FolkWorld #58 11/2015
© Adolf „gorhand“ Goriup

Pocket of Feelings

Martina Linn "Pocket of Feelings", Plattentaufe im Treibhaus, Luzern, am 22. Oktober 2015.

Martina Linn
Artist Video
www.martinalinn.com

Ich habe die Engadiner Singer/Songwriterin Martina Linn vor zwei Jahren in meinem Stammlokal, dem Café Sattler in Bern, im Rahmen des Kultur-Dienstags kennengelernt. Schon damals war ich von ihren tollen Songs und der wunderschönen Stimme beeindruckt. Vor einigen Wochen flatterte dann ihre aktuelle CD mit einer Einladung zur Plattentaufe ins Haus. Das Treibhaus ist ein Jugendkulturhaus im Zentrum von Luzern und erwies sich für die mittlerweile in Luzern lebende Künstlerin als perfekter Ort für die Taufe ihres zweiten Albums.

Der übersichtliche und sehr heimelige Konzertsaal füllte sich bei ihrem Auftritt und das Publikum verbrachte einen Abend mit großartigen Musikern und einer Sängerin mit atemberaubender Stimme. Ob sie allein mit ihrer Akustikgitarre auf der Bühne stand und mit dem stillen Song "Right place" die Zuhörer verzauberte, oder mit Unterstützung von Christian Winiker an der E-Gitarre, Andi Schnellmann am Bass, Jwan Steiner an den Drums und Mischa Maurer an den Keyboards das Publikum mit dem poppig rockigen Titelsong begeisterte, die Live-Arrangements waren erstklassig.

Als Überraschung brachte sie auch einige hervorragende Gastmusiker mit, so spielte beim bluesigen "Down to the city" Marc Scheidegger am Dobro auf und lieferte sich ein Duell mit Winikers E-Gitarre und bei der Americana Ballade "Trust me" stimmte ein Streichertrio ein. Das von zwei Akustikgitarren und Dobro begleitete "Comes new morning" erinnerte mich an die Kunst von Joni Mitchell Songs einen ganz speziellen Sound zu verpassen. Der Höhepunkt des Abends war Martinas Cover von Neil Youngs "Old man", Winiker griff zur Lap Steel und Martina übertraf alle meine Erwartungen mit ihrem leidenschaftlich rockigen Gesang, gegen Ende des Songs winkte Martina uns lächelnd zu und überließ der Band die Bühne, was dann folgte war ein musikalisches Feuerwerk, das man sonst vielleicht in Nashville zu hören kriegt.

Neben den neuen Songs schenkte uns Martina auch einige Perlen ihres ersten Albums wie das wunderschöne "Mary Anne" oder die rockige Geschichte eines unfreiwilligen Fußmarsches ins heimatliche La Punt durch Schneegestöber. An diesem herbstlichen Abend in Luzern, oder war es doch Nashville, hat Martina nicht nur mich begeistert, das Publikum verlangte lautstark nach Zugaben, die dann auch reichlich kamen.



Photo Credits: (1)-(2) Martina Linn (by Tabea Hüberli).


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