Ausgabe 4 5/98

FolkWorld News


25 Jahre Fiedel Michel
Deutschland. Vor einem viertel Jahrhundert wurde Fiedel Michel gegründet, bald waren sie eine der führenden Gruppen des deutschen Folk Revivals. Schon vor einiger Zeit haben sich die Michels aufgelöst. Um ihren runden Geburtstag doch noch richtig zu feiern gibt es am 8.5.98 ein einmaliges Reunionskonzert von Fiedel Michel im Folktreff Münster im Bennohaus. Wir gratuliern schon jetzt schön zu diesem Anlaß und werden in einer der nächsten Ausgaben davon berichten.


Leipziger Tanzhausfest
Deutschland/LEIPZIG. Vom 21. - 24. 5. findet in Leipzig das 13. Tanzhausfest statt. Gäste sind Rosapaeda (I), Stömp (GB), Chudoba (PL), das Trio Patrekatt (S), dazu Älabätsch, JAMS, Meyering & Budweis sowie direkt aus Leipzig Swedenquell, Zerrwanst & Co, Wimmerschinken u.v.a. Info und Kartenbestellungen bei Hans-Joachim Richter, Hermann-Meyer-Str. 21, 04207 Leipzig oder über die
Homepage .


Robin Laing mit Whisky Show auf Tour
Deutschland/EDINBURGH. Der Singer/Songwriter Robin Laing aus Edinburgh plant für Oktober seine erste Deutschlandtournee. U. a. möchte er 'The Angel's Share' präsentieren, sein Programm mit Liedern und Gedichten zum schottischen Whisky. Robin organisiert die Tour von Schottland aus; er würde sich freuen, wenn interessierte Folkclubs und Veranstalter sich direkt an ihn wenden: R. Laing, Ellerburn Cottage, Burnside Orchard, Crossford Carluke, ML8 5PX, Scotland, Tel. (0044) 1555-860635,
e-mail


Ian Carr und Karen Tweed, Foto by The MollisSwåp kommen
Schweden/England/Deutschland. Swåp, die einzigartige, geniale Band, die die beiden Engländer Karen Tweed und Ian Carr mit den Schweden Carina Normansson und Ula Bäckström vereint, und die dementsprechend auch schwedische Traditionen gekonnt mit englischen und irischen vereinigt, kommen nun endlich auch nach Deutschland! Im Oktober sind sie zum ersten Male hier auf Tour - u.a. in der WDR Matinee der Liedersänger. Watch out for them! Und zur Vorfreude kann man ja auch noch mal, den
Artikel über Swåp aus Ausgabe 1 lesen...
Photo: Ian Carr und Karen Tweed, by The Mollis


Übernommen...
Deutschland. Übernommen wurde der in der letzten Ausgabe veröffentlichte Artikel über
Anna Murray nun von der deutschen Folkzeitschrift Folker! - er konnte nun - zwei Monate nach der Erstveröffentlichung in FolkWorld - also auch von den nicht-vernetzten Folker!-Abonnenten in Folker!s dritter Ausgabe gelesen werden...


Kemnade International - Agenda 21
Deutschland. Von Kemnade International, dem internationalen Folklore- und Kulturfest an der Wasserburg Kemnade in Bochum, gibt es die erfreuliche Nachricht, daß es dieses Jahr - nach etlichen Zögern - doch wieder stattfinden soll; am Wochenende vom 28. bis 30. August. Grund für das Stattfinden ist vor allem, daß die Bochumer Lokalpolitik neue Gelder hierfür entdeckt hat.
Seit 1974 gibt es Kemnade International nun schon, und in dieser langen Zeit hat es sich zu einer wichtigen Veranstaltung für den Austausch mit und von - vor allem im Ruhrgebiet lebenden - Ausländern, aber auch zu einem der besten Folklore- und Worldmusikfestivals in Deutschland entwickelt, mit vielen internationalen Stars und hervorragender Atmosphäre. In all den Jahren waren für das Festival - wenn auch zum Teil zähneknirschend - Haushaltsmittel da. Nun hat sich der Stadt eine neue Geldquelle aufgetan, namens Lokale Agenda 21.
Zeichnung von Annegret Haensel Die Lokale Agenda 21 soll die Beschlüsse von der Umweltkonferenz in Rio '87 auf lokaler Ebene anstreben, d.h. Klimaschutz, sozial- und umweltverträgliche Stadtentwicklung etc., aber eben auch die globalen Beziehungen zwischen Nord und Süd verbessern. So hat das Land NRW beschlossen, Extra-Geld für Eine-Welt- bzw 3.Welt-Organisationen bereitzustellen, um zur Verständigung zwischen Nord und Süd beizutragen. Für Bochum sind das ca. 200.000 DM im Jahr.
Und - ach wie praktisch - da war dann plötzlich eine neue Geldquelle für unser liebes Ausländerfest! Das Konzept, ursprünglich vorgesehen als Fest für die Gastarbeiter des Ruhrgebiets, an dem sie den Deutschen und sich gegenseitig ihre Kultur und Folklore vorstellen konnten, wurde dementsprechend umgeändert, Eine-Welt-Gruppen sollten stärker eingebunden werden. Und das war Rechtfertigung genug, jene Lokale Agenda 21 Gelder, die eigentlich zur Unterstützung der Arbeit von Eine-Welt-Gruppen gedacht sind, in Kemnade International zu stecken. Eine seltsame Geldverschiebung...
Die Konzept bis zum letzten Kemnade International Festival ist immer gut aufgegangen, jedes Festival war immer ein Höhepunkt im Kalender jedes Folklore-Liebhabers. Hoffentlich bleibt wenigstens das erhalten! Einziger Wermutstropfen noch: Das diesjährgie Kemndae International findet parallel zum dänischen Tønder Festival statt - eine schwierige Entscheidung...


Ein halbes Jahr alt...
FolkWorld hat nun ein schon fast rundes Jubiläum - es existiert schon seit einem halben Jahr. Wir haben aus diesem feierlichen Anlaß im
Editorial einen kleinen Rückblick und Ausblick geschrieben...


Ausländersteuer
Deutschland. Im
Editorial der letzten Ausgabe, wurde das in Deutschland im Augenblick äußerst aktuelle Thema der Ausländersteuer berichtet. Hierauf gab es einige sehr lesenswerte Reationen: Zum einen hat der Indianer (und Native American Fluter Spieler) Sky Walkinstik-man-alone den etwas überspitzten Kommentar The Death Knell Of International Culture verfasst, zum anderen haben Veranstalter über ihre Erfahrungen in der FolkWorld Szene von Innen berichtet...
Dieses leidige Thema wird die deutsche Folk bzw Kultur Szene noch einige Zeit beschäftigen. Hoffen wir, daß sich in baldiger Zukunft doch noch eine befriedigende Lösung finden läßt.


Ende vom Folkclub Dortmund
Deutschland. Das Folksterben in Deutschland geht weiter. Nun hat der Folkclub Dortmund, der seit einiger Zeit regelmäßig im Dietrich-Keuning-Haus gehalten wurde, sein Ende bekannt gegeben. Grund waren wohl vor allem Streitigkeiten mit dem Hause und fehlende Besucherzahlen. Schade!


Aus für Talklänge Festival in Wuppertal - ein kulturpolitischer Skandal
Deutschland. Nach fünf Festivals in Folge, die unter der künstlerischen Leitung von Uli Armbruster jedes Jahr im Sommer einen kulturellen Folk & World-Schwerpunkt in Wuppertal gesetzt haben - über das letzte Festival wurde
in Ausgabe 1 berichtet -, wurde nun das Aus für die Talklänge '98 bekannt gegeben. Grund ist - mal wieder - die Politik, dieses Mal auf lokaler Ebene.
Angelique Kidjo, photo by the Mollis Als Talklang e.V. im letzten Herbst neue Geldquellen suchte, kam es im November zu einem Gespräch mit Stadtratsabgeordneten. Dabei wurden vom Abgeordneten Jüchter klare Zusagen gemacht: Die Stadt wollte die Talklänge in die Reihe ihrer Schlüsselprojekte aufnehmen, regionale bis europäische Fördermittel ausfindig machen und beantragen, sowie sich um weitere Sponsoren kümmern, auch weil die Stadthalle wieder fürs Festival genutzt werden sollte. Die Sache schien einen guten Verlauf zu nehmen.
Aber man hatte nicht mit der Unzuverlässigkeit der Politiker gerechnet. Trotz mehrmaliger Anfragen hatte sich Herr Jüchter nach diesen verbindlichen Vereinbarungen nicht mehr gemeldet. Erst ein weiterer Brief an den Oberbürgermeister erbrachte, nach genau drei Monaten Schweigen, eine Stellungnahme des Herrn Jüchter mit einer Absage ("... Aber ich fürchte, für 1998 wird das nicht mehr zu sichern sein."). Von allem, was Herr Jüchter zusicherte, ist nach Talklangs Informationen nichts begonnen, geschweige denn erledigt worden.
Als Reaktion auf die Presseerklärung zum Ende von Talklang '98 wurde dann in einem Artikel in der Westdeutschen Zeitung der Beigeordnete Jüchter zu dem obigem Thema zitiert. Er bezeichnete die Inhalte der Presseerklärung als Vorwürfe und weist diese zurück. Insbesondere hätte es keine Zusage von ihm zu den TALKLÄNGEN '98 gegeben. In einer Radiosendung vom gleichen Tag zeigte er sich durch unsere Erklärungen nicht nur überrascht, sondern bezeichnete diese als unverschämt. Uli Amrbruster nimmt dazu Stellung: "Alle von ihm als "Vorwürfe" betitelten Fakten sind von uns in einem Brief als wesentliche Besprechungspunkte festgehalten worden und sind ihm im Dezember letzten Jahres zugesandt worden - bis heute ohne Widerspruch! Das Versprechungen gemacht, aber nicht eingehalten werden, daran hat man sich in der heutigen Politik schon gewöhnt. Es ist uns peinlich, so blauäugig gewesen zu sein. Das gegebene Versprechungen aber von Herrn Jüchter geleugnet werden, die Erinnerung daran als unverschämt bezeichnet wird, ist neu und wir sind gespannt, ob hier in der Stadt Wuppertal neue Maßstäbe gesetzt werden."
Nach fünf erfolgreichen Festivals sieht sich also die Talklang e.V. in diesem Jahr in Wuppertal nicht mehr in der Lage, dem Publikum die Talkänge anzubieten. Für Alternativen ist es zu spät. Schade!

Photo: Angelique Kidjo auf dem letztjährigen Talklang Festival; Photo by the Mollis


Sky Walkinstik-man-alone, photo by the Mollis Sky Walkinstik-Man-Alone wieder in Europa
USA/Europa. Sky Walkinstik-Man-Alone, legendärer Native American Flute Player, und einer der beeindruckensten lebenden Persönlichkeiten, wird in diesem Sommer und Herbst wieder in Europa verweilen und Konzerte geben.
Auf seiner letztjährigen ersten Europatour hat er bei allen seinen Auftritten das Publikum verzaubert mit seiner magischen Flötenmusik, seinen spannenden und faszinierenden Geschichten über Traditionen und heutiges Leben der amerikanischen Indianer und einfach seiner überwältigenden Persönlichkeit. Jung und Alt sind einfach begeistert von Sky. Aufgrund der großen Nachfrage seit seiner letzten Tour hat sich Sky diese Mal etwas mehr Zeit für die Europatour mitgebracht.
Sky kann ab sofort für Konzerte gebucht werden - er gibt sowohl Auftritte für Erwachsene (die dann eine Zeitreise durch vergangene und heutige Zeiten der indianischen Kultur sind) als auch für Kinder (zu denen er eine große Sammlung an wertvollen indianischen Kulturgegenständen wie Friedenspfeife und Walfischzahn mitbringt). Interessenten wenden sich bitte am besten an
Sky persönlich, oder - falls sie sich nicht soviel Englisch zutrauen - auch an die Herausgeber.

Photo: Sky Walkinstik-man-alone; Photo by the Mollis


Hilfe gesucht!
Deutschland. Unsere Mitarbeiterin Susanne Kalweit sucht jemanden, der die 1975 erschienene LP 'The Bold Navigators' von John Kirkpatrick und Jon Raven besitzt und ihr die Plattenhülle kopieren (wenn denn was drauf ist) oder wenigstens die AutorInnen der Lieder verraten könnte. Wenn Ihr helfen könnte, wendet Euch entweder per Schneckenpost an Susanne Kalweit, Kolonnenweg 1, 24113 Kiel; oder
mailt den Herausgebern.
Ein weiterer verzweifelter Hilferuf kommt aus den USA: Vor 12 Jahren in die USA ausgewandert, versucht er nun, Musik von Fredl Fesl zu finden. Wer kann Ferdinand Franz möglicherweise helfen?
Beachtet bitte: Kleinanzeigen werden eigentlich nicht in FolkWorld's News-Seiten veröffentlicht - eben nur die besagten Ausnahmen. Im Moment arbeitet der Webmaster von worldmusic.de fleißigst an seiner Domain - und wenn sie dann richtig in Betrieb ist, wird es dort einen hervorragenden Kleinanzeigen-Teil geben!


Dervish
Deutschland/Irland. Das Programm für das diesjährige Irish Folk Festival (15.10. - 1.11.98) steht fest. Neben dem Headliner Dervish treten John Faulkner (Vocals, Bouzouki, Guitar, Fiddle) & Eoin O'Riabhaigh (Uilleann Pipes, Tin Whistle); Johnny Og Connolly (Accordion) & Brian McGrath (Banjo, Keyboards) und das Trio Susan McKeown (Vocals, Guitar) & Friends ( = Lindsey Horner (Bass, Tin Whistle, Bass Clarinet) & Aidan Brennan (Guitar)) unter dem Titel "Celtic Voyage" auf.


20 Jahre Limmies - aber bisher noch keine Partyankündigung
Deutschland. Limerick Junction, die Irish folk Band aus dem Ruhrgebiet, hat sich in den 20 Jahren seit ihrer Gründung zurecht den Namen einer der besten 'deutschen Iren' aufgebaut. Ihren 20. Geburtstag begingen sie im März dieses Jahres - allerdings anscheinend ohne Party (oder haben sie vielleicht vergessen FolkWorld einzuladen?!?)


Bei den englischen News finden sich zusätzlich noch folgende News:


Zu den (älteren) FolkWorld News von Nr. 3
Zu den (neueren) FolkWorld News von Nr. 5

Zum Inhalt des FolkWorld online musikmagazins Nr. 4

© The Mollis - Editors of FolkWorld; Published 5/98

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