Ausgabe 23 9/2002
FolkWorld-Jubiläumsparty
Münster. Tättärätäää!!! FolkWorld wird fünf Jahre alt! Die große Geburtstagsparty
findet am Freitag, den 1. November 2002 (Allerheiligen), in Münster/Westfalen,
statt. Wir haben uns dafür mit dem 2. Pigeon on the Gate-Festival (->
FW#20)
zusammengetan, um die Crème de la Crème der deutschen Irish-Folk-Szene, sprich
DeReelium, Fiddlesticks
und Deoch an Dorais, begrüßen
zu können. Wir laden alle Leser und Leserinnen herzlichst ein, mit uns das freudige
Ereignis zu begehen und auf die nächsten fünf (mindestens!) Jahre anzustoßen.
[wt]
Heisser Herbst
Deutschland/Österreich. Der Konzertkalender für die kommende Monate ist wieder
reichlich gefüllt. Das Irish Folk
Festival tourt dieses Jahr unter dem Motto "A Blast from the Past".
Gar
nicht so in der Vergangenheit leben Geraldine
MacGowan (-> FW#12),
Eric Liorzou und Jake Walton
(-> FW#20),
die Alan Kelly Band und Slide
(-> FW#19).
Wir sind auf die aufkommende Windböe gespannt.
Das Celtic Halloween Festival
bestreiten An
Erminig (-> FW#18),
Midnight Court (-> FW#4,
FW#19)
und Bachelors
Walk (-> FW#2).
In fernere Welten entführt das KlangWelten-Festival.
Mit dabei sind African Heartbeat (Uganda), Shaylyn Pope (USA), Enkh Jargal (Mongolei),
Jatinder Thakur (Indien) und Rüdiger Oppermann (D).
Das österreichische Irish Christmas Festival
bietet heuer Cathy Ryan, Alan
Kelly, John Carty & Brian Mc Grath sowie Sean
Tyrrell & Fergus Feely auf.
Des weiteren touren von Oktober bis Dezember Karan
Casey und Kate Rusby (siehe
Magnetic Music), Calico,
Dervish und Cara
Dillon (Music Contact), Paul Joses
(www.ozellamusic.com) sowie Sean
Tyrrell (-> CD-Kritik in dieser Ausgabe), Attwenger,
The Dubliners (-> Artikel in dieser Ausgabe) und Luka
Bloom (K. Jahnke) durch die Lande.
Beim Festival Son Cuba (25.10.-15.11.)
wird noch einmal das Buena Vista-Fieber ausgeschlachtet.
Zuguterletzt sei schon ein Hinweis auf das deutsche Irish
Spring Festival und das österreichische Celtic
Spring Festival jeweils im März 2003 gestattet. Das Line-up soll im
ersteren Fall Sessions from the
Hearth, Eilis Kennedy und Liz Doherty,
im zweiten Fall Slide und Téada
beinhalten. [wt]
Pipen un Lyren
Schwerin-Mueß. Vom 31.10.-03.11. 2002 findet im Schullandheim Schwerin Mueß
der "Pipen un Lyren"-Workshop statt. Es werden folgende Kurse angeboten: Säckpipa
(Erik Ask-Upmark), Drehleier (Göran Hallmarken, Schweden), Sackpfeifen (Bodo
Schulz), Nyckelharpa (Alban Faust, Schweden), Perkussion in der Tanzmusik (Birgit
Engel), Tanz- und Bordungeige (Ambros Schiffermüller, Österreich), diatonisches
Knopfakkordeon (Jan Budweis), Harfe in Bordun-und Tanzmusik (Merit Zloch, Deutschland),
sowie ein Tanzkursnachmittag (Ute Holland-Nell). [wt]
Kontakt: tradmusgreif@gmx.de
Klesmer oder Klezmer?
Salzgitter. Vergangenen Juni fand das 5. Klesmerfestival im niedersächsischen
Salzgitter statt, um an die eigene musikalische Vergangenheit und Tradition
zu erinnern (-> FW#21).
Die Dresdner Formation Das Blaue
Einhorn, Sintigeiger Titi
Winterstein, Cimbalonist Kálmán
Balogh und Klarinetist Helmut Eisel
begeisterten das Publikum. Brigitte Zettl und Reinhard Försterling stellten
in der Lesung "Manchmal blühte auch das Glück in Übersee" originale Tagebuchaufzeichnungen
und Briefe der Salzgitteraner Klesmer des 19. Jhds. vor. Titi Winterstein schwärmt:
Dies ist die einzige Stadt, die mit den Wandermusikanten durch eine eigene
Tradition verbunden ist. Auch Eisel ist ergriffen: Hier ist
etwas zu spüren, was sonst keiner zu bieten hat. Eisel griff den Vorschlag
auf, aus einem der alten Klesmerlieder (Notenblätter besitzt das Kulturamt)
ein echtes salzgittersches Klesmerstück zu arrangieren: Uraufführung im nächsten
Jahr. [wt]
Ein Jahr 11. September
- USA-Boykott?
USA. CvD Michael Kleff, schreibt im Editorial des aktuellen Folker!:
"Ich hätte noch ein anderes Betätigungsfeld für den deutschen Interessenverband
für Folk, Lied und Weltmusik [Profolk] anzubieten.
Wie wäre es, eine Kampagne für einen Besuchsboykott der USA ins Leben zu rufen?
Was sich Washington derzeit bei der Bearbeitung von Visa-Anträgen von Musikern
leistet, die im Land der Hüter der Demokratie auftreten wollen, ist mittlerweile
unerträglich geworden. Es war schon vor den Ereignissen vom 11. September kaum
nachvollziehbar, dass eine von Kultur unbeleckte Behörde wie der Immigration
and Naturalization Service (INS) darüber zu entscheiden hat, ob ein Künstler
eine ausreichende Bekanntheit vorweisen kann, um eine Einreise- und Arbeitserlaubnis
zu erhalten. Mitte Juli verpasste der in Paris lebende serbische Pianist Aleksander
Serdar einen Auftritt beim berühmten Carmel Bach Festival in Kalifornien. Begründung
der sein Arbeitsvisum verweigernden Behörde: Serdar habe seine internationale
Bedeutung in der Musikwelt nicht belegen konnen. Wenig Glück hatte auch die
britische Rockband Cousteau. Als die Musiker zum Auftritt in Joe's Pub in New
York erschienen, fehlte Songwriter, Keyboarder und Trompeter Davey Ray Moor.
Der Grund: Er ist in Beirut geboren. Weitere Beispiele belegen die völlig absurde
Praxis der amerikanischen Einwanderungsbehörde. So haben vor allem kubanische
Kunstler derzeit Schwierigkeiten, in den USA aufzutreten. Schließlich hat Bush
Kuba auf die Liste der Länder gesetzt, die sich dem von Washington diktierten
Kampf gegen den Terrorismus entziehen. Traurig ist allerdings auch die Reaktion
der Musikwelt auf die zunehmenden Repressionen der US-Regierung. In vielen Kommentaren
werden die Maßnahmen zwar als ,absurd' kritisiert, ansonsten reichen die Vorschläge
jedoch nur von dem Hinweis, Briefe an Angeordnete zu schreiben, über den, die
INS-Direktiven penibel zu beachten, bis hin zur Aufforderung, dafür zu beten,
dass man durch diese Zeit des Wahnsinns hindurchkommt..." [wt]
Oysterband "Rise Above"
Die internationale Musikpresse feiert sie seit Jahren als beste Roots Rock Band
der britischen Insel. Friedliche Rebellen in bester keltischer Tradition - mit
Herzblut und Verstand. Der neuen Produktion "Rise Above" hört man das von der
ersten bis zur letzten Sekunde an. (Aris CD 21960312)
Eddy Morton & The Bushburys "Timeless"
Aus der englischen Industriemetropole Birmingham: Von akustischem Rock
über Folk bis hin zum Blues: Lieder von Trinkern und Träumern, Verlierern und
Kämpfern, von Schönheit und Kälte auf der Insel. (Aris CD 21929432)
Horse "Hindsight...it's a wonderful thing"
Eine der schönsten Stimmen Großbritanniens, mal sparsam mit akustischer
Gitarre oder Klavier instrumentiert, mal durch Streicher- und Bläserarrangements
eindrucksvoll akzentuiert. Ein ausdrucksstarkes Album voller Lebendigkeit und
Erotik. (Aris CD 21960302)
Das Gesamtverzeichnis vom Verlag ‚pläne'
finden Sie unter www.plaene-records.de.
Mückenabwehrton
Wien. Der Privatsender Radio Energy will mit einem "Mückenabwehrton" neue Hörer
werben. Der für Menschen unhörbare Ton soll für die Quälgeister unerträglich
sein und sie verscheuchen. Leider zeigen sich die Biologen skeptisch: Mücken
verlassen einen Ort nur, wenn sie sich nach einem großen Massenschlüpfen regelrecht
auf den Füßen stehen. Schade eigentlich. [wt]
www.energy.at
Bodhran.de
Deutschland. Unter www.bodhran.de gibt es
fortan ein deutschsprachiges Diskussionsforum rund um die irische Rahmentrommel.
Inhalte: Spieltechnik, Kauf & Pflege der Bodhrán, irische Musik, Technisches,
Bodhrán selber bauen, Lehrer, Bodhrán-Geschichte(n), Events, Medien, Links,
uswusf. Die Gestalter Michael Weber (Cellarfolk)
und Rolf Wagels (DeReelium) laden ein,
mitzudiskutieren und mit anderen Bodhrán-Spielern in Kontakt zu treten. [wt]
Amadeus 2002
Wien. Zum dritten Mal wurde der österreichische Musikpreis "Amadeus" vergeben.
Künstler des Plattenlabels Lawine schlugen sich dabei äusserst erfolgreich.
Die transalpine Jodlerin Zabine
konnte gleich doppelt abräumen; sie gewann sowohl in der Kategorie "Solokünstlerin
Pop/Rock national" als auch "Newcomer des Jahres national". Hubert
von Goisern wurde, wie auch im Vorjahr, ausgezeichnet, diesmal mit dem
Album "Trad" (-> FW#19)
in der Kategorie "Jazz/Blues/Folk national". Weitere Preise gingen an DJ Ötzi,
Wolfgang Ambros, Reinhard Fendrich und das A capella-Duo Bauchklang. Wer's mag!
[wt]
Pipedown
Deutschland/Österreich. Zuguterletzt sei ein Besuch auf der Website von "Pipedown"
empfohlen, der "internationalen Kampagne gegen aufgezwungene Musikberieselung".
Der Verein ist der Meinung: "Bitte ausschalten! Musikberieselung nicht immerfort
an jedem Ort! Stille ist ein menschliches Anrecht. Musik setzt Freiwilligkeit
voraus und darf niemandem aufgenötigt werden. Im Supermarkt, im Einkaufszentrum,
in jedem Restaurant und Hotel, im Fahrstuhl, im Flugzeug und in anderen Verkehrsmitteln,
am Telefon, im Altenheim, im Museum - überall werden die Ohren der Menschen
belästigt. Pipedown hat sich vor Jahren in England formiert zu dem Zweck, dieser
wenig ernstgenommenen Geißel unserer Zeit Einhalt zu gebieten. Wir wollen erreichen:
Generelle Anerkennung des Wunsches nach Stille, Lockerung der Ablehnungssturheit;
Verzicht auf Beschallung solcher Stätten und Einrichtungen, welche jedermann
- sofern er nicht gänzlich isoliert lebt - unvermeidlich aufsuchen oder nutzen
muß; Nicht in den vor Staunen weit geöffneten Mund des Gastwirts oder Geschäftsführers
blicken zu müssen, sondern kopfnickende Bereitschaft, die Musik auf Verlangen
eines Kunden für die Dauer seines Aufenthaltes auszuschalten; Lücken in der
Beschallungsdichte, stille Nischen, einzeln abschaltbare Lautsprecher ..." [wt]
Pipedown Deutschland Österreich
Irish Spirits Festival
zum dritten
Rüsselsheim. Beim 3. "Irish Spirits Festival", welches am 19. Oktober 2002
vom Folk- und Jazzclub Dorflinde im hessischen Rüsselsheim veranstaltet wird,
treten wieder Top-Acts aus Irland, Grossbritannien und Deutschland auf.
Mit dem Duo aus Ian Smith und Stephen Campbell kommen zwei in der irischen
Grafschaft Donegal beheimatete Schotten. Ian Smith gilt als einer der besten
singer/songwriter der Gegenwart, sein langjährige Duettpartner Stephen Campbell
war schon britischer Fiddle-Champion. Weiterer Act ist die 22-jährige Harfenistin
Harriet Earis. Die Engländerin lebt in London und Aberystwyth (Wales)
und ist eines der grössten Harfentalente Grossbritanniens. Im Jahre 2000 wurde
sie "Harper of All-Britain". Mit "An Tor" kommt eine in Deutschland anerkannte
Band, die mit packenden Arrangements irischer traditioneller Musik bereits auf
vielen Bühnen ihr Publikum begeisterte. Unterstützt werden "An Tor" vom gut
bekannten Hannoveraner Bodhránisten Rolf Wagels. Informationen und Tickets
gibt es auf der Website des Folkclubs "Dorflinde": http://www.dorflinde.de
Bodhránspielen bis
zum umfallen
Poitzer Mühle. Ein weiteres Bodhrán Wochenende steht an, vom 22.-24.11.02
im Seminarhof Proitzer Mühle im Wendland. Im Mittelpunkt stehen Kurse für Anfänger,
fortgeschrittene Anfänger und Fortgeschrittene. Die Kursleiter sind zwei gut
bekannte deutsche Bodhran-Spieler, die auch sehr gefragte Gast- und Studiomusiker
sind: Guido Plüschke, Bodhrán-Spieler bei Garifin, und Rolf Wagels, der - auch
in Irland - der europäischen Champions League der Bodhránspieler
zugerechnet wird und Mitglied der hochgelobten Gruppen DeReelium und Steampacket
ist.
Die Kurse richten sich an alle Bodhráninteressierten. Nach einer kurzen Einführung
steht die Vermittlung der Technik des Bodhrán-Spiels im Vordergrund, aber es
wird auch auf das Zusammenspiel mit anderen Musikern (Session), sowie auf Strukturen
und Begleitmuster in der traditionellen irischen Musik eingegangen. Während
des Wochenendes stehen hochwertige Instrumente zur Verfügung, die geliehen und
gekauft werden können.
Nebenbei gibt es ein Rahmenprogramm mit Konzert und Sessions. Gleichzeitig findet
auf der Mühle ein Concertina-Treffen statt.
Infos und Anmeldungen unter http://www.bodhran-info.de
Peter Kerlin feiert silbernes
Goslar. Peter Kerlin feiert sein 25. Jahr "on the road". Der Bouzouki-Spieler
und Singer-Songwriter ist ein fester Bestandteil der deutschen Folkszene. Spätestens
seit seiner Duo-Arbeit in Taters & Pie ist er quer durch Deutschland der
Folkszene bekannt. Haupteinfluss seiner Musik sind irische Folkmusiktraditionen;
Peter hat dabei einen eigenen Stil entwickelt; und heute sind fast alle seiner
Lieder und Instrumentals selbst geschrieben.
Ein 25-jährges Jubiläum will natürlich gebührlich gefeiert
werden - mit Musik. Deswegen hat Peter Kerlin für den 18. Oktober viele
hochkarätoge Musikerfreunde nach Goslar geladen, um mit ihnen ein Jubiläumskonzert
zu veranstalten. Fans und Freunde sind selbstverständlich eingeladen, mitzufeiern!
Mehr Infos unter www.peterkerlin.de
Folk studieren in Dänemark
Dänemark/Brenderup. Im Juni haben die ersten Absolventen des Volksmusikstudienganges
an der Carl Nielsen Akademie in Odense (unter Harald Haugaard) ihren Abschluss
gemacht. Einer der Absolventen, der Akkordeonspieler Jesper Vinther, leitet
einen neuen, sechs Monate dauernden, Volksmusikkurs an der Brenderup Folkhøjskole,
ca. 30 km nordwestlich von Odense. Er beginnt am 21. Oktober und endet am 23.
Februar. 14 Wochen (unterbrochen von einer vierwöchigen Weihnachtspause) intensiver
Unterricht durch verschiedene Dozenten in Gesang, Tanz, verschiedenen Instrumenten
(Akkordeon, Geige, Bordun-Instrumente) und nordischer Musikgeschichte sowie
Hospitationen an der Carl Nielsen Akademie. Die Kosten für Kurs, Unterkunft
und Ver-pflegung betragen ca. 2.000 Euro. Weitere Informationen bei Jesper Vinther
Petersen, Tel. 0045 - 66 16 99 12, eMail jvinther@post8.tele.dk.
[skw; Meldung der LAG Folk
News]
RUTH
Deutschland. Der Deutsche Folkpreis wurde diesen Sommer schliesslich und endlich
getauft, und - wer hätte es gedacht - der Folkpreis ist weiblich und heisst
RUTH! Gleichzeitig zur Taufe wurde der Preis auch noch reformiert, mehr hin
zu einem allgemeinen Folk Awards, mit vier verschiedenen Kategorien. Michael
Moll fragte dem Pressesprecher, Markus Brachtendorf, ein paar kritische Fragen.
Interview und CD-Rezension in dieser Ausgabe.
In den Englischen News finden sich als zusätzliche Medlungen:
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