FolkWorld #58 11/2015
© Editorial by Sarah McQuaid

Das F Wort

Sarah McQuaid

Artist Video Sarah McQuaid @ FW:
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www.sarahmcquaid.com

Ich bin ein Kind der Vinyl-Ära. Als ich mir kürzlich einen Plattenspieler zulegte und wieder Schallplatten abspielte, war ich nicht so sehr vom Klangunterschied betroffen als vielmehr dem Ausmaß, mit dem der Zuhörer involviert ist: die bloße Tatsache, aufstehen und auf halber Strecke die Schallplatte umdrehen zu müssen, brachte mich in eine Zeit zurück, als ich tatsächlich dasaß und Alben ZUHÖRTE - im Gegensatz zu einem Rauschen im Hintergrund.

Etwa zur gleichen Zeit als ich den Plattenspieler bekam, wurde mein viertes Album “Walking Into White” gemastert, was heftige Diskussionen nach der Titelreihenfolge aufwarf. Am Ende hatten wir nach meinem Gefühl die schlüssigste Lied-Kollektion, die ich jemals aufgenommen hatte. Dies war nicht nur ein Haufen beliebig angeordneter Lieder, es war ein Zyklus, eine Art Geschichte.

Aber würde jemand diese Geschichte hören? In diesen Tagen wandert eine neu gekaufte CD allzu oft direkt zu iTunes und dem Konsumieren nach dem Zufallsprinzip.

Ich entschied mich, sicherzustellen, dass das Album in seiner vorgesehenen Reihenfolge zumindest einmal von den Menschen gehört werden würde, die zu meinen diesjährigen Konzerten kämen: Ich würde einfach das gesamte Album live spielen, Titel für Titel, als die erste Hälfte jeden Konzertes. Gerade erst bin ich von einer achtwöchigen, 39 Konzerte umfassenden USA-Tournee zurückgekehrt, auf der ich genau dies tat, und die Reaktion war verblüffend: das Publikum schien wirklich emotional zu reagieren und meine CD-Umsätze stiegen sprunghaft an.

Ich werde das gleiche auf meiner vierwöchigen Großbritannien-Tour im November tun. Es hat mir wirklich die Augen geöffnet und zudem die Art und Weise verändert, wie ich Alben höre. Nie wieder Random Shuffling!

Sarah McQuaid


Sarah McQuaid: Walking into White

Sarah McQuaids Stimme wurde mit Malt-Whisky, geschmolzener Schokolade und “in Wein gegossenen Honig” (Minor 7th) verglichen. Ihr neuestes Album “Walking Into White” (2015) ist ihr bislang ehrlichstes und abenteuerlichstes Werk. Die hinreißende Performerin verführt ihr Publikum sowohl mit frechen Scherzen und Geschichten on the road als auch atemberaubender Musikalität. In ihren Händen ist die Gitarre viel mehr als nur ein Begleitinstrument.

Geboren in Spanien, aufgewachsen in Chikago und jetzt im ländlichen England lebend, verweigert sich Sarah jeglichen Schubladen und lässt auf eine ihrer berührenden Originalstücke eine kubanischen Jazznummer aus den 1930ern, ein Lautenstück aus dem 16. Jahrhundert oder einen unerwarteten zeitgenössischen Covertitel folgen. Wie seine Vorgänger hat ihre vierte Solo-CD weltweite kritische Würdigung gefunden. The Musician (UK) nannte es “A work that grows with each listen”, während der Folker es als “ein mutiges Album mit einem potenziellen Pophit” begrüßte. “Sending out a trembling resonance, this is a collection of songs that feel their way into your being,” schrieb FolkWords (UK), wo es sich gegen starke Konkurrenz als Album of the Month durchsetzte.


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