FolkWorld #68 03/2019
© Masala Weltbeat Festival

The Turbans

Begegnung der Kulturen

MASALA lebt und liebt Vielfalt! Für neun Tage erklingt Weltmusik in Hannover und in der Region.

Masala Weltbeat Festival

Hannover

17.-26. Mai 2019

Mélissa Laveaux
Moonlight Benjamin
Fanfaraï Big Band
Knabenchor Hannover
Aeham Ahmad & Edgar Knecht
Dorantes & Renaud Garcia-Fons
The Turbans
A-WA
Footprint Project
Nneka
...
Artist Video
www.masala-festival.de

Das MASALA Weltbeat Festival bietet mehr als eine Spielstätte für virtuose und inspirierende Weltmusiker*innen. Hier begegnen sich die Kulturen der Welt! Internationale Künstler*innen besuchen Hannover und gewähren uns Einblicke in die musikalische, kulturelle, soziale und politische Prägung ihrer Heimat. Dabei geht es um mehr als ein gemeinsames Konzerterlebnis. Es geht darum, über Musik eine gemeinsame Sprache und ein gegenseitiges Verständnis zu schaffen.

Bereits im Namen versteckt sich diese Philosophie: „Masālā“ ist eine indische Gewürzmischung, die sich insbesondere durch ihren feurigen Geschmack auszeichnet. Dieser Mix steht auch symbolisch für das Programm des Weltmusik‐Festivals, das auf eine erlebnisreiche Geschichte zurückblickt: 1995 gegründet, waren mittlerweile über 350 Formationen aus mehr als 80 unterschiedlichen Ländern zu Gast. Reggea und Cumbia trafen auf Mali‐Blues und Indie‐Rock, Gypsy und Balkan-Pop begegneten Hip-Hop und Electro-Swing. Virtuose Einzel-Künstler*innen, Orchester, große Bands oder Musiker*innen-Familien, sie alle wurden mit ihrem künstlerischen Schaffen ein Teil der vielfältigen MASALA-Geschichte.

In diesem Jahr erwarten uns unter anderem Kreol-Folk, Voodoo-Blues, algerisch-marokkanische Straßenmusik, arabischer Hip-Hop, Flamenco und Jazz sowie deutsche Volkslieder. Musikalische Grenzen werden aufgebrochen, miteinander verwoben und neu definiert.

Neben der Hauptbühne im Kulturzentrum Pavillon im Herzen Hannovers werden auch Bühnen in der Region bespielt. 2019 begibt sich das Festival wieder auf das familiäre Gut Adolphshof bei Lehrte, in das Schloss Landestrost in Neustadt am Rübenberge und in die urige Kornbrennerei H. Warnecke in Bredenbeck. Abgerundet wird das MASALA Weltbeat Festival mit dem Weltmarkt, der auf dem Weißekreuzplatz in Hannover stattfindet. Der MASALA Weltmarkt lädt ein, den Bands aus anderen “UNESCO Cities of Music” zu lauschen und internationale Tänze zu bestaunen. Farben, Gerüche, Musik und Leckereien verwandeln den Platz jedes Jahr in einen bunten Basar. Das Motto: draußen und umsonst!

Wie in den letzten drei Jahren steht das MASALA Weltbeat Festival auch 2019 unter einem bestimmten Stern: Crossroads ist der diesjährige Titel des Rahmenprogramms. Dieses Thema zieht sich als ein roter Faden durch die gesamte Festivalkonzeption: durch die Konzerte und die vielen kleinen Veranstaltungen, die jedes Jahr zusätzlich zum Hauptprogramm einen Platz auf unseren Bühnen finden. Begebt euch zusammen mit den Künstler*innen und unserem Team auf die crossroads der Musik und des Lebens!

Rahmenprogramm: crossroads

Crossroads – also Kreuzungen von Straßen, von Lebenswegen, von Menschen und ihren Geschichten – mit diesem Thema geht das MASALA Weltbeat Festival 2019 in sein 24. Jahr. Das Wort crossroads versinnbildlicht damit nicht nur die manifeste Straßenkreuzung, sondern viel mehr die Idee von Begegnungen, womit im Zentrum des kommenden Festivals die Begegnung von Menschen steht – von Künstler*innen, ihrem Publikum, vom Festivalteam und den Bürger*innen der Stadt.

Ein Konzert ist seit jeher eine Begegnungsstätte und auch das Leben von Künstler*innen ist von unzähligen Begegnungen geprägt, genauso wie das der Besucher*innen und eines jeden anderen. Bei MASALA werden diese Menschen nicht nur einen Konzert-Abend zusammen an einem Ort verbringen, sondern MASALA verwandelt sich in eine crossroad. Hier werden sich Leben kreuzen und neue gemeinsame Geschichten entstehen.

Mélissa Laveaux

Artist Video Mélissa Laveaux @ FROG

www.facebook.com/...

MASALA-Weltmarkt - Draußen & Umsonst

Am letzten Festival-Wochenende lädt MASALA zu einem Erlebnistag für Groß und Klein ein: Klänge, Farben, Gerüche und Leckereien verwandeln den Weißekreuzplatz am Kulturzentrum Pavillon in einen bunten Basar.

Musiker*innen aus den UNESCO Cities of Music und internationale Tanzgruppen präsentieren auf zwei Bühnen Musik und Tanz aus aller Welt. Singt, tanzt und erfreut euch an vielfältigen Welt-Kulturen! Verwöhnt Magen und Gaumen mit leckerem Streetfood und stöbert nach Kuriositäten, Kunsthandwerk, Schmuck oder Kleidung! Oder informiert euch über die Arbeit von Vereinen und Initiativen aus Hannover! Für unsere kleinen Gäste gibt es außerdem einen Kinderbereich zum Basteln, Malen und Jonglieren.

Mélissa Laveaux (Haiti/Kanada) - Kreol-Folk, Blues & Roots-Rock

Mélissa Laveaux ist so wider­stre­bend und quer­köp­fig, dass ihre Musik sich einer Kategorisierung von vorn­her­ein ver­wei­gert. Ihren außer­ge­wöhn­lich rhyth­mi­schen Stil ent­wi­ckel­te die Tochter von Haiti-Immigranten bereits wäh­rend ihrer Kindheit, als sie sich selbst das Klavier- und Gitarrespielen bei­brach­te. Als Orientierung dien­ten ihr gro­ße Vorbilder wie Tracy Chapman, Nina Simone oder die Fugees sowie Inspirationen aus ihrem Leben und ein uner­klär­lich tief­grei­fen­des Gespür für die Musik. All die­se Einflüsse mischt sie mit einer nai­ven und instink­ti­ven Brillanz. Würde man ver­su­chen, ihren unan­ge­pass­ten, chan­gie­ren­den Stil in Worte zu fas­sen, so wür­de man ihn wahr­schein­lich als eine Mischung aus Folk, Blues, Roots und Indie-Rock beschrei­ben. Ihre Songs erzäh­len von intims­ten Geschichten und frei­en Träumen. Gespickt wird die­se auf­re­gen­de, sich jedoch so per­fekt ergän­zen­de Mischung mit Mélissas hai­tia­ni­schem Erbe: Auf Kreol inter­pre­tiert sie tra­di­tio­nel­le Lieder neu, die älter sind, als dass man sich an ihre Entstehung erin­nern könn­te. Am meis­ten ähnelt ihr Stil wohl einem Patchwork, bei dem sie sich über­kreu­zen­de Identitäten in einem Zusammenspiel unge­wöhn­li­cher Muster in ein Ganzes über­führt.

Fanfaraï Big Band

Artist Video
www.tournsol.net/...

„Mal las­ziv und ver­füh­re­risch, mal sen­si­bel und tief­grün­dig, mal trot­zig, stolz und unge­hor­sam spielt Laveaux mit ihrem stimm­li­chen Ausdruck, als wäre es die leich­tes­te Übung die­ser Welt.“ – Kai Kopp, laut.de

Fanfaraï Big Band (Frankreich) - Raï – Straßenmusik – Big-Band-Sound

So ver­schie­den wie die kul­tu­rel­len Herkünfte der Musiker, so viel­fäl­tig sind auch die musi­ka­li­schen Einflüsse, aus denen sich die Stücke der Fanfaraï Big Band spei­sen. Dabei ver­bin­det die 12 Multi-Instrumentalisten ein Bekenntnis: „Raï is not dead“! Der Raï, eine urba­ne Volksmusik mit Wurzeln in Westalgerien und Ostmarokko, wur­de lan­ge Zeit auf­grund sei­ner kri­ti­schen Texte und Popularität von der alge­ri­schen Regierung ver­bo­ten. Zahlreiche bedeu­ten­de Künstler*innen wie Cheb Mami gin­gen ins Exil. Fanfaraï ste­hen für eine neue Generation des Raï: Schelmisch und unge­stüm begeg­nen sie den jahr­hun­der­te­al­ten Rhythmen. Algerische Straßenmusik kol­li­diert mit Big-Band-Jazz und tra­di­tio­nel­len Gesängen und kre­iert einen ganz eige­nen ver­lo­cken­den Sound. Die Musik von Fanfaraï ist tanz­bar, von Lebensfreude erfüllt, eine Liebeserklärung an die musi­ka­li­sche Tradition Nordafrikas!

„Die urafri­ka­ni­sche Kulturtechnik des Remix – hier beschert sie dem Raï eine neue Saison, min­des­tens.“ – Jonathan Fischer, Süddeutsche Zeitung

The Turbans (Internationales Kollektiv) - Balkan-Beats & Nahost-Folklore

Begegnet sind sich The Turbans irgend­wo auf der Welt – auf den inein­an­der ver­schlun­ge­nen Reisewegen einer Vielzahl unter­schied­li­cher, talen­tier­ter Musiker*innen – sei es an einem Strand im indi­schen Goa, auf einer Straße in Istanbul, einem Festival in Hongkong, in Berlin oder London. The Turbans sind ein inter­na­tio­na­les Kollektiv, ohne exter­nes Music-Biz-Management, in des­sen Musik sich die ver­schie­de­nen kul­tu­rel­len Wurzeln sei­ner Mitglieder wider­spie­geln: Traditionelle Melodien aus Osteuropa und dem Nahen Osten tref­fen auf inspi­rier­te Kompositionen und moder­ne Rhythmen. Sie ver­bin­den leben­di­ge Spontanität und Authentizität mit Genre über­grei­fen­den, instru­men­ta­len und gesang­li­chen Ausnahmefähigkeiten und Virtuosität. Die Musiker*innen befin­den sich dabei auf einer stän­di­gen Reise durch die Kulturen und ver­schie­de­nen Musikstile die­ser Welt.

Diese Vielfalt leben sie auch wäh­rend ihrer Live-Shows aus: Ein Abend mit The Turbans ist ein wil­des, bun­tes Abenteuer. Ihre Message an das Publikum: „We’ve crea­ted The Turbans, now all you have to do is dance.”


Memory Lane


Photo Credits: (1) The Turbans, (2) Masala Festival, (3) Mélissa Laveaux, (4) Fanfaraï Big Band, (5) Babylon Circus, (6) La Caravan Passe, (7) Natalia Doco, (8) Lula Pena (unknown/website).


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