sind auch Aufnahmen vom Backstage Bereich und ein exklusives Interview enthalten. Ein herzlicher Dank geht an dieses Team, das engagiert den 45 Minuten langen Konzertfilm gedreht hat. Viel Spaß beim Zuschauen.

Wir hoffen, dass wir gestärkt aus dieser Situation hervorgehen und der afrikanischen Musik und Kultur noch viele Jahre eine große Bühne geben können. Herzliche Grüße, Euer Afro Project Team


Postcards from Scotland

Die Musikscene ist weltweit von der Corona-Pandemie betroffen. In Schottland haben sich eine Anzahl der besten und meist tournierenden Folkroots-Bands in dem Projekt „Postcards from Scotland“ zusammengeschlossen. Es ist ein digitaler Gruß mit Videos, Sounds und Erzählungen von jeder Band/Künstler verbunden mit einem Gruß an das Publikum, das unter normalen Umständen einige dieser schottischen Musiker in diesem Jahr erleben hätten sollten.

„Postcards from Scotland“ umfasst 18 der besten Folkroots-Namen – 73 Musikern insgesamt: Blazin’ Fiddles, Breabach, Elephant Sessions, Fara, Kris Drever, Ross Ainslie and Ali Hutton, RURA, Skerryvore und Talisk. Darüber hinaus gibt es: Brìdghe Chaimbeul, Claire Hastings, Hannah Rarity, Kinnaris Quintet, Moishe’s Bagel & Fiona Hunter, Niteworks, Ryan Young und Siobhan Miller. Die 18 musikalische Postkarten bestehen aus Video-Grüßen, Erzählungen von den einzelnen Bands und ihrer Heimat und – natürlich - Musik. Zusammen geschnitten zu einer 90-minütigen Sendung, die unter https://vimeo.com/449606411 ausgestrahlt wird.

Die Organisation Showcase Scotland Expo steht hinter der Initiative. Das Ziel ist es die schottische Folkroots-Musik zu verbreiten und den Kontakt zwischen den Musikern und dem Publikum aufrechtzuerhalten, während einer Sommersaison, die auf Grund der Corona-Krise weitgehen abgesagt wurde. Weitere Info unter http://www.showcasescotlandexpo.com



Happy Birthday

Angelique Kidjo

Artist Video Angelique Kidjo
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www.kidjo.com

Fiedel Michel

ZebraSommerwind

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www.kagermann.com

Karsten Troyke

Artist Video Karsten Troyke @ FROG

www.karsten-troyke.de

Angélique Kidjo (*14 July 1960, Ouidah, Benin). Um 1982 wanderte Singer-Songwriterin Angélique Kpasseloko Hinto Hounsinou Kandjo Manta Zogbin Kidjo nach Frankreich aus, weil sie sich von der damaligen kommunistischen Regierung in Benin mit Gefängnis bedroht sah, da sie keine staatstragenden Lieder sang. Sie wurde bekannt für Weltmusik mit unterschiedlichsten musikalischen Einflüssen - Musik aus ihrer Heimat, Afro-Pop, R&B, Jazz, aber auch lateinamerikanische und afrokaribische Musik. Angélique Kidjo erhielt viermal einen Grammy Award, so häufig wie kein anderer Afrikaner. Sie machte zudem durch ihre, aus traditionellen Tänzen weiterentwickelten, Tanz-Performances auf sich aufmerksam, die in ihren Musikvideos eine wichtige Rolle spielen. 2002 wurde sie zur internationalen UNICEF-Botschafterin ernannt. Seit mehreren Jahren ist sie Global Campaigner bei der Entwicklungshilfeorganisation Oxfam, bei deren Kampagnen Make Trade Fair und Control Arms sie besonders aktiv war.

Thomas Kagermann (*22. Juli 1950, Wuppertal). Geiger und Sänger Thomas Kagermann ist stilistisch in Folk, Weltmusik, Jazz und New-Age-Musik angesiedelt. 1973 war er Mitbegründer der Deutschfolk-Band Fiedel Michel, mit der er bis 1980 mehrere Alben einspielte und auch im europäischen Ausland erfolgreich unterwegs war. Daneben war er ab 1978 Mitglied der Folk-Rock-Formation Falckenstein. 1989 näherte er sich der Weltmusik an, es kam zu Kooperationen mit Andreas Vollenweider, Jan Akkerman, Roger Matura und Klaus Schulze. Kagermann ist Mitbegründer der Musikprojekte GNU und ZebraSommerwind.

Karsten Troyke (*14. August 1960, Berlin). Seit 1982 wirkte der gebürtige Karsten Bertolt Sellhorn in Ost-Berlin in Hörspielen mit, arbeitete als Synchronsprecher und war in Bühnenstücken zu sehen. Seine ersten musikalischen Auftritte widmete er der sogenannten „Zigeunermusik“. Sein Album "Yiddish Anders" (1992) erhielt den Preis der deutschen Schallplattenkritik. Seine 1997 erschienene CD "Vergessene Lieder" enthält zuvor unveröffentlichte Lieder aus dem Gedächtnis von Sara Bialas-Tenenberg, die auch seine Mentorin für die jiddische Sprache wurde. In Chansonprogrammen arbeitete Troyke vor allem mit Bettina Wegner, Suzanna und dem Trio Scho zusammen. Zu Karsten Troykes 60. Geburtstag erschien ein biografisches Portrait auf haGalil.com.

Paul Hoorn (*22. August 1960, Dresden). Der gebürtige Christoph Müller studierte Musik (Waldhorn, Komposition und Kirchenmusik) und arbeitete zunächst als Theatermusiker. 23 Jahre lang war Paul Hoorn künstlerischer Leiter der 2012 aufgelösten Gruppe Das Blaue Einhorn. Seit 2011 lehrt er ästhetische Kommunikation an der Evangelischen Hochschule für Soziale Arbeit in Dresden; 2014 nimmt er als »Paul Hoorn und Freunde« mit verschiedenen, auch internationalen, Künstlern wieder die Konzerttätigkeit auf.

Van Morrison (*31 August 1945, Belfast, Northern Ireland). Zu Beginn der 1960er Jahre spielte George Ivan Morrison in der Band The Monarchs Saxophon und Mundharmonika. 1964 wurde er Frontmann der Rockband Them, die eine Reihe von Hits hatte (u.a. "Gloria", "Here Comes the Night" und das Bob-Dylan-Cover "It’s All Over Now, Baby Blue"). Mit Studiomusikern nahm Morrison 1967 ein Album auf, das mit "Brown Eyed Girl" einen weiteren Hit enthielt. 1968 nahm er mit Jazzmusikern das stilistisch ungewöhnliche Album "Astral Weeks" auf, eine bis dahin kaum gehörte Fusion von Folk, Blues und Jazz. 1988 erfolgte eine erfolgreiche Kooperation mit der irischen Folkband The Chieftains, "Irish Heartbeat", auf der zwei Morrison-Kompositionen in einem traditionellen Arrangement zu hören sind.

Van Morrison

Artist Video Van Morrison
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vanmorrison.com

Max Lässer (*27. September 1950, Zürich). Der Schweizer Gitarrist, Max Lässer war zunächst in der Folkszene zuhause, gefolgt von der Zusammenarbeit mit den Liedermachern Toni Vescoli und Walter Lietha. Nach einem ersten Album im Folk-Rock-Stil (1976) folgten 1979 und 1981 zwei Alben mit alten Schweizer Tänzen. Mitte der 80er Jahre gehörte Max Lässer zu Andreas Vollenweider & Friends und veröffentlichte unter dem Titel Max Lässer's Ark mehrere Instrumentalalben. 2001 erschien das Album "Überland", eine Auseinandersetzung mit der Musik des Alpenraumes. 2002 wurde er zu CD-Aufnahmen von Hubert von Goiserns "Trad II" eingeladen.
[www.maxlaesser.com]

Roland Neuwirth (*31. Oktober 1950, Wien). Mit den seit 1974 bestehenden Extremschrammeln arbeitete Roland Josef Leopold Neuwirth an der Erneuerung des Wienerliedes und der Schrammelmusik. Dafür erhielt er 1984 den Sonderpreis der Stadt Wien, 1994 den Nestroy-Ring, 2002 das Silberne Ehrenzeichen der Stadt Wien und 2017 der Preis der Stadt Wien für Musik. Mit dem Wiener radio.string.quartet nahm er 2020 das Album "Erd" auf.

Das radio.string.quartet, vormals auch radio.string.quartet.vienna, ist ein Streichquartett aus Wien, das für seine große musikalische Bandbreite und genreübergreifenden Kompositionen und Arrangements bekannt ist. 2020 begann die Band mit ihrer „Quadrologie“, deren grundlegende Idee es ist, die vier Elemente Erde, Feuer, Luft und Wasser in musikalischer Sprache darzustellen. Für jedes Element soll es jeweils eine andere Kooperation geben, deren Zentrum und musikalisches Bindeglied das radio.string.quartet sein soll.
[www.radiostringquartet.net]

Gerd Schinkel (*1950, Glückstadt an der Elbe). Er nennt sich selbst "Sänger eigener Lieder, deutschsprachiger Rootsmusiker, Genre: zeitkritischer Journalismus mit Musik sowie vertonte individualistische Betrachtungen der Zeitläufte und musikalisch umgesetzte Gefühlsausbrüche." Gerd Schinkel kam 1958 nach Bonn, studierte Jura, arbeitete als Hörfunkkorrespondent und Nachrichtenredakteur beim Süddeutschen und Westdeutschen Rundfunk. Seit 2013 widmet er sich ausschließlich der künstlerisch-musikalischen Arbeit. Schinkels größter Erfolg als Liedermacher war die LP "Kein Grund zur Aufregung" (1978); das Lied "Besonderer Katastrophen-Einsatzplan" wurde vor allem in der Interpretation durch die Gruppe Saitenwind bekannt und war äußerst beliebt in der deutschen Anti-Atomkraft-Bewegung.






Rest in Peace

In Memoriam Claudio Roditi

Mit dem Album „In Memoriam Claudio Roditi“, einer Compilation der schönsten Stücke mit Claudio als Solist aus 7 Alben der Unterbiberger Hofmusik, gedenkt die Unterbiberger Hofmusik ihrem Freund und großartigen Musiker Claudio Roditi. Sie möchten die Erinnerung an ihn wach halten - und allen Jazzfans die Möglichkeit geben, einige seiner schönsten Soli immer wieder zu genießen!

Jazztrompeter und -Flügelhornist Claudio Roditi war einer der Jazzstars, der mit seinem unnachahmlichen Ton, aber auch als Mensch mit einem unvergleichbar großen Herzen, weltweit Einfluss auf Musiker und seine Mitmenschen genommen hat. Geboren wurde er am 28. Mai 1946 in Rio de Janeiro und schon als Jungendlicher konnte er sich für den Jazz begeistern. 1966 fällt er bei einem Wettbewerb in Österreich der Tromperterlegende Art Farmer auf, der dort Jurymitglied war, und fortan zu seinem Mentor wurde. 1970 ging Roditi zum Studium an die Berklee School of Music nach Boston, 1976 zog es ihn dann nach New York - und wurde von dort aus zu einem der renommiertesten Trompeter und Flügelhornisten, weltweit hoch geschätzt von Musikerkollegen und einem begeisterten Publikum. Am Freitag, den 17. Januar 2020 ist dieser großartige Mensch und Musiker von uns gegangen.

Unterbiberger Hofmusik

Artist Video Unterbiberger Hofmusik @ FROG

www.unterbiberger.de

Nahezu unbemerkt vom Rest der Welt, trat Claudio Roditi auch in das Leben der Familie Himpsl bzw. der Unterbiberger Hofmusik. 1992 traf er auf Franz Himpsl und wurde zum Mitbegründer eines neuen Musikstils - der „neuen bayerischen Volksmusik“. Kennengelernt hatten sich die beiden auf einer Masterclass in Stuttgart. Claudio spielte eine Woche später ein Konzert in der Münchner Unterfahrt und Franz lud ihn für den nächsten Tag zu einem Weißwurstfrühstück zu sich nach Unterbiberg ein. Aus der Session, die sich dort in der Küche entfaltete, entstand ein Jahr später das erste Album der Unterbiberger Hofmusik - „Bajazzo“ mit Claudio Roditi als Solisten! Claudio hat als Musiker und als Freund die Familie und Band beeinflusst wie kein anderer.

Und wie seine Witwe Kirsten Park an Franz Himpsl schreibt: „ Ich finde, 100% Claudio Roditi stecken in jedem seiner Musikstücke. Legen Sie eine CD ein, lehnen Sie sich zurück und hören Sie genau zu. - Er ist da, seine Seele, sein schöner Geist ist genau hier bei uns. Und ganz sicher werden Sie dann lächeln."

- Mo Schumacher (ButMo Communications)


Artist Video

Colin Wilkie (1934-2020). Der englische Singer-Songwriter Colin Wilkie lebte seit den 1960er Jahren im Zabergäu in Deutschland. Zusammen mit seiner Frau Shirley Hart bildete er das Folkduo Colin Wilkie & Shirley Hart. Colin Wilkie starb mit 86 Jahren am 18. Oktober 2020.
www.colinwilkie.de

Rene Zosso (1935-2020). Am 31. Juli 2020 ist der in Genf geborene Sänger und Drehleierspieler René Zosso gestorben. Zosso gilt als Pionier der Wiederentdeckung der Drehleier. Erste Konzerte gab er mit dem Instrument bereits 1962. Dabei interessierte ihn weniger das ursprüngliche Repertoire der Drehleier als vielmehr deren allgemeine klangliche Möglichkeiten. Zosso hat mit einer Vielzahl von KomponistInnen und MusikerInnen zusammengearbeitet, darunter Pierre Schaeffer, René Clémencic, Jordi Savall und seine langjährige Bühnenpartnerin Anne Osnowycz.

Gunnel 'Topsy' Frankl (1926-2020). Gunnel Frankl (geborene Wahlström, genannt Topsy) lernte ihren Mann und langjährigen künstlerischen Partner Heinrich 'Hai' Frankl, dessen jüdische Eltern von den Nazis ermordet wurden, an der Kunstgewerbeschule Stockholm kennen. Das Duo war jahrelang fester Bestandteil der deutschen Folkszene. 1964 bis 1966 traten sie bei den Burg-Waldeck-Festivals auf. Ihre Spezialität waren jiddische Lieder und die Gesänge von Carl Michael Bellman. Seit Hais Tod 2016 lebte Topsy in einem Altenheim, wo sie am 28. Mai friedlich eingeschlafen ist.

Mory Kanté (1950-2020). Der Griot-Musiker Mory Kanté starb im Mai 2020 nach langer Krankheit in der guineischen Hauptstadt Conakry. Er lernte zunächst das Balafon spielen, entdeckte aber auch das Interesse an der Gitarre und der Kora, dessen Spiel er sich autodidaktisch aneignete, und ließ sich von diversen Musikstilrichtungen beeinflussen: Chachacha, Mambo, Rumba, Soul und Funk. 1988 landete Mory Kanté mit der Single "Yé ké yé ké" einen europaweiten Hit.


  Preis der deutschen Schallplattenkritik


Preis der deutschen Schallplattenkritik

www.schallplattenkritik.de

Jahrespreise 2020

Bob Dylan: Rough And Rowdy Ways. 2 CDs / 2 LPs, Columbia Records 19439780982 (Sony)

Ein Album von Bob Dylan zu prämieren, ist eine gewagte Sache. Besitzt er nicht schon alle Preise und wird es ihn überhaupt interessieren? Das muss uns egal sein, denn mit „Rough And Rowdy Ways“ hat His Bobness dem Jahr 2020 den Soundtrack geliefert. Die monströse Single „Murder Most Foul“ beiseitegelassen, finden sich auf „Rough And Rowdy Ways“ Songs der Lebenserfahrung und Weisheit, der Komplexität und des Common Sense. Sie stehen für Haltung und fein-bitteren Humor, und sie knüpfen an die Alben „Love And Theft“, erschienen im 9/11 Jahr, und „Time Out Of Mind“ an, das 1997 nach ähnlich langer Frist mit ähnlich relevanten Songs in die Zeit passte. Nun plaudert Dylan vom omnientfalteten Menschen in „I Contain Multitudes“, von entgrenzter Emotionalität in „I’ve Made Up My Mind To Give Myself To You“, rumpelbluest in „Goodbye Jimmy Reed“ zu Ehren des Elvis-Presley Songschreibers und krönt das entspannt-essentielle Album mit „Key West (Philisopher Pirate)“ – eine Reflexion der Beatnick Wurzeln, die dort, unter dem Radar, Unsterblichkeit finden. (Für den Jahresausschuss: Christine Heise)

The Jayhawks: XOXO. CD / LP, Sham Records CD62965 (Membran)

Nichts ist leichter als ein langbewährtes Konzept wie das der Jayhawks aus Minneapolis weiterzustricken, also Countryrock der milden, melodischen Art basierend auf feinen Harmoniegesängen zu liefern, wie die Band es seit Mitte der achtziger Jahre erfolgreich praktiziert hat. Nach dem Ende der anfänglichen Songwriter-Symbiose mit Mark Olson setzte Gary Louris das Konzept überwiegend allein fort, nicht ohne Eitelkeit, so dass eigene Ambitionen der Bandmitglieder eher ausserhalb Platz fanden. Hier nun, auf „XOXO“, dem Album Nummer elf, dürfen alle ran – schreibend und singend, und prompt wird der radiofreundliche Sound durch sensible Balladen wie „Ruby“ von Karen Grotberg oder durch von den Replacements inspirierte Rocker wie „Society Pages“ von Tim O’Reagan ergänzt. Das alles ist keine wirkliche Neuerfindung, aber der reife Move einer gestandenen Band, die nicht einstauben möchte. Zur Nachahmung empfohlen. (Für den Jahresausschuss: Christine Heise)

Aretha Franklin: Amazing Grace. Mit Mick Jagger, James Cleveland, C. L. Franklin; Regie: Alan Elliott und Sydney Pollack. DVD, Weltkino Filmverleih UF11970 (Sony)

Aretha Franklin

Als Aretha Franklin am 13. und 14. Januar 1972 in der New Temple Missionary Baptist Church in Los Angeles das Album „Amazing Grace“ aufnahm, war sie auf dem Höhepunkt ihrer Karriere. Sie hatte der Bürgerrechtsbewegung ihre Hymne gegeben, ihr bedeutendstes Album „Young, Gifted and Black“ stand kurz vor der Veröffentlichung und ihr turbulentes Privatleben hatte sich für einen Augenblick beruhigt. Sie war der größte Star des schwarzen Amerika. Und ging nun zurück an den Ort, ohne den sie nicht geworden wäre, was sie war: die schwarze Kirche. Denn was ist Soul Music? Es ist der Sound der schwarzen Kirche – nur, dass an die Stelle der reinen Liebe zu Gott die meist unreine Liebe zu anderen Menschen tritt. Doch die Macht des Gefühls ist die gleiche. Aretha Franklin hatte den Draht nach oben, davon handelt der Konzertfilm „Amazing Grace“, der nie erschien, weil ein technischer Fehler die Aufnahmen unbrauchbar machte. Auch ein halbes Jahrhundert später hat er nichts von seiner Kraft verloren. (Für den Jahresausschuss: Tobias Rapp)

Bestenliste 3-2020

Musikfilm:
Aretha Franklin: Amazing Grace. Mit Mick Jagger, James Cleveland, C. L. Franklin; Regie: Alan Elliott und Sydney Pollack. DVD, Weltkino Filmverleih UF11970 (Sony)

Aretha Franklin gab 1972 zwei Gospel-Konzerte in der New Temple Missionary Baptist Church in Los Angeles – eine Rückbesinnung der „Queen Of Soul“ auf die Musik ihrer Jugend. Das Live-Album dazu wurde das meistverkaufte in der Gattung Gospel. Jetzt erst, ein halbes Jahrhundert später, konnte mit Hilfe moderner Digitaltechnik auch ein Filmprojekt realisiert werden. Wir erleben eine Aretha Franklin, die ihre Gospelbotschaft mit unbeschreiblichem Feuer predigt: eine Feier des Lebens, die das Publikum in Ekstase versetzt. Selbst die Sänger vom Southern California Community Choir und die Mitmusiker sind ergriffen: Gospel-Legende Reverend James Cleveland lässt das Klavier stehen und weint. (Für die Jury: Andreas Kunz)

Weltmusik:
Tony Allen & Hugh Masekela: rejoice. World Circuit / BMG WCD094 (Warner)

Damir Imamović

Vor zehn Jahren fand die erste und auch einzige Begegnung dieser beiden Großmeister (nicht nur) afrikanischer Musik statt: Der jüngst verstorbene Schlagzeuger Tony Allen aus Lagos, Jahrgang 1940, hatte den Afrobeat mit erfunden, als musikalisches Mastermind der Band Africa ‘70 von Fela Kuti. Der um ein Jahr ältere Trompeter Hugh Masakela prägte den Jazz in Südafrika mit, er trug die Stile Kwela und Mbaqanga bis in die Popwelt. Die kraftvollen besten Momente dieser Session in London, sämtlich aus Originaltiteln bestehend und erst nach zehn Jahren posthum veröffentlicht, können als später Höhepunkt im Schaffen beider Musiker und als würdiges Vermächtnis gelten. (Für die Jury: Johann Kneihs)

Traditionelle ethnische Musik:
Damir Imamović: Singer Of Tales. Wrasse Records WRASS364 (harmonia mundi)

Die Geschichten, im epischen Ton, erzählen von Liebe, Schmerz und einer unstillbaren Sehnsucht, genannt „Sevdah“. Typisch für Bosnien und Herzegowina sind die Einfärbungen von Roma-Musikern und sephardischen Juden, zuweilen in ladinischer Sprache – der Rabbi von Sarajewo gab seinen Segen. Vor allem aber das schrankenlose Sentiment, das der Sänger Damir Imamović aus alten Zeiten heraufbeschwört, als das städtische Leben jahrhundertlang osmanisch geprägt war. Ein instrumentales Gewand, filigran gewebt aus den Linien von Violine und Jazz-Bass, Kemenche und Tambur, ein Klangbild, für das einer der namhaftesten Produzenten der balkanisch getönten Weltmusik verantwortlich zeichnet: Joe Boyd. (Für die Jury: Jan Reichow)

Liedermacher:
Manfred Maurenbrecher: Inneres Ausland. Reptiphon REP 051 (Broken Silence)

Džambo Aguševi Orchestra

Sein fünfundzwanzigstes Album kam am Freitag, dem 13.März heraus. „Ein Glückstag!“ sagt Manfred Maurenbrecher. Aber: An diesem Tag wurde auch der Lockdown ausgerufen. Wüsste man nicht, dass Songs stets lange vor Veröffentlichung da sind, könnte man meinen, einige, wie „Erdrutsch“ oder „Jetzt auf einmal geht’s“, seien in der Corona-Krise entstanden. Wortstark waren die Maurenbrecher-Songs schon lange, überraschend sind einige musikalische Entwicklungen, etwa ein Chor namens „Jazzomat“, zu hören in „Puppen“, vertont von Andreas Albrecht, seinem langjährigen Produzenten und Mitstreiter. Maurenbrecher hat Gefallen an dieserart modernistischer Musik gefunden, er will demnächst noch mehr davon. (Für die Jury: Petra Schwarz)

Folk und Singer/Songwriter:
Džambo Aguševi Orchestra: brasses for the masses. Asphalt Tango Records CD-ATR 6020 (Indigo)

Blaskapelle ist gleich Blaskapelle? Definitiv nicht! Aber was ist der Unterschied zwischen der lokalen Feuerwehrkapelle und dem Dzambo Agusevi Orchestra aus Mazendonien? Ganz abgesehen von dem völlig unterschiedlichen kulturellen Hintergrund lässt dieses zehnköpfige Blasorchester, in dem Trompeten und Tenorhörner dominieren, jede Menge Funk- und Jazzeinflüsse zu, so, dass die eh schon stark rhythmusbetonte und schnelle Balkanmusik noch nachhaltiger in die Beine geht. Hinzu kommt eine Produktion auf hohem internationalem Level und fertig ist die perfekte Tanzmusik für diesen Sommer – aber bitte coronabedingt mit social distancing! (Für die Jury: Mike Kamp)

Rock:
Lilly Hiatt: Walking Proof. CD / LP, New West Records NW6473 (Rough Trade)

Das vierte Album von Lilly Hiatt, Tochter von John Hiatt, ist ihr entschlossenstes und zugleich stilistisch ausgewogenstes. „Walking Proof“ zeichnet sich schon durch die kristallklare Produktion von Lincoln Parish, dem ehemaligen Gitarristen der Band Cage the Elephant aus, es bietet neben zartem, introspektivem Country- Pop mehrere Rock-Titel, die mit scharfkantigen Gitarrenakkorden ausgestattet und in dieser Härte die eigentliche Überraschung der Platte sind. Heraus ragen diesbezüglich „P Town“ und „Never Play Guitar“, die Hiatt auf dem Weg zum weiblichen Tom Petty unserer Zeit ein ganzes Stück weiter bringen. (Für die Jury: Edo Reents)



Coming Soon


Danni Nicholls @ Tønder Festival

26 - 29 August 2021

Tønder Festival @ FROG

www.tf.dk


Danni Nicholls @ FROG

www.danninicholls.com

  Tønder Festival

Viele der Künstler, die beim Tønder Festival 2020 hätten auftreten sollen, haben für das Festival 2021 zugesagt. Die ersten Namen sind jetzt klar: Red Hot Chilli Pipers (SCO), Blue Rose Code (SCO), Michael McGoldrick: Fused 20th (UK), Danni Nicholls (ENG), Watkins Family Hour (USA), Ian Noe (USA), Katie Pruitt (USA), 9Bach (WAL).

„Wir sind aufgrund des diesjährigen abgesagten Festivals finanziell betroffen. Aber wir tun alles was in unserer Macht steht, dass das Festival 2021 stattfinden kann, damit das Publikum die Musik, Atmosphäre und Gemeinschaft auf unserem Festival wieder erleben kann. Erfreulich ist die enorme Unterstützung, die wir durch das Publikum, den Musikern, Technikern, den Freiwilligen sowie allen Partnern und das gesamte lokale Umfeld erfahren haben. Wir benötigen immer noch Unterstützung. Und wir hoffen, dass wir uns wieder beim Tønder Festival 2021 treffen“, sagt Maria Thessink, Künstlerische Leiterin des Tønder Festivals


  30 Jahre Fiddler’s Green

Fiddler's Green

Artist Video Fiddler’s Green @ FROG

www.fiddlers.de

„3 CHEERS FOR 30 YEARS“ ist die Krönung von 30 Jahren Speedfolk der Marke Fiddler’s Green. Bei der Vermarktung gehen Fiddler’s Green mit 3 CHEERS FOR 30 YEARS neue Wege: Eigens für die Veröffentlichung wurde eine umfangreiche Crowdfunding-Aktion ins Leben gerufen. Exakt 30 unterschiedliche Pakete stehen zur Auswahl, um durch deren Erlös am Ende der Aktion die Produktion einer umfangreichen Online-Liveshow am VÖ Tag des Albums 4.12.und das Überleben des Speedfolks zu ermöglichen. Die verschiedenen Bundles findet man im eigens dafür eingerichteten Crowdfunding-Shop 3cheers.shepherdsjumble.de. Man kann sie erwerben oder über eine Spende das Projekt mitfinanzieren. Für jeden ist etwas dabei: Für den kleinen Geldbeutel oder auch für Liebhaber limitierter, teils exklusiver Raritäten aus den Anfängen der Band.

Seit ihrer Gründung 1990 stehen Fiddler's Green für ihre ganz eigene musikalische Kunstform, die sie inzwischen weit über die Grenzen Deutschlands hinaus bekannt gemacht hat. Kurz und einprägsam IRISH SPEEDFOLK nennen die sechs Musiker ihre kreative Mischung, in der sich Folk, Ska, Punk, Reggae und Einflüsse des Rock verbinden. Mit fast 2000 Live-Konzerten in Deutschland und Europa haben sie sich in drei Jahrzehnten einen hervorragenden Ruf als Live-Band erspielt.

30 Jahre nach Bandgründung schenken Fiddler’s Green sich und ihren Fans nun eine Sammlung der traditionsreichsten Songs des Irish Folk. Die Klassiker schlechthin!


ACOUSTIC PUB CRAWL 2021: 5. März - 17. April 2021   

Festivals: Mai - Oktober 2021                   
 
3 CHEERS FOR 30 YEARS - Anniversary Tour 2021: 29. Oktober - 5. Dezember 2021 


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