FolkWorld #73 11/2020
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The Blues of Hank Williams

Across the Western Ocean

Warum nimmt man eine ganze Platte mit Liedern von Hank Williams Songs auf? Vielleicht, weil Hank der König der Country-Musik war, der weithin als bester Sänger, als größter Songwriter und allgemein als einflussreichste Figur der Country-Musik anerkannt ist. Also keine Fragen mehr und Vorhang auf: Darrell Scott singt den Blues von Hank Williams!


Hiram „Hank“ King Williams Sr. (* 17. September 1923 in Mount Olive, Alabama; † 1. Januar 1953 in Oak Hill, West Virginia) war ein US-amerikanischer Country-Musiker und Songwriter. Er hat zahlreiche Musiker, beispielsweise Johnny Cash, Merle Haggard, Bob Dylan oder David Allan Coe beeinflusst.

Hank Williams

In den meisten Umfragen nach dem besten Sänger, den das Genre jemals hervorgebracht hat, belegt Hank Williams einen der vorderen Ränge – wenn nicht Platz eins. Eine vergleichbare Position nimmt Williams ein, wenn nach dem Autor des besten bzw. wichtigsten Songs der Country-Geschichte gesucht wird – oder ganz allgemein bei der Suche nach der einflussreichsten Figur in der Geschichte der Country-Musik. Der Rolling Stone führt Williams in seiner Liste der 100 größten Sänger aller Zeiten auf Platz 27, in der Liste der 100 größten Künstler aller Zeiten auf Platz 74 und in der Liste der 100 besten Songwriter aller Zeiten auf Platz 13.

Leben

Anfänge


Darrell Scott Sings the Blues of Hank Williams
Einer der führenden Session-Instrumentalisten Nashvilles gilt Darrell Scott als Musiker, den die meisten Menschen nicht namentlich kennen würden, obwohl sie wahrscheinlich einen seiner Country-Hits gehört haben. Sein bekanntestes und meist gecovertes Lied ist die Bluesgrass-Ballade "You’ll Never Leave Harlan Alive", die in der TV-Serie "Justified" verwendet wurde. Sein Lied "Hank Williams Ghost" wurde 2007 von der Americana Music Association als Song of the Year ausgezeichnet, und er interpretierte Hanks "Ramblin Man" bereits auf seinem "Couchville Sessions"-Album neu. Die Anthologie "Darrell Scott Sings the Blues of Hank Williams" wagt sich tief ins Herz der Dunkelheit. Er greift Hanks Blues auf und arbeitet die innewohnende Schönheit mit Nachdenklichkeit und Subtilität heraus. Er spielt nicht wie Hank, bleibt aber seinem Erbe treu. Er gibt zu, beeindruckt zu sein von "dieser schönen Mischung aus schwarzer Blues-Tradition und dem Gesang weißer Unterschichts-Jungen, die viel mehr Gemeinsames als Trennendes haben." [wt]

Titel: My Sweet Love Ain't Around | Lost Highway | Fool About You | Men with Broken Hearts | The Blues Come Around | When God Comes and Gathers His Jewels | When You're Tired of Breaking Other Hearts | Low Down Blues | (I Heard That) Lonesome Whistle

"Darrell Scott Sings the Blues of Hank Williams", Full Light Records, 2020

Darrell Scott

Artist Video Darrell Scott @ FROG

www.darrellscott.com

Hank Williams wurde 1923 in einfachen Verhältnissen als Sohn von Jessie Lillybelle „Lillie“ Skipper (1898–1955) und des Holzarbeiters Elonzo Huble „Lon“ Williams (1891–1970) in Alabama geboren. Er hatte eine 1922 geborene Schwester; ein älterer Bruder war kurz nach der Geburt gestorben. Seine ersten Akkorde auf der Gitarre lernte Williams vom schwarzen Straßenmusiker Rufus „Tee Tot“ Payne. Als Teenager trat er in Alabama mit der Band The Drifting Cowboys auf, nachdem seine Familie 1937 in die Stadt Montgomery gezogen war. Die Drifting Cowboys, in der Originalbesetzung mit Braxton Schuffert, Freddie Beach und Smith „Hezzy“ Adair, blieben auch später in anderen Besetzungen seine Begleitband. 1939 verließ Williams die High School ohne Abschluss und begann für den lokalen Radiosender WSFA zu arbeiten. Bald hatte er dort aufgrund seiner Popularität eine eigene Sendung, die zweimal wöchentlich mit einer Sendezeit von fünfzehn Minuten ausgestrahlt wurde.

1941 verschlechterte sich mit dem Eintritt der Vereinigten Staaten in den Zweiten Weltkrieg die Lage von Williams und seiner Band zusehends. Alle ursprünglichen Mitglieder der Drifting Cowboys wurden zur Armee eingezogen, und die Ersatzleute nahmen starken Anstoß an Williams’ immer offensichtlicher werdenden Alkoholproblemen. Sein großes Vorbild Roy Acuff wird mit dem Ausspruch zitiert: „Junge, deine Stimme ist Millionen wert, aber Verstand hast du nicht für zehn Cent.“ Williams erschien zu den Sendeterminen seiner Show oft volltrunken, so dass ihn die WSFA im August 1942 wegen gewohnheitsmäßiger Trunksucht hinauswarf. 1943 lernte er Audrey Mae Sheppard kennen, die er noch im selben Jahr heiratete. Sie wurde auch seine Managerin.

Karriere

Gefördert vom einflussreichen Songwriter und Produzenten Fred Rose machte Williams 1946 seine erste Aufnahme für Sterling Records, Never Again. 1947 folgte Honky Tonkin. Beide Singles waren erfolgreich und brachten ihm einen Vertrag mit MGM Records ein. Seine erste Single beim neuen Label Move It On Over wurde zu einem Country-Hit. Im August dieses Jahres wurde Williams ständiges Mitglied der Radioshow Louisiana Hayride in Shreveport, Louisiana. Aufgrund der Popularität der Show und der großen Reichweite des Senders wurde er im gesamten Südosten der Vereinigten Staaten bekannt. Seine Coverversion des Emmett-Miller-Songs Lovesick Blues von 1949 wurde sein nächster großer Hit, der auch in den Pop-Charts erfolgreich war.

Im selben Jahr wurde sein Sohn Randall Hank Williams geboren und er trat erstmals in der bekanntesten Country-Show, der Grand Ole Opry in Nashville, auf. Als erster Künstler der seit 1925 bestehenden Live-Radiosendung gab er sechs Zugaben. Mit einer Gruppe von Grand-Ole-Opry-Musikern kam Williams im November 1949 zur Truppenbetreuung auch nach Deutschland, wo er unter anderem im Berliner Titania-Palast auftrat. 1950 bis 1952 folgten weitere Hits und er nahm auch unter dem Pseudonym Luke The Drifter auf. Cold, Cold Heart, die B-Seite seiner 1951 veröffentlichten Single Dear John, wurde zu einem seiner bekanntesten Songs.

1952 scheiterte die Ehe mit Audrey und er heiratete im Oktober Billie Jean Jones Eshlimar. Aus der Hochzeit wurde ein Showspektakel. 14.000 Menschen kauften sich ein Ticket für das im New Orleans Municipal Auditorium zelebrierte Ereignis. Im selben Monat wurde er aus der Grand Ole Opry ausgeschlossen, weil er aufgrund seines Alkoholkonsums unzuverlässig geworden war. Er kehrte daraufhin zum Louisiana Hayride zurück.

Krankheit und Tod

Holly Williams

Artist Video Holly Williams @ FROG

www.hollywilliams.com

Zu Williams’ Alkoholsucht kam gegen Ende seines Lebens noch eine Morphinabhängigkeit. Zudem litt er zeitlebens unter schweren psychischen und gesundheitlichen Problemen. Seine schwierigen Lebensumstände hat Williams immer wieder in seinen Liedtexten verarbeitet. Zwei seiner berühmtesten Zeilen stammen aus dem letzten Song, der noch zu seinen Lebzeiten veröffentlicht wurde:

„No matter how I struggle and strive,
I’ll never get out of this world alive“

Am 1. Januar 1953 wurde Hank Williams bei einer Polizeikontrolle tot in einem Auto aufgefunden, das ihn zu einer Show in Canton, Ohio, bringen sollte. Als Todesursache des 29-Jährigen wurde Herzinfarkt angegeben, der auf Medikamenteneinnahme zusammen mit übermäßigem Alkoholkonsum zurückgeführt wurde.

Familie

Sein Sohn Hank Williams Jr. wurde ebenfalls ein bekannter Country-Musiker. Auch dessen Kinder Hank Williams III und Holly Williams arbeiten als Musiker. Ein Großneffe von Williams ist der Comiczeichner J. H. Williams III. Hank Williams’ außereheliche Tochter Jett Williams wurde fünf Tage nach seinem Tod geboren. Seine Vaterschaft wurde erst 1985 gerichtlich anerkannt.

Auszeichnungen

1961 wurde Hank Williams in die Country Music Hall of Fame aufgenommen. 2010 wurde er postum mit einem Pulitzer-Preis (Special Citation) geehrt.

Biografischer Film

2015 inszenierte Marc Abraham eine Filmbiografie über Hank Williams mit dem Titel I Saw the Light. Der Film umfasst die letzten neun Jahre des Sängers von 1944 bis 1953, von der Heirat mit Audrey bis zum Tode Williams. Die Hauptrollen spielen Tom Hiddleston und Elizabeth Olsen.




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Date: October 2020.



Photo Credits: (1) Hank Williams, (2)-(4) Darrell Scott, (5) Holly Williams (unknown/website).


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