MASALA lebt und liebt Vielfalt! Für neun Tage erklingt Weltmusik in Hannover und in der Region.
Mélissa Laveaux Moonlight Benjamin Fanfaraï Big Band Knabenchor Hannover Aeham Ahmad & Edgar Knecht Dorantes & Renaud Garcia-Fons The Turbans A-WA Footprint Project Nneka ...
Das MASALA Weltbeat Festival bietet mehr als eine Spielstätte für virtuose und inspirierende Weltmusiker*innen. Hier begegnen sich die Kulturen der Welt! Internationale Künstler*innen besuchen Hannover und gewähren uns Einblicke in die musikalische, kulturelle, soziale und politische Prägung ihrer Heimat. Dabei geht es um mehr als ein gemeinsames Konzerterlebnis. Es geht darum, über Musik eine gemeinsame Sprache und ein gegenseitiges Verständnis zu schaffen.
Bereits im Namen versteckt sich diese Philosophie: „Masālā“ ist eine indische Gewürzmischung, die sich insbesondere durch ihren feurigen Geschmack auszeichnet. Dieser Mix steht auch symbolisch für das Programm des Weltmusik‐Festivals, das auf eine erlebnisreiche Geschichte zurückblickt: 1995 gegründet, waren mittlerweile über 350 Formationen aus mehr als 80 unterschiedlichen Ländern zu Gast. Reggea und Cumbia trafen auf Mali‐Blues und Indie‐Rock, Gypsy und Balkan-Pop begegneten Hip-Hop und Electro-Swing. Virtuose Einzel-Künstler*innen, Orchester, große Bands oder Musiker*innen-Familien, sie alle wurden mit ihrem künstlerischen Schaffen ein Teil der vielfältigen MASALA-Geschichte.
In diesem Jahr erwarten uns unter anderem Kreol-Folk, Voodoo-Blues, algerisch-marokkanische Straßenmusik, arabischer Hip-Hop, Flamenco und Jazz sowie deutsche Volkslieder. Musikalische Grenzen werden aufgebrochen, miteinander verwoben und neu definiert.
Neben der Hauptbühne im Kulturzentrum Pavillon im Herzen Hannovers werden auch Bühnen in der Region bespielt. 2019 begibt sich das Festival wieder auf das familiäre Gut Adolphshof bei Lehrte, in das Schloss Landestrost in Neustadt am Rübenberge und in die urige Kornbrennerei H. Warnecke in Bredenbeck. Abgerundet wird das MASALA Weltbeat Festival mit dem Weltmarkt, der auf dem Weißekreuzplatz in Hannover stattfindet. Der MASALA Weltmarkt lädt ein, den Bands aus anderen “UNESCO Cities of Music” zu lauschen und internationale Tänze zu bestaunen. Farben, Gerüche, Musik und Leckereien verwandeln den Platz jedes Jahr in einen bunten Basar. Das Motto: draußen und umsonst!
Wie in den letzten drei Jahren steht das MASALA Weltbeat Festival auch 2019 unter einem bestimmten Stern: Crossroads ist der diesjährige Titel des Rahmenprogramms. Dieses Thema zieht sich als ein roter Faden durch die gesamte Festivalkonzeption: durch die Konzerte und die vielen kleinen Veranstaltungen, die jedes Jahr zusätzlich zum Hauptprogramm einen Platz auf unseren Bühnen finden. Begebt euch zusammen mit den Künstler*innen und unserem Team auf die crossroads der Musik und des Lebens!
Rahmenprogramm: crossroads
Crossroads – also Kreuzungen von Straßen, von Lebenswegen, von Menschen und ihren Geschichten – mit diesem Thema geht das MASALA Weltbeat Festival 2019 in sein 24. Jahr. Das Wort crossroads versinnbildlicht damit nicht nur die manifeste Straßenkreuzung, sondern viel mehr die Idee von Begegnungen, womit im Zentrum des kommenden Festivals die Begegnung von Menschen steht – von Künstler*innen, ihrem Publikum, vom Festivalteam und den Bürger*innen der Stadt.
Ein Konzert ist seit jeher eine Begegnungsstätte und auch das Leben von Künstler*innen ist von unzähligen Begegnungen geprägt, genauso wie das der Besucher*innen und eines jeden anderen. Bei MASALA werden diese Menschen nicht nur einen Konzert-Abend zusammen an einem Ort verbringen, sondern MASALA verwandelt sich in eine crossroad. Hier werden sich Leben kreuzen und neue gemeinsame Geschichten entstehen.
MASALA-Weltmarkt - Draußen & Umsonst
Am letzten Festival-Wochenende lädt MASALA zu einem Erlebnistag für Groß und Klein ein: Klänge, Farben, Gerüche und Leckereien verwandeln den Weißekreuzplatz am Kulturzentrum Pavillon in einen bunten Basar.
Musiker*innen aus den UNESCO Cities of Music und internationale Tanzgruppen präsentieren auf zwei Bühnen Musik und Tanz aus aller Welt. Singt, tanzt und erfreut euch an vielfältigen Welt-Kulturen! Verwöhnt Magen und Gaumen mit leckerem Streetfood und stöbert nach Kuriositäten, Kunsthandwerk, Schmuck oder Kleidung! Oder informiert euch über die Arbeit von Vereinen und Initiativen aus Hannover! Für unsere kleinen Gäste gibt es außerdem einen Kinderbereich zum Basteln, Malen und Jonglieren.
Mélissa Laveaux (Haiti/Kanada) - Kreol-Folk, Blues & Roots-Rock
Mélissa Laveaux ist so widerstrebend und querköpfig, dass ihre Musik sich einer Kategorisierung von vornherein verweigert. Ihren außergewöhnlich rhythmischen Stil entwickelte die Tochter von Haiti-Immigranten bereits während ihrer Kindheit, als sie sich selbst das Klavier- und Gitarrespielen beibrachte. Als Orientierung dienten ihr große Vorbilder wie Tracy Chapman, Nina Simone oder die Fugees sowie Inspirationen aus ihrem Leben und ein unerklärlich tiefgreifendes Gespür für die Musik. All diese Einflüsse mischt sie mit einer naiven und instinktiven Brillanz. Würde man versuchen, ihren unangepassten, changierenden Stil in Worte zu fassen, so würde man ihn wahrscheinlich als eine Mischung aus Folk, Blues, Roots und Indie-Rock beschreiben. Ihre Songs erzählen von intimsten Geschichten und freien Träumen. Gespickt wird diese aufregende, sich jedoch so perfekt ergänzende Mischung mit Mélissas haitianischem Erbe: Auf Kreol interpretiert sie traditionelle Lieder neu, die älter sind, als dass man sich an ihre Entstehung erinnern könnte. Am meisten ähnelt ihr Stil wohl einem Patchwork, bei dem sie sich überkreuzende Identitäten in einem Zusammenspiel ungewöhnlicher Muster in ein Ganzes überführt.
„Mal lasziv und verführerisch, mal sensibel und tiefgründig, mal trotzig, stolz und ungehorsam spielt Laveaux mit ihrem stimmlichen Ausdruck, als wäre es die leichteste Übung dieser Welt.“ – Kai Kopp, laut.de
Fanfaraï Big Band (Frankreich) - Raï – Straßenmusik – Big-Band-Sound
So verschieden wie die kulturellen Herkünfte der Musiker, so vielfältig sind auch die musikalischen Einflüsse, aus denen sich die Stücke der Fanfaraï Big Band speisen. Dabei verbindet die 12 Multi-Instrumentalisten ein Bekenntnis: „Raï is not dead“! Der Raï, eine urbane Volksmusik mit Wurzeln in Westalgerien und Ostmarokko, wurde lange Zeit aufgrund seiner kritischen Texte und Popularität von der algerischen Regierung verboten. Zahlreiche bedeutende Künstler*innen wie Cheb Mami gingen ins Exil. Fanfaraï stehen für eine neue Generation des Raï: Schelmisch und ungestüm begegnen sie den jahrhundertealten Rhythmen. Algerische Straßenmusik kollidiert mit Big-Band-Jazz und traditionellen Gesängen und kreiert einen ganz eigenen verlockenden Sound. Die Musik von Fanfaraï ist tanzbar, von Lebensfreude erfüllt, eine Liebeserklärung an die musikalische Tradition Nordafrikas!
„Die urafrikanische Kulturtechnik des Remix – hier beschert sie dem Raï eine neue Saison, mindestens.“ – Jonathan Fischer, Süddeutsche Zeitung
The Turbans (Internationales Kollektiv) - Balkan-Beats & Nahost-Folklore
Begegnet sind sich The Turbans irgendwo auf der Welt – auf den ineinander verschlungenen Reisewegen einer Vielzahl unterschiedlicher, talentierter Musiker*innen – sei es an einem Strand im indischen Goa, auf einer Straße in Istanbul, einem Festival in Hongkong, in Berlin oder London. The Turbans sind ein internationales Kollektiv, ohne externes Music-Biz-Management, in dessen Musik sich die verschiedenen kulturellen Wurzeln seiner Mitglieder widerspiegeln: Traditionelle Melodien aus Osteuropa und dem Nahen Osten treffen auf inspirierte Kompositionen und moderne Rhythmen. Sie verbinden lebendige Spontanität und Authentizität mit Genre übergreifenden, instrumentalen und gesanglichen Ausnahmefähigkeiten und Virtuosität. Die Musiker*innen befinden sich dabei auf einer ständigen Reise durch die Kulturen und verschiedenen Musikstile dieser Welt.
Diese Vielfalt leben sie auch während ihrer Live-Shows aus: Ein Abend mit The Turbans ist ein wildes, buntes Abenteuer. Ihre Message an das Publikum: „We’ve created The Turbans, now all you have to do is dance.”
Photo Credits:
(1) The Turbans,
(2) Masala Festival,
(3) Mélissa Laveaux,
(4) Fanfaraï Big Band,
(5) Babylon Circus,
(6) La Caravan Passe,
(7) Natalia Doco,
(8) Lula Pena
(unknown/website).