FolkWorld Ausgabe 38 03/2009

FolkWorld CD Kritiken

Llevelynn "Miles"
Label: Eigenverlag; 2008
Thomas Schuber, Kopf des Nürnberger Band Projekts Llevelynn hat bereits vor acht Jahren sein Debütalbum beinahe im Alleingang herausgebracht. Nun präsentiert er uns sein neuestes Werk „Miles“ mit zwölf selbst geschriebenen Titeln und Klaus Braun-Hessing am Schlagzeug. Alle anderen Instrumente und der Gesang stammen von Schuber.
Schuber hat bis auf das Schlagzeug und einige wenige Gesangsspuren alles in seinem Heimstudio zwischen 2004 und 2008 aufgenommen. Die Songs sind inspiriert von seinem zweiten Hobby neben der Musik, der fantastischen Welt von Menschen, Elben, Zwergen und Hobbits.
Die CD beginnt mit „Colours“, einem Song, der ein wenig wie eine Mischung aus Beatles, Pink Floyd und Alan Parson klingt. Gitarre, Schlagzeug und Gesang beherrschen diesen rhythmischen und melodiösen Song. Die Lieder sind poppig und rockig, melancholisch und gefühlvoll und die musikalische Begleitung ist zwar gitarrenlastig aber dennoch hört man neben dem hervorragenden Schlagzeugspiel auch Keyboards und andere Instrumente. Bei „Goodbye“ brilliert Schuber mit rhythmischer Wahwah Gitarre und leidenschaftlichen Gesang im Stile von Robert Plant. Obwohl Schuber nichts kopiert, hört man doch deutlich die verschiedenen Einflüsse heraus. „Forest“ ist ein großartig gespieltes rhythmisches Instrumentalstück. Und schließlich gibt es von „Bombadil“ neben der Studioversion noch eine Live-Aufnahme. Zur Begleitung der Akustikgitarre singt Schober mit gefühlvoll bis kräftiger Stimme von den Aeonen, die dieses geheimnisvolle Wesen miterlebt hat.
Mir gefällt das Album sehr gut, lyrisch-epische Texte verbinden sich mit wunderschönen Melodien, treibenden Rhythmen und tollen teilweise mehrstimmigen Gesängen zu einem bemerkenswerten Konzeptalbum dieses kreativen Singer/Songwriters. Auf der Homepage könnt ihr seine Musik kennen lernen und mehr über die Band erfahren.
www.llevelynn.de
Adolf 'gorhand' Goriup


Sava "Metamorphosis"
Label: Banshee Records; 2008; Spielzeit: 43:29 min
Sava ist ein Projekt von Birgit Muggenthaler-Schmack (Schandmaul) und Oliver Sa Tyr (Faun), zwei klingenden Namen in der Mittelalter-Rock Szene. 2004 nahmen sie mit „Aire“ ihr hervorragendes Debütalbum auf und vier Jahre später folgt „Metamorphosis“, ein durchaus würdiger Nachfolger, der mit einigen außergewöhnlichen Gastmusikern aufgenommen wurde.
So hört man neben Birgit (Flöten, Schalmeien, Dudelsäcke, Drehleier, Gesang) und Oliver (keltische Harfe, Bouzouki, Gitarre, Nyckelharpa, Maultrommel, Gesang) die Schandmaul Gefährtin Anna Katharina Kränzlein (Geige, Bratsche), Stefan Klug von Fiddler’s Green (Bodhràn, Akkordeon), Rüdiger Maul von Faun (Perkussion), Johannes Schleiermacher (Cello) und Alexandra Hartmann (Konzertharfe). Ja und wer stand da hinter dem Mischpult, hat das Ganze aufgenommen und gemeinsam mit Birgit produziert? Schandmaul Sänger Thomas Lindner.
Was wird denn da eigentlich verwandelt? Barocke Poesie aus Frankreich, traditionelle Walisische Texte aus dem 19. Jahrhundert, Sephardische (spanisch- und portugiesisch-stämmige Juden) aber auch Irische Volkslieder werden neu vertont. Dazu gibt es instrumentale Stücke aus der Feder der beiden großartigen Künstler, die teilweise von traditionellen Themen inspiriert wurden.
Beginnend mit dem orientalisch angehauchten „Caravane“ führt uns Sava – einer altirischen Sage nach die Frau des Finn MacCumhaill, die von einem Druiden in eine Hirschkuh verwandelt wurde – mit den barocken Stanzen des Jean Auvray in die melancholische stille einer Walisischen Nacht „Ar Hyd Y Nos“. Neben instrumentalen Stücken wie dem von der schottischen Musik inspirierten „Hurly Burly“ oder der wunderschönen Überarbeitung der Sephardischen Melodie „La Rosa“, bei der Birgit an der Alt-Blockflöte nur von der Konzertharfe begleitet wird, gibt es auch traditionelles Liedgut zu hören. „El Rey de Mundo“, ein weiteres Sephardisches Volkslied, und das aus Irland stammende „Winter’s Eve“ wurden von Birgit und Oliver adaptiert ohne an Originalität zu verlieren.
Das Album ist für mich eines der bemerkenswertesten Werke der deutschen Mittelalter/Folkszene. Hier schwimmt man nicht mit dem irisch-britischen Folkboom mit, sondern sucht nach einer eigenen Spielwiese und verwirklicht dort kreative und innovative Ideen. Birgit hat ihre Stimme weiter ausgebildet und gemeinsam mit Oliver (bürgerlich Pade) brilliert sie sowohl musikalisch wie auch als Komponist(in).
web5.bravo146.server4you.de
Adolf 'gorhand' Goriup


Blitzen Trapper "Furr"
Label: Sub Pop; 2008
Die im Jahre 2000 in Portland, Oregon, gegründete Band Blitzen Trapper hat mit „Furr“ bereits ihr viertes Album veröffentlicht. Das Sextett um Songschreiber, Sänger und Gitarrist Eric Earley hat 13 originale Songs mit einem typischen Rock Line-up mit Gitarren, Bass, Keyboards und Schlagzeug aufgenommen.
Der gitarren- und schlagzeugbetonte Sound kennzeichnen die Musik ebenso wie der gefühlvolle bis leidenschaftliche Gesang. Manchmal geht es rockig zu wie bei „Gold for Bread“, dann wieder hört man den Country Song „Stolen Shoes and a Rifle“ oder die Ballade „Echo/Always On/EZ Con“, die in einem schrägen Mischmasch von Geräuschen und Musik endet. Zwei Songs stechen für mich heraus. Da ist „Saturday Night“ mit seinem fröhlichen Sound und dem außergewöhnlichen Arrangement und „Black River Kill“, das mit bluesigem Gesang, akustischer Begleitung und immer eindringlicher werdendem Rhythmus den Zuhörer packt.
Das Album ist eine einfallsreiche Sammlung von Songs, die es versteht den Zuhörer zu überraschen. Obwohl die Musik nicht unbedingt mein bevorzugtes Genre ist, hat die CD mir gut gefallen.
blitzentrapper.net
Adolf 'gorhand' Goriup


Isgaard "Wooden Houses"
Label: Flat Earth Music; 2008
Die in Husum geborene Sängerin Isgaard hat mit „Wooden Houses“ ihr viertes Album veröffentlicht. Gemeinsam mit Jens Lueck (Produktion, Keyboards, Drums) und Gast- sowie Studiomusikern hat sie 13 neuen Songs aufgenommen, von denen einige vom Filmemacher Stefan Erdmann als Soundtrack zu seinem Naturfilm über Island ausgewählt wurden.
Die glasklare Stimme, die orchestralen Klänge und der rhythmisch hypnotische Sound kennzeichnen den Titelsong. Die Stimmung der Songs ist sehr bildhaft, klassisch orchestral und melancholisch. Sie erinnert etwas an Isgaards Vorbilder Loreena MacKennit und Kate Bush, aber auch Enya. Die Geige verbindet sich bei „Wasteland“ mit elektronischen Klängen und melancholischen Gesang. Das Piano begleitet Isgaard beim stillen Beginn von „Refugees“, während Schlagzeug und Streicher den dramatischen Mittelteil beherrschen.
Märchenhaft, nicht nur wegen der gesprochenen epischen Elemente, kommt „The Queen“ daher und bei „Iceland“ sieht man die Insel beinahe vor dem geistigen Auge auftauchen.
Das neue Album von Isgaard ist wie eine Reise durch Emotionen, Klanglandschaften und der Kühle des Nordens. Poppig orchestrale Arrangements verbinden sich mit betörenden Gesängen und wunderschönen Melodien. Wer gerne Enya oder MacKennit hört findet in Isgaard eine echte Alternative, ein gut gelungenes Werk.
www.isgaard.com
Adolf 'gorhand' Goriup


Jim Hunter "Coastlines"
Label:
Brambus Records; 2008
Der in Edinburgh geborene Singer/Songwriter Jim Hunter verließ mit 20 Jahren das hektische Grosstadtleben und siedelte sich in einem kleinen Dorf im Nordwesten von Schottland an. Es war die Zeit in der die keltische Musik ihre ersten Vertreter mit den Chieftains oder Alan Stivell stellte. Auch Hunter wurde von dieser akustischen Welle gepackt, allerdings waren seine Vorbilder eher Bands wie Crosby, Stills, Nash & Young. Diesem Stil ist er bis heute treu geblieben.
Sein neues Album „Coastlines“ hat er gemeinsam mit Jim Michie (Keyboards), Chris Pritschard (Gesang, Gitarren, Banjo), Graham Flett (Gesang, Gitarren, Mandoline, Ukulele) und Jamie Ash (Bass, Drums) aufgenommen. Dazu kamen als Gäste John Sinclair (elektrisches Piano, Hammond Orgel), Zoe Killcross (Piano) und Iain MacMaster (Akkordeon). Die zwölf Titel stammen ausnahmslos aus der Feder von Hunter, Pritschard, Michie und Flett.
Es beginnt mit Pritschards rhythmischen Countrysong „Sweeter Side“, das durch Hunters Slide Gitarre, schöne mehrstimmige Gesänge und den Klang der Hammond Orgel hervorsticht. Meist sind die Lieder von den harmonischen Melodien und melancholischen Gesängen geprägt wie bei „Canada Girl“, einem weiteren Song von Pritschard, doch immer wieder beginnt man im Rhythmus mitzuschnippen wie bei Hunters bluesigem „Pago, Pago“. Graham Flett steuert mit „Faultlines“ eine wunderschöne traurige Ballade bei und Jim Mitchie hat das instrumentale „Singing Sands“ geschrieben, welches mit wunderbar gefühlvollem Gitarrespiel brilliert.
Das Album des schottischen Liedermachers ist eine abwechslungsreiche Sammlung von akustischen Songs, gespielt und gesungen von tollen Musikern. Überraschend ist vielleicht, dass sich das ganze eher wie ein amerikanischer Songwriter anhört.
www.jimhunter.org
Adolf 'gorhand' Goriup


Glenna Bell "The Road Less Travelled"
Label: Eigenverlag; 2008
Die in Houston, Texas, beheimatete Glenna Bell hat mit „The Road less travelled” ihr zweites Album mit acht eigenen und zwei gecoverten Songs veröffentlicht. Bei den Aufnahmen wurde sie von Produzent John Evans und einer Reihe bekannter Gastmusiker der texanischen Country Szene begleitet. Bells Musik ist wohl der Inbegriff des texanischen Country, angefangen vom unverkennbaren Dialekt über die Instrumentierung mit Gitarren, Bass, Piano, Drums und natürlich die Steel Gitarre bis hin zu den eher rustikalen Rhythmen und herzerweichenden Melodien passt hier alles in das Clichée. Ohne hier abwertend urteilen zu wollen, denn das was sie macht, macht sie sehr gut. Sie erzählt Geschichten, spielt dazu die Gitarre und fesselt den Zuhörer mit ihrer vollen Stimme. Mit John Evans und Johnny Bush hat sie auch gleich zwei großartige Partner gewinnen können, die das wunderschöne „The East Side“ im Duett mitsingen, jeder auf seine eigene Weise. Während Bush Glenna mit sonorer Stimme antwortet, verleiht Evans dem Song einen intimen und stilleren Touch; eine interessante Idee diese romantische Ballade zweimal aufzunehmen. Obwohl die lyrisch epischen Balladen überwiegen, gibt es durchaus auch rhythmischen Country Rock zu hören wie bei „Can’t get my Mind off You“. Mein Favorit ist die Coverversion von Billy Ed Wheelers „Jackson“. Der tolle Rhythmus, die wunderbaren Gesänge und das einfache akustische Arrangement gefallen mir sehr gut, ja besser als das Original.
Ich kann das Album Freunden von Country Music wärmstens empfehlen. Man hat das Gefühl hier wird Clichée zur Wirklichkeit, so authentisch kommt die Musik rüber.
www.glennabell.com
Adolf 'gorhand' Goriup


Schwestern der Gnade "Waldis Rache"
Label: Black Flag Records; 2008
Das Münchner Schwesternpaar Astrid und Ingrid Lang machen Theater, Musik und Kabarett, sind aber auch in der bildenden Kunst zu Hause. Ihr neuestes Werk „Waldis Rache“ haben sie im Alleingang getextet, komponiert, arrangiert, produziert und eingespielt. Ingrid singt und spielt Akkordeon, Keyboards und Glockenspiel und Astrid begleitet sie gesanglich aber auch auf der Gitarre und mit dem Schüttel-Ei.
Bitterböse Texte kennzeichnen die Lieder, von „Nachbars Waldi“, mit dem Hundeliebhaber wohl ihre Mühe haben werden, über „Min Kudder“, bei dem die Mutter als Fischköder ausgeworfen wird, bis hin zu „Rentner im Nebel“, wo die tote Oma doch so eine einträgliche Rente beschert. Die Musik ist Nebensache, obwohl die beiden bei „Ich könnte es morgen tun“ ganz schön jazzig aufspielen. Nicht ganz passend zum Thema Selbstmord wird da fröhlich dahin gegroovt, ein tolles Lied mit Happy End, denn morgen ist nicht heut. Dann plötzlich ein instrumentales Zwischenspiel, „PluPlu“, gespielt mit Akkordeon und Gitarre. Und zum Abschluss ein spanisches Pfeifkonzert, trafen sie da wirklich die richtigen Töne….“Oijoijoi“. Naja auch der Gesang ist hier nicht immer glasklar, aber der spanische Rhythmus fetzt.
Beim Abspielen der CD muss man unwillkürlich schmunzeln, über die bösen Texte wie auch über die freche Musik. Das ist Kabarett verpackt in überraschend anspruchsvolle Musik und vorgetragen mit viel Humor.
www.schwesterndergnade.de
Adolf 'gorhand' Goriup


Kieran Goss "Kieran Goss Trio Live"
Label: Cog Communications Ltd; 2008
Kieran Goss "I’ll Be Seeing You"
Label: Cog Communications Ltd; 2009
Der Singer/Songwriter Kieran Goss stammt aus dem County Down, Nordirland, und zählt seit 19 Jahren zu den besten seines Genres in Irland. Nach sechs Studioalben veröffentlicht er seine erste Live CD, aufgenommen auf einer Irlandtournee 2006 gemeinsam mit Kontrabassisten Gareth Hughes und der Sängerin Ann Kinsella. Neben den 15 alten und neuen eigenen Songs beinhaltet das Album zwei Cover Versionen und viele seiner witzigen Anekdoten und Songansagen.
Die Lieder von Goss sind meist still romantische Balladen, aber auch rhythmisch melodiöse Songs. Mit seiner großartigen Gesangsstimme, dem gefühlvollem Gitarrespiel und der hervorragenden aber dezenten Begleitung bringt er das Publikum in seinen Bann und mit seiner humorvollen Art und der Fähigkeit sich über sich selbst lustig zu machen hält er es bis zum Schluss an der Stange. Bei Songs wie „Jamaica I’m in Love“ von seinem 2005er Album „Blue Sky Sunrise“ begeistert er mit wunderschönen Melodien, die stimmlich wie auch musikalisch brillant vorgetragen werden. Bei seinem persönlichen Lieblingssong „Reasons to leave“ hat Goss etwas zu sagen und verzichtet auf eine witzige Ansage; stattdessen widmet er diese melancholische Ballade zwei Freunden. Ein weiterer Höhepunkt ist für mich die Cover Version des Holland/Dozier Hits „Reach out I’ll be there“, vorgetragen mit diesem minimal besetzten aber optimalen Line-up; mehr als Gitarre, Bass und Gesangsstimmen braucht es nicht, um einen mitreißenden Groove zu erzeugen und das Publikum aus der Reserve zu locken. Aber auch alte Lieder wie der Titelsong seines Debütalbums „Brand New Star“ und brandneue Titel von seiner im Februar 2009 erscheinenden CD „I’ll be seeing You“ werden vorgestellt. Wie zum Beispiel das gospelartige „Over & Over“, für das neben Kinsella noch die aus Austin, Texas, stammende Sängerin Kimmie Rhodes als Chorsängerin auf die Bühne kommt.
Von diesem Album habe ich bereits ein Promotionsexemplar erhalten. Zwei Songs könnt auch ihr bereits auf Kierans www.myspace.com/kierangoss Seite anhören: Das rhythmische „The Reason Why“ und der romantische Titelsong. Wieder besticht Goss mit wunderschönen Liedern, seiner tollen Stimme und einfachen aber wirkungsvollen Arrangements. Die spärliche Begleitung beschränkt sich meist auf Chorgesang, Piano und Bass, über dessen Interpreten ich leider keine Informationen habe.
Bereits auf der Live CD hat mich das rhythmische „Smile“ mit seinen wunderschönen Harmonien begeistert. Doch auch für Überraschungen ist Goss gut, wenn er bei „The One that got away“ zum fetzigen Groove des Kontrabasses zu rocken beginnt. Aber ganz egal ob stille Balladen oder rhythmische Songs Goss überzeugt auch auf seinem neuesten Album mit seiner großartigen Musik. Ich hatte Kieran Goss leider bei seinen letzten Schweizauftritten versäumt, aber zum Glück ist auch 2009 wieder eine ausgedehnte Deutschland-Schweiz Tournee geplant. Diesmal möchte ich diesen außergewöhnlichen Sänger unbedingt auf der Bühne erleben. Sowohl das Live Album wie auch sein neues Studioalbum sind erste Sahne, überzeugt euch selbst.
www.kierangoss.com
Adolf 'gorhand' Goriup


Shane Alexander "The Sky Below"
Label: BuddhaLand Music 2008
Shane Alexander lebt in Los Angeles und dementsprechend präsentiert sich auch sein neues Album „the sky below“ mit einem eleganten Cover, auf dem das Portrait des Protagonisten vor dunklem Hintergrund abgebildet wurde. Auch die zehn originalen Songs klingen irgendwie nach dem Glanz und Glamour Hollywoods.
Die CD beginnt mit dem hymnenartigen „Amsterdam“, das wie die meisten der Titel mit aufwendigem und perfektem Arrangement, tollen Begleitmusikern und Shanes schöner Gesangsstimme besticht. Die Besetzung ist mit Piano, anderen Keyboards, Drums, Bass, elektrischen und akustischen Gitarren ebenfalls dazu wie geschaffen in den Hallen der Reichen zu brillieren. Rhythmische Popsongs wechseln ab mit melancholischen Balladen wie „She didn’t need me“. Dann bringt Alexander wieder akustische Juwele wie „Coffee Kiss“ oder den Titelsong hervor. Hier beweist er sein gefühlvolles Gitarrenspiel, sein Gespür für Harmonie und natürlich auch dass sein Gesang auch ohne großes Arrangement hörenswert ist.
Das Album hat mir sehr gut gefallen und ist in seinem Genre sicherlich ein herausragendes Werk. Alexander braucht sich nicht hinter den Grossen der Szene wie Elton John oder Simply Red verstecken, ganz im Gegenteil sein kreativer Pop ist eine Bereicherung und durchaus empfehlenswert, hört doch mal rein.
www.shanealexandermusic.com
Adolf 'gorhand' Goriup


Sebastian Lohse "In Medias Res"
Label: Metropol 2008
Sebastian Lohse begann seine Karriere als Sänger der Band “Letzte Instanz”. Danach arbeitete er gemeinsam mit der Schauspielerin, Regisseurin und Autorin Thea Elster, bei der er bereits zuvor Schauspielunterricht genommen hatte, an der Inszenierung ihres Grasshoffprojektes. 2007 startete er dann sein eigenes Projekt „In Medias Res“ und hat nun sein gleichnamiges Debütalbum veröffentlicht. Auf der CD arbeiten neben Elster als Texterin und Komponistin noch weitere Autoren mit. Der Leipziger Lyriker Andreas Reimann liefert gleich mehrere Texte, aber auch der deutsche Vormärz findet mit dem Dichter Georg Herwegh und dem Satiriker Adolf Glassbrenner Gehör, ebenso wie der russische Dichter Arseni Tarkowski oder der französische Lyriker Paul Verlaine von Lohse vertont wurden.
Neben Lohse (Gesang, Gitarre, Texte, Musik) und Clemens Pötzsch (Piano, Ziehharmonika), der auch als Komponist auftritt, umfasst die musikalische Besetzung ein Streichertrio, ein Holzbläserquartett, ein Blechbläsertrio, Schlagzeug, Bass, E-Gitarre, Harfe, Akkordeon, Bandoneon und ein Gesangstrio.
Was da aus den Lautsprechern tönt hat etwas von französischen Chansons, klassischen Liedguts aber auch deutscher Liedermacherkunst. Glassbrenners Gleichnis „Das Märchen vom Reichtum und der Not“ greift das Thema der sozialen Ungerechtigkeit auf und endet mit dem Mord der Schwester Not an Bruder Reichtum; das Ganze meisterlich episch mit Harfen- und Pianoklängen und orchestraler Begleitung von Lohse vertont. Thea Elster schrieb den leicht frivolen Text zu „Bukolas“ und gemeinsam mit Lohse komponierte sie die verspielte Musik dazu. Oft trägt Lohse die Texte in Brechtscher Manier vor wie bei Reimanns „Stadtstreicher Lied“, für das Elster die Musik schrieb. Ein wahrer „Alptraum“ ist das gemeinsame Lied von Lohse, Elster und Pötzsch. Der exzentrische Text von Lohse und Elster wird beinahe atonal vertont. Zuerst fordert Lohse uns auf das Maul aufzumachen wenn uns etwas „Gegen den Strich“ geht und später singt er den „Tango“ der Angepasstheit: man muss die 1 sein…
Das Album verlangt vom Zuhörer mit 21 Liedern, einer Spielzeit von mehr als einer Stunde und den anspruchsvollen Texten viel. Das ist keine CD, die man neben einer Partie Schach oder Back Gammon abspielen kann. Hier muss man zuhören und sich darauf einlassen. Nur dann wird man den Liedern die nötige Aufmerksamkeit widmen und die Musik schätzen.
www.sebastianlohse.de
Adolf 'gorhand' Goriup


Thomas Loefke & Friends "Departures"
Label:
Laika Records; 2008
Ich habe den deutschen Harfenspieler Thomas Loefke vor einigen Jahren bei einem Live Konzert mit seinem Bandprojekt Norland Wind kennen gelernt und war sofort von seinem Spiel begeistert. Daneben arbeitet Loefke aber auch an anderen Projekten, bei denen einige Namen immer wieder auftauchen, nämlich die seiner Freunde Kerstin Blodig (hier nur Chorgesang und Gitarre), Ian Melrose (Gitarre, Low Whistle), Maire Breatnach (Fiddle) und die aus dem Umfeld von Clannad stammenden Brüder Noel (Gitarre) und Pádraig Duggan (Mandoline).
Auf seinem neuen Album „departures“ hat er eine Auswahl der 16 schönsten Tunes seiner frühen CDs der 90er Jahre gesammelt. So heißt der Untertitel auch „early travels to the celtic northwest“. Damals waren auch noch der hervorragende Bassist und Bodhrán Spieler Peter Jack, Ciarán Brennan (Keyboards - Clannad), Christina Crawley (Chorgesang) und Vinnie Kilduff (Whistle) mit von der Partie.
Loefke wechselt stille beschauliche Melodien wie „Tór Mór“ mit rhythmisch hypnotischen Stücken wie „The Tipsy Elk“ ab. Bei diesen beiden Stücken spielt Loefke mit einem großen Line-up. Aber neben seinen zehn eigenen Kompositionen gibt es auch drei traditionelle Tunes und drei Kompositionen von Ian Melrose mit einem einfacheren Arrangement zu hören. Die beiden bekannten Slip Jigs „The Promenade/The Butterfly“ wurden von Melrose zu einem großartigen Set zusammengefasst, bei dem das Zusammenspiel von Harfe, Bass und Gitarre jedem Jazz Liebhaber das Herz höher schlagen lässt. Auch eigenes kleidet Melrose in ein Jazzkleid wie zum Beispiel „Milk and Honey at Merlin’s“; diesmal kommt zu dem Trio noch Joachim Luhrmann an der Perkussion. Überhaupt begeistern mich vor allem diese rhythmischen Tunes, bei denen Bass, Gitarre und Harfe das Grundgerüst bilden und manchmal Melrose zur Low Whistle greift wie bei „Dance for the Hedgehog’s Feet“. Zum Abschluss gibt es noch einen Bonus Track von der ersten Norland Wind CD mit Melrose an Gitarre, Low Whistle und Keyboards und Blodig an der Gitarre. „The Promising Light“ ist eine still romantische Weise mit Blodigs engelhaftem Chorgesang.
Obwohl das Album „nur“ ein Sampler ist, gehört es für mich wohl zu den besten CDs des Jahres. Die Auswahl und Mischung der Titel ist perfekt und musikalisch gehört Loefkes Musik zum Besten, was die Szene zu bieten hat.
www.thomasloefke.de
Adolf 'gorhand' Goriup


Eddie Cole "It’s the Apocalypse, Baby"
Label: Eigenverlag; 2008
Eddie Cole ist ein Singer/Songwriter aus Victoria, im Südosten Australiens, der mit „It’s the Apocalypse, Baby“ sein zweites Album mit 13 originalen Songs veröffentlicht hat. Er singt, spielt neben den Gitarren auch Bass und Perkussion und wird von einigen hervorragenden Studiomusikern und Sängern begleitet.
Die CD beginnt bereits mit einem meiner Favoriten, dem jazzig angehauchten „Lay down the Dust“. Cooler Gesang und großartiges Gitarrenspiel von Cole und Chris Hallam wird rhythmisch von Kontrabass (Michael Arvanitakis) und Drums (Nigel Picknell) begleitet. Es folgen melancholische Balladen, gospelartige Lieder, orchestrale, bluesige aber auch rockige Songs. „Like für Elise“, eine romantische Ballade mit einem Streicherensemble, erinnert natürlich an Beethoven. „Honey“ ist ein honigsüßer Song, bei dem Cole mit Amber Rose Longfield ein wunderschönes Duett singt. Bei „Easy does it“ weht dann ein ganz anderer Wind; Mark Rombout begleitet Cole an der Mundharmonika bei diesem Bluesrock. Picknell am Schlagzeug und Kristian Winterbine am Bass sorgen für den nötigen Beat. Mein zweiter Favorit ist jedoch das epische „Trouble of the World“. Es beginnt mit leisem Gitarrenspiel bis dann der mitreißende spanisch anmutende Rhythmus die Stille bricht. Wieder gibt es ein betörendes Gesangsduett mit Longfield zu hören begleitet von Coles an der Gitarre und Judy Hamilton-Reeves an der Geige.
Das Album ist eine abwechslungsreiche Sammlung von Songs, die gesanglich wie auch musikalisch ausgezeichnet interpretiert wurden. Cole hat eine sehr schöne Gesangsstimme, ist ein toller Gitarrist und Liedermacher.
www.eddiecole.com
Adolf 'gorhand' Goriup


Bettina Schelker "The Honeymoon is over"
Label: foundagirl records 2007
Die Baslerin Bettina Schelker hat es neben ihrer Karriere als Musikerin auch geschafft den Titel Schweizer Box Meisterin im Halbmittelgewicht zu erlangen. Heute konzentriert sie sich jedoch auf die Musik und hat ihr eigenes Plattenlabel foundagirl records gegründet. Auf diesem hat sie mit „The Honeymoon is over” bereits ihr viertes Album veröffentlicht.
Aufgenommen wurde das Album in England von und mit den Mitgliedern der britischen Popband Chumbawamba Neil Ferguson (Bass, Gitarre, Keyboards, Programming, Mandoline), Boff Whalley (Gesang), Jude Abbot (Trompete, Gesang), Lou Watts (Gesang) und Phil Moody (Akkordeon). Dazu kommen Floating Stone Mitglieder Jeff Aug (Akustikgitarre) und Niko Lai (Udu, Perkussion) und der Schlagzeuger David Dreyer.
Es beginnt mit dem rhythmischen Titelsong, einem von elf Eigenkompositionen, und Bettinas schönem Gesang, sparsam aber wirkungsvoll begleitet von der Rhythmusgitarre, dem Akkordeon und den Keyboards. Whalley hat das wunderschöne melancholische „Looks & Signs“ geschrieben, Aug das romantische „Unconditional Love“ und der Schweizer Liedermacher Victor Hofstetter „Lou“. Da sind Schelkers Lieder schon etwas folkiger. Egal ob deutsch gesungen wie das rebellische und jazzige „Wegbereiter“ oder englisch wie das rhythmisch funkige „My Baby can’t keep a Secret“. Mein Favorit ist „Ritter“, das abwechselnd mit epischen Gesängen und fantastischem Rhythmus brilliert.
Schelker hat das großartige Album den Menschen gewidmet, die auf Grund gleichgeschlechtlicher Liebe diskriminiert oder angegriffen wurden und auch denen die sich für deren Rechte einsetzen. Auch sonst ist diese außergewöhnliche Künstlerin in humanitären Dingen sehr engagiert.
www.bettinaschelker.ch
Adolf 'gorhand' Goriup


The Waybacks "Loaded"
Label:
Compass Records; 2008
The Waybacks ist eine vierköpfige Band aus der San Francisco Bay Area, die seit ihrer Gründung 1999 mit „Loaded“ bereits ihr fünftes Album veröffentlicht hat. Die zwölf Titel stammen zur Hälfte aus der Feder von Bandgründer, Gitarrist und Sänger James Nash, und zur anderen Hälfte vom jüngsten Mitglied, dem Fiddler Warren Hood. Chuck Hamilton am Schlagzeug und Bassist Joe Kyle Jr. vervollständigen das Line-up. Dazu kommen einige tolle Gastmusiker an Mandoline, Steel Guitar, Keyboards, Akkordeon, Tin Whistle, Hammond Orgel und eine Reihe ausgezeichneter Chorsänger.
Die Musik von den Waybacks ist schwer einzuordnen. Da gibt es rassigen Cajun mit Fiddle und Akkordeon zu hören (City Boy), ebenso wie romantische Blues-Balladen wie „Nice to be alone“. Eines meiner Favoriten ist Nashs episch-rhythmischer Song „The River“, bei dem sich Hood an der Fiddle und Nash an der Gitarre mit den Solis ablösen. Aber auch der Kontrabass und das Schlagzeug sind nicht von schlechten Eltern. Dann spielen die Jungs wieder Country, Folk oder Blues. Der Titelsong wurde auch von Nash geschrieben und besticht mit großartigem Gesang, fetzigem Rhythmus und hervorragender musikalischer Begleitung, vor allem Sam Bush an der Mandoline. Aber auch Hood hat einige erstklassige Kompositionen beigetragen wie den gefühlvollen Blues „Lowdown“, der mich etwas an die frühen Led Zeppelin erinnert, oder das einzige Instrumental „Black Cat“, bei dem Hood eine hörenswerte Zigeunerfiddle erklingen lässt.
Mich haben diese Jungs mit ihrem außerordentlichen Americana Sound restlos begeistert. Musikalisch topp machen sie hörenswerte Musik, die gute Laune macht und durch die abwechslungsreichen Songs sicherlich eine breite Anhängerschaft gewinnen wird.
www.waybacks.com
Adolf 'gorhand' Goriup


Yambalaya "Life’s a circus and you’re the clown"
Label: Soulfire Artists; 2008
Die siebenköpfige Ska Band aus Erlangen wurde 2005 gegründet und hat drei Jahre danach ihr Debütalbum „life’s a circus and you’re the clown“ herausgegeben. Sänger Tobias Naturski und sein Ensemble (Gitarre, Keyboards, Bass, Drums, Trompete und Posaune) haben 13 Titel aufgenommen, die zwar sicher in erster Linie dem Genre Ska zugeordnet werden können, die aber durchaus jazzige Einflüsse zeigen, mit Reggae- und Polkarhythmen aufgepeppt und auch von Country und Rockmusik inspiriert wurden.
Es gibt die typischen Off Beats des Ska zu hören (Evil Ska) ebenso wie jazzige Reggae Songs, die von Banjo und Blechbläsern begleitet werden (Minutes). Zwischendurch hört man beim rhythmischen „Farewell“ auch ein Didgeridoo (Andreas Klieber) heraus. Ein Doors Thema (Alabama Song) wird bei „Down on the Trail of Truth“ als Ska Rhvthmus verarbeitet. Zirkussound und der Vogeltanz werden beim „Circus Song“ in ein jazziges Kleid gesteckt. Und gegen Ende gibt es noch die melancholische „Ballad of the sad Pirate“ zu hören.
Das Album hat mir mit seinen abwechslungsreichen Songs gut gefallen, hier werden Grenzen ignoriert und Schubladen verweigert. Gesanglich und musikalisch einwandfrei interpretiert präsentieren sich die Songs auf internationalem Niveau.
www.yambalaya.net
Adolf 'gorhand' Goriup


V/A "Bühne frei! – live aus München"
Label:
Intraton; 2008
Der Poetenstammtisch im Theater Fraunhofer wurde im Sommer 1994 gegründet und war eine Bereicherung für die Münchner Kleinkunstbühnen. Einmal im Monat wird ein gemischtes Programm mit Kabarettisten, Musiker und Autoren zusammengestellt. Nun wurde eine Doppel CD herausgegeben, die eine Auswahl von 12 Jahren Poetenstammtisch vorstellt.
Es gibt 38 verschiedene Interpreten zu hören, die von jazziger Tanzmusik, über gesprochenes oder gesungenes Kabarett und witzig satirische Lieder und Chansons bis hin zu volkstümlicher Musik, Blues wie auch Zigeuner- und jiddischer Musik ein breites Angebot bieten. Manchmal klingt es ein wenig nach einer billigen Karaoke Show mit deutschen Texten, dann wieder hört man sehr gute Lieder mit tiefgründigen Texten oder hervorragend gespielte Instrumentalstücke.
Ich kann mehrere Anspieltipps empfehlen. Da ist der instrumentale jazzige Foxtrott „Tu vuo’fa’l’Americano“ des Ensembles Zakk, bei dem man sich an einen anderen Ort zu einer anderen Zeit versetzt fühlt, oder der „Boarisch Tango“ der Münchner Nagl Musi, gespielt auf so „typischen Instrumenten“ wie Zither oder Basstuba. Der Bayreuther Liedermacher Alexander Wolfrum mokiert sich in seinem Lied über die (Psycho-) „Analyse“ und Martina Schwarzmann lässt am „Heiratsantrag“ kein gutes Haar. Die auf Weltmusik spezialisierte bayrische Band Bappa e Zittu singen das rhythmische „Claxon“ und das Münchner Duo Gosch & Klimpa macht musikalisches Kabarett bei „Der Bluntschli“ ebenso wie Narrenschaukel beim Ländler „Bauernlied“. Elisabeth Krojer &Rudi Kellerer spielen ein dramatisches instrumentales Stück mit Namen „Die Wölfin“.
Disk 2 beginnt mit Zapf’nstreich und deren bayrischer Version eines Latino-Rhythmus „Guada Lachara“. Die Fraunhofer Saitenmusik spielt einen meiner Favoriten, das Harfen- und Zitherstück „Für Arthur“ und das Deutsch-Russisch-Serbische Ensemble Massel Tov singt mein Lieblingslied, das jiddische „Shpilt-zshe mir dem nayem Sher“. Das Münchner Trio Gari Gari bringt das Publikum mit ihrem mitreißenden traditionellen Zigeunerlied „Bida“ zum Mitklatschen und Mistcapala überraschen bei „Einmal gemischt, bitte“ mit Sackpfeife und Akkordeon.
Das Album ist ein interessanter Querschnitt durch das Angebot des Poetenstammtisches. Die Kleinkunstbühne hat im deutschsprachigen Raum eine große Tradition und ermöglicht es vielen Künstlern sich vorzustellen. Nicht immer ist es wirklich hörenswert, aber vielfach gibt es außergewöhnliche Auftritte zu sehen, schaut doch mal vorbei.
www.fraunhofertheater.de
Adolf 'gorhand' Goriup


Reckless Kelly "Bulletproof"
Label: Yep Roc Records; 2008
Die aus Oregon stammenden Brüder Willy (Gesang, Gitarre) und Cody Braun (Fiddle, Mandoline, Harmonika, Gesang) haben vor mehr als 11 Jahren die Band Reckless Kelly gegründet, aber erst als sie nach Austin, Texas, umzogen stellte sich der Erfolg ein. Ihr neues Album „Bulletproof“ mit 14 neuen Songs haben sie in Willie Nelsons Studio aufgenommen.
Neben den beiden Brüdern gehören David Abeyta (Gitarre), Jimmy McFeeley (Bass) und Jay Nazz (Schlagzeug) zur Band. Außerdem wurden einige Gastmusiker an Pedal Steel, Horn, Cello und Keyboards eingeladen.
Reckless Kelly macht kompromisslose amerikanische Rockmusik, die durch die Fiddle einen Touch von Country erhält wie bei der epischen Rockballade „Mirage“. Meist werden die Songs jedoch von markigen Gitarrenriffs, pulsierendem Bass und treibenden Schlagzeugrhythmen geprägt, es erinnert manchmal ein wenig an Bruce Springsteen. So hört man auch patriotische Klänge, die jedoch dem Irakkrieg durchaus kritisch gegenüber stehen („American Blood“). Ein weiteres Thema, das bereits von vielen Musikern aufgegriffen wurde, ist Hurricane Katrina und das Leiden der Bevölkerung von New Orleans. „God Forsaken Town“ ist ein eindrücklicher trauriger Song mit einem tollen Hornsolo von Ephraim Owens. Das fetzigste Stück und gleichzeitig mein Favorit ist sicherlich der Titelsong, bei dem Abeyta ein bemerkenswertes Gitarrensolo spielt.
Das Album ist eine Sammlung von mitreißender Rockmusik ohne Schnörkel, mit großartigen Gitarrensoli und Gesängen. Aufnahmen und Arrangements sind tadellos und musikalisch wird da einiges geboten.
www.recklesskelly.com
Adolf 'gorhand' Goriup


John Strada "Dalla periferia dell’anima"
Label: Eigenverlag; 2008
Der aus der Gegend von Bologna, der Emilia Romagna, stammende Singer/Songwriter John Strada hat mit „dalla periferia dell’anima“ nach eigenen Angaben ein echtes italienisches Album mit akustischem Folk aus Italien und südamerikanischen Einflüssen veröffentlicht. Bei den Aufnahmen wurde er von seiner fünfköpfigen Begleitband an Akkordeon, Piano, Gitarren, Schlagzeug und Kontrabass begleitet und mit Miriam Mazzanti hat er eine tolle zweite Stimme gewinnen können.
Die zehn Canzoni stammen alle von Strada und wurden von Gianlucca Morozzi mit einer auf den Songtexten basierenden Kurzgeschichte (zu finden im Booklet, leider nur auf Italienisch) und einer visuellen Adaption des Künstlers Andrea Samaritani zu einem Multimedialen Kunstwerk gemacht. Die CD beginnt mit meinem Lieblingssong, dem im Latino-Rhythmus gespielten „Scheletri“ (Skelette), das über die berühmte Leiche im Keller von nach außen hin honorigen Bürgern erzählt. Der Brasilianer Nelson Machado spielt die klassische Gitarre und wird von Gianmarco Banzis großartigem Akkordeonspiel und Fulvio Bianuccis Schlagzeug begleitet; dazu singt Strada mit sonorer cooler Stimme. Ein weiterer Höhepunkt ist das episch traurige „Crevalcore 07.01.05“, bei dem Strada von der verheerenden Zug Kollission erzählt. Stradas leidenschaftlicher Gesang und Francesco Bonis Spiel auf dem Fretless Bass wird durch Mazzantis starkem Chorgesang und Banzis Pianospiel zu einem außergewöhnlichen Hörvergnügen gemacht. Nicht nur bei „Voglio ballare“ (I want to dance) beschäftigt sich Strada mit dem Thema der Immigration, hier sieht er es aus der Warte dessen, der sich hoffnungsvoll von seiner Frau verabschiedet um sein Glück in der Fremde zu suchen. Was dabei jedoch oft herauskommt beschreibt er bei Songs wie „Oro Rosso“ (Tomatenernte für 10 Euro pro 16-Stunden-Tag) oder „Dimmi tu come si fa“ (Tell me how can I do).
Mir hat das Album sehr gut gefallen, Strada hat eine angenehme, gut ausgebildete Stimme und die musikalische Begleitung ist hervorragend. Schade ist, dass die Kurzgeschichten nicht übersetzt wurden. Mein Italienisch reicht zwar aus zu verstehen worum es geht, aber für die Lektüre reicht es nicht wirklich.
www.johnstrada.it
Adolf 'gorhand' Goriup


Death Vessel "Nothing is precious enough for us"
Label: Sub Pop Records; 2008
Death Vessel ist in erster Linie der in Berlin geborene und heute in Rhode Island lebende Sänger und Gitarrist Joel Thibodeau, der mit „Nothing is precious enough for us“ sein zweites Album mit zehn eigenen Songs veröffentlicht hat. Begleitet wird er dabei von einer Reihe von Studio- und Gastmusikern.
Thibodeau hat eine ausgesprochen hohe Singstimme, mit der er den Songs seinen persönlichen Stempel aufdrückt. Dazu kommen dann Soundeffekte, disharmonische Improvisationen und schräge Töne. So verbindet er bei „The Widening“ den bluesigen Rhythmus und das schöne Gitarrenspiel mit melancholischem Gesang und dem traurigen Klang des Kornetts, bevor dann gegen Ende des Songs das fast willkürliche Geklimper auf dem Piano die Harmonie stört. „Obadiah in Oblivion“ ist ein rhythmischer Countrysong mit Banjo, Gitarren, Kontrabass und Snare Drum und der unverkennbaren Stimme des Sängers. Dann wird es beinahe psychedelisch, wenn Thibodeau bei „Exploded View“ mit seiner E-Gitarre zum Klang der Mandoline zu rocken beginnt. Bei „Peninsula“ gibt es nach einem überraschend melodiösem Start ein umso atonaleres Gitarrensolo zu hören.
Das Album hat bei mir gemischte Gefühle hinterlassen: Einerseits hat mich das Innovative beeindruckt, andererseits fehlt dieser experimentalen Musik ein wenig die Harmonie. Es ist auf jeden Fall ein interessantes Hörerlebnis, von dem man nicht behaupten kann, dass es wieder so eine aufgewärmte Scheibe ist.
www.deathvessel.com
Adolf 'gorhand' Goriup


Zackenflanke "Mixtum Compositum"
Label: Eigenverlag; 2008
Zackenflanke ist eine sechsköpfige Band aus Ingolstadt, die sich der mittelalterlichen Marktmusik verschrieben hat. Für ihr Debütalbum „Mixtum Compositum“ haben sie 12 Stücke aufgenommen, davon fünf von der Band arrangierte traditionelle Instrumentalstücke, zwei Vertonungen von traditionellen Texten und fünf Eigenkompositionen. Gespielt wird auf alten Originalinstrumenten wie Sackpfeifen, Schalmeien, Drehleier, Chalumeaux (Vorgänger der Klarinette), Trumscheit und Landsknechttrommeln, aber auch auf traditionellen Pipes, Whistles, Gitarren, Bouzouki und heimischen wie auch exotischen Perkussionsinstrumenten.
Bis auf die zwei vertonten lateinischen Texte ist das Album ein rein instrumentales Werk und auch bei den beiden Liedern wird das Potential der menschlichen Stimme bei weitem nicht ausgeschöpft. Es beschränkt sich bei „O Quam Dulcia“ (oh wie süß) auf sonoren Sprechgesang, der von mittelalterlich-orientalischen Rhythmen und dem Klang der Sackpfeifen begleitet wird. Der Bandname ist gleichzeitig auch der Titel eines von einer traditionellen Melodie abgeleiteten Instrumentalstückes mit immer schneller werdenden Rhythmus. Schalmeien, Sackpfeifen und Schlagwerk beherrschen hier die Musik. Das traditionelle Irische „O’Neill’s“ wird zwar auf den Uilleann Pipes gespielt und von der Bouzouki begleitet, aber dennoch klingt es nach deutschem Mittelalterrock und nicht nach einer Irish dance tune. Zum Abschluss gibt es dann noch meinen persönlichen Favoriten, den Mittelalter-Groove „Beat Buddha A.D.“, arrangiert von Tonmeister Tom Müller. Hier spitzte der Schreiberling die Ohren; genauso muss es für mich klingen.
Ich mag mittelalterliche Musik sehr gerne und die Musiker von Zackenflanke machen ihre Sache gut. Auf einem mittelalterlichen Markt ist ihre Musik sicherlich ein willkommener Ohrenschmaus, aber daheim vor dem CD Player fehlen mir die zündenden Ideen und das kreative Element, welche erst bei dem erwähnten Schlussstück zum Tragen kommen. Aber für ein Debüt ist das Album durchaus gelungen.
www.zackenflanke.de
Adolf 'gorhand' Goriup


Chad Van Gaalen "Soft Airplane"
Label: Sub Pop Records; 2008
Der Kanadier Chad Van Gaalen hat mit „Soft Airplane bereits sein drittes Album mit 13 Songs herausgegeben. Begleitet wurde er dabei von einigen wenigen Gastmusikern und Sängern.
Was da aus den Lautsprechern tönt klingt gelinde gesagt eigenartig. Van Gaalen singt mit Kopfstimme und die Töne trifft er auch nicht immer richtig. Dazu gibt es einfache musikalische Begleitung, bei der man sich die Frage stellt, ob die Instrumente verstimmt sind. Manche Songs sind nicht einmal so schlecht, wie zum Beispiel „Bones of Man“, welches eine annehmbar harmonische Melodie mit bluesigem Rhythmus verbindet. Zwischendurch werden dann aber Themen von bekannten Größen der 60er Jahre zu einem Brei zusammengemixt wie bei „Cries of the Dead“, wo psychedelische Elemente mit Beat Melodien vereint werden. Dann klingt das ganze wieder wie die Geräuschkulisse eines Gameboy Spiels (TMNT Mask).
Das Album ist eine Ansammlung von elektronisch verzerrten Geräuschen, die meist von Musikinstrumenten stammen, und unmusikalischen Gesängen, die mich ein wenig an das Geräusch von Kreide auf einer Schiefertafel erinnern. Naja vielleicht versteh ich die Musik ja nicht, hier könnt ihr euch ein eigenes Urteil bilden.
www.myspace.com/chadvangaalen
Adolf 'gorhand' Goriup


AnamcorA "Change"
Label: Motor Digital; 2008
Die Berliner Band AnamcorA ist ein Projekt des Musikstudenten, Komponisten, Orgel- und Dudelsackspielers Ingo Wagner und der Schauspielschülerin, Texterin und Sängerin Simone. Das Duo hat seit 2003 jedes Jahr eine CD herausgebracht und dennoch kannte ich ihre Musik nicht. Umso mehr hat mich ihr Album „Change“ mit vier instrumentalen Stücken und acht Songs, alles aus eigener Feder, begeistert.
Das Motto der Band ist Celtic Electric, was natürlich sofort an die schottische Band Keltik Elektrik denken lässt und vielleicht wurde da ja wirklich die Idee aufgegriffen und mit der eigenen Musik verwirklicht. Es klingt jedenfalls toll und ist in keinem Fall eine schlichte Kopie, da werden durchaus eigene Ideen vertont. Orgel, Dudelsack, Schlagzeug und Gesang werden mit elektronischen Grooves zu einem großartigen Klangspektakel gemacht. Dabei werden alle Instrumente von den beiden Künstlern selbst gespielt.
Eines der fetzigsten Titel ist das instrumentale „4Time“, ein rasanter 4/4 Takt mit brillant gespieltem Dudelsack, kraftvollen E-Gitarrenriffs und mitreißendem Schlagzeug. „Pipers Town“ beginnt mit dem klagenden Laut der schottischen Highland Pipes, dem dazu passenden Trommelrhythmus und der Orgel bevor Simone in der zweiten Hälfte ihre sanfte honigsüße Stimme zum coolen Groove erklingen lässt. Beim darauf folgenden „Outlands“ greift Ingo zum Didgeridoo und bringt damit die Luft zum vibrieren. Bei diesem epischen Song lässt er auch seine leicht näselnde Stimme erklingen und erzeugt damit eine unglaubliche Dramatik. Zuletzt möchte ich noch die wunderschöne Ballade „Growing“ erwähnen, bei dem die beiden ein hörenswertes Duett singen; begleitet werden sie dabei von den Uilleann Pipes.
Mit diesem Album haben sich die beiden für mich in die Oberliga gespielt. Immer mehr Musiker aus Deutschland treten aus dem Schatten ihrer britisch-irischen Kollegen hervor und beweisen, dass man auch hier ausgezeichnete keltische Musik machen kann. Hört euch das unbedingt mal an, es zahlt sich aus.
www.anamcora.de
Adolf 'gorhand' Goriup


Linda Welby –"A story to tell…"
Label: Law Records; 2008
Die Nordirin Linda Welby wuchs in einer Familie von Musikern auf und hat sich heute selbst aufgemacht um dieses Erbe würdig zu vertreten. Auf ihrem Debütalbum „a story to tell“ singt und spielt sie bei den zwölf selbst komponierten Stücken Fiddle, Akkordeon und Keyboards. Begleitet wird sie dabei von einer Reihe von hervorragenden Gastmusikern.
Die CD beginnt mit „The Galway Fiddler“, ein flotter Country ähnlicher Song mit großartigem Fiddlespiel, treibendem Banjo, dem Akkordeon und Welbys schöner Stimme. Ähnlich rhythmisch geht es bei dem Jig „Port Cáit Dan“ zu. Bodhràn und Akkordeon eröffnen den Tanz und werden von Gitarre und Keyboards begleitet. Zum Finale gesellen sich dann noch Fiddle, E-Gitarre und die Whistles dazu. Aber es gibt auch melancholische Balladen und Liebeslieder zu hören wie das wunderschöne „We love You, Mum“ oder der romantische Walzer „A Night I’ll never forget“. Jazzige Pianoklänge leiten den Blues „When I see You again“ ein. Dazu kommen ein schönes Gitarrensolo, Chorgesänge, Orgelklänge und cooler Rhythmus.
Linda Welby wird sich mit ihrem Album sicherlich in die Herzen der Zuhörer spielen. Sie hat eine schöne Stimme und die musikalische Begleitung ist vom Feinsten. Die Mischung aus traditioneller Irischer Musik, folkigen und modernen Songs und jazzigen Klängen spricht die verschiedensten Geschmäcker an. Mir gefällt die Musik vor allem wegen dieses abwechslungsreichen Programms. Hier gibt’s Hörproben.
www.lindawelby.com
Adolf 'gorhand' Goriup


John Dear Mowing Club "John Dear Mowing Club"
Label: Hazelwood Music; 2008
Der holländische Dichter, Maler und Liedermacher Melle de Boer ist der Kopf der Alternativ- Folk Band John Dear Mowing Club. Aufgewachsen in der Den Haager Vorstadt verarbeitet er in seinem neuen Album die banalen Probleme des alltäglichen Lebens mit 14 melancholisch-existentialistischen Eigenkompositionen. De Boer singt und spielt Akustikgitarre und Piano und wird von seiner dreiköpfigen Begleitband an E-Gitarre, Kontrabass, Orgel und Schlagzeug begleitet.
Die düstere und bedrückende Stimmung des Albums wird in ein Kleid von Country, Folk, experimentalen Rock und Punk gesteckt und dann mit Anleihen an Größen der Rockmusik wie Rolling Stones oder Lou Reed interpretiert. So klingt „Leather Pants“ tatsächlich wie eine schlechte Mick Jagger Kopie. „Bare Hands“ klingt ein wenig nach Lou Reed, der eine Punkrocknummer singt und „The first time I heard Townes singing“ ist eine Hommage an Townes van Zandt in flottem Country Rhythmus.
Für mich fehlt dem Album der positive Aspekt, der sich entweder im Text oder in der Musik widerspiegelt. Hier wird einfach nur gejammert und das noch dazu mit einer eher unangenehm quengelnden Stimme. Auch musikalisch finde ich keine bemerkenswerten Elemente, alles in allem ein trauriges Werk. Warnung: Kann zu depressiven Stimmungen führen.
www.mowingclub.com
Adolf 'gorhand' Goriup


Horst Biewald "boarisch groove"
Label: Mundart Ageh 2008
Der Bernauer Horst Biewald (Gesang, Gitarre) hat gemeinsam mit seinen Freunden Thomas Blietz (Bass, Gitarre, Gesang, Shakuhachi) und Markus Straßer (Gitarre, Perkussion) sein Debütalbum „boarisch groove“ mit zwölf selbst komponierten Liedern aufgenommen. Die Texte in bayrischem Dialekt werden akustisch mit einfachen aber wirkungsvollen Arrangements vertont.
Die CD beginnt mit dem Titelsong, einem gefühlvollen rhythmischen Blues, bei dem Thomas die Gitarre spielt und den Chorgesang übernimmt. Mit diesem Stück stellt Biewald sich und seine Musik auch gleichzeitig vor. Das Thema wird dann zum Abschluss bei „Boarisch Capella“ noch einmal aufgegriffen, diesmal als funkiger a Capella Reggae. Überhaupt hat es der Reggae dem Weltenbummler vom Chiemsee angetan. So singt er den „Chiemgau Reggae“ auf seine eigene Weise mit einem Jodelrefrain; Thomas spielt den Bass und Markus sorgt für den großartigen Rhythmus. Mein Lieblingssong ist das stille meditative „Natural high“, das wieder als Duo gespielt wurde. Biewald begleitet seinen sonoren Gesang auf der Gitarre und Blietz spielt dazu Bass und ein bemerkenswertes Shakuhachi (japanische Bambusflöte) Solo.
Wenn man das Album abspielt, hört man, dass die drei Freunde eine Menge Spaß an ihrer Musik haben und das überträgt sich auch auf den Zuhörer, der auf dieser CD eine ausgesprochen tolle unplugged Musik findet.
www.horstbiewald.de
Adolf 'gorhand' Goriup


Todd Menton "The Dolmen Field"
Label:
New Folk Records; 2008
Der in Minneapolis, Minnesota, beheimatete Musiker Todd Menton hat auf seinem neuen Album „The Dolmen Field“ acht traditionelle Songs und Tunes, vier eigene Stücke und eine instrumentale Coverversion aufgenommen. Dazu hat er einige wenige Gastmusiker und eine Reihe von Chorsänger eingeladen; darunter Mitproduzent John Wright (Bass), Steve Lehto (E-Gitarre), Matt Jacobs (Drums), Kevin Kling (Didgeridoo) und Susan Esbjornson (Gesang).
Die CD beginnt mit einem außergewöhnlichen Set, bei dessen ersten rhythmischen Teil, dem „West Clare Reel“, Menton an Harmonika und Bodhràn vom Didgeridoo begleitet wird. Darauf folgt der zweistimmige wieder von Kling begleitete Reim „Frosty Weather, Snowy Weather“. Von den drei rein instrumentalen Stücken gefällt mir das solo auf der Bouzouki gespielte Jim Lillquist Set „Kevin’s Carousel/Emma Bull’s“ am besten. Das genaue Gegenteil ist der traditionelle Song „Paddy on the Railway“, bei dem eine vierköpfige Folkrock-Formation Dampf macht. Mentons Eigenkompositionen sind stille Songs, die er solo mit Gitarre oder Bodhràn begleitet wie zum Beispiel „Damselfly“. Bemerkenswert sind auch die a Capella gesungenen Songs wie das traditionelle Trinklied „Hills of Connemara“, bei dem dennoch Bodhràn und Mundharmonika zum Einsatz kommen.
Menton interpretiert die traditionelle irische Musik auf seine ganz eigene Art, manchmal mit E-Gitarre, Soundeffekten und elektronischer Perkussion und dann wieder rein akustisch mit Gitarre, Bouzouki und Bodhràn und manchmal vermischt er experimentelle elektronische Effekte mit traditionellen akustischen Instrumenten. Für mich ein sehr interessantes und hörenswertes Album.
www.myspace.com/toddmenton
Adolf 'gorhand' Goriup


Grienhild "Goes on"
Label: Eigenverlag; 2008
Seit nunmehr acht Jahren macht die sechsköpfige Band aus Nordwestthüringen irische, keltische, aber auch deutsche Folkmusik. „Goes on“ ist bereits ihr zweites Studioalbum mit acht traditionellen Songs, drei Coverversionen und einer Vertonung eines Textes aus dem 15. Jahrhundert.
Die Besetzung besteht aus Andrea Große (Violine, Gesang), Carolin Roth (Gesang, Perkussion), Mario Simmelbauer (Bass, Gitarre), Sven Goos (Gitarre, Mandoline), Dennis Pietzek (Gitarre, Gesang) und Eugen Heyna (Schlagzeug).
Die Musik von Grienhild brilliert mit starken Rhythmen, schönen Gesängen und großer Spielfreude wie zum Beispiel bei dem einzigartigen Irisch-Deutschem Lied-Set „Drunken Sailor/sieben Tage lang“. Hier sind vor allem die mehrstimmigen Gesänge und das großartige Arrangement hörenswert. „McPherson“ ist die deutsche Fassung eines traditionellen Liedes über einen Fiddler, der am Galgen endet. Jim McCarthys „Ride on“ ist ein perfekter Showdown für Carolins perfekte Altstimme und die beiden Gitarristen. Der französische Dichter des Spätmittelalters François Villon schrieb „Die Hexe“ und Grienhild vertonten den ins Deutsche übersetzten Text als fetzigen Mittelalter-Rock. Mein Favorit ist jedoch das traditionelle „Are ye sleeping Maggie“, bei dem Fiddle, Schlagzeug, Gitarren und Bass einen hervorragenden Hintergrund für Carolins außergewöhnlich dramatischen Gesang bilden.
Mir hat das Album mit seinem mitreißenden Folkrock sehr gut gefallen. Markige Gitarrenriffs werden mit treibenden Rhythmen, hervorragendem musikalischem Spiel und tollen Gesängen zu einem beeindruckenden Sound verbunden; für mich in diesem Jahr eines der besten Alben aus deutschen Landen.
www.grienhild.de
Adolf 'gorhand' Goriup


Victoria Vox "Chameleon"
Label: Obus Music 2008
Singer/Songwriter Victoria Vox hat mit „Chameleon“ ihr zweites Album mit 13 originalen Songs veröffentlicht. Sie singt und spielt eine Reihe von Instrumenten wie Gitarre, Bass oder Trompete, in erster Linie macht sie jedoch Furore mit ihrer Ukulele.
So beginnt die CD beginnt mit dem jazzigen „Peeping Tomette“, bei dem sie nicht nur mit ihrer tollen Gesangsstimme sondern auch auf der Ukele brilliert und neben der echten Trompete auch die „Mundtrompete spielt. „Jessica“ ist ein poppiger Song mit pulsierendem Bass und mitreißendem Rhythmus, beim romantischen „Alone“ greift Vox zur Gitarre und „A little bit of Love“ ist ein epischer Rocksong mit E-Gitarre. Einflüsse aus ihrer Zeit in Frankreich werden bei dem Chanson „C’est noye“ hörbar und „Falling Star“ rundet das Programm mit einem typischen Songwriter Song ab.
Die Multi-Instrumentalistin aus Maryland hat hier ein Album mit hörenswerten und abwechslungsreichen Songs produziert. Sie hat eine schöne Gesangsstimme und ist eine hervorragende Musikerin. Vor allem hat mich der Klang der Ukulele begeistert, leider hört man dieses Instrument nur selten.
www.victoriavox.com
Adolf 'gorhand' Goriup


Liam Clancy "The Wheels of Life"
Label: Dolphin Records; 2008
Der heute bereits 72 Jahre alte Liam Clancy blickt zurück auf eine 54 Jahre lange Karriere als Musiker. Er ist im County Tipperary aufgewachsen, verbrachte viele Jahre in Nordamerika und hat nun sein neuestes Album „The Wheels of Life“ in seinem eigenen Aufnahmestudio im County Waterford produziert.
Gemeinsam mit einigen prominenten Gästen wie Mary Black, Gemma Hayes, Tom Paxton oder Donovan Leitch, den Musikern der irischen Supergruppe Danú, seinen ständigen Begleitern Paul Grant und Kevin Evans und noch weiteren Gastmusikern hat er zwei traditionelle Stücke und zehn Coverversionen aufgenommen.
Songwriter aus Irland, den Vereinigten Staaten, England, Schottland und Kanada wurden ausgewählt und dementsprechend abwechslungsreich präsentiert sich die CD. So singt Clancy mit Mary Black ein melancholisches Duett bei Kate McGarrigles „Talk to me of Mendocino”. Dazu gibt es rhythmische Mandolinenklänge von Paul Grant. Kevin Evans spielt bei Tom Rowes Countrysong „John Cook” das Banjo und Liams Sohn Dónal singt gemeinsam mit den Kollegen von Danú und Liam bei der traditionellen Hymne „Shenandoah” den wunderschönen Chorgesang. Bei Bill Staines’ romantischer Ballade „Roseville Fair“ spielt Liam die Concertina und singt ein Duett mit Gemma Hayes. Neben neun Studioaufnahmen gibt es auch noch ein Bonus Live Set mit drei Songs. Tom Paxton schrieb und singt „Last Thing on my Mind“ und Donovan kommt für seinen Hit „Catch the Wind“ auf die Bühne.
Mit diesem Album beweist Liam Clancy, dass man auch im hohen Alter noch aktiv in der Musikszene mitwirken und Impulse setzen kann, ganz nach seinem Lieblingszitat von Bertolt Brecht: "With a man's dying breath he must be prepared to make a fresh start.“
www.liamclancy.com
Adolf 'gorhand' Goriup


Patapan "Spielleut der Churpfalz"
Label: R Produktion; 2008
Die fünfköpfige Band Patapan aus dem pfälzischen Baden stellt sich mit ihrem Debütalbum den Fans mittelalterlicher Musik vor. Sie haben neun traditionelle Lieder und Melodien aus dem Burgund, dem Elsass, der Bretagne, aber auch aus Deutschland, England, Spanien und Israel und zwei Eigenkompositionen aufgenommen.
Die Besetzung besteht aus Nina Schöne, Wolfgang Tobian, Erwin Holzer, Roland Preuss und Achim Frank und es werden neben „zeitgenössischen“ Instrumenten wie Synthesizer, Schlagzeug, Perkussion, Gitarren, Flöten, Akkordeon, Geige und Dudelsack auch „alte“ wie Cister, Drehleier, Lyra, Laute oder Krummhorn verwendet.
Der aus dem Burgund des 17. Jahrhunderts stammende Bernard de la Monnoye hat mit seinem tanzbaren Weihnachtslied „Pat a Pan“ der Band den Namen gegeben. Deren Vertonung wird von Ninas Gesang und Flötenspiel, Wolfgangs Rhythmus und Rolands Geige geprägt. Es folgt Göthes Version des alten Volkslieds „Drei Junggesellen“ bevor die musikalische Reise uns mit der 3000 Jahre alten Melodie „Kol dodi“ nach Israel führt. Roland schlägt hier den Rhythmus mit der Dawul und Flöte und Geige liefern sich ein Stelldichein. „Porque Ilorax“ ist ein Lied aus dem sephardischen Judentum in Spanien und „Bale ar zon“ ein An Dro (bretonischer Tanz). Das traurige „A maid in Bedlam“ erzählt von Londons ältester Irrenanstalt und „Wer jetzig Zeiten leben will“ vom Dreißigjährigen Krieg. Zum Abschluss gibt es noch den instrumentalen „Krummholztanz“ von Achim, der auch besagtes Instrument spielt, und Rolands Lied „Mundus vult decipi“ (die Welt will betrogen sein) zu hören.
Mit diesem Album haben mich die Spielleut aus der Churpfalz überzeugt. Sowohl gesanglich wie auch musikalisch hervorragend interpretiert präsentieren sich die Arrangements in einem authentischen Gewand und machen Lust auf den Besuch eines mittelalterlichen Festes, im besten Fall mit Patapan als musikalische Begleitung.
www.nordbadische-gaukler-gang.de
Adolf 'gorhand' Goriup


Guy Tortora "Living on Credit"
Label: Turtledove Records; 2008
Geboren und aufgewachsen in Kalifornien hat Guy Tortora sich heute in London niedergelassen, wo er auch sein neues Album „Living on Credit“ produziert hat. Tortora singt und spielt alle Gitarren und wird von Janos Bajtala (Piano, Hammondorgel), Brendan Canty (Bass) und Mike Thorne (Drums) begleitet. Gemeinsam haben die vier mit einigen Gastmusikern sieben Eigenkompositionen und fünf Coverversionen aufgenommen.
Tortora ist ein hervorragender Bluesmusiker, der seine eigenen Songs ebenso gekonnt interpretiert wie die Cover von Blues-Größen wie J.J. Cale (Super Blue) oder Curtis Mayfield (People get ready). Am besten gefällt mir jedoch „Nobody’s Fault but mine“ von Blind Willie Johnson, dem blinden Gospel- und Bluesmusiker mit den biblischen Texten. Bajtala begleitet Tortoras leidenschaftlichen Gesang mit erstklassigem Pianospiel. Tortoras Songs reichen vom stillen Blues bis zu fetzigen Bluesrock und so vielseitig ist auch sein Gesang. Bei „Cotton was King“ begeistert er mit ausgesprochen dramatischen Sprechgesang, während er bei „God don’t change“ mit seiner Gitarre im Duett singt und einen tollen dreistimmigen Chor zur Seite hat. Letzteres ist neben dem rockigen Titelsong mit Slide Gitarre, Mundharmonika und Hammondorgel auch mein Favorit.
Mit seinem dritten Soloalbum wird sich Tortora sicherlich in die Herzen der Blues und Americana Freunde spielen. Er ist ein ausgezeichneter Gitarrist, ein gefühlvoller Sänger mit einer kräftigen Stimme und ein erstklassiger Songwriter.
www.guytortora.com
Adolf 'gorhand' Goriup


Luka Bloom "Eleven Songs"
Label: Big Sky Records; 2008
Wieder hat Luka Bloom ein neues Album mit elf eigenen Songs veröffentlicht. Das ist erstaunlich bei seinem vollen Tourneeprogramm. Doch irgendwie findet dieser außergewöhnliche Liedermacher immer wieder die Zeit neue Songs zu schreiben und aufzunehmen.
Auf „Eleven Songs“ unterstützten ihn dabei eine Reihe hervorragender Musiker wie unter anderen Lunasa Bassist Trevor Hutchinson, der irische Gitarrist und Produzent David Odlum an der E-Gitarre oder der Gründer der Irish Drum Academy in Dublin, Dave Hingerty, am Schlagzeug und an der Perkussion.
Der amerikanische Jazz Pianist Paul Smith leitet das wunderschöne „There is a Time“ ein, Luka spielt die spanische Gitarre und Hingerty und Hutchinson sorgen für den coolen Rhythmus. Später kommt noch ein Streicher Quartett mit Donal Lunnys Tochter Cora Venus Lunny an der ersten Geige dazu. Das rhythmische „I’m on Your Side“ habe ich im Herbst bereits Live gehört, im Studio gastiert der kalifornische Pedal Steel Spieler Joshua Grange.
Auch das bei einer Deutschland Tournee geschriebene romantische „I hear her like Lorelei“ hatte Luka in Schaffhausen vorgestellt. Mein absoluter Lieblingssong ist „I love the World I’m in“, welches mit jazzigen Groove und den tollen Chorstimmen von Sinead Martin und Robbie Moore begeistert. So wechseln stille romantische Balladen und mitreißende rhythmische Songs ab. Kenneth Edge an der Klarinette, Liam Ó’Maonlai am Piano und die Mitglieder des Gardener Street Gospel Choir setzen bei „When Your Love comes“ einen besonderen Akzent. Hingertys Schlagzeugspiel imitiert das Stampfen eines Zuges unverkennbar bei „Eastbound Train“ und Ó’Maonlai spielt die Harfe und singt gemeinsam mit Aoife Tunney den Begleitgesang beim melancholischen „Everyman“.
Wieder hat Luka Bloom ein einzigartiges Album produziert. Obwohl seine Stimme und auch sein Gitarrenspiel unverkennbar sind, klingt keines seiner Alben wie ein anderes. Seine Kompositionen sind abwechslungsreich, haben tolle Rhythmen, schöne Melodien und engagierte Texte. Seine musikalische Begleitung ist vom Feinsten und verzaubert seine Studioalben mit einmaligen Arrangements und Virtuosität. Auf der Bühne steht er jedoch immer alleine mit seinen Gitarren und dem Sound fehlt auch dann absolut nichts.
www.lukabloom.com
Adolf 'gorhand' Goriup


Seldom Sober Company "YeeHa!"
Label: New Acoustic Collective; 2008
Die Seldom Sober Company wurde 2003 von Michael Proschek (Mandoline, Gitarre) und Nico Schneider (Gesang, Banjo, Bouzouki, Gitarre, Highland Pipes) gegründet. Dazu kamen Toni Geiling (Violine, Viola, Gesang, Gitarre, Klavier, Singende Säge), Kaspar Domke (Kontrabass, akustische Bassgitarre) und zuletzt noch Philipp von Strauch (Schlagzeug, Perkussion). Für ihr neues Album „YeeHa!“ haben die fünf Musiker neun traditionelle Stücke und zwei Kompositionen von Geiling aufgenommen.
Die CD beginnt mit einem wohl bekannten Set, „Merrily kissed the Quakers Wife/Atholl Highlanders“, und Schneiders Spiel auf den Great Highland Pipes, Proschek spielt dazu auf der Mandoline und Geiling am Klavier. Es folgen traditionelle Lieder bei denen abwechselnd das Banjo, die Geige oder die Bouzouki die Führung übernimmt. Beim rhythmischen „Jolly Beggarman“ teilen sich Bouzouki, Geige, Mandoline und Banjo diese Aufgabe. Geilings Eigenkomposition „Why have You come“ ist ein romantisches Lied vom Rhythmus des Banjo und Schlagzeugs angetrieben. Rassige Folksongs wie „Step it out Mary“ wechseln sich ab mit stillen Balladen wie „Lakes of Pontchartrain“ und bluesigen Countrysongs wie „Freight Train Blues“. Das Titelstück ist eine Tune aus der Feder von Geiling, bei dem das Motto ja schon im Namen enthalten ist, YeeHa! Banjo und Geige spielen ein großartiges Duett das den Zuhörer unvermittelt den Rhythmus klopfen lässt.
Das Album gefällt mir sehr gut, er wird gesanglich wie auch musikalisch hochwertiger Folk geboten. Die Arrangements sind gut gelungen und auch die beiden eigenen Titel sind durchaus hörenswert.
www.seldomsober.de
Adolf 'gorhand' Goriup


United Steel Workers of Montreal "Kerosene & Coal"
Label: Weework; 2007
Die United Steel Workers of Montreal sind Felicity Hamer (Gesang, Akkordeon), Shawn „Gus“ Beauchamp (Gesang, Akustikgitarre, Mundharmonika), Gern F. (Gesang, Akustikgitarre) und Matthew Watson (E-Gitarre, Mandoline, Gesang). Bei ihrem 2007er Album “Kerosene & Coal” gehörten noch Kevin McNeilly (Banjo, Mandoline) und Roger Dawson (Kontrabass, Gesang) zum Sextett. Beide wurden unterdessen abgelöst. Shawn (9) und Gern (3) teilen sich die Aufgabe die Songs zu schreiben.
Die CD beginnt mit „Small Town Banks“, Gerns Reibeisenstimme und einem atemberaubenden Rhythmus. Die drei Gitarren, der Bass und das Banjo machen bei diesem rasanten Bluegrass ein Schlagzeug völlig überflüssig. Beim folgenden „Out in the Cold“ übernimmt Felicity mit ihrer heiseren und sexy Stimme den Leadgesang. Wieder überfährt die Band den Zuhörer regelrecht mit ihrem Drive. Bei der still-dramatischen Blues Ballade „Ask me to stay“ stellt sich dann der dritte Sänger im Bunde vor. Shawn hat eine ausdrucksvolle Altstimme und gemeinsam mit Felicitys Backing Vocals bringt er dieses emotionelle Lied sehr gut rüber. Meist bleibt das Tempo jedoch halsbrecherisch und verleitet den Zuhörer zum rhythmischen Mitwippen. Dann plötzlich singen Gern und Felicity ein melancholisches Duett mit Akkordeonbegleitung, „Emile Bertrand“. Bei „Sad Lover’s Lament“ erinnert Felicitys Stimme stark an Janis Joplin, lasst euch vom Titel nicht täuschen es ist ein atemberaubend schnell gespielter Country Rock.
Das Album ist eine außergewöhnliche Mischung von Blues, Americana, Country und modernen Punk-Elementen. Alle drei Sänger verfügen über das gewisse Etwas, die Arrangements sind hervorragend und die musikalische Begleitung ist virtuos. Besucht doch mal ihre Webseite
www.uswm.ca
Adolf 'gorhand' Goriup


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© The Mollis - Editors of FolkWorld; Published 03/2009

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