FolkWorld #59 03/2016

CD & DVD Reviews

Versengold "Zeitlos"
Fuego, 2015

Artist Video

www.versengold.com

Mit Zeitlos habe ich bereits das dritte Album der Bremer Mittelalter-Rock-Band Versengold[46][51] zur Besprechung erhalten. Malte "Snorre" Hoyer (Gesang, Flöten), Alexander "Hengest" Willms (Violine, Concertina, Nyckelharpa, Gesang), Thomas "Pinto" Heuer (Bodhràn), Florian "Honza" Janoske (Violine, Mandoline, Gesang) und Daniel "Paule" Gregory (Gitarre, Mandoline, Gesang) haben Eike "Otje" Otten (Bass, Gesang) und Sean "Schorti" Lang (Schlagzeug, Klavier, Perkussion, Gesang) ins Boot geholt und 14 neue Stücke aufgenommen.
Der rhythmische Titelsong fordert uns auf, die Sonne von heute zu genießen, ein up-Beat Song zum mittanzen mit dem Motto carpe diem. Nach dem rockigen Start entführt uns "Kein Trinklied" in die Welt des Irish Folk verbunden mit Mittelalter Rock und der "Frühlingsgruß" ist ein rhythmisch melodiöses Lied mit überraschend düsterem Text. Die mystische Ballade "Die Schönheit der Schatten" wird vom Klang der Violine verzaubert bevor Katja Moslehner (Faun) vom Klavier begleitet das Stück mit ihrer wunderschönen Stimme zum Höhepunkt bringt. "Die Namen von Millionen" ist eine balladenhafte Hymne gegen Krieg und Gewalt, der es an Aktualität nicht fehlt. Neben den zwölf Songs haben Versengold auch zwei tolle Instrumentalstücke aufgenommen, "Luna's Reel" und "Sol's Reel" sind die perfekte Plattform für die Jungs ihre Musikalität zur Schau zu stellen.
Die Musik von Versengold ist durch den Zuwachs von Schlagzeug und Bass rockiger geworden und entspricht wahrscheinlich eher dem zunehmenden Ruhm, und daher den größeren Festivals und Konzerten, aber der Charme ihrer akustischen Lieder bleibt meiner Meinung nach dabei etwas auf der Strecke.
© Adolf „gorhand“ Goriup


Glenfiddle "Put an egg on it!"
Timezone, 2015

www.glenfiddle.de

Die 1981 gegründete Lübecker Folk Band Glenfiddle besteht seit 2002 in folgender Besetzung: Peter Simon (Gesang, Violine, Mandoline, Gitarren, Bouzouki, Banjo), Jan-Taken de Vries (Flöten, Whistles, Dudelsack, Keyboards, Gesang), Andreas Petalas (Gitarren, Baglama, Gesang) und Olaf Koep (Drums, Perkussion, Gesang). Auf dem aktuellen Album präsentieren sie fünf Originalsongs, vier Coverversionen sowie sieben traditionelle Songs und Tunes.
Es geht los mit "People from the sea" (Simon), ein Folkrock Song im treibenden Rhythmus über den Forschungsdrang der Menschheit. Auch der rhythmische Titelsong stammt von Simon und lädt zum Mitsingen ein. Bei Hamish Imlachs Version des melancholischen traditionellen Songs "Black is the colour" von den Appalachian Mountains singt Martha Wegner ein Duett mit Simon und die Steel Drums leiten Koeps Happy Song "Strawberry trees" ein, ist da eine gewisse Andeutung an einen ähnlich betitelten Beatles Song? Up-Beat Irish Folk gibt's bei der traditionellen Tune "The rights of man hornpipe" zu hören und griechische Rembetiko Musik mit Baglama, Flöte und Bouzouki bietet "To baxe tsifliki". 25 Jahre nachdem Glenfiddle ihr erstes Band mit dem traditionellen "I wish I was" aufgenommen haben, bringen sie eine aktuelle Version der irischen Ballade.
Nach ihrer zweiten Live CD (FW#50) hat mich das aktuelle Album eher überzeugt, es ist abwechslungsreich und bietet neben Folk auch Rockmusik, musikalisch sind die Jungs ja hervorragend.
© Adolf „gorhand“ Goriup


Karl Neukauf "Papperlapapp"
Timezone, 2015

www.karlneukauf.de

Der Berliner Liedermacher und Multi-Instrumentalist Karl Neukauf hat sein drittes Album mit elf Originalsongs beinahe im Alleingang aufgenommen.
Klavier, Slide Gitarre, Bass, Drums, Akkordeon und mancherlei Krimskrams begleiten "Pater Noster" (Karl Neukauf/Danny Dziuk), Neukaufs tiefer Bariton wird von Lisa Who umschmeichelt, eine rockig romantische Träumerei. Die Texte sind poetisch und musikalisch schöpft Neukauf aus dem vollen: melancholische Rockballaden wie "Flaschenpost" mit Wah Wah Gitarre, Bass, Schlagzeug, Klavier und Dave Langner am Tenor Saxophon, treibende Rocksongs wie "Alles ist möglich" mit Klavier, Synthesizer, Orgel, Gitarre, Bass und Schlagzeug, bluesige Songs wie "Einzig & allein" mit Solo Rock Line-up und Ingolf Kurkowski an der Mandoline oder auch Songs im Liedermacherstil wie "Bevor die letzten Züge gehen" nur von Klavier und Akkordeon begleitet.
Karl Neukaufs musikalischer Ego Trip ist nicht unbedingt nach meinem Geschmack, aber man muss ihm die Kompetenz als Liedermacher zugestehen, die Songs sind abwechslungsreich, die Texte klug und die Aufnahmen beweisen seine Musikalität.
© Adolf „gorhand“ Goriup


Christoph Bürgin "Chömmer so lo"
Hillfarmer Records, 2015

www.christophbuergin.ch

Nachdem der Schaffhauser Liedermacher Christoph Bürgin jahrelang bei verschiedenen Bands und Projekten mitgewirkt hat, hat er nun, unterstützt von wenigen Gastmusikern, sein Debütalbum mit zehn Eigenkompositionen und einem in den Schaffhauser Dialekt übersetzten Chanson von Charles Brassens aufgenommen.
Bürgin spielt als Standard eine Martin D28 Akustikgitarre, mit einer Weissenborn verleiht er „E Ross und en Hund“ einen Hauch von Americana. Co-Produzent Olifr Guz Maurmann spielt die Congas bei „Alls wa rächt isch“ und Bürgin stellt Bouzouki und Dobro vor. Die gesamte Band mit Mark Koch an den Keyboards, Peter Fischer an den Drums, Heidi Moll am Bass und Bürgin an der D28 und an einer Gibson ES-225 spielt den Blues bei „Di aalte Säck“. Koch am Piano und Bürgin an der D28 begleiten die Ballade „Glattdecker Riifall“ und „Es chunt mer grad rächt“ ist ein flotter Liedermacher Song mit Band, Dobro und E-Bouzouki. „Gorilla“ von Brassens trägt Bürgin solo mit seiner D28 als Blues vor.
Bürgin schreibt abwechslungsreiche Songs im Schaffhauser Dialekt, Texte ohne Übersetzung liegen bei. Vorgetragen von hervorragenden Musikern sind die Arrangements einfach, Bürgin selbst hat bis zu drei Tonspuren benötigt. Ein sehr eigenwilliges Debüt, in keiner Weise Mainstream.
© Adolf „gorhand“ Goriup


Dominik Plangger "trans/alplantisch"
austro mechana, 2015

Artist Video

www.dominikplangger.com

Der Liedermacher Dominik Plangger (Gesang, Gitarre) hat Claudia Fenzl (Geige, Gesang), Wolfgang Schöbitz (Kontrabass, Akkordeon, Gesang) und Markus Mayerhofer (Banjo, Dobro, Pedal-Steel) eingeladen sein neues Album mit fünf Originalsongs, fünf Coverversionen und ein traditionelles österreichisches Lied im HappyRoadStudio in Wien aufzunehmen. Als Gastmusiker stießen Stephan Sperlich am Cello und Perkussionist Robin Gillard dazu.
Plangger schrieb den deutschen Text zu „Wo immer ich auch bin“, ein Song des verstorbenen Amerikanischen Songwriters Jackson C. Franks, und singt das Liebeslied nur von der Gitarre begleitet. Kontrabass, Geige und Pedal Steel begleiten das melancholische Volkslied „Weltverdruss“ aus Oberösterreich und Planggers politisch angehauchten Blues „Heimatland“. Die volle Besetzung inclusive Cello und Perkussion spielt bei Planggers Gute Laune Song „Endlich wird es Sommer“ auf, Pedal Steel bringt Country Feeling, Cello und Geige Dramatik. Bei Domenico Modugnos wunderschöner Ballade „Amara terra mia“ singt Plangger von Gitarre begleitet einen atemberaubenden Tenor, später gesellen sich abwechselnd Geige und Akkordeon dazu. Wie schon auf seinem Vorgänger-Album hoffnungsstur[52] singt er ein Lied von Konstantin Wecker, das romantische Wienerlied „Tropferl im Meer“.
Das neue Album von Dominik Plangger ist wesentlich stiller als sein Vorgänger, es gibt Liebeslieder, Balladen.
© Adolf „gorhand“ Goriup


Wayna Picchu "Muchachita"
Fump-Records/Tap-Water Records, 2015

www.wayna-picchu.de

Wayna Picchu ist ein sechsköpfiges deutsch-peruanisches Projekt der Gebrüder Santos (Gesang, Flöte) und Ruben (Gesang, Akustikgitarre) Salinas. Galo Saransig (E-Gitarre), Hector Toscano (Bass, Gesang), Hannes Schweiger (Timbales, Congas) und Dominik Brock (Schlagzeug) ergänzen das Line-up.
„Tinku de la luz“ ist ein rhythmischer Andensong mit Flöte, „Machu Picchu“ Elektro Latin-Pop und der Titelsong romantische Salsa Musik. So plätschert es dahin von flotten Latino Rhythmen getrieben mit viel Anden Flöte, Chorgesang und Klischee beladenem Sound. Beim feurig spanisch angehauchten „Anoche“ hört man ein unbenanntes Piano klimpern und „Baila canta“ kommt im Samba Rhythmus mit Anden Flöte daher. Mit „Ven a mi“ endet das Album mit Reggae Rhythmus und Hip-Hop Einflüssen.
Wayna Picchu machen gute Unterhaltungsmusik mit starken Einfluss aus den peruanischen Anden, es bleibt jedoch Mainstream und wirkt in keiner Weise authentisch.
© Adolf „gorhand“ Goriup


Hillarious "Bread from the Butcher"
Sheep Records, 2014

www.hillarious.de

Die siebenköpfige Band Hillarious aus dem Raum Würzburg hat für ihr drittes Album 16 Songs und Tunes, Eigenkompositionen, Coverversionen und Traditionelles, aufgenommen. Christopher Putz (Gitarren, Banjo, Mandoline, Gesang), Patrick Kießler (Akustikgitarre, Bodhràn, Gesang), Elisabeth Zlotos (Whistles, Blockflöte, Harfe, Gesang), Phillip Beckenbauer (Geige, Mandoline, Gesang), David Riegel (Akkordeon), Torben Herzog (Schlagzeug) und Tobias Radke (Bass) bezeichnen ihren Mix aus Irish Folk, Rock, Pop und Reggae selbst als Irish Sheep Folk.
Es geht los mit dem Klang der Whistle und dem traditionellen Jig Set "Banish Misfortune/Up Sligo". Marian Ohneschuh, die die Band 2012 aus beruflichen Gründen verließ, verarbeitete eine traditionelle Melodie zum rockigen Folksong "Outward bound" und Christopher singt das Schottische Traditional "Black Jack Davy". Elisabeth bezaubert mit ihrem wunderschönen Gesang beim Irischen Traditional "The wind that shakes the barley" und Christopher singt "Another Lullaby" (C. Putz/D. Henzel/J. Pustal), ein poppiger Folksong mit Rhythmuswechsel, nicht wirklich zum Einschlafen. "Egans & Britches Polka" ist ein traditionelles Set im rasanten Pace und "Queen of Argyll" kommt mit Wah Wah Gitarre und Akkordeon ziemlich groovig daher. Ein tolles Duett bei Jimmy McCarthys "Ride on" ergänzt das abwechslungsreiche Programm.
Der Titel des Albums wird vom irischen Sprichwort Don't blame the baker if the butcher bakes the bread abgeleitet. Der Irish Folk kann nichts dafür wenn eine Deutsche Band ihn etwas frei interpretiert, der Titel passt Hillarious haben ihren eigenen Stil.
© Adolf „gorhand“ Goriup


Hornsteiner Kriner "Alpine Legenden Vol. 1"
three saints records, 2015

Das Duo Toni Hornsteiner (Gesang, Zither) und Christoph Kriner (Gesang, Kontragitarre) spielt schon seit 17 Jahren gemeinsam alpenländische Volksmusik. Das Album von THS Records umfasst 14 traditionelle und zwei Stücke vom Oberammergauer Hermann Zwerger.
Der traditionelle "Fasnachterer Jodler" zeigt gleich wo's lang geht, hier wird die Volksmusik gespielt wie wir es aus dem Musikantenstadel kennen. Das Cover zeigt die beiden Musikanten in Lederhosen, traditionellem weißen Hemd und grünem Jägerhut mit Edelweiß. Neben Tenorgesang und Jodel gibt es auch instrumentale Stücke wie den "Partenkirchner Gebirgsschützenmarsch" von Zwerger oder die traditionellen Tänze "Staad Schleiniger" und "Uralt Boarischer" mit dem Südtiroler Herbert Pixner an der steirischen Ziehharmonika.[56] Die Interpretationen sind klassisch volkstümliche Stadelmusik perfekt vorgetragen aber ohne Kompromisse. Die Lieder wie "Hab schier di ganze Nacht" oder "Der Winter, der isch kemma" werden vor allem durch den zweistimmigen Gesang geprägt, die Instrumente dienen lediglich zur Begleitung.
Für Freunde von volkstümlicher Musik bietet das Album 56 Minuten volkstümliche Klänge, ich persönlich kann mit dieser puristischen Art Volksmusik zu machen nicht viel anfangen.
© Adolf „gorhand“ Goriup


Johewo "Zeitfenster"
Eigenverlag, 2015

www.johewo.de

Jonathan Heintges und Oliver Wonschik aus Mülheim an der Ruhr haben ihr Debütalbum mit 16 deutsch gesungenen Originaltitel aufgenommen, akustische Lieder zwischen Folk, Pop und Liedermacher Sound. Das Booklet zeigt einzig zwei Gitarristen und Sänger, eventuelle Gastmusiker werden nicht erwähnt.
Es gibt drei Lieder, die man auf ihrer Webseite vollständig anhören kann, das rhythmische "Dein Herz", das melancholisch "Himmelsstürmer" mit rockig dynamischem Finale und das stille nachdenkliche "Langsam und sicher". Die beiden singen abwechselnd die Hauptstimme oder zweistimmig, begleitet von zwei Gitarren oder auch von einem aufwendigen Arrangement mit Schlagzeug, Bass, Streichern, Akkordeon, Banjo etc. Sie singen melancholische Rockballaden wie "Gegen", rhythmisch rockige Popsongs wie "Labyrinth" oder bluesige Liedermacher Songs wie "Vor dem Nachmittag".
Die Musik von Johewo kommt für meinen Geschmack zu kommerziell daher, Liedermacher und Folkmusiker beschränken sich meist auf einfache Arrangements, das Duo Johewo verlässt sich jedoch lieber auf Hitparaden tauglichen Sound.
© Adolf „gorhand“ Goriup


Archie Fisher "A Silent Song"
Greentrax Recordings, 2015

Seit 1965 veröffentlicht der Schottische Folksänger Archie Fisher Alben, mit der Fisher Family, Solo oder mit anderen Musikern. Für sein aktuelles Soloalbum hat er gemeinsam mit ausgesuchten Gastmusikern vier Originalsongs, fünf Coverversionen und drei Traditionals aufgenommen.
Die meisten Songs trägt Fisher solo vor, wie den "Waltz into winter", begleitet von seinem Finger-picking singt er meist stille bis melancholische Lieder. Der amerikanische Komponist John Jacob Niles schrieb die Musik zum traditionellen Text "Lass from the low country", Luna Skye begleitet Fisher am Cello und Linda Richards singt die zweite Stimme, eine wunderschöne melancholische Ballade. Fisher vertonte das traditionelle Gedicht "Lord of the May", eine rhythmische Soloaufnahme mit tollem Gitarrenspiel. Meist singt Fisher jedoch Balladen wie "No way to treat a friend" von der Britischen Songwriterin Kirsty McGee oder seine Eigenkomposition "Song for a friend", bei dem Phillip Mazure die zweite Gitarre spielt. Mit Judy B. Goodenoughs Klassiker "The parting glass" und Joel Sayles am Bass und Isaac Alderson an der Flute endet das stille Album.
Mit 66 Jahren ist Archie Fisher ein echter Veteran der Folkmusik, seine Gitarrenballaden sind durchaus ansprechend vorgetragen.
© Adolf „gorhand“ Goriup


15 Years Le Cairde "No Artificial Colours - Live im Jagdhofkeller"
Tartan Records, 2015

www.lecairde.de

Nach ihrem Live Album zum zehnjährigen Jubiläum[42] feiern Lothar Häger (Gesang, Gitarren), Edgar Illert (Gesang, Flöte, Mandoline), Hans-Willi Ohl (Gesang, Gitarren) und Klaus Rohmig (Gesang, Cithern, Bodhràn) ihren 15. Jahrestag mit einer weiteren Live Aufnahme aus dem Jagdhofkeller.
13 traditionelle und gecoverte Songs und eine Tune haben die vier zum St. Patrick's Day vorgetragen, beginnend mit dem Irish Folk Song "The reason I left Mullingar". Es folgen klassische Balladen wie die Vertonung des W.B. Yeats Poems "Down by the Sally Gardens", ein Cover von "Trouble in the fields" der Texanerin Nanci Griffith oder die Schottische Hymne auf den Whisky, "A wee drappie o't". Zur Auflockerung der meist eher schwermütigen Songs spielen die vier dann die "Wren Tunes". Eine a Capella Version von Ralph McTells "Streets of London" und der klassische letzte Song "The parting glass" ergänzen das etwas eintönige Programm.
Mehrstimmige Gesänge und einfache Arrangements sind das Markenzeichen der Band, wer virtuose Soli und innovative Interpretationen sucht ist hier falsch.
© Adolf „gorhand“ Goriup


Hans Well & Wellbappn "Schneller"
Kunstmann Verlag, 2015

www.hans-well.de

Hans Well, Autor der Biermösl Blosn,[53] macht mit seinen Töchtern Sarah (Bratsche, Akkordeon, Saxophon, Ukulele) und Tabea (Steirische, Mandoline, Gitarre, Bariton, Alphorn) und seinem Sohn Jonas (Kontrabass, Trompete, Tuba, Scherrzither, Ukulele, Bouzouki, Gitarre, Alphorn) dort weiter wo er vor 5 Jahren aufgehört hat. Für ihr zweites Album hat die Familienbande neun traditionelle Stücke, acht Originalsongs und eine Coverversion Live aufgenommen.
Mit spitzer Zunge singen die vier die von Hans geschriebenen Texte und begleiten sie virtuos auf den meist klassisch volkstümlichen Instrumenten. Da ist an allen Ecken und Enden der "Wurm drin" und gibt Hans Ideen für seine sarkastischen Lieder, ob sie über die "Wiesngaudi" singen oder sich sozialkritisch über "Schutzmächte" äußern. Das traditionelle Instrumentalstück "Russischer Aufstrich", von Wellbappn bearbeitet, ist die perfekte Plattform für die vier hervorragenden Musiker. Traditionelles wie das Gstanzl "Freundschaftsspiel" oder die Tiroler "Bergandacht" werden textlich aktualisiert und entlockt so manchen Lacher. "Schutzenglein" vom Britischen Schlagersänger Engelbert Humperdinck klingt mit Geige und Bratsche zwar noch immer idyllisch, textlich wurde aus dem Schlaflied jedoch ein Albtraum. Das Hohelied auf die Bayern, "Please be nice to Bavarians", ist nicht so ganz ernst zu nehmen und mit dem traditionellen "Brautwahl.de" endet die CD nach mehr als einer Stunde.
Man hört, dass das Musizieren den vier Bayern ebenso Spaß macht wie dem Publikum das zuhören. Wellbappn machen 2016 eine Tour durch Deutschland mit einem Abstecher nach Österreich, ein Besuch lohnt sich.
© Adolf „gorhand“ Goriup


Geschwister Well "A scheene Leich"
Well Musik, 2015

www.geschwister-well.de

Moni, Burgi, Bärbi, Christoph, Karl und Michael Well haben ein Album mit traditioneller Bairischer Trauermusik aufgenommen, einige klassische Stücke und fiktive Grabreden von Gerhard Polt darunter gemischt und das Ganze in eine komplett schwarze CD Hülle gepackt.
Als Eröffnung gibt es das „Ave verum“ von Wolfgang Amadeus Mozart zu hören, dann folgen traditionelle Instrumentalstücke, der „Trauermarsch“, Johann Sebastian Bachs „Siziliana“ oder „Näher mein Gott zu dir“ bestechen mit perfekten Arrangements von Christoph Well und virtuoser Musikalität. Der „Allerseelener“ und der „Andachtsjodler“ sind die perfekte Plattform für die Geschwister um ihre schönen Gesangsstimmen a Capella zu präsentieren. Dazu kommen wunderschöne Trauerlieder wie „Gott hat alles recht gemacht“ und fünf fiktive Grabreden, die etwas Komik in das triste Album bringen. Mit dem lüpfigen Ländler „Wann i amoi gestorben sollt sein“ endet die CD.
Die sechs hervorragenden Multi-Instrumentalisten machen Trauermusik zur Kunstform, die Grabreden bringen den Zuhörer zum Schmunzeln, ich persönlich zweifle jedoch daran, dass ich diese CD öfters hören werde, der Humor ist mir etwas zu schwarz.
© Adolf „gorhand“ Goriup


Pfeffer und Konsorten "olle san glaech"
non food factory, 2015

www.pfefferundkonsorten.at

Das Wiener Trio Pfeffer und Konsorten hat ihr Debütalbum mit 13 Liedern von Thomas Pfeffer (Gitarre, Gesang) veröffentlicht, die Konsorten sind Florian Wisser (Trompete, Gesang) und Martina Zinner (Kornett, Gesang).
Das Trio beginnt mit einem dreistimmigen Wienerlied von Gitarre begleitet, das Titellied. Martina singt übers Altern, der märchenhafte Walzer „loss dae gsicht hoet foetn weafn“, und Latino Rhythmus, Blechbläser und Gitarre spielen auf zu „se ma si“ (sehen wir uns), ein lebensfroher Kontrapunkt zum Wienerlied. Das zweisprachige Mantra „mia wean haet nix mea wissen/wir werden heute nichts mehr wissen“ ist ein wunderbar ins Ohr gehendes Lied. „Fawiaklicht“ (verwirklicht) ist ein ironisch bluesiges dreistimmiges Lied mit Florians tollen Falsettgesang und „gööba waen“ (gelber Wein) klingt nach einem echten Wienerlied, entpuppt sich aber als Hymne aufs Bier.
Pfeffer und Konsorten gehen weit über das Wienerlied hinaus, poetische Texte, wunderbare Gesangsharmonien und zielgerichtete musikalische Einsätze der Blechbläser.
© Adolf „gorhand“ Goriup


Whisky Trail "Concerto"
Materiali Sonori, 2015

English CD Review

www.whiskytrail.it

Zu ihrem 40 jährigen Jubiläum hat das Florentiner Ensemble Whisky Trail, Giulia Lorimer (Gesang), Vieri Bugli (Fiddle, Mandola), Luca Busatti (Gitarre, Gesang), Stefano Corsi (Keltische Harfe, Mundharmonika, Harmonium, Gesang) und Massimo Giuntini (Uilleann Pipes, Whistles), ein neues Album mit Irischer Musik aufgenommen.
Es beginnt im Jig Rhythmus mit polyphonem Gesang, "Andante", Harfe, Fiddle, Whistle, Harmonium und der Irische Dudelsack greifen das Thema abwechselnd auf bevor Giulia mit warmer Altstimme einen adaptierten Ausschnitt aus ihrem Buch singt. Nach einem balladenhaften Intro spielen die fünf tollen Musiker einen 3/4 Takt, "Moderato". Dann steigern sie den Pace, "Vivace" ist bezeichnenderweise ein lebhaftes Stück, das zwei verschiedene Airs und einen Hornpipe als Einleitung zum mehrstimmigen Gesang bietet. Schließlich leitet ein alter Irischer Text über zu einem Reel, "Presto", und als Post Skriptum gibt es ein Stück zu hören, das dem Irischen Mönch "San Frediano" gewidmet ist.
Das mittlerweile 15. Album der Florentiner Musiker ist so etwas wie eine Reise durch die verschiedenen Irischen Tänze und Stile, vorgetragen nach klassischem Muster.
© Adolf „gorhand“ Goriup


Zweckinger "A guada Dog"
BSC Music, 2015

www.zweckinger.de

Nach vier Studioalben haben die Zweckinger, Wolfgang Plaschka (Bass, Gesang), Tom Schmidt (Gitarre, Gesang), Christine Kindermann (Geige, Gesang), Gerhard Fürst (Gitarre, Gesang) und Werner Zweckinger (Schlagzeug, Perkussion, Gesang), nun ihre erste Live CD/DVD aufgenommen.
Als Intro spielen sie kurz den Titelsong von Hanns Christian Müller an, ein Auszug aus dem Album Metzgerei Königswieser (2006). "Münchner Grant" vom gleichnamigen Album (2004) ist ein flotter Song, bei dem Geige und Sologitarre sich mit tollem Spiel abwechseln. Es folgen Plaschkas rhythmischer Song "I woas genau dass du mi mogst" (No a Liadl, 2009)[39] und "Berg" von Fürst (Gfoid ma, 2014),[55] ein romantisches Lied abwechselnd in 4/4 und 3/4 Takt. Das Programm besteht in erster Linie aus Liedern der letzten beiden CDs, "Gschafft" (2009) ist ein mitreißender Bluesrock mit Rudi Zweckinger am Akkordeon und Karin Hoisl-Schmidt singt bei der stillen Rockballade "Kinder" (2009) ein Duett mit Fürst. Sepp Raiths "Haberfeldtreiber" macht so richtig Stimmung und mit "A guada Dog" verabschieden sich die fünf Bayern. Wer das Ganze auch optisch mit verfolgen will spielt einfach die DVD ab.
Zweckinger sind hier in ihrem Element und begeistern das Publikum mit ihren Ur-Bayrischem Charme.
© Adolf „gorhand“ Goriup


Zugluft "Brotrock"
Narrenschiff, 2015

www.zugluft.net

Das Zürcher Trio Zugluft, Andrea Kirchhofer (Violine), Bruno Strüby (Klarinette, Bassklarinette) und Jonas Guggenheim (Akkordeon), haben für ihr zweites Album 11 selbst komponierte Instrumentalstücke aufgenommen.
Akkordeon, Geige und Bassklarinette spielen auf zu einem treibenden Rhythmus, improvisieren gemeinsam und erzeugen eine erstaunliche Klangfülle, das nennt sich „BR zettelt“, was auch immer das heißt. Die Geige gibt den Takt für „Expedition G“, ein eher schwermütiges Stück mit einem melancholischen Interludium mit Bassklarinette, Akkordeon und Geige. „Postbrotrock“ ist ein rhythmisches Stück mit markanten Rhythmuswechseln und mitreißenden Melodien und „Fink’s Rache“ eine meisterhaft epische Lautmalerei mit Klarinette, Akkordeon und Geige. Dann folgt die Überraschung, „Longing“ ist ein experimentelles Stück, bei dem Andrea das Trio vokal unterstützt. Ein weiterer Höhepunkt ist der klassische „Frühlingswalzer“ mit jazzigem und traditionellem Timbre.
Die Musik von Zugluft durchflutet den Raum mit wundervoll polyphonen Klängen und überrascht immer wieder mit Neuem.
© Adolf „gorhand“ Goriup


Georg Bauernfeind "Vorsorgelieder & Zukunftsmusik"
Lindo Records, 2015

www.georg-bauernfeind.at

Der Wiener Musik Kabarettist Georg Bauernfeind hat für sein aktuelles Programm Mit’n letzten Geld eine CD mit 10 Liedern aufgenommen. Begleitet wurde er von Bernhard Krinner (Gitarren), Thomas Mora (Bass), Herwig Wagner (Perkussion) und Marc Bruckner (Mundharmonika).
Mit spitzer Zunge erzählt er vom “Moneymaker”, ein Börsenmakler, der seinen Kunden das Gelbe vom Ei verspricht während er sie ruiniert, dazu gibt’s Bluesrock und Gitarrensoli von Krinner. Er fragt sich was mach ich jetzt „Mit’n letzten Geld“ vom Monat, ein Americana, oder träumt vom „Einchecken“ um dem kalten Winter zu entfliehen, leider fehlt das Geld und die Mundharmonika lässt ihren melancholischen Klang erklingen. Mit süffisantem Lächeln singt er zum treibenden Pace vom „Weltladenjunkie“ und flotte Country Musik begleitet ihn als „Radfahrer in Wien“. Ich bin ein „Windrad“ gesteht Bauernfeind und zwar eines mit Ambitionen, ein sarkastisch epischer Song für die Umwelt.
Wien ist eine Hochburg des Kabaretts, bei Bauernfeind treffen der Wiener Schmäh, die ewige Melancholie und Todessehnsucht auf politisches Engagement und den Wunsch die Welt zu verbessern.
© Adolf „gorhand“ Goriup


Vivid Curls & Sarah Straub "live"
Eigenverlag, 2016

www.vivid-curls.de
www.sarah-straub.de

Die Vivid Curls, Irene Schindele (Gitarre, Gesang) und Inka Kuchler (Gesang, Mundharmonika), haben gemeinsam mit der Singer/Songwriterin Sarah Straub (Klavier, Gesang) und Deborah Finck (Cello, Gesang) ein Live Album in der Dampfsäg Sontheim aufgenommen.
Sie präsentieren ein bunt gemischtes Programm von eigenen Songs und Coverversionen. Sarah beginnt mit einem Song von ihrem aktuellen Album, die Pianoballade „Taking my chances“ (Ziegler/Winkler) wird vom Cello und Gitarre begleitet und besticht mit kraftvollem mehrstimmigen Gesang. Inka bezaubert bei der stillen Liebeshymne „Allgäu“ mit ihrer schönen Stimme, die Band steigert den Pace und der Chorgesang setzt beeindruckende Akzente. Ein weiterer Song von ihrem Debütalbum, der noch immer zu meinen Favoriten gehört, ist „Ganz oifach it miad“, das hier auch ganz ohne Schlagzeug und E-Gitarre rockt. Das rhythmische „Let you go“ (Straub/Winkler/Fiedler) begeistert mit atemberaubendem Lead Gesang, mitreißendem Pace von Gitarre und Cello und brillantem Gesangsarrangement. Irene singt mit warmer Altstimme den Folksong „Home“ und der Titelsong ihres letzten Albums „Jäger der Glückseligkeit“ verzaubert mit mystisch fast mittelalterlichen Klängen und virtuosen Gesangseinlagen. Auch die Vivid Curls kommen an der momentan wahrscheinlich weltweit bekanntesten Stimme nicht vorbei, Adeles „Set fire to the rain“ ist nicht einfach eine Kopie des Originals, sondern trägt den Stempel des talentierten und perfekt harmonierenden Ensembles. Mit Sarahs Pianoballade „I say goodbye“ verabschieden sich die vier großartigen Musikerinnen.
Irene und Inka haben mit Sarah und deren Bandcellistin Deborah ein außergewöhnliches Album präsentiert, wieder einmal haben sich die Vivid Curls neu erfunden ohne das Alte zu vergessen.
© Adolf „gorhand“ Goriup


Norbert Schneider "Entspannt bis auf die Knochen"
telemedia GmbH, 2014

Artist Video

www.norbertschneider-music.com

Der Wiener Liedermacher Norbert Schneider (Gesang, Gitarren, Kazoo) hat für sein aktuelles Album zwölf neue Songs geschrieben und diese mit einer Reihe hervorragender Musiker aufgenommen. Wie schon beim Vorgänger Schau ma mal[53] waren Philip Pflamitzer (Schlagzeug, Perkussion) und Dave Ruosch (Keyboards. Perkussion, Streicher Arrangements) mit von der Partie, dazu kommen Gregor Kutchera (Bass, Perkussion) und Siggi Fassl (Pedal Steel, Perkussion, Gesang) sowie ein fünfköpfiges Bläserensemble unter der Leitung von Tom Müller, Violine und Cello.
Jon Sass spielt die Tuba bei „Zruck auf da Pistn“, ein Blues mit Pedal Steel, Gisela Kulmer an der Violine und einem Hauch Old Time Jazz. Der Blues und Wien, „Wean“ besticht mit großartigem Bläser Arrangement, Wurlitzer und Schneiders coolem Blues Gesang. Der Musikverein Prottes (Flöten, Klarinetten, Saxofone, Trompeten, Hörner, Posaunen, Tuben, Schlagwerk) begleitet Schneider beim Ska „Immer schee draubleim“ und „Ohne mi“ ist ein bluesiger Rock’n’Roll mit Arne Beyers Gepfeife, Kazoo, Tuba und virtuosem Klavierspiel. Das wunderschöne Liebeslied „Wos du mit mir mochst“ wird getragen von Sophie Bánfalvis Cello und coolem Bläser Sound und beim jazzigen Titelsong brilliert Schneider mit virtuosem Gitarrenspiel, angetrieben vom pulsierenden Bass und Schlagzeug.
Blues, Jazz, Country und Schneiders Schmäh vereinen sich zur typisch Wienerischen Tradition des Chansons, ein ausgesprochen unterhaltsames Album musikalisch erstklassig vorgetragen.
© Adolf „gorhand“ Goriup


Nobody Knows "Drei Minuten Gehör"
Prosodia, 2015

www.nobodyknows.de

Der emsige Liedermacher, Autor und Musiker Max Heckel (Gesang, Violine, Gitarren, Mandoline) aus Sachsen-Anhalt hat gemeinsam mit seiner Band, Georg Marth (E-Violine, Gesang), Ronny Heckel (Gitarren, Mundharmonika, Gesang), Marcel Storjohann (Bass) und Aron Thalis (Schlagzeug, Perkussion), ein Album mit Texten von Kurt Tucholsky (1890-1935) und der Musik von Heckel und Gastmusikerin Tabiha Harzer (Gesang, Klavier, Querflöte, Keyboards) aufgenommen.
Heckel vertont die Texte des bedeutendsten Dichters der Weimarer Republik mit abwechslungsreichen Melodien und Rhythmen, beginnend mit dem melancholischen „Augen in der Großstadt“. Das etwas frauenfeindlich anmutende „Wahre Liebe“ kommt als Country Blues mit Mundharmonika daher und „Der Graben“ ist ein sozialkritischer Text gegen den Krieg, den Heckel zum treibenden Rhythmus, Gitarren- und Flötenklänge singt. Das instrumentale Titelstück haben Harzer und Heckel gemeinsam komponiert, stille Klaviertöne und sanfte Geigenklänge umschmeicheln das Ohr, bevor der Schauspieler und Sänger Bernd Marquardt zum rockigen Sound „Danach“ liest. Das resignierende „Ideal und Wirklichkeit“ liest Marquard zu Walzerklängen (Harzer/Heckel) und Tucholskys philosophischen Text „Zur soziologischen Psychologie der Löcher“ trägt er ohne musikalische Begleitung vor, die liefert Harzer nach mit ihrem spielerischen Klavierstück „Jener Tag“. Das Album endet mit dem als Rockballade arrangierten Gedicht „Wenn die Igel in der Abendstunde“, gesungen von Marquardt mit Harzers wunderschönem Chorgesang.
Max Heckel ist offensichtlich ein Liebhaber der Belletristik, neben eigenen Texten vertont er Klassiker der deutschen Literatur, Kurt Tucholsky, Wilhelm Busch und Heinrich Hoffmann wurden bereits musikalisch umgesetzt und dem Publikum näher gebracht.
© Adolf „gorhand“ Goriup


Hannes Urdl & Freunde "Afoch so"
Eigenverlag, 2014

Artist Video

www.hannes-urdl.at

Der gebürtige Steirer Hannes Urdl (Gesang, Gitarre, Djembe) hat gemeinsam mit seinen Freunden Daria Urdl (Gesang, Perkussion) und Reinhard Ziegerhofer (Bass, Gesang) sowie Siruan Darbandi (Gesang, Ukulele, Cajun), Sophie Abraham (Cello), Martin Moro (Resonator Gitarre, Mandoline) und Axel Mayer (Trompete) elf Eigenkompositionen und einen traditionellen Jodler eingespielt.
Cello, Gitarre, Ukulele und Bass begleiten den wunderschönen Titelsong, Hannes singt die Leadstimme, Daria und Siruan die Begleitstimmen. Beim bluesig jazzigen „vor mir is“ spielt Mayer die Trompete zum pulsierenden Bass und zum großartigen Gesang des Trios und Moro greift beim Country Blues „di tog dazwischen“ zur Resonator Gitarre und spielt ein tolles Duo mit Urdl. Das Liebeslied „isabella“ gilt keineswegs einer weiblichen Person, sondern der gleichnamigen Urtraube aus dem Süden Österreichs, die zum traditionellen Uhudler gekeltert wird. Hannes, Daria, Siruan und Reinhard jodeln „drei hoee iwan bosporus“, der Bass erzeugt einen treibenden Pace, der Jodel wird zu Vokalartistik und Urdl spielt die Djembe. Dann spielen Gitarre, Resonator Gitarre, Mandoline und Bass den Blues und Urdl singt „ich liebe dich zuckerkleinkind“.
Die im breiten steirischen Dialekt gesungenen Texte sind für nicht Steirer nicht einfach zu verstehen, schade neben der wunderbaren Musik schreibt Urdl auch tiefsinnige Texte.
© Adolf „gorhand“ Goriup


Polkaholix "Sex & Drugs & Sauerkraut"
Monopol Records, 2015

Artist Video

www.polkaholix.de

Polkaholix sind ein siebenköpfiges Ensemble aus Berlin, Andreas Wieczorek (Gesang, Saxophon, Tin Whistle), Jo Meyer (Akkordeon, Maultrommel, Gesang), Mario Ferraro (Gitarre, Gesang), Christoph Frenz (Kontrabass, Gesang), Snorre Schwarz (Drums, Gesang), Stefan Bohm (Posaune) und Steffen Zimmer (Trompete). Für ihr achtes Album haben die Jungs sechs Originalsongs, sechs Coverversionen und ein Traditional aufgenommen.
Es geht los im flotten 2/4 Takt von „Voll Polka“ (Schwarz), Ska und Polka verschmelzen zu einem wunderbar tanzbaren Song. Billy Idols „White wedding“ beginnt mit Kontrabass und Akkordeon bevor die Band einsteigt und ihr Können unter Beweis stellt bei einem rockenden Polka-Punk Song. Ferraro und Wieczorek haben Traditionelles zum lüpfigen Country-Ska „Polka Gambler“ umgeschrieben und „Jalapeño“ von Ferraro ist up-Beat Tex-Mex Rock. Meyer schrieb „Wunderbar“, ein Happy Song mit kräftigem Chorgesang und Bläsern und wechselndem 2/4 Pace und „I was made for lovin‘ you“ von Kiss wird als rhythmische Rock-Polka interpretiert. Mit einer großartigen Version von Falcos „Amadeus“ endet die CD.
Alles ist Polka, ob Rock’n’Roll, Ska, Metal, Punk, Rockabilly und so weiter sagen sich die Jungs aus Berlin und das beweisen sie mit einem beeindruckenden Album.
© Adolf „gorhand“ Goriup


Brendan Ring "Cumha"
Eigenverlag, 2014

www.facebook.com/brendanringmusic

Der Ire Brendan Ring (Uilleann Pipes, Irish Harp, Low Whistle) hat sein zweites Soloalbum in erster Linie mit der Clairseach/Gaelic Harp aufgenommen, Cumha bedeutet Klage oder Melancholie und beinhaltet Eigenkompositionen, aber auch traditionelle Stücke.
Brendan spielt meditative Instrumentalstücke wie das traditionelle "Pibroch chlann raonailt", sein Spiel ist gekennzeichnet durch überraschende Rhythmuswechsel, Einsatz von Pausen und einer ruhigen Grundstimmung. Auch seine Eigenkompositionen sind im traditionellen Stil komponiert, "Tony's Cumha" ist einem verstorbenem Freund gewidmet und steht für beide Arten von Cumha, Tod und Trennung und "The white oak" hat Ring nach eigenen Worten von einem Baum gelernt, hier gesellt sich die Low Whistle dazu und verzaubert die wunderschöne Melodie. Das traditionelle Set "Gan ainm/Crowley's Reel" beginnt mit einer stillen Melodie und steigert den Pace für einen flotten Reel. Mit dem "Irish Icaro", ein Icaro ist ein Schamanen Gesang der Amazonas Indianer, endet das Album, Brendans Icaro beschreibt den Flug des Condors mit dem Klang der Low Whistle und Harfe.
Brendan Rings aktuelles Album regt dazu an die Augen zu schließen und mit dem Klang der Harfe dahinzuschweben.
© Adolf „gorhand“ Goriup


Goissahannes "Lonetal Impressionen"
Eigenverlag, 2015

www.goissahannes.de

Silvia (Flöten, Gesang) und Johannes Christ (Gesang, Gitarren, Mandoline, Bass, Perkussion) sind Goissahannes, auf ihrem aktuellen Doppelalbum vertonen sie Eindrücke von ihren Wanderungen durch das Lonetal mit 18 Liedern und Instrumentalstücken.
Die meisten Lieder hat Johannes selbst komponiert wie "Der Druide vom Haldenstein", ein Schlager im Country Stil. Silvia schrieb den Text zu "Papierschiffchen", eine einfache Ballade mit Flöte gesungen von Jana Christ. Rhythmische und balladenhafte Schlagermusik zieht sich durch das ganze Album, manchmal mit griechischem Flair dann wieder traditionell deutsch oder Country Folk. Etwas anspruchsvoller sind die selbst komponierten Instrumentalstücke wie das klassisch anmutende "Libellenflug", bei denen Johannes sein Können zeigt. Johannes vertonte auch Texte Schwäbischer Poeten wie "St. Jakobs Hochzeitsmagd" von Tobias Hafner (1833-1921) oder "Der Kaltenburger" von Christian Wagner (1835-1918). Beim Instrumentalstück "Lonetal" lässt Johannes Naturgeräusche einfließen, die sein Gitarrenspiel begleiten.
Johannes Christ ist ein guter Musiker, seine Lieder sind jedoch nicht mein Geschmack. Die im eigenen Studio gemachten Aufnahmen sind annehmbar, können allerdings nicht mit professionellen Studios mithalten.
© Adolf „gorhand“ Goriup


Stefan Saffer "Singers & Players"
Timezone, 2015

Der Leipziger Singer/Songwriter Stefan Saffer (Gesang, Gitarren) hat für sein sechstes Album zehn neue Songs geschrieben und nennt es nach seiner Band, den Singers & Players: Produzent und Multi-Instrumentalist Alex Wurlitzer (Gitarren, Dobro, Banjo, Lap Steel, Pedal Steel, Mandoline), Marius Leicht (Keyboards), Kevin Rödiger (Bass), Tony Wendenburg (Drums, Perkussion), den Sängerinnen Lisa Lowell und Liane Kunschke, Fiddler Ambrosius, Cellistin Hanna Höroldt, Toralf Friesecke an Trompete und Akkordeon sowie Erik Heimansberg am Saxophon.
Beim Titelsong gastiert Special Guest Aaron Jonah Lewis an Fiddle, Banjo und Mandoline, großartig gespielt und gesungener Bluegrass. „Scars“ ist ein rockiger Americana mit Orgel, Bass, Drums, Gitarren und Lap Steel, Saffers rauchige Stimme wird von Lisa Lowells voller kräftiger Altstimme begleitet. „Angel from the Jersey shore“ kommt im Reggae Rhythmus daher, Trompete und Saxophon stimmen ein und die Band rockt dazu und „Paper moon“ ist ein kerniger Rock Song mit Liane Kunschkes Chorstimme und treibendem Pace. Ambrosius an der Fiddle und Höroldt am Cello begleiten „From rebellion to redemption and then back“ mit ihrem Spiel, Lap Steel und Banjo lockern das Ganze auf und mit der Gitarrenballade „The rhythm of the river“ und dem Akkordeon klingt das Album aus.
Die Songs von Stefan Saffer sind abwechslungsreich und virtuos und authentisch vorgetragen, Americana aus Leipzig.
© Adolf „gorhand“ Goriup


The Funnyounguys "Tries & Triggers"
Timezone Records, 2015

Artist Video

www.thefunnyounguys.com

Die Schwestern Diana „Ali“ (Gesang, Akustikgitarre, Piano) und Anja „Kit“ DeBerg (Gesang, Akustik- und E-Gitarre) schrieben die 14 Songs für ihr Debütalbum und haben sie gemeinsam mit Eric Obst und Romin Katzer an den Drums und Percussion, Sascha Kriechenbauer und Flo Horn am Bass und Curley Kauper an der Harmonika aufgenommen.
Mit ihren kraftvollen Stimmen singen die Münchnerinnen abwechslungsreiche Songs von „Up and down“, einem up-Beat Rock’n’Roll, über den rhythmischen Popsong „Best friend“ bis zum mitreißenden Pop Rock von „Hollywood“ mit E-Gitarre und Harmonika Solo. „Miles away“ beginnt mit einem dreistimmigen a Capella Chor inklusive Felicia Peters, Akustikgitarren, Bass, Drums und Harmonika stoßen dazu und begleiten den rockig-folkigen Song. Akustikgitarre und Harmonika spielen den Blues, Ali und Kit begeistern mit ihrem wunderschönen kraftvollen Gesang bei „Stay Anna“ und bei „Far from home“ legen sie einen Zahn zu und der Blues hat etwas Jazziges. Moritz Hauk hat das Orchester Arrangement für die bluesige Popballade „River of gold“ geschrieben und mit dem Deutsch gesungenen „The German Song“ endet ein bemerkenswertes Album.
Obwohl der Stil durchaus unterschiedlich ist erinnern mich die beiden Power Frauen an das Allgäuer Duo Vivid Curls, tolle Songs, wunderbare Stimmen und eine gute Band.
© Adolf „gorhand“ Goriup


Jenna Glatt "Jenna Glatt"
Eigenverlag, 2014

www.jennaglatt.com

Die kanadische Singer/Songwriterin Jenna Glatt hat ein kurzes Debütalbum mit 8 Originalsongs, geschrieben mit Unterstützung von Songwritern aus Amerika, Kanada und Dänemark, aufgenommen.
Jenna singt mit schöner Stimme Popsongs, die ins Ohr gehen und professionell produziert sind, die aufwendigen Arrangements erinnern an Hitparadenmusik, die man täglich im Radio zu hören kriegt. Von der sanften Ballade „Let me be“ (J. Glatt/Aaron Del) über das rhythmische „X-ray“ (J. Glatt/Chris Chimene/Eddie Ferguson) bis hin zum schleppenden Rhythmus von „Pending love“ (J. Glatt/Silvanus LaToison) kommen die Songs ausnahmslos kommerziell daher. „Tonight“ hat Jenna allein komponiert, ein rockiger Popsong mit funkigen Einflüssen, der mir noch am besten gefällt.
Die Musik von Jenna Glatt hat durchaus Hitpotential, ehrlich gesagt hör ich da lieber Radio, ist abwechslungsreicher.
© Adolf „gorhand“ Goriup


Duo Grenszland "Kirschen teilen"
Nederossi, 2014

www.grenszland.de

Das Duo Grenszland besteht aus Johan Meijer (Gesang, Gitarre) und Jos Koning (Geige), sie haben für ihre CD 19 Lieder, Coverversionen und Originalsongs aufgenommen.
Sie spielen schwermütige Lieder vom verstorbenen Ostdeutschen Liedermacher Gerhard „Gundi“ Gundermann wie „Schwarze Galeere“, rhythmische Songs wie „In meines Vaters Land“ oder das poetische „Männer und Frauen“. Die Begleitung ist mit Gitarre und Geige zwar minimalistisch aber musikalisch hervorragend vorgetragen. Heinz Riedel hat Le Grand Jacques von Jacques Brel übersetzt, Meijer singt „Kleiner Johann“ zu stiller Begleitung, und der Russe Wladimir Wyssozki schrieb die Ballade „Schiffe liegen am Meer“, ebenfalls von Riedel übersetzt. Von Meijer stammt das sozialkritische “Die drei Ringe“ und von Koning der langsame Walzer „Nachtflug“.
Das Debütalbum des Duos ist eine stille Hommage an das Lied und vor allem an Gundermann, von dem elf Songs stammen.
© Adolf „gorhand“ Goriup


Andyra "Magie der Fantasie"
Timezone Records, 2015

Artist Video

www.andyra.at

Die Wiener Mittelalter Fantasy Folk Rock Band Andyra hat ihr Debütalbum mit sieben Songs, geschrieben von Sängerin Bettina Kiegler, Zhang Jun Hao und Helmut Müllner, veröffentlicht. Kiegler wird von Marcell Ivony an den Keyboards, Dóra Árpás an der Querflöte, Julia Kainz an der Violine, Peter Brezina an der E-Gitarre, Kristóf Szimán am E-Bass, Werner Scheighofer am Schlagzeug und Emanuel Zündels Chorstimme begleitet.
Kiegler hat eine schöne Sopranstimme, sie singt romantische Balladen wie „Das Lied des Fauns“, bei dem die Querflöte im Mittelpunkt steht, oder die Pianoballade „Avalon“ mit Geigenbegleitung. „Die Drachenreiter“ ist so etwas wie ein rockiger Rundtanz mit Violine und Querflöte und „Holt das Fass“ das obligatorische Trinklied mit Marschtrommel, E-Gitarre und einem Duett mit Zündel.
Die Musik von Andyra ist voller Klischees und Mainstream, da gibt es keinerlei Überraschungen, Mittelalter Folkrock nach Schablone, nach weniger als 30 Minuten ist es auch schon vorbei.
© Adolf „gorhand“ Goriup


Duo Tirando "Acoustic Guitars for Real"
Eigenverlag, 2016

www.duo-tirando.de

Die zwei Gitarristen Wolfgang Gutscher und Michael Breitschopf sind das Duo Tirando, am 11. März wird ihr Debütalbum in der Stadthalle in Niedernhall getauft. An einem Wochenende im Indian Summer 2015 haben sie sechs Instrumentalstücke und vier Songs aufgenommen, zwei Originalsongs von Gutscher, ein traditioneller Song und sieben Coverversionen.
Mit dem gechillten „Samba for Philip“ vom deutschen Musiklehrer Eddie Nünning eröffnen die beiden das Feuerwerk der Gitarren. Es folgen weitere Instrumentalstücke wie die wunderschöne Melodie „Dylan“ vom Briten Neil Stacey oder das rhythmische „Gypsy“ der beiden Franzosen Denis Roux und Samy Daussat. Die vier Songs bilden den zweiten Teil der CD, die Ballade „Falling slowly“ von Irischen Songwriter Glen Hansard stammt aus dem Film Once und erhielt 2008 den Oscar in der Kategorie bester Song. Das traditionelle „Scarborough Fair“ begeistert mit wunderbaren Gitarrenklängen und zweistimmigen Gesang und mit Gutschers Lied übers Loslassen „Let go“ klingt das Album aus.
Das Zusammenspiel der beiden virtuosen Gitarristen ist beeindruckend, Gutscher ist Instrumentenbauer und hat einige seiner Gitarren selbst gebaut und Breitschopf ist ein blutjunger talentierter Musiker.
© Adolf „gorhand“ Goriup


Paddy Murphy "Coffin Ship"
ATS Records, 2014

www.paddymurphy.at

Die Folkrock Band Paddy Murphy, Franz Höfler (Gesang, Banjo, Mandoline, Akustikgitarre, Mundharmonika, Bodhràn), Christoph Niederhuber (Gitarre, Gesang), Hermann Hartl (Fiddle, Gesang), Ingolf Wolfsegger (Bass, Tin Whistle, Gesang), Alexander Hewlett (Drums) und als Gäste Gerald Höfler (Akkordeon, Autoharp) und Hans-Jürgen Bart (Drums), hat ihr Debütalbum mit vier traditionellen und neun Originalsongs aufgenommen.
Im Stil der Großen der Szene spielen die Oberösterreicher punkig rockige Folksongs mit mehrstimmigen Gesängen, dominierenden Drum Beats und lautstarker Begleitung. Der rockige Titelsong von Höfler wird von der Tin Whistle, Fiddle, kraftvollen Gitarrenriffs und dem grölenden mehrstimmigen Gesang geprägt. Höfler singt die im schleppenden Rhythmus daherkommende Eigenkomposition „Take your life“ mit gefühlvoller Stimme und Wolfseggers „Dublin’s last hero“ wechselt von up-Beat Punk Rhythmus zu rockigem Sound mit Mandoline und Banjo. Die E-Gitarre und die Fiddle dominieren den traditionellen „Monaghan Jig“ und „Irish maiden“ wird vom Bodhràn, Drums und pulsierendem Bass angetrieben. Zum Ausklang gibt es beschaulichere Töne, „Sailing home for Christmas“ (Höfler/Wolfsegger) ist eine Folkballade mit Akkordeon.
Die CD ist professionell aufgenommen und die Jungs machen ihre Sache gut, Freunde der Stilrichtung sollten mal reinhören.
© Adolf „gorhand“ Goriup


Pete Cummins "Crooked Highway"
Sidekick Records, 2014

www.petecummins.com

Der irische Singer/Songwriter Pete Cummins hat sein zweites Soloalbum weitgehend solo aufgenommen, er spielt Gitarren, Mandolinen, Banjo, Bass, Perkussion und programmiert das Schlagzeug, Robbie Casserly an den Drums und Percy Robinson an der Pedal Steel begleiten die meisten Songs und dazu kommen einige Gastmusiker.
Neben neun Eigenkompositionen hat Cummins „No train to Cavan“ von seiner Landsfrau Lisa O’Neill aufgenommen, Drums, Pedal Steel, Banjo, Mandoline, Gitarre und Bass begleiten den schönen Country Blues. Kevin Malone erzeugt den Reggae Rhythmus bei „Gypsy Rose“, Tommy Moore singt die Chorstimme und Cummins überrascht mit toller Reggae Gitarre. Gerry Hendrick spielt beim Country Blues „Sacred ground“ die melancholische Sologitarre und Brian Harris rockt mit kraftvollen Riffs und Licks zum Banjo Pace bei “Just like a sock”. „Same old rounds“ ist eine Ballade mit Pedal Steel und Trevor Knight am Piano und Al Cowan übernimmt die Drum Sticks beim Bluesrock “Mrs Bloom’s girls”.
Pete Cummins ist seit 1965 in der Folkszene Irlands aktiv, doch erst 2008 veröffentlichte er sein erstes Soloalbum. Auf dem aktuellen Album begeistert er mit virtuoser Musikalität, tollen Songs und hervorragenden Gastmusikern.
© Adolf „gorhand“ Goriup


Richard Schumacher "I’ll be honest withya"
Eigenverlag, 2014

Für das aktuelle Album hat der aus Los Angeles stammenden Singer Songwriter Richard Schumacher (Gesang, Rhythmusgitarre, Dobro) zehn Originalsongs aufgenommen. Produzent Chad Watson (Bass, Akustikgitarre, Bass, Piano, Mandoline Posaune, Gesang), Vern Monnett (E-Gitarren), Brad Swanson (Drums, Perkussion, Gesang) und einige Gastmusiker haben ihn begleitet.
Schumacher singt wie es der Titel schon verspricht sehr persönliche und ehrliche Songs, meine Favoriten sind das bluesige „Twelve years down“ mit den Chorstimmen von Pam Loe und Joe Glover und tollen Gitarrensoli von Monnett, das rockige „Cattle drivers“ mit funkigem Gitarren Sound und „Melancholy Whiskey“, bei dem Dave Bernal an der Blues Harp und David Ralston an der elektrischen Slide Gitarre gastieren. Dazu kommen melancholische Country Balladen über die Alkoholsucht wie „The party’s over“ mit Marty Rifkin an der Pedal Steel oder über den Tod, „The reaper rides with me“.
Chad Watson konnte hervorragende Musiker für die Aufnahmen gewinnen, Richard Schumacher schreibt teilweise gute Songs, doch das Alter hat an seiner Stimme genagt und seine Texte spiegeln es wider.
© Adolf „gorhand“ Goriup


Mythemia "Weltenwanderer"
Eigenverlag, 2014

www.mythemia.com

Die Bielefelder Mittelalter Folkrock Band Mythemia, Shilan Anderson (Gesang, Flöten), Mark Philip Schröder (Gitarre, Cister), Thomas Pukrop (Geige, Cister, Gesang), Christian Falkenrich (Didgeridoo) und David Zegula (Schlagwerk), hat ihr Debütalbum mit elf Originalsongs aufgenommen.
Anderson singt in Deutsch und Englisch und beginnt mit "The journey", ein mystisch rockiger Song im treibenden Pace mit einem tollen Solo auf dem Didgeridoo. Die Band erzeugt mit akustischen Instrumenten und Andersons kräftiger Stimme einen bemerkenswert mitreißenden Rock Sound. Da gibt es die epische "Piratenballade" mit mehrstimmigen Yoho, das hypnotische "Asche zu Feuer" mit beschwörend gesungenem Refrain oder den Titelsong, der als Rockballade daherkommt. Marschtrommeln begleiten "Wanderer's path" und als Bonus Track gibt es die epische Geschichte "The selkie lady" zu hören.
Mythemia spielen tollen Mittelalter Folkrock, ohne lärmende E-Gitarren und pulsierende Bässe erzeugen sie einen kraftvollen akustischen Sound.
© Adolf „gorhand“ Goriup


Apparatschik "Live in Berlin"
Raumer Records, 2014

www.apparatschik.com

Apparatschik sind Matrosov aka Olaf Opitz (Gesang, Balalaika), Mischa aka Michail Saposchnikov (Knopfakkordeon, Gesang), Pasha aka Paul Milmeister (Kontrabass-Balalaika, Gesang) und Udarnik aka Alf Schulze (Schlagzeug). Die Berliner Band hat ein Live Konzert mit 14 traditionell osteuropäischen Volksliedern aufgenommen.
Es geht los mit dem traditionell gespielten up-Beat Kosaken Tanz Song „Marusia“, während „Balalaika“ zwar volkstümlich beginnt, sich aber immer mehr zu einem Rock Song entwickelt. „Uschiali“ kommt im Reggae Pace daher und „Ukrainski Disko“ ist Disco-Folk mit traditionellen Instrumenten. „Pod Oknom“ ist eine osteuropäische Ballade mit wunderschönem Zusammenspiel von Balalaikas und Akkordeon und „Kak Sa Donom“ beginnt mit einem a Kapella Kosakenchor und entwickelt sich zu einem rasanten Ska-Folk mit elektrisch verstärktem Balalaika Solo. Als Bonustrack gibt es den atemberaubenden „Balalaika Techno Trance“ zu hören.
Apparatschik verbindet traditionelle osteuropäische Musik mit modernen Elementen und erzeugt dabei einen beachtlichen Groove, hört doch mal rein!
© Adolf „gorhand“ Goriup


Deuter "Reiki: Hands of love"
New Earth Records, 2014

www.deutermusic.com

Deuter ist ein New Age Musiker und Reiki Praktikant, der in Deutschland geboren wurde und heute in den Bergen bei Santa Fe lebt. Seit den 70er Jahren hat er sich mit seiner Heil- und Meditationsmusik einen Ruf in der New Age Szene geschaffen.
Seine Kompositionen interpretiert er mit einer Vielzahl von Instrumenten, neben Piano und verschiedenen Keyboards spielt er Gitarre, Cello und Sitar, orientalische und asiatische Instrumente wie die Shakuhachi Flute, Sasz, Tar oder Tabla und andere Perkussionsinstrumente. Die Titel klingen so wie die Musik, „Morning light silhouettes“, „Cloud surfing“ oder „Hands of love“.
Mit dem finalen Stück „Free forever“ enden mehr als eine Stunde Meditationsmusik ohne irgendwelche Stilbrüche oder Rhythmuswechsel.
© Adolf „gorhand“ Goriup


Incantatem "Durch die Nacht"
Eigenverlag, 2014

www.incantatem.info

Incantatem ist eine Metal Band aus Hamburg bestehend aus Malte (Gesang, Gitarre), Johanna (Cello), Mella (Bass, Whistles), Chris (Gitarre), Dennis (Dudelsack, Schalmeien) und Thomas (Drums, Perkussion). Für ihre Debüt EP haben die Hanseaten fünf Songs aufgenommen.
„Furchtlos“ startet mit melodiösen mittelalterlichen Heavy Metal Klängen im Stil von Schandmaul oder In Extremo. „Geißle dich“ ist ein rasanter Metal Song mit Dudelsack, markigen Gitarrenriffs und treibendem Drum Pace und „Feuer der Lust“ eine romantische Heavy Metal Ballade mit Flötenklänge, Cello und stillen Dudelsacktönen.
Incantatem haben den Mittelalterrock nicht neu erfunden, können sich aber durchaus mit bestehenden Bands messen, mal sehen was da noch kommt.
© Adolf „gorhand“ Goriup


Schattenweber "Bilderspiel"
Eigenverlag, 2014

www.schattenweb.de

Die Hamburger Band Schattenweber sind die Spielleute Silva Loewenthal (Gesang, Viola da Gamba, Gitarre, Glockenspiel, Sternberg Fidel, Wortdichterei, Kompositionen), Kjenjo Loewenthal (Gitarre, Gesang, Mandola, Perkussion, Kompositionen), Isol Osiander (Blockflöten, Böhmische Harfe, Gesang, Wortdichterei, Kompositionen) und Meister Bezius (Djembe, Udo, Cajon, Bassrahmentrommel, Handpan, Perkussion, Komposition). Gemeinsam mit einer Reihe von Gastmusikern haben sie zwölf Lieder aufgenommen.
Silva singt „Das Feeräuberlied“ von der Schriftstellerin Maya Ilisch begleitet von Gitarre, Flöten, Perkussion, Stella Reimers an der Gotischen Harfe und Jens Balzereit am Kontrabass. Kjenjo schleift „Die Sense“ (Silva/Kjenjo) und singt, Bassgambe, Fidel, Sopranblockflöte, Cajon, Anja Rosenbrock am Bass und Anne Hoeltzenbein an Geige und Drehleier treiben ihn an. Silva singt das hypnotische „Umi no uta – Das Lied vom Meer“, Text und Musik stammen von ihr außer der japanisch gesprochene Text von Ayame Hosada. Isol vertonte Eduard Mörikes „Zauberleuchtturm“ zu einer schönen Ballade und singt es zur Böhmischen Harfe, Bassgambe, Udo und Bass Djembe und Silva schrieb den Text zu einer bretonischen Weise, „Ca ira / geteilte Pfade“. Dagmar Müller singt das Bonuslied, die Hymne „Ewig Licht“, sie spielt Englischhorn und Harfe, Gitarre, Bassrahmentrommel und Chorgesang von Kjenjo, Silva Isol und Meister Bezius begleiten sie.
Die Musik der Schattenweber unterscheidet sich von der großen Masse der Mittelalter Bands durch innovativen und sehr eigenständigen Sound.
© Adolf „gorhand“ Goriup


Williams Wetsox "Wohi? Wohi?"
Focus, 2016

www.wetsox.de

Seit 1979 spielt Williams Fändrich (Gesang, Gitarre) mit den Wetsox den boarischen Blues, 12 Alben gehen auf sein Konto und sein neuestes Werk hat er mit Mario Fix an der Orgel, Alex Bartl an den Drums und als Gastmusiker Michael Lutzeier (Baritonsax), Ludwig Seuss (Klavier) und Iris Adams Begleitstimme aufgenommen.
Der Titelsong von Fändrich ist ein up-Beat Blues mit treibendem Drum Pace, Orgel, Gitarre und tollen Saxophonklängen, dann singt Fändrich „I hob an Blues“ begleitet von brillantem Spiel an Gitarre und Klavier. Iris Adams begleitet Fändrich beim mitreißenden Bluesrock „Hoch die Humpen“ (Robert Gick) und Lutzeier und Fändrich begeistern mit tollem Zusammenspiel. „I bin a Gangster“ ist Jonny Guitar Watson gewidmet, Baritonsax und Gitarre und Adams begleiten die Geschichte. „s’Gsicht vo meim Voda“ kommt als Rock’n‘Roll daher und „So alloa“ ist ein schleppender Klavierblues mit Slide Gitarre. Als Zugabe gibt es noch zwei Songs von der 1994er CD mei Herz gherdn Blues, eins mit der alten Besetzung (bis 2010) und einen Song mit Groover Krüger an der Slide Gitarre, „Wenn du lebst“.
Zwölf neue Songs haben Williams Wetsox für das aktuelle Album aufgenommen, zwei davon geschrieben von Robert Gick. Meiner Meinung nach das beste Album seit 2010, die älteren kenne ich nicht.
© Adolf „gorhand“ Goriup


Katie Kern & Angel Creek "It is gonna work out"
Lindo Records, 2016

www.katie-kern.net

Katie Kern (Gesang, Gitarren) ging 2008 einige Monate nach Nashville, Tennessee, um die dortige Musikszene zu entdecken. Zurück in Wien gründete sie die Band Angel Creek; Karin Daym (Bass), Carl Kaye (Gitarren, Pedal Steel, Dobro, Mandoline, Akkordeon Keyboards, Gesang) und Joachim Sieberer ((Drums). Ihr aktuelles Album hat sie in Nashville mit Fiddler Aaron Till und Gitarrist Mike D. Fried als Gäste und in Wien mit Al Cook an der National Steel aufgenommen.
Der Titelsong von Kern ist ein toller Blues Rock mit Steel Gitarre, Dobro, Orgel und Kerns kraftvollem Gesang. Neben den Gastmusikern hatte Kern auch zwei Songwriter aus Nashville zur Unterstützung, Bob Saporiti und Denise Fussell, gemeinsam mit Brent Moyer komponierten sie den Blues „It‘s not about nice“, Bass/Drum Pace, Steel Gitarre und Akkordeon begleiten Kern. Fried spielt das Gitarren Intro für „That’s the way“ (Kern/Fussell), eine romantische Country Ballade mit wunderschönem Spiel an der Fiddle. „Blame it on the weather“ (Kern/Saporiti) ist ein melancholischer Country mit Mandoline, Steel Gitarre und schönen mehrstimmigen Gesängen, während Kerns „Push the right buttons“ mit Cajon Akkordeon überrascht. Von Graham Parsons hat die Band drei Songs gecovert, mein Favorit ist der großartig gespielte up-Beat Song „Oooooohh Las Vegas“. Ein weiterer Höhepunkt ist das Zusammenspiel mit Al Cook beim old style „Yearning Blues“.
Man hört den Songs den Einfluss aus Nashville an, Katie Kern hat ein authentisches Americana Album produziert, sie hat eine kraftvolle Stimme und die Aufnahmen sind musikalisch virtuos.
© Adolf „gorhand“ Goriup


Mainfelt "Midsummer" [EP]
nordpol records, 2016

Artist Video

www.mainfelt.com

Die Vintschgauer Band Mainfelt stellt sich mit einer EP vor, Patrick Strobl (Lead-Gitarre, Gesang), Kevin Prantl (Banjo, E-Gitarre, Harmonika, Gesang), Veit Rinner (Bass, Kontrabass, Gesang) und Wilhelm Theil (Drums, Perkussion, Akkordeon, Gesang) haben sechs Songs von Strobl aufgenommen.
Vom up-Beat Bluegrass Song „All my ghosts“ mit tollem Banjo Spiel und atemberaubenden Pace über den folkigen Love Song “My heart” mit atemberaubendem Chorgesang und relaxtem Banjo Pace bis zum rockigen Titelsong überzeugen die vier Südtiroler mit musikalischer und gesanglicher Virtuosität. Das Banjo erzeugt den mitreißenden Pace bei „Soar“, Rhythmuswechsel zu episch balladenhafter Sequenz und wieder treibt das Banjo die Mitspieler an.
Mainfelt hat mich mit ihrem Erstling begeistert, selten hört man Americana dieser Qualität von europäischen Musikern, hoffentlich gibt’s bald eine volle CD.
© Adolf „gorhand“ Goriup


Richard Dobson & W.C. Jameson "Plenty Good People"
Brambus Records, 2016

www.richard-j-dobson.ch

Die beiden Singer/Songwriter Richard Dobson und W:C: Jameson werden in Texas als lebende Legenden gefeiert, nun haben sie gemeinsam ein Album mit neun Originalsongs und einer Coverversion aufgenommen. Begleitet wurden sie von Andre Mathews (Gitarren), Kenny Williams (Bass), Javier Chaparro (Violine), Franci Jarrard (Akkordeon, Keyboards, Gesang), Lynette Perkins (Perkussion, Gesang) und Rick Dinsmore (Chorgesang).
Gemeinsam haben Dobson und Jameson vier Songs komponiert, „Hard Rock Arkansas“ ist ein mitreißender up-Beat Country Rock mit einem tollen Gitarrensolo von Mathews und der Titelsong ein gemäßigter Country Song mit tollem Chorgesang. Jameson schrieb das rhythmische „I‘m waiting“, Akkordeon und Gitarre spielen ein schönes Duett, und von Dobson stammt der virtuos vorgetragene Country Blues „Living with a loaded gun“. „A step away from homeless“ von Dobson und Charley Stefl ist ein episch dramatischer Country Song und als Draufgabe gibt’s Willie Nelsons Twostepp “Me and Paul” zu hören.
Dobson und Jameson haben geneinsam mit hervorragenden Musikern etwas weniger als 30 Minuten authentischen Country mit texanischen Wurzeln produziert.
© Adolf „gorhand“ Goriup


Rowan Ross "Fireflight"
Eigenverlag, 2014

www.rowanross.com

Singer/Songwriter Rowan Ross (Gesang, Gitarre, Violine, Harmonium, Piano) aus Glasgow hat sein zweites Album mit elf Originalsongs gemeinsam mit Iain Hutchinson produziert. Bei den Aufnahmen wurde er von Calum Scott (Drums, Perkussion), Rick Standley (Kontrabass), Iain Sandilands (Marimba, Glockenspiel), Rory Clark (Waldhorn, Trompete), Rosie Townhill (Cello) und Ben Talbot-Dunn, Mark Rafferty und Sam West als Gastsänger begleitet.
Ross singt stille Gitarrenballaden wie "Perfect catch" begleitet von Kontrabass und Cello, poppige Songs wie "Low level love" mit Rafferty an der Maultrommel, Sandilands an der Marimba und virtuos folkiger Fiddle oder das jazzige "Talk of the town" mit Piano, Gitarre, Kontrabass und Drums. "Happy hunting ground" (Colin McGeoch/Rowan Ross) ist eine bluesige Ballade mit Gitarre, Violine, Kontrabass und Drums und "Character actor" ein rockiger Popsong mit Cello und Hörnern und den Stimmen von West und Rafferty. Der Titelsong ist eine Co-Komposition von Talbot und Ross, Hörner, Cello, Piano, Gitarre, Violine, Kontrabass und Drums begleiten das Duett der beiden, eine hymnenartige Ballade.
Rowan Ross ist ein hervorragender Musiker und Songwriter und hat gemeinsam mit seinen Musikern ein tolles Album zwischen Pop und Folk mit einer Prise Jazz und Rock aufgenommen.
© Adolf „gorhand“ Goriup


Wyrdamur "In praebibo mortis"
Eigenverlag, 2014

www.reverbnation.com/wyrdamur

Wyrdamur ist eine interdisziplinäre Truppe von Musikern und Unterhaltern aus Spanien. Auf ihrem Konzeptalbum erzählen sie eine Geschichte, die in Askania, der weißen Stadt des antiken Irlands beginnt.
Nach dem episch orchestralen Prolog „Genesis de las huestes“ (Genesis der Gefährten) erklingen Gaitas und Trommeln, „Askania la capital“. Trommeln, Gaitas, Schalmeien und Chorgesang künden an „Wyrdamur ha llegado“ (Wyrdamur ist angekommen) und Bouzouki, Flöten und Trommeln begleiten „La leyenda“. Die Geschichte spinnt sich durch das Album und kann im Booklet mitgelesen werden, allerdings in Spanisch. Das Titelstück wird vom Wechselgesang des epischen Solisten und der ihm folgenden Menge dominiert und „Danza das meigas“ (Tanz der Hexen) ist ein rockiger Song mit authentisch antiken Musikinstrumenten. Und am Ende verbleibt nur die Asche, „Solo quedarán cenizas“.
Die Musik von Wyrdamur kann man als mittelalterlichen Heavy Folk bezeichnen, Live muss das Ganze ein beeindruckendes audiovisuelles Erlebnis sein.
© Adolf „gorhand“ Goriup



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