Ausgabe 1 11/97

English Version

FolkWorld Live Review

1. Wolfenbütteler Folk Festival Grenzenlos & Vielsaitig

13. bis 15. Juni 1997

Erschienen im letzten Folksblatt 3/97

1. Folkfestival in Wolfenbüttel

Petrus und die Folkies waren zufrieden

Von Michael Moll

Alias Ron Kavana; Photo by The Mollis(Foto: Alias Ron Kavana; by The Mollis)
"Die besten Festivals machen oft die größten Verluste." Ein schottischer Tontechniker machte diese sehr passende Bemerkung im Juni auf dem 1. Wolfenbütteler Folkfestival 'Grenzenlos & Vielsaitig'. Ohne Zweifel war es ein hervorragendes Festival; einige der Bands gehören zum besten, was die Szene zur Zeit zu bieten hat. Und alle Folkies, die angereist waren, hatten reichlich Spaß dort. Nur es waren eben doch zu wenig, um ein solch hochkarätig besetztes Festival zu finanzieren. Obwohl auch Petrus es gefallen haben muß, machte er doch Wolfenbüttel fast das ganze Festival über zur Regenfreien Zone des von Tiefs geprägten Deutschland.

Es war wohl etwas gewagt: In unseren Breiten ein ausschließlich Open Air Festival. Und dann ein erstes Festival mit fast ausschließlich Insider-Tips, die zum Teil extra eingeflogen wurden. Aber für uns war das sicherlich gerade der große Reiz: , Niamh Parsons, die wohl beste Sängerin Irlands, zum ersten Mal mit ihrer Band 'The Loose Connections' in Deutschland, dann die französische Legende Gabriel Yacoub, Shetlands Folk-Rock-Gruppe Rock Salt & Nails, die englische Rhythm&Folk Band Bigjig, Hoelderlin Express und weitere begeisterten im Schloßhof das Publikum. Die Bühnensession Samstag Nacht mit Ron Kavana und Niamh Parsons (mit Bands) + Special guest Geraldine MacGowan erinnerte irgendwie schon an die legendären Tønder Sessions. Und die anschließende Session im Sessionzelt mit diesen Iren sowie einigen deutschen Musikern bis 5 Uhr morgens wird wohl allen, die dabei gewesen sind, noch gut und lebendig in Erinnerung sein...

Rock Salt & Nails; Photo by The Mollis(Foto: Rock Salt & Nails; by The Mollis)
Nur schade, daß zu wenig Zuschauer kamen. Vielleicht waren die Preise einfach zu hoch, um gerade auch das normale V(F)olk anzulocken. Als konstruktive Kritik: Zum nächsten Mal würden wir uns wünschen, daß ein Schlafsaal oder zumindest ein Festivalcampingplatz angeboten würde - für die Angereisten.
Ein dickes Lob an die Organisatoren, in Zeiten leerer Kassen ein großes Folkfestival zu starten! Allgemeiner Tenor: Nächstes Jahr wieder, oder?

Infos zu einem möglichen nächsten Festival gibt es bei:
Forum Kultur e.V., Großer Zimmerhof 21, 38300 Wolfenbüttel
Tel. 05331/27787, Fax 05331/27786


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© The Mollis - Editors of FolkWorld; Published 11/97

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