FolkWorld #47 03/2012
© Adolf „gorhand“ Goriup

Volksmusik des 3. Jahrtausends

Hiesix

Hiesix @ FolkWorld: FW#41

www.hiesix.ch

Hiesix - Kulturkeller ONO, Bern am 30.11.2011.

Hiesiges gab es am Mittwochabend im Kulturkeller ONO in Bern von der Band Hiesix zu hören. Die Emmentaler Familie Keller, Susanne Jaberg (Geige, Schwyzerörgeli, Hanottere, Perkussion), Iris (Geige, Kontrabass, E-Bass, Gesang) und Thomas Keller (versch. Halszithern, Gitarre, Kontrabass, Häxeschyt, Schwyzerörgeli, Mundharmonika), und der in Zürcher Thalwil beheimatete Multi-Instrumentalist und Präsident des Narrenschiff-Labels Dide Marfurt entführten uns in die immer mehr florierende ländliche Musikszene der Schweiz.

Aufgewachsen im wunderschönen Emmental hat der Autodidakt Thomas Keller die Schweizer Volksmusik im Blut. Die Volksmusik des 3. Jahrtausends ist aber durchdrungen von Einflüssen aus aller Welt und so präsentierte das Quartett traditionelle Tänze und Lieder wie auch wunderschöne Eigenkompositionen auf historisch authentischen Instrumenten wie das Häxeschyt, Krienser Halszither oder Hanottere (Emmentaler Halszither).

Mit einem volkstümlichen Tanz, einem Chuereihe aus dem Emmental, begann die musikalische Reise, deren erster Teil vor allem der Volksmusik gewidmet war. Iris bezauberte das Publikum mit ihrer schönen Sopranstimme bei traditionellen Liedern wie "Die stolzi Mülleri" oder das von Thomas ins Berndeutsche übersetzte Süddeutsche Volkslied "Am Abe spät". Die Tänze wurden vor allem vom Klang der verschiedenen Halszithern und der Geigen dominiert.

Hiesix

Die Krienser Halszither sticht optisch wie auch akustisch hervor, etwas größer und eine ähnliche Form wie die Ukulele ist ihr Klang weniger weich als der der langhalsigen Halszithern wie das Hanottere. Rhythmisch wurden die Tänze von Susanne an der Schweizer Version der Spoons, den Chlefeli, oder Dide, der den Koffer seiner Halszither als Bodhràn verwendete, angetrieben und Susanne begleitete die Halszithern an der Geige und auf dem Schwyzerörgeli.

Nach der kurzen Pause stellten uns die Musikanten einige ihrer außergewöhnlichen Eigenkompositionen vor: "Wind u Gras" schrieb Thomas zu Ehren eines seiner Lieblingsplätze im heimischen Emmental. Iris atemberaubender Gesang wurde von Thomas an der Halszither, Susanne am Schwyzerörgeli und Dide am E-Bass begleitet, für mich einer der Höhepunkte des Abends.

"Mir zäme" (T. Keller/S. Jaberg) überraschte mit Weltmusikklängen auf traditionellen Schweizer Instrumenten; auch ohne den großartigen Gesang vom leider nicht anwesenden fünften Bandmitglied Stefan Lehmann erzeugte das Quartett einen mitreißenden Groove. Zwischen den Stücken präsentierten uns die Musikanten die Vielzahl der Instrumente, die sie mitgebracht hatten und erklärten den Hintergrund zu den Tänzen und Liedern.

Erst nach mehreren Zugaben entließ das begeisterte Publikum das Quartett, das historische Kellergewölbe des ONO bot die perfekte Akustik für das akustische Feuerwerk von Hiesix.


Photo Credits: (1)-(2) Hiesix (by Adolf „gorhand“ Goriup).


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