FolkWorld Ausgabe 40 11/2009

FolkWorld CD Kritiken

Headwater "Lay You down"
Label: Nowhere Town Records; 2008
Seit 2001 begeistert die aus Vancouver, British Columbia, stammende Akustikband Headwater die kanadische Countryfolk Szene mit ihren virtuos gespielten und gesungenen Songs. Die beiden Schulfreunde Jonas Shandel (Gitarre, Banjo, Gesang) und Matt Bryant (Mandoline, Gitarre, Gesang) haben sich mit Tim Tweedale (Steel Gitarren) und Patrick Metzger (Kontrabass, Gesang) zusammengetan und mit Unterstützung von Produzent Marc l’Esperance (Drums, Gesang), Tyson Maylor (Piano, Akkordeon, Orgel) und Leah Abramson (Gesang) elf neue Songs für ihr zweites Album „Lay You down” aufgenommen.
Angefangen vom mitreißenden Bluesrock „Death of me“ mit toller Steel Gitarre, Banjo, Orgel und Gesang beweisen die Jungs, dass sie hervorragende Musiker sind. Sie spielen schöne Countryballaden mit Akkordeonbegleitung wie „Picture Show“, rasanten Bluegrass wie bei „Brown Stone Road“, gefühlvollen Blues wie bei „Under the Rocks and Stones“, aber auch rockige Songs wie „Freight Train“. Dabei prägen Steel Gitarre, Banjo, Keyboards und Gitarren die Melodie während Bass und Schlagzeug die treibenden Rhythmen erzeugen. Bei den stillen Songs wie „Follow you around“ sind es vor allem Steel Gitarre und Piano, die die schönen Gesänge begleiten.
Das Album besticht mit wunderschön harmonischen Songs, die von den Musikern perfekt aufgenommen und arrangiert wurden. Obwohl es auch durchaus rhythmische Highlights gibt, so liegt der Schwerpunkt meist auf den gefühlvollen Gesängen und der melodiösen Begleitung. Wer gerne melancholisch, bluesigen bis rockigen Americana hört, ist hier richtig.
www.headwater.ca
Adolf 'gorhand' Goriup


Bini Zuchini "Ondrweags"
Label: Virus Music; 2008
Hinter dem schwäbischen Musikduo Bini Zuchini stehen die beiden Gründungsmitglieder der Folkband Lumpenpack Albert Bücheler (Gesang, Akkordeon, Harmonika, Melodica, Flöten) und Martin J. Waibel (Gitarren, Irish Bouzouki, Mandoline, Bass, Gesang). Für die Aufnahmen zu ihrem Debütalbum „Ondrweags“ haben sie mit Sonja Bumiller (Bass, Gesang) und Barry Lyons (Drums, Bodhràn, Bongos) zwei Mitglieder ihrer Band Virus als Gastmusiker eingeladen.
Die zwei Instrumentalstücke und elf Lieder stammen alle aus der Feder der beiden Musiker und werden ausnahmslos im schwäbischen Dialekt gesungen. Es beginnt mit dem dramatisch vertonten „Räuberrequiem“, bei dem das Zusammenspiel von Akkordeon, Bouzouki und Gitarre hörenswert ist. Darauf folgen der fetzige Bluesrock „B 30“ mit Lyons am Schlagzeug, das im Liedermacherstil geschriebene „Zeit“ und die etwas experimentell überarbeitete traditionell keltische Melodie „Drowsy down“ mit Mandoline, Bouzouki, Akkordeon und Bodhràn. Beim rockigen „Pudel“ erzeugen Lyons und Bumiller einen tollen Rhythmus, der gemeinsam mit E-Gitarre und Akkordeon den Sprechgesang begleitet und bei der still leidenschaftlichen Tune „Staub aus Gold“ spielen die beiden nur Mandoline und Melodica. Der stille Blues „Ledschd Nachd“, der mit Punk Passagen gewürzte Reggae „Bobby Marley“ und die melancholische Ballade „Wenn du gehst“ ergänzen das vielseitige Programm.
Mir hat das Debütalbum der beiden außerordentlich gut gefallen. Die beiden sind tolle Musiker und ansprechende Sänger und ihr Repertoire lässt nichts zu wünschen übrig. Hört euch doch mal ein paar Töne von unterwegs an.
www.bini-zuchini.de
Adolf 'gorhand' Goriup


Naomi Sommers "Gentle as the Sun"
Label: American Melody; 2008
Naomi Sommers ist in New England aufgewachsen und hat dort bereits als Kind im Rahmen der Familie Musik gemacht. Nach ihrem Studium zog sie nach Boston um eine Solokarriere zu starten. „Gentle as the Sun” ist ihr zweites Soloalbum mit 13 eigenen Songs und einer Coverversion, aufgenommen in Nashville, Tennessee. Sommers singt und spielt die Akustikgitarre und wird von einigen hervorragenden Musikern aus Nashville und von ihrer Familie und ihren Freunden als Chorsänger und an Gitarren, Piano, Mandoline, Fiddle, Dobro, Banjo, Harmonika, Trompete, Keyboards, Bass und Drums begleitet.
Die CD beginnt mit der melancholischen Countryballade „Two Sparrows“, bei dem Sommers ihre sanfte und warme Stimme erklingen lässt. In dieser Tonart geht es dann meist weiter: Stille teilweise traurige Songs erzählen von verlorener oder ferner Liebe und werden von perfektem Arrangements begleitet. Melancholie beherrscht die Musik von Sommers, so ist der Titelsong ein Liebeslied, bei dem der sanfte Gesang vom traurigen Klang von Piano, Mandoline und Dobro begleitet wird. „Sea of Heartbreak“ ist ein klassischer Countrysong von H. David und P. Hampton mit tollem Zusammenspiel von Fiddle, Banjo, Dobro und Mandoline. Etwas rhythmischer geht es auch bei „It’ll be alright“, einem weiteren Countrysong, zu. Tim Crouch spielt ein hervorragendes Fiddlesolo, das prompt von Al Perkins am Dobro beantwortet wird. Dazu gibt’s Richard Bailey am Banjo, Kirk „Jellyroll“ Johnson an der Harmonika, Pete Wasner am Piano und Dave Pomeroy (Kontrabass) sowie Pat McInerney (Drums) zu hören. Am besten gefällt mir „Hard to love you“, ein melancholischer aber mitreißender Blues, bei dem Daniel Rosenthal an der Trompete und Naom Weinstein an der E-Gitarre brillieren.
Sommers schreibt schöne Balladen und ist eine gute Sängerin, aber für meinen Geschmack ist bei ihren Liedern die Melancholie zu vorherrschend. Die rhythmischen Songs gefallen mir jedenfalls besser, wer aber gerne stille Balladen hört, kommt hier voll auf seine Kosten.
www.naomisommers.com
Adolf 'gorhand' Goriup


The Paul Daly Band "Emeralds and other Gems"
Label: PeeDee Records; 2008
Die in München ansässige The Paul Daly Band besteht aus dem Dubliner Paul Daly (Gesang, Bouzouki, Mandola, Banjo, Gitarre), dem Liverpooler Phil Newton (Bass, Gesang), dem aus Norwich stammenden Paul Wyett (Gesang, Harmonika, Gitarre) und dem Berner Bernie Bigler (Saxophon, Flutes, Whistles, Harmonika, Gesang). Die vier erfahrenen Musiker haben gemeinsam mit Paul Richards (Melodeon, Mandoline) ihr neues Album „Emeralds and other Gems“ mit drei Songs von Bandleader Daly, vier Coverversionen und zehn traditionellen Songs aufgenommen.
Es geht auch gleich los mit zwei Originalsongs, dem rhythmisch melodiösen „Belfast Dream“, einem Lied über ein friedliches Belfast, und einem rasanten Lilting Song über den „St. Patrick’s Day in Munich“. Sofort fallen die perfekten mehrstimmigen Gesänge wie auch das solide Spiel der Musiker auf; Gitarre, Bass, Banjo, Melodeon und Flöte begleiten die typisch irischen Folksongs. Es folgt der Luka Bloom Cover „Couldn’t have come at a better Time“ mit tollem Zusammenspiel von Flöte, Mandoline und Bass, bevor die ersten traditionellen Songs erklingen; traditionelle schwungvolle Whisky Balladen wie „Rare old Mountain Dew“, humorvolle Songs wie „Auld Dun Cow“, bei dem Bigler das Saxophon spielt, aber auch weltbekannte Gassenhauer wie „Irish Rover“ oder „I’ll tell me Ma“. Egal ob traditionell, gecovered oder originale Songs, alles klingt 100% Irish, melancholische Balladen wie Dalys „Like melting Snow“ ebenso wie die Lilting Polka „The Waxies Dargle“ oder sogar der Bluegrass Song „Katie Daly“. Mein Lieblingssong ist der Waterboys Cover „Fisherman’s Blues“, der mit Harmonika, Banjo und Chorgesang hervorsticht.
Das Album ist eine gut gelungene Mischung von populären Songs, traditionell irischer Musik und humorvoll bis nachdenklichen Texten; die optimale Musik fürs Pub oder die Irish Party im eigenen Garten, denn tanzbar ist das Ganze auf jeden Fall.
www.create.moonfruit.com
Adolf 'gorhand' Goriup


Zengarten "Tokio Tattoo"
Label: Eigenverlag; 2008
Der in Tirol geborene bildnerische Künstler und Poet Toni Kleinlercher ist 2003 nach Japan emigriert und hat sich dort im vergangenen Jahr mit seinem Debütalbum „Tokio Tattoo“ als Liedermacher versucht. Kleinlercher hat dafür zehn Lieder geschrieben und sich selbst an der akustischen Gitarre begleitet. Bei den Aufnahmen wurde er von einer Reihe japanischer Musiker an Gitarren, Bass, Flöte und Schlagzeug begleitet.
Die CD beginnt mit dem rhythmisch bluesigen „Schau und schau“, das mit schönen Gitarrensoli und Bassläufen hervorsticht. Kleinlercher hat eine gute Gesangsstimme, aber durch seinen Schwerpunkt auf der Poesie und den Texten wirkt der Gesang manchmal nicht flüssig wie beim melancholischen „Gegenwart“. Immer wieder bricht dabei entweder der Gesang den Rhythmus, oder Kleinlercher muss sich mit sinnlosen Lautfolgen behelfen wie beim Titellied oder Wörter künstlich in die Länge ziehen und den Sprachrhythmus verändern wie bei „Junge Landschaften“. Am besten gefällt mir noch das jazzige „Mizu To Koori“, bei dem japanischer Meditationsgesang mit eindringlichen Texten und Masahiro Sawadas tollem Kontrabassspiel zu einem tollen Song vereint werden.
Kleinlercher ist sicherlich ein bemerkenswerter Gesamtkünstler, aber seine Musik ist nicht nach meinem Geschmack; da fehlt die Flüssigkeit und Natürlichkeit der Rhythmen und Harmonien. Für mich wirkt das Ganze wie ein schlecht gemaltes abstraktes Bild. Hier findet ihr mehr über sein Schaffen.
www.zengarten.jp
Adolf 'gorhand' Goriup


Saitenwynd "Haam! Foddgenn und widder haamkumma!"
Label: Eigenverlag; 2008
Seit 1982 pflegt die fränkische Band Saitenwynd sowohl die heimische Folklore wie auch die ihrer zweiten Heimat, Irland. Mit dem neuen Album „Haam! Foddgenn und widder haamkumma!“ hat das Quintett bereits ihr viertes Album veröffentlicht. Sabine (Tin Whistles, Gesang) und Kurt „Dixi“ Schleicher (Gesang, Gitarren, Ukulele), Richard Schmitt (Gitarre, Bodhràn, Harmonika, Djembe, Tabla, Bass, Gesang), Siglinde Hornung (Violine) und Norbert Rösch (Bass, Akkordeon) haben dafür 15 Lieder von Kurt Schleicher im fränkischen Dialekt aufgenommen.
Dementsprechend ist der irische Einfluss auf dem neuen Album nicht so ausgeprägt. Da gibt es das mexikanisch anmutende „Host du kann Spiegl dehamm?“, dessen feuriger Rhythmus von Tin Whistle, Violine und Trompete (Erich Wochele) begleitet wird, aber auch das volkstümliche „Schümpfn“ mit Robert Pohl am Bariton und Harald Kotschenreuther am Akkordeon. Immer wenn die Tin Whistle und Violine gemeinsam erklingen wird es doch etwas folkig-irisch wie bei „Irish Gift“ oder bei der bluesigen Liedermacher Ballade „Lügn“. Am besten gefallen mir die fünf wenn sie den Blues spielen. Schon vor acht Jahren entstand der mitreißende „Kuung mit haam Blues“ im schleppenden Rhythmus einer durchzechten Nacht. „Drück halt wieder!“ ist ein Zigeuner Swing mit tollem Violinen- Bass- und Gitarrenspiel und „Die Zeit“ ein melancholischer Blues mit Rösch am Akkordeon und wunderschönen Chorgesängen. Mein Favorit ist das funkig-bluesige „Ich trouch den Müll nou“. Fränkischer Rap Gesang vermischt sich mit souligem Chorgesang, grooviger Gitarre, pulsierendem Bass und melancholischer Violine.
Das Album ist eine hörenswerte Mischung aus Liedermacher- Folk- Blues- und volkstümlicher Musik. Die Texte wurden für die, die des Fränkischen nicht kundig sind, abgedruckt und sind sicher lesenswert.
www.saitenwynd.de
Adolf 'gorhand' Goriup


Atsiaktonkie "Four Wolves Prophecy"
Label: Red Road Music; 2008
Der aus dem Akwesasne Territorium (Mohawk) zwischen New York und Kanada stammende Singer/Songwriter Atsiaktonkie hat mit „Four Wolves Prophecy“ sein erstes Soloalbum nach der Trennung von der Native American Folk Rock Band December Wind veröffentlicht. Der Sänger und Gitarrist wurde bei den Aufnahmen zu den 14 selbst komponierten Songs von Matt Dailey (Akustikgitarre, Gesang), Billy Lashomb (Drums, Gesang), Bobby Jacobs (Bass), Stacy Herne (Gesang) und Produzent Dave „Bodingo“ Anderson (Lead-Gitarre) begleitet.
Die Songs erinnern mit ihren eindringlichen mehrstimmigen Gesängen immer wieder an die traditionelle Musik des Native American Volkes wie bei den rhythmisch melodiösen Rockballaden „Fly with me“ oder „Last tribal Nation“. Bei „Born on a Rezervation“ gibt es eine interessante Mischung aus Native American Musik und Folkrock zu hören. Dann folgen melancholische Balladen wie „Waterfall“, aber auch rhythmischer Poprock wie bei „Mother Earth“. Mein Lieblingssong ist das bluesige „Hey Yo!“, dessen schleppender Rhythmus von Andersons E-Gitarrensolo und Atsiaktonkies leidenschaftlichen Indianergesängen angetrieben wird. Ein weiterer Höhepunkt ist der rasante Folkrock von „Fisherman“ mit großartigem Akustikgitarren Solo und Hernes souligem Chorgesang.
Das Debütalbum von Atsiaktonkie ist eine gelungene Sammlung von Songs, die zwar Mainstream sind, aber dennoch mit den interessanten Arrangements und den soliden musikalischen Leistungen auftrumpfen. Reinhören zahlt sich auf jeden Fall aus.
www.atsiaktonkie.com
Adolf 'gorhand' Goriup


Reencuentros "My Spirit Sings"
Label: Eigenverlag; 2007
Reencuentros ist ein Projekt des vor zehn Jahren nach Europa gekommenen Indianers John Mauricio Salazar (Gesang, Stammesgesänge, Flöten, Okarinas, Panflöte, indianische Trommeln) und einer Reihe von hervorragenden Musikern an Instrumenten aus verschiedenen Kulturen. Da treffen chinesische Flöten auf die indianische Zampona, die kleine Andenflöte (Quena) oder die japanische Schakujachy. Die klassische Gitarre erklingt ebenso wie das Cello, die Viola und die Violine während Schlagzeug (Markus Kullman), Bass (Nestor Crespo) und E-Gitarre (Patrick Damiani) für moderne Klänge sorgen. Dazu kommen dann noch Mandoline, die türkische Laute Saz, die südamerikanische Charango, afro-kubanische Perkussionsinstrumente, Didgeridoo und vieles mehr. Für sein sechstes Album hat Salazar 13 Songs aufgenommen, traditionelle wie auch Coverversionen.
Die CD beginnt mit „The Dance“, einem Song der beiden aus Neu Mexiko stammenden Robert Mirabal und Reynaldo Lujan, und den mitreißenden Stammesgesängen von Salazar. Trotz der Streichinstrumente, modernen Gitarren, Bässen und Schlagzeug hört man deutlich den Sound der Native American heraus. Der stille und dennoch eindringliche Klang der indianischen Flöten und Trommeln beherrscht das Klangbild und exotische Instrumente wie Didgeridoo (Dieter Iby) wie bei „Matshury“ oder Sixto A. Alfaros „Diaspora“ fügen sich nahtlos in den meditativ rhythmischen Sound ein. Bei „Cheyenne Dance“ vermischen sich indische Trommeln, klassisches Streichquartett und Orchesterarrangement mit dem Klang der Panflöte und den Gesängen der Cheyenne. Salazar singt zwei weitere Songs von Mirabal/Lujan, eines von Alfaro wie auch eine Coverversion von Ruben Alvears “Otavolo”.
Das Zusammenspiel von Charango (Joselo Gonzalez) und Geige (Nikos Mavridis) bei Alfaros „Siwar Dance“ passt ebenso perfekt wie Liv Wagners Gesang sich mit klassischer Gitarre (Nestor Crespo) und den afro-kubanischen Perkussionen von Heinrich Klingmann bei „Stone Change“ zu einer Einheit verbindet.
John M. Salazar verschmelzt in seiner Musik die alte naturverbundene Kultur seiner Väter mit der Musik der Welt, die er seit seiner Ankunft in Europa und bei seinen Reisen um den Planeten kennen gelernt hat. Die Songtitel offenbaren mit ihren bilderreichen Namen oft ihre Herkunft und Bestimmung (The Dance, Celebrate the Sun, Thunder Cloud Mountain, May you walk in Sunshine) ebenso wie es Covergestaltung und die im Spanischen verfassten Covertexte verraten.
www.reencuentros.de
Adolf 'gorhand' Goriup


Mélissa Laveaux "Camphor and Copper"
Label: No Format; 2008
Die in Montreal geborene Jazz Sängerin und Gitarristin Mélissa Laveaux hat für ihr Debütalbum „Camphor and Copper“ sieben eigene Songs, zwei Coverversionen und einen traditionellen Song aufgenommen.
Die Tochter zweier Einwanderer aus Haiti wuchs im englischsprachigen Ontario auf und musste lernen die drei verschiedenen Kulturen und Sprachen (frankophones Kanada, anglistisches Kanada und das kreolische Haiti) unter einen (ihren eigenen) Hut zu kriegen. So darf es nicht wundern, wenn die sehr persönlichen Texte auch in allen drei Sprachen gesungen werden. Die CD beginnt mit dem englischen „Scissors“ und Méls außergewöhnlichem Gitarrenspiel, begleitet von Tabla, Bass und dem ebenso einzigartigen Gesang. Der rasante Rhythmus wird von Laveaux in die Einzelteile zerlegt und gesanglich wie auch mit Gitarre begleitet; dabei seufzt, stöhnt, flüstert und spricht die Künstlerin während sie die Gitarre pickt. Rhythmischer Trommelgesang aus Indien und die Tabla eröffnen das melancholisch anmutende „My Boat“, bei dem der Bass den Pace bestimmt und Laveaux in Englisch wie auch in Französisch singt. Die Melodica begleitet den gefühlvollen französischen Gesang bei „Chère Trahison“ und „Ulysses“ wird nur sparsam von Händeklatschen und Gitarrenpicking begleitet. Nach einem ersten Interlude geht die Reise nach Haiti und es folgen zwei kreolische Songs, darunter das traditionelle „Dodo titit“ mit ausgesprochen einfachem Arrangement, aber tollem Rhythmus. Es folgen die von Elliott Smith stammende Coverversion des folkig-rhythmischen „Needle in the Hay“ und ein zweites gesprochenes Interlude. Mit dem stillen nur von der Gitarre und Kontrabass begleiteten „Akeelah’s Heel“ und dem mit Bläsereinsätzen und Akkordeon garnierten bluesigen Eartha Kitt Cover „I want to be evil“ endet das bemerkenswerte Erstlingswerk der 24 Jahre jungen Künstlerin.
Die Musik von Mélissa Laveaux bewegt sich irgendwo zwischen Jazz, Blues, Folk und Weltmusik und sprüht vor innovativen Ideen. Mit viel Selbstvertrauen erzeugt sie einen ihr eigenen Sound und überzeugt mit viel Musikalität und einer bemerkenswerten Stimme. Ich bin begeistert und ihr?
www.myspace.com/melissalaveaux
Adolf 'gorhand' Goriup


Lisa Marshall "Simple"
Label: Honeysuckle Records; 2008
Lisa Marshall wurde in Virginia geboren und lebte im Laufe ihres jungen Künstlerlebens in Los Angeles, Kalifornien, Seattle, Washington State, und Austin, Texas. Die Sängerin und Multiinstrumentalistin hat ihr Debütalbum „Simple“ mit sechs Eigenkompositionen in Seattle aufgenommen und zog dann weiter nach Austin um ein ausgiebige Tour im Südosten der Staaten vorzubereiten.
Die CD beginnt mit dem bluesigen Gospel Soul von “Swamp Song”, der Single Auskoppelung. Marshall begleitet ihren leidenschaftlichen Gesang mit Gitarre und mitreißendem Schlagzeug, dazu kommt Scottie X. mit groovigem Bassspiel. Der Titelsong ist ein stiller Blues mit tollen Chorgesängen der Dirty Girls aus Austin und „Bring yourself back“ eine orchestrale Bluesrockballade. Eric Manegold spielt die Drums beim melancholischen „Sooner or later“, bei dem Marshall zur Flöte greift, und Nick Salzetti erzeugt den mitreißenden Rhythmus bei „High on her Perch“; dazu kommt Kevin Fallon mit einem rockigen Gitarrensolo und natürlich der kräftige Gesang von Marshall. Ihre unvergleichliche Stimme hat ein enormes Klangspektrum und kann mit ganz großen Sängerinnen wie Aretha Franklin, Tina Turner oder Janis Joplin verglichen werden. Von diesen Größen wurde sie auch musikalisch inspiriert, was man beim rasanten „Got 2 see You“ heraushört. Ike und Tina Turner haben das in ihren besten Zeiten auch nicht besser gemacht. Atemberaubender Bassgroove von E. Pruitt, Marshalls Harmonikaspiel, rhythmische Bläsereinsätze und der kräftige Gesang erinnern fast ein wenig an „Nutbush City Limits“.
Lisa Marshall ist sicherlich eine der talentiertesten R&B und Soul Sängerinnen, eine hervorragende Musikerin und Songwriterin und mit diesem Album im Gepäck wird sie die Südstaaten im Sturm erobern. Ein perfektes Debütalbum, wenn da nicht die schon fast lächerliche Spiellänge von nicht mal 30 Minuten wäre…Schade, aber reinhören zahlt sich jedenfalls aus.
lisamarshallmusic.com
Adolf 'gorhand' Goriup


Liederleute "Nord-Ost-Süd-West"
Label: Bluebird Café Berlin Records; 2008
Es ist Frank Reglin vom Verein Profolk zu verdanken, dass sich die sieben Liedermacher aus allen Ecken Deutschlands beim jährlichen Vereinstreffen über den Weg liefen um gemeinsam zu musizieren. Aus dieser Idee entstanden nicht nur regelmäßige gemeinsame Konzerte, sondern auch die gemeinsam produzierte CD der Liederleute mit 14 Liedern, zwei von jedem.
Die musikalische Reise durch Deutschland beginnt im hohen Norden in Schleswig Holstein mit Kay Kankowski (Tosse) und seinem bereits elf Jahre alten Lied „Da gibt es noch mehr“. Mit heiserer Stimme singt Kay zur bluesigen Begleitung mit Gitarre, Piano, Bass und Schlagzeug; für mich eine tolle Entdeckung.
Dann geht es weiter nach Osten zum Brandenburger Bänkelsänger Michael Günther, der die melancholisch rockige Ballade „Sing ein Lied für mich“ (2006) zum Projektnamen für seine aktuelle Tour ausgewählt hat. Michael hat eine schöne kraftvolle Gesangsstimme, die beim großartigen E-Gitarren Solo keineswegs im Hintergrund bleibt; atemberaubender Rockgesang.
Der aus dem niedersächsischen Hannover stammende Liedermacher und Kabarettist Christoph Knop steuert den im ¾ Takt gespielten Blues „Wenn das Wetter umschlägt“ (2007) bei. Er begleitet seinen sonoren Gesang am Piano und am Akkordeon und jazzige Bassläufe und Schlagzeug begleiten „Mir geht’s gut“.
Ein wenig weiter südöstlich kommen wir nach Halle, Sachsen-Anhalt, wo Paul Bartsch für seine Wortspiele und Metapher bekannt ist. „Manchmal“ (2008) ist ein engagierter Song im Reggaetakt, musikalisch hervorragend interpretiert und im rhythmischen Sprechgesang.
Noch etwas südlicher, aber ganz im Westen ist Walter „Wolthär“ Liederschmitt zu Hause. Das moselfränkische Trier hat eine reiche keltisch-römische Vergangenheit und ist heute im deutsch-französischen Grenzland der französischen Kultur wohl ebenso nahe wie der deutschen. So singt er „Meine Heimat“ (2005) zwar in Deutsch, aber die gutturalen Worte am Beginn dürften wohl eher aus dem Keltischen stammen und auch die Begleitung mit Gitarre, Fiddle und Leier erinnert an keltischen Folk. Während Wolthär für seine moselfränkischen Chanxonx bekannt ist, ist die Musik der ganz in der Nähe lebenden Dorle Schausbreitner vor allem vom französischen Chanson und dem Jazz beeinflusst. Ihre Stimme steht der großer Chansons Sängerinnen wie Patricia Kaas oder Edith Piaf in nichts nach und die musikalische Begleitung an Bass, Gitarre, Schlagzeug und Saxophon ist hervorragend. So brilliert die „Die Ballade von Horst“ (2006) mit jazzig-bluesigem Sound und kurzen Walzereinlagen.
Als letzte Station halten wir im Landkreis Schwäbisch-Hall bei Erik Beisswenger, der dieses Jahr zum Vereinstreffen von Profolk geladen hat und sein aktuelles Album „Weit weg“ (Folkworld 38) mit zwei bluesigen Balladen vorstellt.
Das Album ist eine hochinteressante und wunderbare Sammlung von deutscher Liedermacherkunst. Die Lieder beweisen, dass die deutsche Szene mehr zu bieten hat als viele von uns kennen. So kannte ich zwar den großartigen Liederschmitt, der mir neben Schausbreitner am besten gefällt, und den Baden-Württemberger Erik Beisswenger, die anderen fünf Liedermacher haben sich jedoch erst mit diesem tollen Sampler vorgestellt.
www.profolk.de
Adolf 'gorhand' Goriup


Langhorne Slim & The War Eagles "Langhorne Slim & The War Eagles"
Label: Kemado Records 2008
Der amerikanische Singer/Songwriter und Gitarrist Langhorne Slim hat gemeinsam mit den beiden Kriegsadlern Paul Defiglia (Kontrabass, Gesang) und Malachi DeLorenzo (Drums, Perkussion, Gesang) 13 eigene Songs aufgenommen. Dazu lud er Sam Kassirer (Keyboards, Akkordeon, Perkussion), Dan Nosheny (Tuba, Posaune), Brian Deck (Keyboards) und Jim Becker (Violine) als Gastmusiker ein.
Die CD beginnt mit dem rhythmischen Folkrock „Spinning Compass“, bei dem der Gesang und die Rhythmussektion von Violine, Akkordeon, Piano und Glockenspiel begleitet werden. Es folgen der poppige Rock’n’Roll „Rebel Side of Heaven“ mit Tuba, Posaune und Orgelbegleitung, und das melodiöse „Restless“, bei dem Defiglia ein tolles Basssolo spielt. „Sometimes“ ist ein Popsong, der durch Spezialeffekte von Deck und Beckers Violinenspiel beinahe ein wenig psychedelisch klingt. Es gibt rasante Rhythmen wie beim Country-Rock „Tipping Point“, aber auch romantische Love Songs wie „Colette“ oder stille Americana Balladen wie „Hummingbird“ zu hören. Mein Favorit ist das bluesige „Diamonds and Gold“, das mit leidenschaftlichen Gesang, rhythmischen Pianoklängen, rockigen Gitarrenriffs und wiederum großartigem Bassspiel hervorsticht.
Das Album ist eine abwechslungsreiche Sammlung von Songs, die irgendwo zwischen Americana, Pop- und Rockmusik anzusiedeln ist. Wer gerne rhythmisch-melodiöse Songs, aber auch rasante Rockrhythmen hört kommt hier auf seine Kosten.
www.myspace.com/langhorneslim
Adolf 'gorhand' Goriup


Fred Ape & Rudi Mika "Zeit"
Label:
Verlag „pläne“; 2008
Der Dortmunder Liedermacher Fred Ape (Gitarre, Gesang) blickt bereits auf weit über 30 Jahre Bühnenerfahrung zurück, unter anderen als Ape, Beck und Brinkmann oder als Ape & Feuerstein und nun auch gemeinsam mit seinem Freund, Produzenten und Co-Autor Rudi Mika (Gitarre, Geige, Mundharmonika, Mandoline, Banjo, Dobro). Für das neue Album „Zeit“ haben die beiden gemeinsam mit einer Reihe von hervorragenden Gastmusikern am Schlagzeug, Saxophon, Keyboards und Akkordeon 16 Eigenkompositionen aufgenommen.
Da gibt es rhythmischen Rock’n’Roll mit Countrybesetzung wie bei „Wir sind das“, rockige Lieder wie „Beauftragter für Ruhe“, Tangoklänge wie bei „Spätes Glück“, aber auch stille Lieder wie „der Fänger im Roggen“ zu hören. Die Texte sind sarkastisch gesellschaftskritisch („Gut versichert“), machen sich über kulinarische Abende („Kochen mit Jochen“), König Fußball („Jahre meines Lebens“), aber auch über das leidige TV Programm („Kernerland“) lustig. Manchmal jedoch wird es philosophisch wie bei „Was wir sind!“, ergreift Ape zur Melodie eines amerikanischen Kriegsliedes das Wort gegen den Krieg („Afghanistan 2007“) oder erinnert sich an Kindergeschichten („Der schwarze Mann“). Das Titellied ist eine wunderschön bluesige Melodie von Mika mit den stillen Worten Apes, schönen Gitarrensoli und sanftem Rhythmus.
Wie Ape selbst schreibt, handelt es sich hier um ein Hörbuch in Liedform und man kann die CD nur anhören und nicht im Hintergrund laufen lassen. Man muss sich die Zeit nehmen zuzuhören, wie sich die beiden Freunde die Zeit genommen haben das Album zu produzieren; die Zeit, die mit jedem Jahr immer knapper vorhanden ist…
www.apefeuerstein.de
Adolf 'gorhand' Goriup


Dropkick "Patchwork"
Label: Sound Asleep Records; 2008
Die schottische Band Dropkick wurde schon vor 14 Jahren in Angus gegründet und hat mit “patchwork” bereits ihr sechstes Album veröffentlicht. Die Brüder Andrew (Gesang, Drums, Gitarre, Banjo, Mandoline) und Alastair Taylor (Gesang, Gitarre, Pedal Steel, Glockenspiel) haben dafür gemeinsam mit Bassist und Sänger Roy W. Taylor zwölf neue Songs aufgenommen.
Das Album beginnt auch gleich mit meinem Lieblingssong, der Country-Pop Ballade „nowhere girl“, bei der Banjo, Pedal Steel und Harmonika den gefühlvoll-harmonischen Gesang begleiten. Zu diesem typischen Americana Line-up kommen noch Gitarre, Bass und Schlagzeug, die die Band als Poprock Band outen. Das hört man dann beim folgenden melancholischen „making time to talk“, bei dem wiederum die tollen Stimmen auffallen. Ein wenig erinnern die Jungs mit ihren harmonischen, teilweise mehrstimmigen Gesängen zeitweise an die Beatles oder an die Barclay James Harvest Band. Beim rockigen „lucky that the heart“ gastieren Bassist Stuart Low und Sänger Andy Tucker und der Titelsong ist wiederum ein melodiöser Popsong mit mehrstimmigen Gesang. Stille Songs wie die Americana Ballade „the state that remains“ und der poppige „travelling song“ ergänzen das Programm.
Das neue Album der Schotten sticht vor allem durch die wunderschönen Gesangsstimmen und die harmonischen Melodien hervor; dabei kommt aber die Musikalität keineswegs zu kurz. Für meinen Geschmack fehlen jedoch ein wenig die überraschenden außergewöhnlichen Songs, die ein Album erst aus der Masse hervorheben. Einzig der Eröffnungssong kann das bieten.
www.dropkickmusic.co.uk
Adolf 'gorhand' Goriup


Bill Abel "One Man Band"
Label: Blueskunk Music; 2007
Der Blues Gitarrist Bill Abel wuchs in Belzoni, Mississippi, auf und hat in seinen 45 Lebensjahren bereits mit vielen Größen der Blues Szene gespielt. Er ist an den meisten Blues Festivals des Mississippi Deltas zu sehen, entweder auf einer der Bühnen oder in einem nahe liegenden Klub. Sein Album „One Man Band” mit 13 Eigenkompositionen, zwei traditionellen Songs und einer Coverversion seines Freundes und Mentors Paul “Wine“ Jones hat er Live und ohne Overdubs im Big Toe Studio, Deeson, Mississippi, aufgenommen, produziert und abgemischt. Dabei singt er, spielt verschiedene Gitarren und begleitet sich auf diversen Fuss Trommeln rhythmisch selbst.
Was man dann zu hören kriegt ist purer Delta Blues ohne Schnörkel. Abel hat eine heisere tiefe Stimme, mit der er die rockigen Songs vorbringt. Die stampfenden Rhythmen der Fuss Trommeln, der scharfen Klang der Bluesgitarre und der Gesang werden zu einfachen Arrangements verbunden. So ist das traditionelle „John Henry“ ist ein rasanter Bluesrock ebenso wie Paul Jones’ „Rob and steal“. Auch Abels eigene Kompositionen bestechen mit gekonntem Gitarrenspiel und Blues Rhythmen wie der Song „No Dog here“ oder das instrumentale „The Waiting“.
Das Album ist eine interessante Sammlung mitreißender Blues Songs aus dem Mississippi Delta, vorgebracht von einem hervorragenden Blues Musiker. Mir persönlich fehlt bei diesen One Man Bands jedoch das kreative Potential mehrerer Musiker und deren Zusammenspiel. Hier könnt ihr euch selbst überzeugen.
www.myspace.com/billabel
Adolf 'gorhand' Goriup


5/8erl in Ehr’n "Es muss was wunderbares sein"
Label: Alp Fiction; 2008
Die fünf Musiker von 5/8erl in Ehr’n haben auf ihrem aktuellen Album „es muss was wunderbares sein“ das Wienerlied neu erfunden. Die beiden Singer/Songwriter Max Gaier und Bobby Slivovsky brillieren dabei nicht nur mit dem perfekten meist zweistimmigen Gesang, sondern haben auch die zehn Originalsongs geschrieben. Dazu kommen zwei Lieder aus der Operette „Im weißen Rössl“ von Ralph Benatzky und Robert Gilbert. Für die musikalische Begleitung sorgen Miki Liebermann (Gitarre), Hannibal Scheutz (Kontrabass) und Clemens Wenger (Akkordeon).
Bereits beim ersten Song, dem jazzig rhythmischen „Harte Männer tanzen nicht“, zeigen die fünf Wiener bzw. Niederösterreicher, dass es nicht mehr braucht als einen groovigen Gitarrenrhythmus, virtuose Bassläufe und rhythmische Akkordeonklänge um den großartigen zweistimmigen Gesang zu begleiten; da geht die Post ab. Beide Sänger haben perfekt ausgebildete Singstimmen und ein enormes Gefühl für Rhythmus und Harmonie. Der Titelsong stammt aus dem Singspiel „Im weißen Rössl“ und wurde als coole R&B Ballade interpretiert. Moderne eigenwillige Wienerlieder wie „Die Liebe ist wia die Kronenzeitung“, begleitet vom melancholischen Klang des Akkordeons, wechseln sich ab mit jazzigen Chansons im Wiener Dialekt wie „Gengan 2 Woame auf a Hasse“. „A guada Wein“ ist mit seinem atemberaubend schnellen Rhythmus perfekt für Liebermanns fetzige Gitarrensoli, die von Bass, Akkordeon und den zwei Stimmen angetrieben werden. Wienerlieder werden als Blues wie bei „Kultur, Kultur“ vertont, stechen mit tollen Rhythmuswechseln zwischen Walzer und Quickstepp wie beim Gassenhauer „Was kann der Sigismund (Slivovitz) dafür“ hervor oder werden mit jazzigen Zigeunerklängen vermischt wie bei „Die Zukunft des österreichischen Fußballs liegt in der Vergangenheit“. „Fliagn lernen heit“ ist purer Akustik-Jazz, musikalisch wie auch gesanglich erinnert es an Al Jarreau, und Gaiers „Nur noch ein Stündchen“ eine jazzige Ballade, erstklassig begleitet von den drei Musikern.
5/8erl in Ehr’n haben ein Album produziert, das eine große Bandbreite an Stilen bietet. Die Herkunft vom Jazz können die fünf allerdings nicht verleugnen und brillieren mit musikalischem Können, mitreißenden Arrangements und zwei begnadeten Gesangsstimmen. Bereit für das moderne Wien? Dann seid ihr hier richtig.
www.5achterl.at
Adolf 'gorhand' Goriup


Audrey Auld Mezera "Lost Men and Angry Girls"
Label: Reckless Records; 2006
Die Australierin Audrey Auld Mezera hat sich vor fünf Jahren mit ihrem Mann in den USA niedergelassen; ihr Album „Lost Men and angry Girls“ mit zwölf eigenen Songs und einer Coverversion hat sie dennoch mit einer Reihe von tollen Gastmusikern in ihrer Heimat aufgenommen.
Mezera ist eine vielseitige Songschreiberin, die von stillen Balladen wie „Lullaby for Baby Taylor“, bei dem sie sich nur an der akustischen Gitarre und Tim Wedde am Piano begleitet, über folkige Songs wie „Bolinas mit einem reichen Arrangement bis hin zu klagenden Country Songs mit Fiddle (Mick Albeck) und Pedal Steel (Bill Chambers) singt. Mit dem Australischen Songwriter Chambers singt Mezera beim Countrysong „Clinch Mountain Prayer“ ein schönes Duett. Der Song wurde Live mit zwei akustischen Gitarren aufgenommen wie auch „Half a World away“, bei dem sie von der kalifornischen Gitarristin Nina Gerber begleitet wurde. „Dublin Boy“ ist ein typisch Irish Song im Walzertakt mit dem schottischen Australier Karl Broadie als Gastsänger, Tim Wedde am Pianoakkordeon, Rod McCormack am Mandocello und Albeck an der Fiddle. Eine Coverversion der melancholischen Country Ballade „Morphine“ von Bonny and Clyde ergänzt das Programm. Meine Favoriten sind die wunderschöne Ballade „Not I“, bei der die Australische Liedermacherin Raechel Lee ihre Stimme ertönen lässt, und der Bluegrass Titel „Down in a Hole“ mit McCormack am Banjo und Albeck an der Fiddle.
Audrey Auld Mezera hat mit diesem Album ein weiteres Meisterwerk veröffentlicht. Musikalisch und gesanglich perfekt interpretiert, kommen die 13 Songs hervorragend rüber. Ihre Stimme ist kräftig und voll und die Musiker vom Feinsten.
audreyauld.com
Adolf 'gorhand' Goriup


Steve Rowe "Five"
Label: Blue Skunk Music; 2008
Der Blues Gitarrist und Sänger Steve Rowe aus Montreal hat sein fünftes Album „five“ veröffentlicht. Die elf neuen Songs und vier Instrumentalstücke wurden gemeinsam mit Alec McElcheran, Peter Mika, Sam und Bob Harrison aufgenommen.
Rowe ist ein hervorragender Gitarrist und Bluessänger wie er von Anfang an beim klassischen Bluesrock „Believe I’m gonna go back home“, das von Orgel, Bass, Schlagzeug und natürlich Gitarre angetrieben wird, beweist. Es folgen Bluessongs mit Boogie-Woogie Piano wie „Original Son-of-a-Gun“, aber auch jazziger Blues wie bei „Gone Fishin’“. Die meisten Stücke stammen aus der Feder von Rowe und McElcheran wie auch die stille Blues Tune des Interludes oder das großartige „More Grits“, bei dem Rowe die Gitarre beinahe wie Carlos Santana erklingen lässt. McElcheran schrieb den melancholischen Blues „I ain’t buyin’“, mit dem bemerkenswerten Zusammenspiel zweier Gitarren und Rowe den „Merry-go-round Blues“, der eigentlich ein rasanter Rock’n’Roll ist.
Mir hat das neue Album des Kanadiers ausgesprochen gut gefallen. Liebhaber von Bluesrock und klassischer Rockgitarre werden Steve Rowes Musik lieben.
www.steverowe.com
Adolf 'gorhand' Goriup


Fogelscheuche "X Folkinstrumentals"
Label: Rockwerk Records; 2007
Der Bonner Volker Lindner (Bass, Geige, Gitarre, Mandoline) hat mit seinem Studioprojekt Fogelscheuche von 2004 bis 2007 elf in erster Linie instrumentale Stücke aufgenommen. Als ständigen Begleiter konnte er den Schlagzeuger Ralf Schläger gewinnen während die Sängerin Julia Hihn, der Querflötist Detlev Hake und der Cembalospieler Holger Kraus nur sehr gezielt eingesetzt wurden.
Lindner hat sowohl Eigenkompositionen wie auch traditionelle Stücke eingespielt. Die CD beginnt traditionell mit dem rockigen „Steinschlag“, das von E-Gitarre, Bass und Schlagzeug dominiert wird. „Pyöräthtälä“ (die Flucht) ist eine epische Rocknummer aus der Feder von Lindner mit über zehn Minuten Spiellänge. Geige, Bass, Schlagzeug und E-Gitarre starten mit einer rhythmischen und dramatischen Tune, bald ertönt dann die sanfte Melodie der Querflöte, die das Ganze etwas besänftigt. Dann wetteifern die engelhafte Stimme von Hihn und die melodiöse Akustikgitarre mit pulsierendem Bass und rhythmischen Schlagzeug. Diese wortlose Rockballade ist mit seinem abwechslungsreichen Arrangement mein Favorit. Es folgen das Titelstück, das wieder mit mitreißenden Rockrhythmen hervorsticht, das auf der spanischen Gitarre gespielte „Das kommt mir spanisch vor“ und die traurige traditionelle Geigenmelodie „Caoineath an Spailpin“. Eine weitere epische instrumentale Ballade, „Wald der gehenkten Füchse“ wurde in zwei verschiedenen Versionen aufgenommen. Die erste zehn Minuten lange Version wechselt zwischen melodiösen Mandolinen- und Flötenklängen und rockiger E-Gitarre, Bass und Schlagzeug, während bei der zweiten Fassung vor allem Cembalo und Querflöte hervorstechen.
Das Projekt klingt vielversprechend, doch wie bei allen Soloprojekten fehlt manchmal die zündende zweite Idee des Mitmusikers. Die Kompositionen sind ansprechend und musikalisch gibt es nichts zu kritisieren, außer dass für mich Musik erst dann perfekt wird, wenn mehrere Musiker sich einbringen können und so für Kreativität und Spiellaune sorgen.
www.fogelscheuche.de
Adolf 'gorhand' Goriup


Jessie Jones "Towers"
Label: Small Bright Songs; 2007
Die in einem kleinen Weiler in den britischen Midlands aufgewachsene Jessie Jones hat bereits in ihren Teenager Jahren Songs geschrieben. In 14 Monaten hat sie dann elf dieser Songs auf einem kleinen digitalen Recorder im Alleingang aufgenommen und sich dabei auf verschiedenen Instrumenten wie Piano, Keyboards, Violine, Pennywhistle, Harmonika und Gitarre begleitet.
Die Musik, die Stimme und auch die Texte von Jones fallen vor allem durch ihre Unvollkommenheit auf. Töne werden wenig exakt getroffen, egal ob mit Stimme oder Instrument; oft hat man das Gefühl, dass da etwas verstimmt ist. Die Texte sind simple Teenager Poesie und die Kompositionen nicht flüssig. Es gibt keine Höhepunkte nur Songs, die etwas weniger schlecht vorgetragen sind als andere.
Unterdessen hat Jones noch ein weiteres Album veröffentlicht, ich hoffe sie hat unterdessen dazugelernt. Ihr Debütalbum jedenfalls gefällt mir absolut nicht.
www.smallbrightsongs.co.uk
Adolf 'gorhand' Goriup


Stephen Hedley "Scenes"
Label: Wundertone recordings; 2008
Der in Vancouver, BC, lebende Singer/Songwriter und Gitarrist Stephen Hedley hat sein Debütalbum „Scenes“ mit zehn Songs, die er gemeinsam mit Bassist Jim Bussanich geschrieben hat, veröffentlicht. Neben den beiden Komponisten hört man Trevor Grant am Schlagzeug, Mary Ancheta an den Keyboards, Joe Cruz an der Gitarre und einige Gastmusiker.
Hedley hat eine hohe Tenorstimme, mit der er rhythmisch melodiöse Songs interpretiert. Angefangen vom Titelsong über das romantische „Downtown“ hört man Musik, die man in jeder Hitparade findet: gefällige Rhythmen, schöne Melodien und perfekte Arrangements. Manchmal klingt es melancholisch, dann wieder ertönt Happy Sound und immer steht der Gesang im Vordergrund. Der Hintergrund wird von Piano, Keyboards, Synthesizer, Gitarren und natürlich Schlagzeug und Bass gebildet. „Yellow Dog“ erinnert mit rockigen Gitarrenriffs und souligem Rhythmus an Simply Red, „Lisa“ bringt mit Banjo und Violine ein wenig Folk ins Spiel und „Oh Lord“ ist eine schon fast schnulzige Ballade.
Stephen Hedley hat auf seinem Debütalbum eine Reihe von Songs eingespielt, die das Potential haben die Massen zu motivieren. Vielleicht hört man ihn schon bald auf allen Radiosendern; im Vergleich zu dem was man da meist geboten kriegt verdient es seine Musik sicherlich. Für mich persönlich ist es ein wenig zu kommerziell und Mainstream.
www.myspace.com/hellostephenhedley
Adolf 'gorhand' Goriup


Jehanne Boka "Darkness & Light"
Label: Eigenverlag; 2008
Die Berliner Liedermacherin Jehanne Boka hat 2006 ihr Debütalbum „Darkness & Light“ mit acht Eigenkompositionen veröffentlicht. Bei den Aufnahmen wurde die Sängerin, Gitarristin und Saxophonistin von Morten Stene (Fiddle, Violine), Gisa Mierke (Bodhran, Tin Whistle, Blockflöte), Stefan Daskalos (Gadulka), Jens-Peter Kruse (Bass, Gitarre, Perkussion) und Hans Block (Piano, Drums, Perkussion) begleitet.
Die CD beginnt mit dem melancholischen Love Song „Shoal of Fish“ und dem fremden Klang der Hardanger-Fiddle und der Gadulka (ein bulgarisches Streichinstrument); dazu zupft Boka gefühlvoll die Gitarre und singt mit kristallklarer Stimme. Doch sie kann auch anders und beweist es mit dem darauffolgenden „Pantomine Encounters“: Schlagzeug und Bass erzeugen einen mitreißenden Rhythmus und die Violine liefert sich ein atemberaubendes Duell mit Bokas Gesang und Gitarre. Das Piano und die Tin Whistle leiten den stillen Blues „My Lord“ ein bevor Perkussion, Violine, Gitarre und Gesang den Pace langsam erhöhen. Boka fühlt sich in all diesen Stilrichtungen wohl und ihre schöne Gesangsstimme und das Gitarrenspiel werden von hervorragenden Musikern begleitet. Es folgen der rhythmische Song „It’s ok“, das folkige „The Midget“, bei dem man wieder die Hardanger-Fiddle hört und Kruse ausgezeichnetes Bassspiel zeigt, und das instrumentale „Fallobst“. Bei letzterem spielt Boka das Saxophon, Daskalos die Gadulka, Stene die Violine, Kruse die Gitarre und Block die Perkussion; ein ausgesprochen rhythmisches Stück. Mit der keltisch anmutenden Ballade „Something“ und dem romantischen „Wondering“, das von Gesang, Piano und Blockflöte dominiert wird, endet ein Album, das mich vom ersten bis zum letzten Ton gefesselt hat.
Jehanne Boka ist eine brillante Liedermacherin mit einer schönen Stimme und ihr Debütalbum macht neugierig auf den Nachfolger, der hoffentlich bald erscheinen wird. Neugierig? Auf
www.jehanne-boka-online.de gibt es einen Link zu Hörproben.
www.jehanne-boka-online.de
Adolf 'gorhand' Goriup


Des Königs Halunken "Irrfahrt"
Label:
Narrenschiff; 2009
Des Königs Halunken, eine sechsköpfige Spielmannstruppe aus Lenzburg, werden am 12.12.2009 in den Hallen der Met Bar, die sich zu Füssen der alten Habsburger Burg befindet, ihr neues Werk „Irrfahrt“ taufen. Der König selbst, Neidhelm III aus Leiersmark, spielt auf dem Tonträger Sackpfeifen, Drehleier und Schalmei. Seine untertänigsten Begleiter sind Fjalar der königliche Held (Schlagwerk, Djembe, Davul, Tin Whistle, Gesang), Gloecklein der Hofnarr (Gesang, Perkussion, Didge-Flöte, Dan Moi), Prinzessin Goldlocke (Violine, Gesang), des Königs Schafhirte Heinrich Hasensocke (E-Gitarre, Irish Bouzouki, Banjo, Darbouka) und des Königs Leibwache Schaedelmeister (Bass, Gesang).
Ein abgefahrenes Mittelalter-Rock-Musical nennen die Barden ihr Werk mit 14 großteils gesungenen Stücken, die eine zusammenhängende Geschichte erzählen. Nach der mächtig rockigen „Ouverture“ mit markigen Gitarrenriffs, hämmernden Schlagzeug, pulsierendem Bass und dem hypnotischen Klang der Sackpfeife geht die Reise des Hofstaats mit dem rhythmischen Titelsong los. Der Schafhirte trifft dabei auf „Kannibalen“, deren Hunger am Ende zum Glück mit Bier und Wein gestillt wird statt mit frisch gekochtem Menschenfleisch und dann hören wir bei „Barbar“ von Schädelmeisters Treffen mit der verkommenen Prinzessin. Musikalisch klingt es dabei immer ziemlich Heavy, die Begleitung durch Drehleier, Sackpfeifen und akustische Saiten- und Windinstrumente gibt dem Sound einen mittelalterlichen Klang. Der Hofnarr entgeht nur knapp der Versuchung den vergifteten „Feentrank“ aus der Hand der verführerischen Fee zu trinken; schleppender Walzertakt, Gitarrenriffs und sein epischer Sprechgesang werden beinahe vom hypnotischen Feengesang eingelullt. Maultrommel, Tin Whistle und Bouzouki begleiten den poetischen Gesang des Herolds bei „Schlafwandler“ und die Prinzessin betört den herrschsüchtigen Sultan mit ihrem „Geigenzauber“ statt durch das Entblößen ihrer weiblichen Reize. Seine Majestät selbst will mit Hilfe des Fisches „Mantje“ und einem Zauberspruch seine Macht wieder erhalten, damit er sein Spielmannsleben gegen das prachtvolle Dasein eines mächtigen Herrschers eintauschen kann, vergeblich. Dann soll ein selbst gebrauter „Traumtrank“ dem Egozentriker den Weg ins Götterreich öffnen und nach dem selbstsüchtigen musikalischen Exzess „Ich“ folgt „Der tiefe Fall“, ein schönes melancholisches Lied, das mein Lieblingsstück einleitet. Die „Fermeture“ brilliert mit rhythmisch perfektem Sound, dem mitreißenden Groove der Didge-Flöte und der Maultrommel sowie ausgezeichnetem Bouzouki und Violinen Spiel, pulsierendem Bass und großartigem Arrangement.
Mit ihrem zweiten Album „Irrfahrt” haben die sechs Spielmänner ein tolles Konzeptalbum aufgenommen. Das Programm reicht von Heavy Metal bis hin zu mittelalterlichen Rock wie bei „Spielmannsglück“; dabei hört man immer wieder Einflüsse und Klänge aus der ganzen Welt. Die Texte erzählen humorvolle Geschichten aus dem Leben des Königs und seiner Halunken; man darf gespannt sein auf die Umsetzung des Themas auf der Bühne.
www.koenigshalunken.ch
Adolf 'gorhand' Goriup


Tony O’Leary "Rocks the Rock"
Label: Eigenverlag; 2009
Der in Neufundland lebende Irish Folk Musiker Tony O’Leary (Gesang, Knopfakkordeon, Gitarre) hat sein zweites Album „Rocks the Rock“ mit drei eigenen und sieben traditionellen Songs veröffentlicht. Begleitet wurde er bei den Aufnahmen von Gerry Strong (Flöte), Glen Hiscock (Fiddle, Mandola), Dave Fitzpatrick (Bass, Drums, Gitarre, Banjo, Mandoline, Piano, Gesang) und Ian Chipman (Gitarre, Drums, Bass).
Es beginnt mit O’Learys „Be a Man me Lad“ mit Strong an der Flöte, Hiscock an der Fiddle; dazu gibt es Rhythmus von Fitzpatrick sowie Gesang und Akkordeon von O’Leary. Dieser mitreißende Song ist sicherlich auch einer der Hinhörer der CD. Chipman gastiert nur auf „Travelin Newfoundlander“, eine weitere Eigenkomposition von O’Leary. O’Learys eigene Songs gefallen mir eigentlich besser als die traditionellen Lieder, da diese für mich meist zu rockig arrangiert wurden während die Eigenkompositionen mit Fiddle und Flöte sehr authentisch klingen. Eine Ausnahme ist das funkig-folkige „The little Begger Man“, das mit Lilting und Akkordeon zu mitreißendem Rhythmus brilliert. Die Mandoline sticht bei „We’re walkin on the tight Rope of Hell“ (O’Leary) hervor und transformiert den Song zu einer Americana Ballade. Klassische Traditionals wie „Whisky in the Jar“ oder „Drunken Sailor“ runden das Programm mit rasanten Rhythmen ab.
Das neue Album von Tony O’Leary bietet lockeren Irish Folk, bei dem mir etwas die Höhepunkte fehlen. Brav gespielt und gesungen sind vor allem die traditionellen Songs für meinen Geschmack nicht gerade aufsehenerregend, die originalen Songs dagegen gefallen mir gut.
www.tonyolearymusic.ca
Adolf 'gorhand' Goriup


The Villains "Slow Train"
Label: Esox music; 2009
Die Akustik Rockband The Villains hat mit „Slow Train“ bereits ihr drittes Album mit 13 neuen Songs herausgegeben. Produziert wurde das Album von Pianist Gerit Hecht und Eric Fish, der auch als Sänger und Gitarrist zum Einsatz kommt. Weiters gehören Jan Hößler (Gitarre, Gesang), René Szamatari (Schlagzeug, Perkussion) und Sandro Herdt (Bass) zum Quartett.
Die CD beginnt mit dem Titelsong, einem meiner Favoriten, im Americana Stil; der melancholische Gesang wird von Maria Streiter am Akkordeon, Hecht am Piano und Hößler an der Gitarre mit wunderschönen Harmonien begleitet während Bass und Schlagzeug für den coolen Rhythmus sorgen. Es folgt ein Mix aus Deutsch gesungenen Liedern und Englischen Songs: “Fliegen gehen“ ist ein hymnenartiger Deutsch-Rock Song, „no way“ ein balladenhafter Song mit schönen Pianoläufen und bei „wieso sitzen sie da“ singen die beiden Produzenten im typischen Stil der Liedermacher. Meist überwiegt der melodiöse Part und die Rhythmen begleiten den Gesang zwar sanft aber doch mit viel Dynamik. Ein weiterer Höhepunkt ist „the boatman dance“, bei dem Streiter wieder das Akkordeon spielt und Fish ein Duett mit Hößler singt. Das Zusammenspiel von Piano und Akkordeon, der großartige Rhythmus und der tolle Gesang zeichnen diesen rockigen Song aus. Zum Abschluss singen Rainer Michalek und Jan Hößler gemeinsam das hypnotische „what is it worth“.
Das Album bietet einen abwechslungsreichen Mix von verschiedenen Stilen, wobei sich dieser oft an die Sprache anpasst. Die deutschen Lieder schweben zwischen Liedermacher und Deutsch-Rock während es bei den englischen Songs Americana, aber auch rockig poppige Songs zu hören gibt. Mir persönlich gefallen die englischen Songs besser und für meinen Geschmack könnte das Akkordeon Teil des festen Line-ups sein. Auf jeden Fall gefällt es mir sehr gut.
www.thevillains.de
Adolf 'gorhand' Goriup


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© The Mollis - Editors of FolkWorld; Published 11/2009

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