Winterthur verwandelt sich am Pfingstwochenende seit nun 30 Jahren in ein rhythmusgetriebenes, duftendes und farbiges Festival. Von nah und fern reisen jährlich rund 60'000 Besucher an um unseren vielfältigen Nachbarkontinent zu feiern. Und dieses Jahr sagen wir mit Stolz: WE ARE CELEBRATING AFRICA SINCE 1990.
Dieses Jahr kannst du eine riesige Palette an afrikanischer Musik entdecken. Von Angola bis Zanzibar - von Afrobeats bis Zimrock: Es ist etwas für jeden Geschmack dabei!
Only good vibes erwarten uns an der Reggae Night: Mellow Mood aus Italien, die Jamaikaner Jah Mason, Turbulence und Gyptian aus Jamaika und die Französin LMK tanzen mit uns ins Jubiläum.
An der Urban Night am Samstag wird es laut! Ob moderner Afrotrap oder klassiche Kizomba, mit den Superstars Fally Ipupa und Yuri da Cunha ist noch nicht alles gesagt: Angela Carruzzo, Snow Flakes und Murphy bringen Winterthur mit ihrem internationalen Sound zum Beben.
Mit Siti & the Band und Sona Jobarteh startet wir am Sonntag mit Frauen, die etwas verändern. Women in Power ist ein feministisches Statement zur Selbstbestimmung der afrikanischen Frauen!
An der African Night kannst du alles erleben: Traditionellen Wüstenblues von Djely Tapa, Highlife-Musik mit Santrofi oder das Grande Finale mit keinem geringerem als Tiken Jah Fakoly.
Der Surprising Monday, ein Teil des African Day, ist ein kleines Festival für sich. Er bietet ein umfangreiches Rahmenprogramm mit Bazar, Ausstellungen, Klein-Konzerten in der grossen Reithalle, Workshops und insbesondere einem grossen Angebot für Familien. In der grossen Reithalle spielen ganz besondere Künstler: Habib Koité, Tamikrest, Valérie Ekoumè.
Feiert mit uns! Fast 150 Konzerte und Showcases während 5 Tagen, sowie eine farbenfrohe Parade am Samstag, 30. Mai 2020, die von der Winterthurer Altstadt bis zum Konzertgelände führt, wo sie in einem Kulturfeuerwerk endet.
Siti & The Band (Zanzibar, Tanzania)
Siti & The Band, die aufstrebenden Stars Sansibars, präsentieren eine virtuose, authentische und frische Live-Show, die mit kraftvollen, ernsten Botschaften beseelt ist, welche oft auch mit einem humorvollen Augenzwinkern daher kommen.
Die einzigartigen musikalischen Kompositionen verschränken zeitgenössische Rhythmen auf wunderbare Weise mit traditioneller Taarab-Musik und hauchen so dem kulturellen Erbe Sansibars neues Leben ein, ohne die eigenen Wurzeln zu verleugnen.
Siti spielt Musik, die bis anhin den Männern vorbehalten war und hat deswegen viel Widerstand erfahren. Unbeirrt geht sie ihren Weg jedoch weiter und engagiert sich darüber hinaus für Gewaltlosigkeit gegenüber Frauen.
"Remembering the past and facing the present without fear is the only way tradition can remain vibrant."
Sona Jobarteh (Gambia)
Sona Jobarteh bezieht Stellung; die Kora, die westafrikanische Stegharfe, wird traditionell nur von Männern – im Sitzen – gespielt. Die Griots vererben diese Kunst über Generationen von Vater zu Sohn weiter. Sona ändert diese Regeln, spielt als Frau die Kora im Stehen und treibt mit ihren musikalischen Abenteuern den sozialen Wandel voran. Die international angesehene Multiinstrumentalistin, Sängerin und Komponistin demonstriert elegantes musikalisches Können in einem Vier-Mann-Ensemble.
Mitreissende, heisse, westafrikanische Rhythmen, ihre ausdruckstarke Stimme, eingängige Songs, mal popig, bluesig und auch wieder traditionell - es verwundert nicht, das ihre letzten Konzerte in der Schweiz jeweils immer ausverkauft waren.
Djely Tapa (Mali)
Als überzeugte Feministin trat Djely Tapa entschlossen in die Fussstapfen ihrer Mutter und verteidigt durch ihre Arbeit als Griotte und Sängerin den Platz der schwarzen Frauen in einer modernen, egalitären Welt. Sie würdigt mit ihrer prächtigen und kraftvollen Stimme, welche an Fatoumata Diawarra erinneren könnte, die Stärke der afrikanischen Frauen und der Jugend. Djely singt in Mandinka, Bambara und Kassonke und vereint synthetische Elektroklänge, Frauenchöre, malische Perkussion mit faszinierendem Wüstenblues.
Djely scheut sich nicht vor schwierigen Themen. Sei dies nun im Duett mit Tiken Jah Fakoly, in welchem die beiden die Untätigkeit der politischen Mächte angesichts der Klimakatastrophe anprangern, oder sei es auf ihrem neusten - für den Juno Award vorgeschlagenen - eigenen Album "Barokan".
Sei gespannt auf die schillerende Sängerin mit viel grandioser Musik, klaren Botschaften und spannenden Tanzeinlagen.
Habib Koité (Mali)
Habib Koité entstammt einer bekannten Familie von Khassonké Griots. Dieser in aller Welt bekannte Künstler versteht wie kein anderer, den Raum mit der Gitarre zu besetzen, die Note statt die Noten zu spielen, den rhythmischen Atem jedes Stücks zu streicheln und dabei mit wahrer Virtuosität zu dirigieren.
Habib überträgt traditionelle Spielweisen von Instrumenten wie der Kora oder der Ngoni auf die Gitarre und generiert so seinen weltweit unverwechselbaren Groove, der mal traditionell geprägt ist und mal Richtung Blues oder Afrokubanischer Musik abschweift. Seine warme Stimme ergänzt das virtuose Gitarrenspiel perfekt und nimmt dich mit auf eine wundersame Reise.
Der malische Gitarrist ist einer der beliebtesten und anerkanntesten Musiker Afrikas und zweifelsohne einer der wichtigsten afrikanischen Sänger des 21.Jahrhunderts.
Mit "Kharifa" hat er 2019 ein langersehntes, neues Album herausgebracht, auf welchem der wunderbar einfühlsame Musiker und Geschichtenerzähler, seine musikalischen Wurzeln mit Charisma und Können einem breiten Publikum zugänglich macht.
Tamikrest (Mali)
Als dritte Gruppe des Pfingstmontags kehren Tamikrest mit einer lebendigen, unbändigen und staubigen Rock'n'Roll-Erklärung zurück. Sie bringen ihre meditative Atmosphäre auf den Punkt und haben ihren Blick auf den Zustand der Sahara und die Welt dahinter geschärft.
Tamikrest singt für das Volk, das jeden Tag zu kämpfen hat. Die Kindheit und Jugend der Bandmitglieder selbst war vom malischen Bürgerkrieg geprägt: «Meine Liebe ist mein Land, mein Ehrgeiz ist die Freiheit». Die Musiker sind vom Volk der Tuareg, haben jedoch verschiedene Staatsangehörigkeiten - dennoch zusammen Musik zu machen, lässt durchblicken, was Tamikrest von Grenzen halten - musikalisch wie geografisch: «Eine Wüste beherbergt uns, eine Sprache verbindet uns, eine Kultur bindet uns.»
Tamikrest mischt traditionelle Tuareg-Musik mit modernem Rock und Pop. Wüsten-Rock vom Feinsten.
Photo Credits:
(1)-(2) Afro-Pfingsten Winterthur,
(3) Siti & The Band,
(4) Sona Jobarteh,
(5) Djely Tapa,
(6) Habib Koité
(unknown/website);
(7) Tamikrest
(by Walkin' Tom);
(8) Benin International Musical,
(9) Tal National,
(10) Jozia,
(11) Bassekou Kouyaté,
(12) Wesli,
(13) Mory Kanté
(by Afro-Pfingsten 2019).