FolkWorld #64 11/2017
© TakeRoot

Festival for Past, Present & Upcoming American Music

Ely Folk Festival

De Oosterpoort
NL - Groningen

4. November 2017
Jason Isbell and the 400 Unit
Hurray for The Riff Raff
Chuck Prophet & The Mission Express
The Como Mamas
Tift Merritt
Jesse Dayton
John Murry
The Secvret Sisters
Baptiste W. Hamon
Levi Parham
...
www.takeroot.nl

Jason Isbell

Artist Video Jason Isbell @ FROG

www.jasonisbell.com

Take Root in Groningen ist die alljährliche Party für alle, die Roots-Musik und Americana mögen. Und in diesem Jahr feiert Take Root 20 Jahre mit alte Hasen, jungen Hunde und allem, was dazwischen liegt.

Jason Isbell sorgte Furore mit den Drive-By Truckers, der Band, in der er sechs Jahre spielte. Vor zehn Jahren verließ er die Gruppe, die der Beginn einer ebenso erfolgreichen Solokarriere war. Höhepunkt ist das Album Something More Than Free (2015), das zwei Grammys erhielt. Derzeit setzt der Sänger und Gitarrist aus Alabama den letzten Schliff an das Nachfolgealbum. Live steht Jason Isbell and the 400 Unit für überzeugende Konzerte, in denen die traditionellen Werte der Country-Musik Hand in Hand mit Sounds und Texten von heute gehen.

Die musikalische Reise von Alynda Segarra - Frontfrau von Hurray for the Riff Raff - ist so erfolgreich wie turbulent. Sie wuchs als Kind puertorikanischer Eltern in der rauen Nachbarschaft der Bronx, New York City, auf, reiste mit ihrer Band durch die USA reiste und siedelte sich für einige Zeit in New Orleans an. Ihre Lieder sind oft selbstbewusst und sozial engagiert, berühren das Herz jeder wandernden Seele und spenden Hoffnung und Mut. Mit dem neuen Album The Navigator kehren Hurray for the Riff Raff zu ihren Wurzeln zurück. Zurück zum Leben auf der Straße und der brütenden Hitze der Bronx, wo Doo-Wop, karibische Perkussion und punkiger Rock mühelos Hand in Hand gehen.

Chuck Prophet braucht kaum eine Einführung. Bekannt wurde er in den 80er Jahren als Mitglied der charismatischen Band Green On Red. Als diese 1992 aufhörte zu existieren, begann Prophet eine erfolgreiche Solo-Karriere als Sänger, Songwriter und Gitarrist. Er beteiligte sich an den Karrieren von Lucinda Williams, Jonathan Richman, Warren Zevon und vielen anderen. Prophet neuestes Album Bobby Fuller Died for Your Sins ist ein äußerst lebendiges Pop-Album, durchtränkt mit Leidenschaft und Humor. Was soll man von einem Songtitel wie Jesus Was A Social Drinker denken?

Die Como Mamas bringen das Evangelium zu Take Root. Das Trio kommt aus der Stadt Como in Panola County, Mississippi, wo die Damen seit ihrer Kindheit in der Kirche zu singen. Erts kürzlich wurden sie zufällig vom US-Dokumentarfilmer Michael Reilly entdeckt, der im tiefen Süden der Vereinigten Staaten eine Dokumentation über lokale Musiker machte. Ihre Zutaten sind so einfach wie effektiv: die rohe, kraftvolle Stimme von Esther Mae Smith, die tiefe und beruhigende Stimme von Angela Taylor sowie die Energie von Della Daniels. Was ihre Stimmen gemeinsam schaffen, ist phänomenal. Tadellos und perfekt.

„Manchmal fühlt sich mein Leben wie ein Country-Song an, wenn auch einem guten“, sagt Tift Merritt. Sie heiratete, wurde geschieden und hat in einem relativ hohen Alter mit ihrem neuen Freund noch ein Kind. Tift wurde in Texas geboren, lebte in North Carolina, Kalifornien, Paris, New York und vielen anderen Orten. Überall dort, wo sie lebte, saugte sie das Lokalkolorit ein und verarbeitet all diese Eindrücke zu einem beeindruckenden Werk. Sie wird mit Joni Mitchell, Leonard Cohen und Emmylou Harris verglichen und zählt Ryan Adams und Elvis Costello zu ihren Fans. Nach einer Auszeit von mehr als einem Jahr, in dem sie nicht konzertierte und an ihrem neuen Repertoire arbeitete, veröffentlichte sie in diesem Jahr Stitch of the World.

Tift Merritt

Artist Video Tift Merritt @ FROG

www.tiftmerritt.com

Jesse Dayton wuchs mit der Musik von Johnny Cash, Waylon Jennings und Hank Williams auf. Sein Outlaw-Country verbindet Blues, Rock'n'Roll und sogar einen Hauch von Punk. Jesse war das letzte Jahrzehnt vor allem Schauspieler und Drehbuchautor, aber jetzt ist er wieder als Musiker auf Tour. Auf seinem fett produzierten neuen Album The Revealer hören wir einen Springsteen und Chuck Berry verpflichteten Roots Rock mit Verbeugungen gegenüber Honky-Tonk und chickaboom-Gitarren à la George Jones und wüsten Klängen à la Jerry Lee Lewis. Sein sonorer Bariton ist auch für soliden Gospel-Blues geeignet.

Levi Parham

Artist Video Levi Parham @ FROG

www.leviparham.com

Das Leben hat John Murry nicht immer angelächelt. Als Kind wurden ihm falsche Medikamente verschrieben, lief bereits als Junge von zu Hause weg und endete zunächst in San Francisco. Dort kam er mit Drogen in Kontakt, die ihm beinahe das Leben kosteten. Er besingt diese Zeit in Little Coloured Balloons auf seinem Album The Graceless Age (2012). Ruhelos wie er ist, lebte John Murry dann eine Zeit in Irland. Seine alten Freunde Michael und Peter Timmins von den Cowboy Junkies überzeugten ihn, das neue Album in Kanada aufzunehmen. Das Ergebnis ist A Short History Of Decay, ein Album, das hoffentlich in diesem Jahr herauskommt. Mit viel Glück, denn es ist mit John Murry nicht immer einfach.

Vor nicht allzu langer Zeit hing das Überleben der Secret Sisters an einem Seidenfaden. Nach zwei erfolgreichen Alben und Performances mit Paul Simon und Bob Dylan zog sich ihre Plattenfirma zurück. Eine Insolvenz des Duos wurde in Erwägung gezogen. Dann gab es plötzlich das Angebot des Top-Produzenten Brandi Carlisle, ein neues Album aufzunehmen. Die Chance wurde mit beiden Händen ergriffen und dieses Jahr steht Do not Own Me Anymore in den Regalen. Und das ist eine gute Nachricht für die Liebhaber feinfühligen Gesangs. Denn das können Laura und Lydia Rogers wie kaum andere.

Der Pariser Baptiste W. Hamon singt in seiner Muttersprache Französisch, aber seine Texte und Musik passen perfekt in die Tradition amerikanischer Folk-Sänger wie Townes Van Zandt, Guy Clark und John Prine. Auch Leonard Cohen ist nie weit weg in den Texten von Baptiste. Sein Debüt-Album L’Insouciance nahm er mit dem namhaften Produzenten Mark Nevers in Nashville auf.

Oklahoma ist der Geburtsort von Levi Parham. „Vielleicht ist es etwas in dem eisenreichen Wasser, das ihm ein Gefühl für Melodien gibt, die an Woody Guthrie erinnern“, schrieb The Bluegrass Situation. Sein Vater war ein Fan von Blues und hörte den ganzen Tag Muddy Waters, aber selbst ist Levi hauptsächlich von gefühlvollen Sängern wie Van Morrison und Sam Cooke beeinflusst. Er besingt den Sternenhimmel auf der Platte An Okie Opera (2014). Musik, in der Blues, Folk, Soul, Rock und Country verschmelzen und Melodien die wahre Ohrwürmer bilden.



Photo Credits: (1) Take Root, (2) Jason Isbell (unknown/website); (3) Tift Merritt (by Joshua Steadman); (4) Levi Parham (by Wikimedia).


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