FolkWorld Ausgabe 32 12/2006
Immer, wenn ich Zeit habe, schau ich mal bei der Folkworld rein und bin
stets völlig hingerissen. Was ihr so für Infos, super Reports, Rezensionen
etc. zusammentragt, ist wirklich wunderbar!!! Gerade war ich auf der
Seite "German Songs". Sehr zutreffend, kann ich nur sagen: Wir hatten nie
eine so lebendige Szene, die von den gängigen Medien so konsequent
totgeschwiegen wird. "Du bist Deutschland"? Nein: Die sind Deutschland,
und zwar die wichtigsten, kostbarsten! Ein paar fehlen natürlich noch.
Neben vielen mehr das wunderbare Album von Gudrun. Deitsch! Ist bei mir
seit einigen Wochen Dauerläufer. Kennst du das Dragseth Duo? Auch sehr
hörenswert! Niederrheinische Mundart, mal nicht vom geschätzten Günther
Gall. Güno von Leyen. Schon mal gehört?
Ich brauche die intelligente Musik in meiner Sprache, wir alle brauchen das. Dringend. Das Schöneweile-Projekt ist ein absolut falscher Weg. Biedert sich halt nur an, transportiert ekeligen Pop-Versatz, bringt überhaupt nichts wirklich Altes neu.
Vielleicht wundert es dich nicht, wenn ich gestehe, dass ich vor fast
dreißig Jahren nur deshalb in die irische Fiddlemusik abgetaucht bin, weil
es zu wenige gute Musiker gab, mit denen man den
Fiedel-Michel/Zupfgeigenhansel/Elster Silberflug-Strang weiterspinnen hätte
können. Außerdem war (und ist) die irische Fiddle natürlich technisch das
beste Übungsterrain, von schwedischer und Balkangeige mal abgesehen. Man
will ja auch besser werden. Meine damalige Band in Münster "Fundevogel"
(deutsche Musik mit u.a. Geiger Karl-Heinz Heydecke) löste sich halt nach
Beendigung der Studien einfach auf.
Um so schöner zu sehen, dass sich da ganz viel Neues entwickelt. Weiter so!
Michael Möllers
Kommentar: Die CD von Deitsch wurde in der letzten Ausgabe besprochen (-> FW#31); Rezensionen von Schöneweile und vom Dragseth Duo befinden sich in dieser Ausgabe. Michael Möllers war Geiger der Hannoveraner Irish-Folk-Band Dereelium.
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