FolkWorld #77 03/2022

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Happy Birthday

Amelia Muge

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www.uguru.net

Amélia Muge (*7 February 1952, Maputo, Mosambik). Die Sängerin Maria Amélia Salazar Muge wurde in Lourenço Marques geboren (heute Maputo), der Hauptstadt der damaligen portugiesischen Kolonie Mosambik. Ihr kulturell interessierter Vater förderte sie mit Klavier-, Tanz- und Theaterunterricht. Der später bedeutende Protestsänger José Afonso war einer ihrer Lehrer. Nach der Unabhängigkeit Mosambiks 1975 zog sie mit ihrer Familie nach Portugal und entdeckte beeinflusst durch die Bekanntschaft mit Júlio Pereira die traditionelle Musik Portugals für sich. Sie arbeitete mit ihm auf verschiedenen Alben zusammen und ging mit seiner Gruppe auf Tour. Amélias Musik ist ausgehend von Fado und traditioneller portugiesischer und afrikanischer Musik eine Mischung aus Tradition und Erneuerung.

Gerhard Schöne

Artist Video Gerhard Schöne
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www.gerhardschoene.de

Patrick Molard

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www.patrickmolard.com

Jens-Paul Wollenberg (*18. Januar 1952, Speyer). Mit drei Jahren zog der Sänger, Dichter und Vortragskünstler Jens-Paul Wollenberg mit seiner Mutter in die DDR, zunächst nach Gernrode und 1959 nach Quedlinburg. Wollenberg galt als das Enfant terrible der DDR-Folkszene. 1978 gründete er die Gruppe Quitilinga, die neben traditioneller Folklore auch Chansons von François Villon, Frank Wedekind u.a. spielte.

Aufgrund der kritischen Lieder und vermeintlich anrüchigen Auftritte wurde diese von den Behörden verboten. Um Auftrittsverbote zu umgehen, gab man sich mehrfach neue Namen. 1983 wurde eine Friedhofsoper aufgeführt; ein Räuberlieder-Programm fand beim Publikum besonderen Gefallen. (Einige Titel davon waren später auf der 1999er-CD der Leipziger Folksession-Band zu hören.)

1988 zog Wollenberg nach Leipzig. Nach der Wende trat er als Chansonsänger mit dem Bajanspieler Valeri Funkner sowie der Folk-Liedermacherin Uta Pilling auf und publizierte mehrere Bücher. Seit 1996 organisierte er im Leipziger Szeneklub naTo die Konzertreihe „Ostwind“, in der er osteuropäische Musikkultur präsentierte.
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Gerhard Schöne (*10. Januar 1952, Coswig bei Dresden). Der Liedermacher Gerhard Schöne gehörte in der DDR zu den bekanntesten Interpreten. Er wuchs in einer evangelischen Pfarrerfamilie im sächsischen Coswig auf. Ursprünglich wollte er Schauspieler werden, erhielt aber keine Zulassung zum Studium, weil er in der NVA den Dienst an der Waffe verweigerte und stattdessen als Bausoldat diente. Als Mitarbeiter für Kinder- und Jugendarbeit bei einem Pfarrer schrieb er erste Lieder und absolvierte parallel ein Fernstudium an der Musikhochschule Dresden.

Sandra Kreisler

Artist Video www.sandra
kreisler.com

Seit 1979 ist er freischaffend als Liedermacher tätig; 1981 erschien seine erste Langspielplatte. Die LP "Du hast es nur noch nicht probiert" kam 1988 heraus und brachte mit Liedern wie "Mit dem Gesicht zum Volke" die kritische Stimmung weiter Teile der Bevölkerung zum Ausdruck. Nichtsdestotrotz wurde er 1987 mit dem Kunstpreis der DDR und 1989 mit dem Nationalpreis der DDR geehrt.

Schöne gestaltete aktiv die Wendezeit 1989/90 mit und erhielt 1994 den Verdienstorden des Landes Berlin, wurde aufgrund seines Engagements für Kinder zum UNICEF-Botschafter ernannt, und war jeweils 1992 und 2004 Träger des Preises der Deutschen Schallplattenkritik.

Eleni Karaindrou (*25. November 1941, Tichio Doridas, Griechenland). Die griechische Komponistin Eleni Karaindrou (griechisch: Ελένη Καραΐνδρου) studierte am Athener Konservatorium Klavier und Musiktheorie sowie an der dortigen Universität Geschichte und Archäologie. Von 1969 bis 1974 setzte sie ihre Ausbildung in Paris an der Sorbonne (Volksmusik) und der Schola Cantorum (Komposition) fort. Zurück in Griechenland gründete sie das Laboratory for Traditional Instruments am ORA Cultural Centre.

Seit 1975 komponiert sie Theater- und Filmmusik; ab 1982 arbeitete sie mit dem 2012 verstorbenen griechischen Regisseur Theo Angelopoulos zusammen. 2021 wurde sie mit dem Lifetime Achievement Award der Ghent Festival's World Soundtrack Awards ausgezeichnet.

Patrick Molard (*17 November 1951, Saint-Malo, Bretagne, Frankreich). Schon früh begeisterte Patrick Molard die schottische Musik und insbesondere der Dudelsack. Im Alter von 20 Jahren erhielt er eine Pìobaireachd-Ausbildung von den Spezialisten Robert U. Brown und Robert B. Nicol, denen er später mit seinem Album "To the Bobs" huldigte. Wie seine Brüder Dominique (Schlagzeug) und Jacky (Geige) war er Mitglied verschiedener Formationen, die das bretonische Folk-Revival geprägt haben, u.a. Gwerz, Pennoù Skoulm, Gwendal und L'Héritage des Celtes, und begleitete Dan Ar Braz und Alan Stivell auf ihren Alben.

Sandra Kreisler (*9. November 1961, München). Die Tochter aus Georg Kreislers dritter Ehe mit Topsy Küppers arbeitete als Schauspielerin, Synchronsprecherin, Bühnencoach und vor allem Interpretin literarischer Chansons. Ihr Ziel ist, das Chanson aus der „Kabarett-Ecke“ herauszuholen und als moderne Kunstform zu etablieren. Einerseits als Solokünstlerin, andererseits zusammen mit Roger Stein unter dem Ensemblenamen Wortfront unterwegs. Letztere Musik vereint Elemente der klassischen Kammermusik mit Pop, Rock und sogar HipHop-Metrik.



Rest in Peace

Stiller Has

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www.stillerhas.ch

Endo Anaconda (1955-2022). „Ich stehe auf der Bühne, bis ich umkippe.“ Sagte einst Andreas Flückiger (der sich den Bühnennamen Endo gabe, weil Ändu, eine berndeutsche Kurzform für Andreas, ausserhalb des Sprachgebiets nicht verstanden wurde). Am 1. Februar 2022 verstarb er an den Folgen von Lungenkrebs nach kurzer Krankheit im Alter von erst 66 Jahren. 1989 gründete Endo die Berner Mundart-Band Stiller Has. Er verfasste die Texte, Gitarrist René «Schifer» Schafer (bis 2016) die bluesige Musik. Die beiden letzten Alben wurden mit einer komplett neuen Band eingespielt. Endo war unter dem Pseudonym Bärbeisser regelmässiger Kolumnenschreiber; eine Auswahl seiner Kolumnen unter dem Namen "Sofareisen" war 2005 fast ein halbes Jahr auf Platz 1 der Schweizer Buchbestsellerliste. Politisch engagierte er sich in der Eidgenössischen Volksinitiative für ein bedingungsloses Grundeinkommen.

Boris Pfeiffer (1969-2022). Der ehemalige In-Extremo-Musiker Boris "Yellow" Pfeiffer starb am 24. Januar 2022 bei einer unangemeldeten Demonstration gegen die Corona-Maßnahmen und die Impfpflicht im brandenburgischen Wandlitz. Da die Versammlung nicht angemeldet war und die Abstandsgebote und die Pflicht zum Tragen der Mund-Nase-Bedeckung missachtet wurden, wurden die Teilnehmer „engmaschig“ von Polizei begleitet. Pfeiffers Personalien wurden festgestellt, als er zusammen mit anderen versuchte, die „polizeiliche Absperrung“ zu durchbrechen. Auf dem Weg zu seinem Auto brach Pfeiffer „unvermittelt“ zusammen. Polizisten begannen sofort mit „Reanimation und Wiederbelebung“, der Musiker verstarb jedoch am Abend im Krankenhaus. Die von der Staatsanwaltschaft angeordnete Obduktion ergab, dass Pfeiffer an einer natürlichen Todesursache gestorben ist. Zuvor stand im Raum, dass der an Asthma leidende Musiker selbst an Covid erkrankt gewesen sein könnte, als er zusammenbrach.

Bernie Conrads

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Pfeiffer spielte bei In Extremo zwischen 1997 und 2021 Sackpfeife und Nyckelharpa. In diese Zeit fallen alle offiziellen Veröffentlichungen, von denen sich „Sængerkrieg“ (2008), „Sterneneisen“ (2011), „Quid pro quo“ (2016) und „Kompass zur Sonne“ (2020) an die Spitze der deutschen Albumcharts setzen konnten. Im vergangenen Jahr war der Musiker aus der Band mit der Begründung ausgestiegen, dass sich die Meinungen und Lebensumstände der Mitglieder zu sehr verändert hätten und eine weitere Zusammenarbeit nicht mehr möglich sei. »Bestürzt und mit Bedauern haben wir vom Tod unseres langjährigen Weggefährten Boris erfahren. 24 Jahre gemeinsam auf der Bühne waren mehr als nur ein Moment. Unsere Gedanken sind bei seiner Familie! Wir hoffen, dass es Dir gut geht wo Du jetzt bist!« —In Extremo
[www.inextremo.de]

Maurizio Martinotti (1953-2021). »Er hat so viel für den Folk und die traditionelle Musik in Italien und ganz Europa getan, war ethnomusikologischer Forscher, Komponist, Arrangeur, Musiker, Sänger und Leiter mehrerer wegweisender Bands wie La Ciapa Rusa, Tendachënt oder des Ensemble del Doppio Bordone. Gleichzeitig war er Labelchef, Verleger, Kunstverwalter, Tourneeveranstalter und Leiter des Festivals Folkermesse. Musiker, Musikerinnern und Publikum haben ihm viel zu verdanken.« —Paul James (Blowzabella)

Bernie Conrads (1950-2021). Der aus Aachen stammende Komponist, Texter, Sänger und Gitarrist verstarb am 17.11.2021 im Alter von 71 Jahren. Bernie Conrads ist bekannt geworden durch Bernies Autobahn Band, die 1976 von ehemaligen Mitgliedern der Formation Elster Silberflug gegründet wurde. Die politisch motivierten, nachdenklich gehaltenen und oft mit tiefgründigem Witz versehenen Lieder wurden von Kritikern schon mal als „klanglich-inhaltliche“ Vorläufer der Gruppe Element Of Crime bezeichnet. Bernies Autobahn Band veröffentlichte bis zur Auflösung 1989 insgesamt sieben Alben; Conrads schrieb anschließend u.a. für Stefan Stoppok, Danny Dziuk und Erich Schmeckenbecher; fast alle Texte der mit Platin ausgezeichneten Produktion "Maffay 96" stammen aus Conrads Feder. Mit den vier Musikern der Dresdner Gruppe Pankraz entstand 2005 das Album "Drei Flaschen Mondschein"; 2008 erschien die CD "Irgendwo dahinten", auf der seine Autobahn-Band-Kollegen sowie Dziuk und Stoppok mitwirkten. 2018 veröffentlichte Bernie Conrads noch das Buch "Ohne Filter naturrein", ein Liebesbrief an den Vater und eine Meditation über das, was nach 1968 ungesagt geblieben ist. Für 2022 ist eine Best-Of-Kompilation bei Conträr Musik angekündigt.

Aniada a Noar

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www.aniada.at

Bertl Pfundner (1955-2021). Die steirische Musikszene trauert um den am 16. September 2021 verstorben Bertl Pfundner. Der Autodidakt aus dem weststeirischen Voitsberg spielte Ziehharmonika, Mandoline, Gitarre, Blockflöte, Mundharmonika und Bass. Pfundner war seit 1970 Mitglied zahlreicher Bands. Der Volksmusik verschrieb er sich, „als diese eigentlich noch Schimmel angesetzt hatte“ und öffnete seit 1981 mit der Gruppe Aniada a Noar den musikalischen Traditionen der Region die Tür in Richtung anderer Weltgegenden. In seiner Wahlheimat Ligist organisierte er Kulturevents wie das Sommerfestival im Schilcherhof und die Konzertreihe Fish & Gigs: „Dafür ist Musik ja da, um ein verbindendes Element zwischen den Menschen zu sein.“

Kieran Halpin

Artist Video Kieran Halpin
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www.kieranhalpin.com

Fred Ape (1953-2020). Bereits am 9. November 2020 verstarb in Dortmund im Alter von nur 67 Jahren der Liedermacher Fred Ape, nur einen Monat nachdem er seine CD "Bedingungslos" veröffentlicht hatte. 1979 hatte er zusammen mit Klaus Beck und Peter Brinkmann die deutschsprachige Folk-Rock-Gruppe Ape Beck & Brinkmann gegründet, die oft als „Greenpeace-Vorzeigeband“ bezeichnet wurde. Nach Auflösung von ABB 1987 ging er mit Guntmar Feuerstein als wildes Musik-Kabarett auf Tour. Apes größter Hit war „Rauchzeichen“, basierend auf der als „Weissagung der Cree“ bekannt gewordenen Prophezeiung, dass die Menschheit erst dann feststellen wird, dass man Geld nicht essen kann, wenn die Natur vollständig zerstört ist. Das Lied wurde im gleichen Jahr auch von der befreundeten Dortmunder Folk-Rock-Band Cochise auf ihrem ersten und ebenfalls „Rauchzeichen“ genannten Album veröffentlicht, mit einem von Pit Budde komponierten Intro. Wie heißt es auf "Bedingungslos": »Ja, 2020, so hieß dieses Jahr, als Zukunft keine gute Geschichte mehr war...«
[www.fred-ape.de]

Kieran Halpin (1955-2020). Bereits am 5. Oktober 2020 verstarb der irische Singer-Songwriter an seinem oberbairischen Wohnsitz Truchtlaching. Im Studio des Reinhard-Mey-Produzenten Manfred Leuchter hatte er auch 2017 sein letztes Album "Doll" aufgenommen.[64] Der in Drogheda, County Louth, geborene Kieran Halpin war nach der Schule nach Dublin gegangen, trat als Straßenmusiker auf und traf Musiker wie Christy Moore, Paul Brady und Andy Irvine, die ihn stark beeinflussten. Mit Paul Ward gewann er 1974 beim Letterkenny Song Festival. Von 1978 bis 1982 tourte er mit dem Geiger Tom McConville; später mit seiner Band Kieran Halpin and the Guest List, bestehend aus Manus Lunny (Capercaille), Maartin Allcock (Fairport Convention, Jethro Tull). Er produzierte rund zwei Dutzend Alben; viele seiner Songs wurden aber vor allem durch Coverversionen von Sängerinnen wie Dolores Keane, Geraldine MacGowan oder Ilse de Lange bekannt.

Willy Schwenken (1934-2020). »Wir schreiben das Jahr 1976. Ich hatte an einem Samstag in der Fußgängerzone in Moers gespielt. Am Sonntag danach: Matinee in der Kulturhalle Neukirchen-Vluyn mit einem Bluesduo. Ein Musiker war erkrankt, ich durfte einspringen – der Veranstalter hatte mich am Samstag gehört. Ich spiele fünfzig Minuten plattdeutsche Lieder. Danach kam Willy Schwenken zu mir und fragte mich, ob ich nicht eine LP für sein Plattenlabel Autogram Records (das er bereits 1959 gegründet hatte) machen wolle. Zwei Wochen später saß ich in seinem Wohnzimmer vor der berühmten Zwei-Spur-Revox-Bandmaschine, zwei Mikros davor – ab ging’s. An derselben Stelle hatten immerhin schon die richtungsweisende Deutschfolkband Fiedel Michel, der Bluessänger und Singer/Songwriter Gerry Lockran und viele andere gestanden! Eine Sternstunde für Autogram Records und Willy Schwenken war das im Folkclub Harsewinkelgasse in Münster live aufgenommene Album mit sämtlichen „Hits“ des schottisch-australischen Singer/Songwriters Eric Bogle. Eine wichtige Rolle für die Entwicklung der deutschen Folkszene spielte auch das unvergessliche Interfolk-Festival, das Willy von 1969 bis 1982 im Haus der Jugend in Osnabrück organisierte. Wer hat dort nicht alles gespielt: Die Sands Family, Archie Fisher, Gerry Lockran, Hamish Imlach, Iain MacKintosh. Und dann, ab circa 1973, fand dort immer mehr Deutschfolk statt. So erhielten Fiedel Michel dort zum Beispiel 1973 den Preis für Deutsche Folklore. Ich spielte dort 1978 mein Lied „Ich bin ein freier Mann und singe“. Willys Schwenkens Verdienste für die Folkszene sind nicht hoch genug einzuschätzen. Jetzt baut er seine Revox auf Wolke sieben auf und nimmt mit Hamish & Iain himmlische Gesänge auf. Mach’s gut Willy.« — Günter Gall


  Preis der deutschen Schallplattenkritik


Preis der deutschen Schallplattenkritik

www.schallplattenkritik.de

Bestenliste 1-2022

Traditionelle Ethnische Musik:
Susana Baca: Palabras Urgentes. CD/LP, Realworld RW237 (Universal)

Was wüssten wir in Europa von der Kultur der Afro-Peruaner, wenn es nicht Susana Baca gäbe? Mit ihrem neuen Album feiert diese Grande Dame, die quasi im Alleingang die Lieder und Tänze der Schwarzen Perus vor dem Vergessen bewahrt hat, ihr fünfzigjähriges Bühnenjubiläum. Und klingt nach wie vor frisch und engagiert! Einen argentinischen Tango der dreißiger Jahre deutet sie afro-pazifisch um. Mit satter Blaskapelle feiert sie ein Anden-Frühlingsfest. Und sie ehrt, zur Zweihundertjahrfeier der peruanischen Unabhängigkeit, die legendären Freiheitskämpferinnen Micaela Bastidas und Juana Azurduy. Mitproduziert wurde dieser Soundtrack eines neuen Peru von Snarky-Puppy-Bandleader Michael League. Für die Jury: Stefan Franzen

Liedermacher:
Barbara Thalheim: Novemberblues. Deutschlands Neunte November. Reptiphon 03847 (Broken Silence)

Sie ist die Thalheim: ein 1947 geborenes DDR-Gewächs, das glücklich nach der Vereinigung weiterwuchs, in Ost und in West. Den »Novemberblues« pflegt sie gesamtdeutsch, indem sie mit einer chansongeschulten Band ein Programm spielt, das uns mit einer speziellen deutschen Misere konfrontiert. Das traditionelle Totengedenken im diesem Monat begleitet sie durch Lieder, die quer durch zwei Jahrhunderte an die jeweils im November blutig niedergeschlagenen Revolten erinnern. Eine musikalische Geschichtslektion für alle, besonders nützlich vielleicht für all diejenigen, die sich in diesen Tagen als Opfer einer »Coronadiktatur« wähnen. Für die Jury: Harald Justin

Folk und Singer/Songwriter:
La Kejoca: Libertad. CD/DL, ARTyCHOKE artist productions AP-0821-CD (Direktvertrieb)

La Kejoca

Denn sie wissen genau, was sie tun! Das Trio La Kejoca hat schließlich die solide Ausbildung der Düsseldorfer Robert-Schumann-Musikhochschule genossen. Nach einem thematischen Gemischtwarenladen auf der Debut-CD haben sich KEno Brandt, JOnas Rölleke und CArmen Bangert nun bei der internationalen Liedauswahl auf das Thema Freiheit konzentriert – und jetzt passt es plötzlich. Die drei sind nämlich nicht nur begnadete Multi-Instrumentalisten, sondern auch sehr gute Vokalisten. Überdies gehen sie hier zurück auf ihre unterschiedlichen Wurzeln, in Bolivien, Portugal und Friesland. Intelligent, mutig, überzeugend. Für die Jury: Mike Kamp

Blues:
Eric Bibb: Dear America. CD/2LPs, Provogue PRD76472 (Rough Trade)

Dieses Album ist eine Liebeserklärung an die USA, an eine zerrüttete Nation zwischen Pioniergeist und Rassismus, Weltoffenheit und provinzieller Engstirnigkeit. Als einer von Spiritualität geprägten Persönlichkeit kam es dem Singer-Songwriter und Gitarristen Eric Bibb immer auch auf Haltung an, und zugleich auf Ausgleich und Versöhnung. Kaum einer schreibt wahrhaftigere Songs auf der Basis des Folk-Blues in einer so makellosen Sprache wie er! In seiner kritischen Aufarbeitung der jüngsten Verwirrungen in seiner Heimat wird er durchaus deutlich, doch sein Optimismus ist immer spürbar. Ein unmissverständliches Statement zur passenden Zeit. Für die Jury: Karl Leitner

Rock:
Robert Plant & Alison Krauss: Raise the Roof. CD/2LPs, Rounder Records 0190296672194 (Warner)

Unter den Paarungen nach Art von »Älterer Herr sucht sich eine Jüngere« ist die von Robert Plant mit Alison Krauss die harmonisch-stimmigste. Was dieses Hardrock-Fossil mit dem Bluegrass-Goldkehlchen zu schaffen haben könnte, war schon vor fünfzehn Jahren anlässlich von »Raising Sand« nicht die Frage. Und ist es jetzt, bei dieser neuen, nur geringfügig anders betitelten Cover-Sammlung aus Country, Folk und Blues erst recht nicht mehr. Die bis in die amerikanische Depression zurückreichenden, mal zart gezupften, mal dosiert dröhnenden, von T. Bone Burnett wieder ideal produzierten Lieder sind Musterbeispiele für zeitgenössische Roots Music, die vor Liebe, Verzagtheit und Zuversicht nur so glüht. Für die Jury: Edo Reents


  Kim Edgar & Consequences

www.kimedgar.com

Die schottische Singer/Songwriterin Kim Edgar ist hierzulande in erster Linie beliebt und bekannt als Mitglied der Gruppe Cara. Als Solokünstlerin jedoch hat sie sich etwas ganz Besonderes ausgedacht. Bis in den Herbst 2022 will sie jeden Monat unter dem Projekttitel „Consequenses“ gemeinsam mit einem anderen von ihr geschätzten Künstlerkollegen (oder natürlich einer Kollegin) einen neuen Song schreiben. Generell geht es dabei immer um das Thema des menschlichen Verhaltens.


FATOUMATA DIAWARA & AHMED AG KAEDY

  Transglobal World Music Hall of Fame

www.transglobalwmc.com

Die Verantwortlichen der Transglobal World Music Chart haben mithilfe einer unabhängigen internationalen Jury 2021 erstmals eine Reihe von Personen und Organisationen in drei Kategorien in die neu gegründete, virtuelle Transglobal World Music Hall of Fame aufgenommen. In der Kategorie „Artists“ wurde diese Ehre dem brasilianischen Sänger, Komponisten und Liedermacher Caetano Veloso zuteil ebenso wie der afroperuanischen Singer/Songwriterin, Musikethnologin und Kulturpolitikerin Susana Baca, der malischen Musikerin und Schauspielerin Fatoumata Diawara, dem polnischen Multiinstrumentalisten Janusz Prusinowski und dem amerikanischen Slidegitarristen Ry Cooder.

Für ihre Verdienste erfolgte die Aufnahme aber auch für die Direktorin der Kölner Agentur Alba Kultur, Birgit Ellinghaus, und zwar in der Kategorie „Branchen- und Medienkompetenz“. Die emsige Kulturmanagerin erfuhr damit eine verdiente Würdigung ihres unermüdlichen, Kulturen verbindenden Engagements. Ebenfalls in dieser Kategorie aufgenommen wurden das Festival WOMAD bzw. Label Real World Records rund um Peter Gabriel sowie die Weltmusikmesse WOMEX.

Weitere Ehrungen gab es für die verstorbenen Musikpersönlichkeiten Ali Farka Touré, Ravi Shankar, Nusrat Fateh Ali Khan, Alan Lomax und Violeta Parra in der Katgorie „In Memoriam“.



Coming Soon



23. April - 22. Mai 2022

wean hean @ FROG

www.weanhean.at

Neue Wiener Concert Schrammeln

  wean hean

Liebe wean hean Fans, das Wienerliedfestival findet heuer von 23. April bis 22. Mai 2022 statt. Wir haben wieder allerlei feine Überraschungen für euch. Dabei laden wir zur Eröffnungs-Remasuri in unser Wohnzimmer, lassen die Orgelpfeifen tanzen, rollen die Kinoleinwand aus, besuchen die seligen Affen in Meidling, erzählen uns G’schicht‘n aus ‘m Wienerlied, laufen mid ‘m Lamentierbredl unterm Arm zum Heurigen, freuen uns des Lebens und über köstliche, bodenständige, elegante, humorvoll-belebende, neugebackene, authentische und auch zeitgemäße Wiener Musik.

Neue Wiener Concert Schrammeln & Gäste
Soyka Stirner
Agnes Palmisano
Stippich & Stippich
...

  Schorndorfer Gitarrentage 2022


Schorndorfer Gitarrentage

25. bis 29. Mai 2022

www.schorndorfer-gitarrentage.de

Alexandr Misko

Das Kulturforum Schorndorf hat auch in diesem Jahr wieder hochkarätige Musiker*innen engagiert, die den Teilnehmerinnen und Teilnehmern in familiärer Festival-Atmosphäre ihr musikalisches Können vermitteln. Vom 25. Mai bis 29. Mai laden die Bands um die Dozenten und Dozentinnen außerdem zu ihren Konzerten ein. Seit Mitte Januar kann man sich online für die Workshops anmelden (www.schorndorfer-gitarrentage.de).

Der russische YouTube-Star Alexandr Misko weiht die Teilnehmer*innen in die beeindruckenden Techniken des Percussive Fingerstyle ein und bringt ihnen bei, wie man mit nur einer Gitarre wie eine ganz Band klingt. Den diesjährigen Jazz-Workshop gibt der versierte Jazzgitarrist Ulf Wakenius aus Schweden, von Oscar Peterson als einer der bedeutendsten Gitarristen der heutigen Zeit beschrieben. Im Electric Blues-Workshop mit dem gefeierten südafrikanische Blues-Rock-Gitarristen und Sänger Dan Patlansky lernen die Teilnehmer*innen u.a. typische Blues-Motive und das Improvisieren im Blues.

Alle (angehenden) Songwriter*innen sind bei Jule Malischke bestens aufgehoben. Bei ihr geht es nicht nur um Struktur und Dramaturgie in Songs, sondern auch um originelle Begleitkonzepte. Der erfahrene US-amerikanische Fingerstyle-Gitarrist Eric Lugosch, der bereits in Schorndorf bei der International Guitar Night zu hören war, widmet sich, individuell abgestimmt, Spieltechniken für die rechte Hand, verschiedenen Gitarrenstimmungen und dem Arrangieren von Melodien und Songs. Der für seinen originellen Mix aus arabischen Underground-Flamenco-Grooves und klassischen Elementen bekannte Gitarrist und Oud-Spieler Karim Baggili aus Belgien vermittelt vom Flamenco und Tango inspirierte Techniken, z. B. Arpeggien, Tremolo und Picado.

Christophe Godin, weltweit gefragter und äußerst erfahrener Workshop-Dozent aus Frankreich bringt den Teilnehmer*innen in seinem Workshop „Tips & Tricks for Modern Guitar” das Hybrid-Picking, Sweeping, Alternate Picking und vieles mehr bei. Und natürlich formiert sich um den Ehrendozenten Wolfgang Schmid wieder die bunte Festivalband. Aktuell werden hierfür noch ein Schlagzeuger oder eine Schlagzeugerin und eine Person am Piano gesucht. Auch Bläser*innen können sich gerne noch anmelden.

Rudolstadt 2019

7.-10. Juli 2022

Rudolstadt @ FROG

www.rudolstadt-festival.de

Detaillierte Beschreibungen zu allen Workshops und Informationen zum Konzertprogramm unter www.schorndorfer-gitarrentage.de. Die Konzerte finden im Club Manufaktur statt.

  Rudolstadt Festival

„Titos Erben“ – unser Länderschwerpunkt 2022! Zwei Jahre ohne Festival - was würde besser passen, als nun im kommenden Sommer in die Vollen zu gehen? Unseren Länderschwerpunkt widmen wir nicht einem, sondern gleich sieben Ländern: „Titos Erben“. Eine Klangreise durch die Nachfolgestaaten des ehemaligen Jugoslawiens, also Bosnien-Herzegowina, Kosovo, Kroatien, Montenegro, Nordmazedonien, Serbien, Slowenien. Wir sind sehr gespannt, was wir dort alles entdecken und planen hoffnungsfroh unser 30. Festival! 7. bis 10. Juli 2022 - save the date!

Zum Fest noch ein spezielles Geschenk, denn was wäre ein Schwerpunkt zu Ex-Jugoslawien ohne die Ikone des Balkan-Booms? Die Goran Bregović Wedding and Funeral Band übersetzt das musikalische Erbe des Balkans zeitgemäß, versieht traditionelle Harmonien mit aktuellem Twist, hebt ethnische Vorbehalte, Genregrenzen und emotionale Gegensätze auf und bringt sie in einen gemeinsamen Fluss. Mit Seele, Temperament und Können verbindet Goran Bregović dabei Gypsie-Bläser-Sound, bulgarische Polyphonie, erdige Percussion, Rock/Pop/Weltmusik-Klänge. Die Erfolgsstory dieses bosnischen Kosmopoliten begann 1990 mit dem genialen Soundtrack zu „Time Of The Gypsies“ und sie ist noch nicht zu Ende…

47SOUL verwandeln den Dancefloor in eine politische Bühne. Zu ihrer Musik soll das Publikum ausgelassen tanzen, sich aber auch daran erinnern, was in der Welt passiert: Flucht, Vertreibung, Reiseverbote. Aufgewachsen sind die vier palästinensischen Musiker in Haifa, Ramallah und Washington. Um ihre Bandidee zu verwirklichen, zogen sie nach London. Von dort schicken sie ihr eigenes Genre in die Welt: Shamstep – eine Fusion traditioneller arabischer Rhythmen der „Sham“-Region (Palästina, Libanon, Jordanien, Syrien), elektronischen Beats und Einflüssen aus Hip-Hop, Funk, Rock. Bestimmend ist dabei vor allem der Volkstanz Dabke, den 47 Soul ins 21. Jahrhundert katapultieren, unterstützt von Synthesizer-Sounds, hypnotischen Gitarrenriffs, arabischen und englischen Texten.


»Wir sind bestürzt und in großer Sorge über den Krieg gegen die Ukraine. Die ganze Tragweite kann derzeit niemand ermessen, aber das Leid der Menschen geht uns allen nahe. Die russische Invasion ist ein Verbrechen an der souveränen Ukraine, an den Werten der Menschheit, an Freiheit und Frieden in Europa. Wir trauern mit allen, die Verwandte und Freunde verloren haben, denken an jene, die ihre Unabhängigkeit verteidigen und richten unser tiefes Mitgefühl auf die Ukrainerinnen und Ukrainer, Kinder, Frauen und Männer, die in ständiger Angst vor den anrollenden Panzern und dem nächsten Raketenbeschuss leben oder die auf der Flucht sind. Stündlich sterben Menschen, Hunderttausende suchen Schutz, weil Putin die Ukraine für ihren Wunsch nach Demokratie und einer selbstbestimmten Zukunft bestraft. Es erfüllt uns mit Abscheu und Entsetzen. Mit Abscheu sehen wir auch, wie Putin dabei sein eigenes Volk schamlos belügt und in Not bringt. Wir fühlen uns darum auch mit jenen Menschen in Russland solidarisch, die sich dem mutig widersetzen und gegen den Krieg protestieren. Unser Festival steht seit vielen Jahren für Toleranz, Offenheit, kulturellen Austausch und Verständigung. Vor diesem Hintergrund sind wir für das kommende Festival erneut eine Partnerschaft mit der European Broadcasting Union EBU eingegangen. Wie schon 2019 wollten sich darüber auch wieder zwei russische Rundfunkstationen beteiligen. Dazu wird es nicht kommen. Eine Einladung der ursprünglich geplanten beiden Gruppen kam für uns seit Putins Anerkennung eines unabhängigen Donbass nicht mehr in Frage, denn wir wollen staatlichen Institutionen in keinerlei Form ein Forum bieten. Inzwischen haben die russischen Sender ihrerseits die Absicht erklärt, aus der EBU auszutreten. Es sind dunkle Tage, nichts bleibt davon unberührt. Wir hoffen auf Frieden und ein Ende der Gewalt. So schnell wie möglich!«



Last but not least


Versengold

Artist Video Versengold @ FROG

www.versengold.com


  Wir sind wütend, schockiert und fassungslos über das, was heute passiert ist. Maltes harsche Worte geben unsere Gedanken dazu ziemlich gut wieder…seht diesen Song also als unser Statement zur aktuellen Lage. Felix Weidenhöfer und Ulrich Wortmann - vielen Dank fürs Mitkomponieren und die schöne Begleitung an der Gitarre!

Um unserem musikalischen Kommentar auch Taten folgen zu lassen, haben wir entschieden, alle Einnahmen aus dem Streaming und Download des Songs „Alte Männer“ direkt an die UNO-Flüchtlingshilfe zu spenden, die in der Ukraine humanitäre Hilfe leistet. Wir hoffen, unsere Reichweite als Künstler auf diesem Wege für etwas Gutes einsetzen zu können.

#ukraine #frieden #altemänner #givepeaceachance


Käthe Kollwitz

Nie wieder Krieg. Nie wieder!

Bernd Köhler

Artist Video Bernd Köhler @ FROG

www.bernd-koehler-live.de

»Es gibt noch viel zu tun, um die Welt friedlicher zu machen. Wir müssen von der herrschenden Gewaltkultur zu einer Friedenskultur kommen. Wir stellen uns gegen Ausgrenzung, Hetze und Drohungen mit Gewalt. Auch Deutschland hat z.B. durch Rüstungsexporte seinen Anteil daran, dass Menschen zu Opfer von Gewalt werden und viele zur Flucht aus ihrer Heimat gezwungen werden. Die DFG-VK Bonn-Rhein-Sieg startet den 4. Deutschen Friedenssong-Wettbewerb: Die Anmeldefrist läuft vom 1.1.2022 bis 31.3.2022. Damit bleibt allen Interessenten noch eine kurze Zeitspanne, um an Texten zum Thema Frieden und Gerechtigkeit, an den Melodien sowie am Arrangements zu arbeiten und Aufnahmen ihrer Songs zu produzieren. Am 24.9.2022 planen wir ein Abschlusskonzert im Brückenforum in Bonn/Beuel. Auch 2022 werden wieder 5 Preise im Gesamtumfang von 5.750,- € vergeben.«

www.friedensmusik.de

Die Grafik von Käthe Kollwitz. In der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts / mit Kohle auf grobes Papier gemalt / gekratzt / geschabt / die Schwurhand / die zur Ikone wurde / gegen das Vergessen:

Nie wieder Krieg. Nie wieder!

Kollektive Antwort auf das mörderische Massensterben im 1. Weltkrieg / Ein Gesicht / verhärmt / vom Leid gezeichnet und dennoch der drohenden Gefahr entgegen gewandt / anklagend und doch fast stumm / der Schrei:

Nie wieder Krieg. Nie wieder!

DAS Symbol, für uns / die Kinder der Weltkrieg 2-Generation / die im Altnazi-durchsetzten Staat / ihre eigenen Wege suchte / für reale Völkerverständigung und für Frieden: „Give Peace a chance” und „Stopp the war – in Vietnam”

Nie wieder Krieg. Nie wieder!

So gingen wir auf die Straße gegen die Atomraketen in Ost und in West / gegen das drohende Inferno im Minutentakt. / Millionen Menschen in Deutschland, in Europa / weil es einen solchen Krieg nie wieder geben sollte / nie wieder geben durfte

Nie wieder Krieg. Nie wieder!

So gingen wir auf die Straße / als im Nach-Nach-Nachkriegs-Europa wieder Grenzen militärisch verrückt wurden / deutsche Flugzeuge im Namen der NATO Serbien bombardierten / Als man es zuließ, dass nationaler Wahn wieder über die Vernunft und Diplomatie siegte

Nie wieder Krieg. Nie wieder!

Und so stehen wir fassungslos / heute / vor dem bisher Unvorstellbaren / dass gerade Russland / das von Kriegen selbst so geschundene Land, / Soldaten auf fremdes Territorium schickt / Mitten in Europa / in die Ukraine:    Zerstörung / Vernichtung / Tod im Namen einer wahnhafter Vorstellung …

Stoppt / Stoppt die Spirale der Gewalt!

Nie wieder Krieg!

Bernd Köhler 26.02.22 zur Kundgebung des Friedensbündnis Mannheim (www.kommunalinfo-mannheim.de )


Borsh Division - Future Sound of Ukraine

www.trikont.de

Music of Ukraine

Ladies & Gentlemen Trikont Sadly Presents ... BORSH DIVISION

Es gibt Zeiten, da fällt es schwer die richtigen Worte zu finden, da steht man fassungslos und ungläubig vor einem Desaster, das man sich in seinen schlimmsten Träumen nicht vorstellen konnte. Ihr kennt das sicher auch und in diesen Zeiten hilft es, zu helfen und man ist froh, wenn sich eine Möglichkeit bietet. Deshalb haben wir gemeinsam mit Yuriy Gurzhy entschieden ab jetzt alle Erlöse aus der im April 2016 erschienenen CD „Borsh Division – Future Sound of Ukraine“ an die BRÜCKE DER HOFFNUNG (www.bdh.org) zu spenden.

Yuriy Gurzhy, ein Ukrainer in Berlin und Herausgeber einiger Trikont-CDs hat diese tolle Musik für uns zusammengestellt. Wladimir Kaminer, Autor und Trikont-Herausgeber, schrieb dazu 2016 unter anderem im Booklet:

„Die Ukraine ist wirtschaftlich arm und vom Krieg gebeutelt, aber in seinem Geist ganz und gar Europa geworden. Ein Traum, den kein Präsident bisher verwirklichen konnte, wurde vom Volk aus eigener Kraft bewältigt. Die Menschen haben es geschafft, gehört zu werden. Das Selbstbewusstsein der Unkrainer ist unglaublich gewachsen, das zeigt die gute Musik, die die neue Ukraine macht, und die mein Freund Yuriy Gurzhy jetzt auf dieser CD versammelt: Sie hat ganz neue Töne. Hören Sie den Sound der ukrainischen Revolution – den neuen Sound Europas.“

Wir sind in Gedanken bei den Menschen in der Ukraine und den vielen auf der Flucht und hoffen auf ein baldiges Ende dieses Irrsinns. Herzlichen Dank für Aufmerksamkeit und Unterstützung. Es grüßen Eva Mair-Holmes, Brendan Erler, Yuriy Gurzhy und die Trikont-Crew.


P.S.: Musiker, DJ, Produzent und Radiomoderator Yuriy Gurzhy (RotFront, Russendisko) lebt seit den Neunzigerjahren er in Berlin, ist seiner Heimat aber weiterhin sehr verbunden und schreibt aktuell ein Kriegstagebuch im Berliner Tagesspiegel. Am 30. März zeigte er sich darin positiv angetan von der Bereitschaft vieler Kulturschaffender weltweit, ihre künstlerischen Möglichkeiten zu nutzen, um etwas für die Ukraine zu tun. Und erstaunt darüber, welche Kollaborationen da entstehen. „Es fühlt sich gut und richtig an, zu spenden und Spenden generieren zu können“, schreibt er. „Als Musiker kann ich mir gerade nichts Besseres vorstellen. Und ich sehe, dass viele Kollegen von mir genau dasselbe machen. Täglich finden Benefizkonzerte statt. DJs streamen ihre DJ-Sets und sammeln dabei Spenden. Bildende Künstler verkaufen ihre Werke – und spenden den Gewinn.“ (Siehe auch: "Russian Warship (Go F​*​*​k Yourself​!​)"!)



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